Hallo,
nur mal ein ganz ketzerischer Gedanke: Vielleicht sind die Stunden einfach zu sehr vorbereitet und die Refin steht nicht wirklich dahinter, sondern sie macht ihre tollen Vorbereitungen nur so, weil sie es eben im Seminar gelernt hat?
Gibt es in ihren Stunden irgendeinen Moment, der Platz fürs spontane Reagieren lässt? Das kommt bei den Schülern nämlich authentischer und sympathischer rüber als jeder durchgeplante Unterricht.
Mir hat mal ein Direktor geraten, man solle doch mal ausprobieren, einfach unvorbereitet in eine Unterrichtsstunde zu gehen, dann würde man am ehesten ein Gespür für die Schüler entwickeln.
Das ist nun natürlich die Holzhammermethode, aber ein Fünkchen Wahrheit ist schon dahinter.
Manch eine improvisierte Stunde bei mir wurde schon deutlich besser als eine sorgfältig durchgeplante.
Und wenn die Refin wirklich mal versucht, am Ende der Stunde Platz für eine spontane Reaktion zu lassen- z.B. eine schöne Abschlussfrage oder die Schüler selbst nach Anregungen für Kommunikationssituationen zu fragen oder...
Liebe Grüße
Hermine
Beiträge von Hermine
-
-
Wie schön, die ersten zwei Männer!
Ich würde übrigens auch gerne wieder mitmachen. Wegen Absprachen zwecks Preis und sonstigem Procedere gucke man hier:
http://www.lehrerforen.de/inde…ID=16043&hilight=Wichteln
Liebe Grüße
Hermine -
Ich weiß, dass Chemie hier sehr gesucht ist, auch evtl. als Natur-und Technik-Lehrer.
Insofern schätze ich deine Chancen als recht gut ein.
Liebe Grüße
Hermine -
Nein, aber wenn ich mir nicht sicher bin und meinetwegen 10 von 30 Schülern 12 Fehler in einem Diktat gemacht (nebenher: ich hasse Diktat und mache äußerst selten welche) haben, obwohl ich das Diktat persönlich als eher leicht einstufen würde, dann weiß ich, dass ich keinen 1- Fehlerschritt ansetzen sollte.
Das habe ich damit gemeint. -
Es kommt darauf an, welches Niveau das Diktat hatte und welche Länger/Wortanzahl.
Ist das Diktat für den Durchschnitt der Klasse recht einfach, würde ich auf 1-1,5 Fehler gehen. Wenn es eher schwieriger war- das kann man ja am Durchschnitt der gemachten Fehler sehen- gehst du eben höher.
Ich mache es immer andersherum- ich korrigiere die Fehler und gucke dann, wieviele Fehler so im Durchschnitt gemacht wurden, danach richte ich mich dann auch ein wenig beim Festlegen meines Fehlerschrittes.
Liebe Grüße
Hermine -
Ich nehme niemals, wirklich niemals einen Aufsatz, den ich mit 5 oder 6 bewerten würde, als Beispiel- das fände ich wirklich demütigend.
Bevor ich diese Praxis anwende, bespreche ich das Procedere ausführlich mit meiner Klasse und erkläre auch, dass ich damit niemanden bloßstellen will, sondern dass der Aufsatz ja der ganzen Klasse hilft, noch mehr zu lernen. Und ich frage nach, ob das allen recht ist und sage auch, dass jemand, der das vor der Klasse nicht zugeben will, gerne zu mir nach dem Unterricht oder in der Pause kommen kann.
Dann nehme ich einen Aufsatz, den ich etwa mit 1 oder 2 bewerten würde und einen so zwischen 3- und 4 und wir vergleichen dann auch die beiden. Ich tippe die Aufsätze ab und alle persönlichen Informationen werden von mir anonymisiert.
Meist sind die Schüler bei der Besprechung eher noch strenger als ich.
Liebe Grüße
Hermine -
Ehrlich gesagt, ich mache das in Deutsch genauso wie Hawkeye. Bzw. variiert da meine Korrekturweise sehr nach den Klassenstufen.
