Beiträge von Hermine

    Also; ich war heilfroh, als ich nach einem Horrorreferendariat endlich ins "wahre Leben" kam. Zwar hatte ich erstmal einen Vertrag mit 3/4 Deputat, aber das war ganz anders als im Ref- weil die Belastungen ganz anders gelagert sind. Keiner verlangt "Zirkusstunden" von dir- wenn du mal aus welchen Gründen auch immer nicht in 45 Minuten fertig wirst- so what. Dann hast du fürs nächste Mal einen Anknüpfungspunkt.
    Was ich tue, um positiv gestimmt zu bleiben: Ich freue mich an den (kleinen) Erfolgen meiner Schüler, tausche mich ganz oft mit dem Kollegium an der Kaffeetheke aus und vor allem: Ich habe ein Leben, das meistens (aber ich gebe zu, da ist noch Verbesserungsbedarf) deutlich wichtiger ist als die Schule.
    Manches Mal bin ich auch schon unvorbereitet im Unterricht erschienen, weil mir mein Schlaf oder auch meine Gesundheit wichtiger waren als die Unterrichtsvorbereitung. Und siehe da- die improvisierten Stunden sind oft sogar richtig gut geworden!

    Die Entscheidung hängt ganz maßgeblich vom Kind ab. Wenn das Kind bis jetzt in seiner Muttersprache (also vermutlich deutsch) unsicher ist- Finger weg!
    Die Nachbarn meiner Eltern sind ein schwedisch-französisches Ehepaar. Jeder redet in seiner Muttersprache mit den beiden Töchtern- in der Schule sprechen sie Englisch, Französisch und Deutsch.
    Die ältere Tochter genießt die Mehrsprachigkeit und kommt gut mit. Die jüngere ist total verwirrt, verdreht und verwechselt Wörter und ist schlichtweg überfordert.
    Aus Sicht einer Gymnasiallehrerin, aber natürlich anderes Bundesland und andere Umgebung mit anderen Grundschulen:
    Seit Englisch in der Grundschule gelehrt wird, sind die Deutschleistungen unserer Fünftklässler insgesamt deutlich schlechter geworden.
    Liebe Grüße,
    Hermine

    Mal ein paar Ideen in den Raum geworfen, die meinen Schülern recht gut gefallen haben- aber sich nicht für jede Szene gleichgut eignen:
    -Filmszenen angucken und überlegen, welche aktuellen Schauspieler für welche Rollen geeignet wären und warum.
    - Szenen in moderne (Umgangs-)sprache oder Dialekt umschreiben lassen
    - Bühnenbilder zu den Szenen entwerfen lassen und die Wahl begründen lassen. -
    - eine Figur (Mephisto, Faust, Gretchen usw) wird um ein Interview in einer Schülerzeitung gebeten.
    - Gerade bei den für den Schüler so langweiligen Gedicht bzw. Liedszenen:
    Die Texte mit verschiedenem Rhythmus und verschiedenem Tonfall lesen lassen- evtl. auch mit Bewegungen.
    Im Übrigen behandle ich auch gerade den Faust und fand vor allem als Einstieg den Fragenbogen in "EinFachDeutsch" sehr interessant.
    Im Moment sind wir bei "Marthes Garten" und inzwischen finden meine Schüler schon einige Parallelen zu ihrer Lebenswelt wie z.B. "Wie haltet ihr es mit der Religion?"
    "Gibt es noch andere "Gretchenfragen" in eurem Leben?"


    Liebe Grüße,
    Hermine

    Hallo,
    was für Ideen hattest du denn bereits? Hast du den Faust in deiner Laufbahn nicht bereits gelesen? Du wirst dich ja wohl schon mal im Vorfeld mit dem Thema auseinandergesetzt haben? Einfach mal so ins Blaue hineinfragen, ist wenig effizient.
    Liebe Grüße,
    Hermine

    Geehrter Elternschreck,
    aus eigener Erfahrung ein Widerspruch: Effizient ist das französische Schulsystem nun wirklich nicht!
    Viel zu große Klassen, miserabelste Fremdsprachenkenntnisse wegen überwiegendem Frontalunterricht, hohe Selbstmordrate bei Studenten-
    das ist für mich nicht effektiv, sondern bedauernswert.