In der Unterstufe korrigiere ich verschiedene ungeschickte Ausdrücke, die die Schüler m.E. noch nicht wissen können, positiv, aber Rechtschreibfehler und Grammatik wird lediglich angestrichen. Und die "Teppichratten" müssen bei mir ihren Aufsatz tatsächlich nochmal anfertigen, allerdings auch mit inhaltlichen Verbesserungen z.B. Spannungsaufbau etc. Klappt bis jetzt prima, es hat sich auch noch nie einer beschwert.
Übungsaufsätze werden anhand eines guten und eines weniger guten Aufsatzes in der Stunde gemeinsam besprochen und verbessert.
Bei den Großen jedoch korrigiere ich nicht mehr positiv, da würde ich manchmal nicht fertig werden, außerdem sollten die sich inzwischen ausdrücken können.
Gelegentlich kommt einer nach der Stunde zu mir und fragt: "Sie haben da einen ganzen Absatz mit A! markiert, wie hätte ich das denn anders ausdrücken sollen?" Da nehme ich mir dann die Zeit und erkläre es natürlich.
In der Stunde, in der ich die Klausur rausgebe, bespreche ich sie inhaltlich und greife die frappierendsten sprachlichen Fehler heraus. Außerdem sind die Bemerkungen in der Regel sehr, sehr ausführlich.Ganz anders sieht es allerdings in der Fremdsprache aus. Da korrigiere ich auch ausführlich positiv und mache auch eine Besprechung der häufigsten Fehler.
Liebe Grüße
Hermine -
Ich denke, Meike meinte damit nicht die Zeit, die man jemanden zum Nachdenken einräumt.
Aber ich persönlich halte klöni schon durchaus für so reif und erprobt im Umgang mit anderen Erwachsenen, dass sie auch von selbst weiß, wann sie Pausen einlegen muss.
Dass du dich in so einer Situation befindest, tut mir sehr Leid, klöni.
Was reagieren denn eigentlich eure Schüler auf diesen Lehrer? Die werden ja wohl auch mitbekommen haben, wes Geistes er ist.
Vielleicht könnte man da gemeinsam mit den Eltern Druck ausüben?
Liebe Grüße
Hermine -
ja, wir sind dazu verpflichtet, Referendare zu betreuen, aber wir hier können die Referendarin eben nicht wiederabgeben oder wegschicken.
Zu meinen vorherigen Beitrag: Ist es denn besser, wenn ich in den Unterrichtsbesuchen dann mein eigenes Zeug wiedergekaut bewerten muss?
Abgesehen davon soll in Bayern der Ref in seinem Bdu möglichst selbstständig unterrichten!
Klar gebe ich ihr Tipps und eben auch Materialien- aber sie lernt nunmal am meisten, wenn sie selbst ausprobiert!
Und gemeinsames Planen ist hier im Bdu (manchmal leider ;-)) überhaupt nicht erwünscht!
Übrigens hat mir die Selbstständigkeit auch überhaupt nicht geschadet.
Der einzige Unterschied zwischen mir damals und meiner Refin heute ist:
Mir hat keiner geholfen, selbst, wenn ich darum gebeten habe.
Ihr helfe ich schon, wenn sie darum bittet und gar nicht weiterkommt.
Liebe Grüße
Hermine -
Ich lasse die Refin ihre Unterrichtsreihen ganz selbständig vorbereiten. Ab und zu biete ich ihr mal ein Arbeitsblatt zu dem Thema oder Teile einer Stunde an.
Vielleicht bin ich da auch etwas egoistisch, aber mir hat damals auch keiner geholfen.
Liebe Grüße
Hermine -
Ich mache auch gerne Ref-Betreuung- allerdings ist das bei uns ja nach Fächern aufgeteilt, dh. jeder Ref hat zwei Betreuungslehrer, was ich auch sehr sinnvoll finde. Außerdem hilft das Kollegium sehr zusammen, dh. wenn ein Betreuungslehrer mal nicht da ist, kann sich der Ref jederzeit auch an die anderen Kollegen wenden.
Meine Ref hat mich am Anfang in den Wahnsinn getrieben, sie hat immer alle möglichen Leute um ihre Meinung gebeten, um es dann doch wieder ganz anders zu machen oder meinte, meine Anweisungen (sie hatte in einer Klausur einen viel zu leichten Fehlerschritt angesetzt) ständig mit "Ja, aber..." in Zweifel ziehen zu müssen. Nachdem die Ref keine Stunden in meinen Klassen unternimmt, sondern eigenständig Klassen unterrichtet und ich am Anfang wirklich jede Klausur und jeden Test nachschauen musste, war das schon viel Arbeit.
Aber inzwischen sind die Probleme aus dem Weg geräumt und es läuft bis auf ein paar Kleinigkeiten sehr gut.
Ich mache die Betreuung auch wirklcih gerne, weil ich da auch immer wieder an neues "Input" komme.
Liebe Grüße
Hermine -
Muss denn eine solche Kleinkariertheit wirklich sein und damit den Thread zerstören?
In manchen Fällen, finde ich, sollte man den Inhalt über die Rechtschreibung stellen! (Wenn nicht, möchte ich hier mal darauf hinweisen, dass es auch einen deutlichen Unterschied zwischen "das" und "dass" gibt, der hier auch von einigen permanent ignoriert wird.)
Und um wieder On-Topic zu gehen:
Am tollsten fand ich, als mich mein angeheirateter Cousin (damals 15, im coolen Rapper-Outfit) musterte und sprach:
" Bist du wirklich Lehrerin? Kann ich mir gar nicht vorstellen, du bist doch richtig nett und cool!" -
Zitat
Ich hätte gern ein Forum für doppelte KorrekturfachlehrerInnen, ganz ehrlich, und dann könnten / sollten die SchulleiterInnen auch mal mitlesen!
Mir ist irgendwie bisher entgangen, dass das "normale" Forum für Schulleiter gesperrt war
Im Übrigen steht es meines Wissens nach jedem frei, selbst ein Forum zu eröffnen. -
Bayerns bisheriger Kultusminister hatte Unterrichtserfahrung- und einige seiner Entscheidungen (wir kürzen einfach mal den Lehrplan verbal, damit haben wir den G8 Stoff doch wunderbar gekürzt, wer braucht denn in Textzusammenfassungen schon einen Basissatz?) sind trotzdem so übel, dass einem nur noch schlecht werden könnte.
Ich mache meine Akzeptanz eher an den nachvollziehbaren Entscheidungen fest, denn am beruflichen Werdegang. -
Ich fände ein eigenes SL-Unterforum auch richtig gut, vor allem, weil man dann als "normaler" Lehrer vielleicht auch Einblick in manche Entscheidungen bekommt, die man so nicht nachvollziehen kann.
Und was die "latente Gegnerschaft" angeht, ich hab in meiner Karriere schon unter etwa fünf Schulleiter arbeiten müssen und kam eigentlich mit allen ganz gut klar- mein aktueller SL ist ein absoluter Traum- ein Problem hätte ich nur mit einem "Abschotten" der SL in diesem Forum. -
Hallo annasun,
da fragst du am besten deinen Schulleiter.
Bei mir war es so, dass sich der Abstand auf unter ein Jahr verkürzt hat.
Probe: September 2007- "Lebenszeit" Oktober 2008
Allerdings war ich auch bereits seit Februar 2003 angestellt. Ich denke auch, es kommt darauf an, wie (mit welchem Vertrag) man angestellt ist. Bei mir war es ein Supervertrag und das ist gleichbedeutend mit einem Wechsel in den Beamtenstatus nach 3 Jahren.
Liebe Grüße
Hermine -
Hallo,
ich weiß nicht, wie es in BW ist, in Bayern darf ein Abschreibeversuch nachträglich "bestraft" werden, in anderen Bundesländern nicht, nur dann wenn du den Schüler "in flagranti" erwischt hat.Deine Anfrage hört sich ein bisschen nach persönlichem Ärger an ("Eigentlich darf er damit nicht durchkommen")- ich würde es an deiner Stelle nicht persönlich nehmen, zumal du ja auch nur bei den beiden Teilaufgaben sicher bist, dass abgeschrieben wurde.