    Nele, in ordentliche Gliederungen zu einer Textanalyse gehören nun mal keine Verben :P
    Und wenn du einmal so einen Schwurbelsatz meiner Schüler gelesen hättest, die vor lauter "der, nachdem er, die, die anschließend..." usw. keinen Sinn im Satz mehr erkennen lassen, würdest du mich verstehen. ;)

    Nur Grammatik halte ich auch für ein wenig problematisch, aber vielleicht könntest du ja eine "Sprach- und Stilübung" daraus machen? Im Endeffekt haben das meine Vorschreiben ja auch schon gemeint. :D
    Gerne genommen, auch wenn es banal erscheint, aber zumindest meine "Schätzchen" machen es immer wieder falsch oder auch gar nicht- Umformen von Nebensätzen in Nominalisierungen- oder gar (igitt!) Partizipien. Lieber schreiben die Sätze mit gefühlten 27 Relativ-und Nebensätzen, bevor sie einmal nominalisieren.

    Also erstmal: Du kannst vorher nicht festlegen, wann es mit der Schwangerschaft klappt und wann nicht- deshalb bringt es nichts, sich vorher darüber Gedanken zu machen. Meist kann man sich dann doch gut damit arrangieren.
    Ich hatte hier in Bayern auch eine superstrenge Amtsärztin, die ich am liebsten auf den Mond geschossen hätte- die Frau hat gegooglet um aus meinen blauen Flecken eine Blutkrankheit zu machen!
    Aber sie konnte gar nichts machen, weil ich wegen jedem Pieps, den sie gesagt hat, zu einem Facharzt gegangen bin und mir von diesem eine entsprechende Bescheinigung habe ausstellen lassen.
    Das sah dann beim Hausarzt z.B. so aus "Ich behandle Frau Hermine jetzt schon seit X Jahren und sie hatte noch nie Bluthochdruck. Der von Ihnen festgestellte Wert ist demnach nur der Aufregung zu zu schreiben." Zum Schluss hatte sie einige dieser Bescheinigung und musste zähneknirschend meine Freigabe zur Verbeamtung unterschreiben.

    Liebe Kuschlerin,
    langsam, aber sicher geht mir die Struktur deiner Beiträge etwas auf die Nerven, weil es immer dasselbe ist:
    Du findest einen für dich interessanten Artikel oder eine Diskussion und postest diese, meist auch erstmal ohne jeglichen eigenen Kommentar.
    Für mein Verständnis geht das eher in Richtung "Provozieren" als "Diskutieren".
    Liebe Grüße,
    Hermine

    Bei mir ist das leider öfters so, dass sich Nachuntersuchungstermine nicht auf den Nachmittag legen lassen.
    Dann fülle ich mindestens eine Woche vorher eine "Dienstbefreiung" aus (Zettel, auf dem steht, wann und warum ich fehlen werde) und lege die der SL ins Fach, damit die gleich den Vertretungsplan organisieren können. Arbeitsaufträge für die jeweiligen Klassen können sich die Kollegen aus meinem Fach nehmen.
    War noch nie ein Problem.

    So sehe ich das auch. Solange Frank Rundolf seine Schreibberechtigung nicht nachgewiesen hat, schließe ich deshalb den Thread.
    Liebe Grüße,
    Hermine

    Just my two cents und deshalb auch ein bisschen kurz:
    Das ist für mich nichts Neues. Nach meinen Beobachtungen geht es aber in erster Linie hier um Erziehung und damit um Zeit, die die Eltern mit den Kindern verbringen.
    Ich habe gerade in meiner Klasse ein Bürschchen (eindeutig Oberschicht, Eltern sogar ziemlich reich), der wird bei uns an der Schule scheitern, weil die Eltern sich vor lauter Geld scheffeln nicht mehr mit ihrem Nachwuchs beschäftigen. Der ist dann auch noch verhaltsauffällig.
    Im Gegensatz dazu habe ich aber Kinder aus ärmeren Familien, wo die Mütter sehr viel Zeit in ihre Kinder investieren- die machen bei uns oft ein sehr gutes Abitur.
    Liebe Grüße, Hermine

    Meine Beurteilungen tippt der SL höchstselbst und bitte mich auch vor dem Unterschreiben darum, sie vor dem Unterschreiben auf etwaige Fehler genau durchzulesen. Begründung:"Sie als Deutschlehrerin haben dafür ein besseres Auge!"
    Kommt aber auch auf den SL an. Ich hatte schon Direktoren, die hätten mich dafür ungespitzt in den Boden gerammt, wenn ich sie auf Fehler aufmerksam gemacht hätte. j
    Aber mein SL meinte auch beim Gespräch, dass man bei den Zeugnissen ja wüsste, wer diese geschrieben hätte und dass das kein schlechtes Lied auf den Bewerber, sondern auf die SL werfen würde.