Gib ihm seine 2 und frag ihn möglichst spontan über genau das Gebiet mit anderen Zahlen ab. Kann er's, hat er seine gute Note verdient. Kann er es nicht, gleicht die Note die Mathe-Arbeit aus.
Und ein persönliches Gespräch bei dem deutlich rauskommt, dass der nächste Versuch gleich mit 6 endet, solltet natürlich auch stattfinden.
Liebe Grüße
Hermine -
Hallo mariposa,
wenn ich so an meine damalige Schulzeit denke, haben wir uns eigentlich reichlich wenig Gedanken um das Privatleben unserer Lehrer gemacht- außer bei sehr beliebten, evtl. jungen, gutaussehenden Lehrern und bei den ganz furchtbaren, so nach dem Motto: "Ob der/die wohl einen abbekommen hat?"
An sich finde ich aber, dass die Schüler mein Privatleben nichts angeht- ich mische mich in ihres auch nicht ein, wenn es um Beziehungen geht: "Ach, ist mit dem schon wieder Schluss, hast du denn schon einen Neuen? Der wievielte ist das denn schon?"
Und die Bemerkung deines Ausbilders finde ich - mit Verlaub- zum Kotzen!
Irgendwann mal ist Schluss! Jeder hat ein Recht auf ein Privatleben ohne es nach außen tragen zu müssen. Außerdem kenne ich einige, viel ältere Kolleginnen, die kinderlos sind und trotzdem mütterliche Gefühle zeigen können- manchmal sogar zuviel. Gerade bei deiner Schulform ist das doch völliger Humbug, die brauchen doch keine Glucke mehr.
Sollten dich deine Schüler nochmal nach deinem Freund fragen, würde ich an deiner Stelle ganz locker sagen: "Im Moment nicht." - das Gefühl müssten die Schüler ja kennen.
Liebe Grüße
Hermine -
Zitat
Vollkommen faszinierend finde ich den Gedanken, irgendwann auf fertige Reihen zurück zu greifen und diese dann 1:1 wieder umzusetzen. Das kann ich mir im Moment gar nicht vorstellen... ich unterrichte doch Schüler und nicht Reihen
Genau das habe ich auch festgestellt, als ich mir dachte: "Fein, eine fünfte Klasse hatte ich jetzt schon zweimal in Deutsch- da kann ich ja auf Materialien zurückgreifen." - Wenn man den Schülern gerecht werden will, dann klappt das nur bedingt, weil jede Lerngruppe anders ist und ihr eigenes Lerntempo hat.
M.E. geht "Einfach mal den Ordner auf und die Planung für die nächste Reihe rausziehen." eigentlich gar nicht.
Trotzdem ist es eine Erleichterung, wenn man Klassen schon mal unterrichtet hat, weil man den Stoff kennt (das erleichtert gegebenfalls das Improvisieren!)und zumindest viele Arbeitsblätter 1:1 verwenden kann.
Gelegentlich- das gebe ich offen zu- bin ich aber auch der "Taschentyp". Nämlich dann, wenn ich bis abends an den Korrekturen gesessen habe und einfach nicht mehr den Nerv habe, noch eine tolle Stunde vorzubereiten. Dann gibt es halt auch mal eine "Buch auf, Seite bla Übungen 5-10"- Stunde.
Liebe Grüße
Hermine -
Ich plane am Schulanfang grob die Unterrichtsreihen bis zum Halbjahr durch (beim GK Deutsch haben wir gar kein Buch, da wurde die Planung dann schon etwas genauer)
Und dann plane ich am Sonntagnachmittag (ich würde allerdings den Tag mal gerne verschieben, so dass das Wochenende ganz schulfrei ist)
klassenweise die nächste Woche vor. Die Erstellung der Arbeitsblätter erfolgt aber meistens aktuell von Tag zu Tag- manchmal auch zwei Tage im voraus.
Meine Planungen tippe ich in den PC und speichere sie ab- bei Bedarf kann ich dann nachschauen, welches AB ich letztes Jahr zum Thema gemacht habe und ob ich das noch einmal benutzen kann.
Liebe Grüße
Hermine
Werbung