    Mir geht es genauso wie DeadPoet. Ich finde, man kann "Sitzen bleiben" nicht pauschal verteufeln. Ganz oft erlebe ich, dass Kinder, die mit 5 Jahren bereits eingeschult wurden, in den weiterführenden Schulen irgendwann mal "auf der Strecke" bleiben würden, entweder im sozialen oder aber leider noch viel öfter, im schulischen Bereich. Für diese Kinder ist das Wiederholen ein echter Gewinn.
    Manche brauchen auch einfach ein zusätzliches Jahr um zu kapieren, wie man lernt. Wieder andere kapieren das auch danach nicht und langweilen sich im Wiederholungsjahr. Für die ist es wirklich vergeudete Zeit.
    Was ich allerdings nicht verstehe, ist, warum so wenige Eltern das freiwillige Wiederholen nutzen. Diese Möglichkeit gibt es hier in BY (Meldeschluss ist hier um Weihnachten rum) und wenn man es macht, taucht die Wiederholung nirgendwo auf. Ich bin mit so einem Wiederholer verheiratet und er sagt auch heute noch, dass das die beste Entscheidung war, die er fällen konnte, weil er eben mehr Zeit gebraucht hat.

    Das kommt bei mir auf Niveau und Alter der Schüler an.
    Im Anfangsunterricht entlaste ich durchaus Vokabeln durch Bilder auf Folie etc. im Voraus. Sonst würden die im neuen Text gar nichts verstehen.
    In der Mittelstufe kommt es auf den Text an- und (schande über mein Haupt!) auch auf meine Zeit und Laune. Ja, kann durchaus vorkommen, dass ich einen Text lesen lasse und danach ganz banal frage:"Welche Wörter kennt ihr noch nicht?" Manchmal kommen die Nachfragen auch ganz von selbst. Bei den Erklärungen versuche ich dann soviel wie möglich zu paraphrasieren. Vokabeln ist in der Tat als Hausaufgabe auf.
    Eine Zeitlang habe ich mal versucht, dass die Schüler die Vokabeln gleich ins Vokabelheft schreiben, das scheiterte aber ziemlich kläglich an deren Konzentration und Arbeitstempo- während ich beim nächsten Wort war, hatten die gerade noch über das vergangene nachgedacht- und Zeit für Fragen blieb da auch gar keine.
    Gleiches in der Oberstufe, wobei ich da gerne auch mal Schüler Erklärungen selbst suchen lasse.

    Ich finde das Vorgehen des SL auch sehr befremdlich- als erstes würde ich mich doch direkt an den/die Betroffene selbst wenden, noch dazu, weil doch bekannt ist, dass man vom Krankenhauspersonal keine Auskunft bekommen kann/darf. Allerdings würde ich mich als Betroffene auch hilfsbereit zeigen, da ich schon öfter mitbekommen habe, wie der SL händeringend nach Vertretungen gesucht hat- und hier in Bayern ist es so, dass man erst ab einem bestimmten Fehlzeitraum überhaupt eine KV beantragen kann.
    Ebenso bin ich sehr erstaunt, weil ich in diesem Forum jetzt schon häufiger gelesen habe, dass Kollegen sich nicht an den Personalrat wenden, weil der entweder der Schulleitung zu sehr zugetan sei oder eigene Karrierechancen verfolgt. Bei uns sind jetzt schon erfolgreich über Jahre hinweg Kollegen im Personalrat, die eher den Ruf haben, gegenüber dem SL auch mal unbequem aufzutreten, sprich, die dafür bekannt sind, "beißen" zu können. Und das funktioniert wunderbar.
    Btw: Im Stundenplan hat der SL bei uns nichts zu sagen- das machen zwei Kollegen.

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