Also, im Winter schreibe ich Tests deswegen, wenn irgendmöglich, nicht in der ersten Stunde. Da ist nämlich die Chance, dass die Schüler tatsächlich unverschuldet zu spät kommen, ungleich höher. Wenn es nicht anders geht, verschiebe ich (aber äußerst ungern) den Test auf später dh. z.B. nach der Hausaufgabenkontrolle etc.
Wenn die Schüler nach der Pause zu spät kommen, haben sie allerdings Pech gehabt, da warte ich nicht. Wer soviel zu spät kommt, dass er den Test gar nicht mitschreiben kann, muss mir eine begründete Entschuldigung bringen und wird dann halt später abgefragt.
Liebe Grüße
Hermine
Beiträge von Hermine
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Nach dieser kleinen Abschweifung wieder on-topic:
Bei den Kleinen ist es in Deutsch recht einfach, da kann man immer wieder grammatikalische Fachbegriffe spielerisch wiederholen.
In Französisch bei den Großen habe ich inzwischen eine recht nette Sammlung an Bildern, Folien, Karikaturen, aktuellen Themen, die sie vorstellen, interpretieren oder diskutieren müssen.
Auch nett: Die Schüler müssen einem anderen Schüler ein Bild beschreiben, dass er nicht sehen kann (muss sich kurz umdrehen oder rausgehen) Danach halte ich ihm zwei sehr ähnlich aussehende Bilder hin und er muss sich für das entscheiden, dass seine Mitschüler ihm beschrieben haben.
Bei den ganz Großen im Grundkurs passiert mir sowas eigentlich nie. Nachdem ich meine grobe Unterrichtsvorbereitung immer gleich für die ganze Woche mache, kann ich dann einfach die erste Hälfte der nächsten Stunde gleich hintendran hängen- muss mir aber natürlich dann was für die letzte Stunde der Woche überlegen- aber auch da gibt es ganz nette, spontane Diskussionsthemen z.B. Wenn Sie das Drama selbst inszenieren würden, wie könnten dann die Schauspieler aussehen? Welcher Typ würde auf die Figuren am besten passen? Wie würde die Kulisse aussehen, was für Requisiten bräuchten Sie? -
Da man mich inzwischen altersmäßig deutlich von den Schülern unterscheiden kann und ich bisher wirklich jede Schultertasche geschrottet habe (Taschen ausgerissen, Schulterriemen abgerissen etc.) oder sie nach einem Jahr aussahen wie durchgekaut und mir zudem die Schulterriemen immer von den Schultern rutschen, habe ich mich dann doch für die Rucksackvariante entschieden.
Zuerst wars ein Billigrucksack für 15 Euronen, der aber erstaunlicherweise fast 3 Jahre hielt.
Und jetzt habe ich den Gigant von Deuter http://www.taschenkaufhaus.de/…PID=2287&tt_products=2494 und bin damit superzufrieden! Da passt zur Not auch mein 17'' Notebook rein, alle meine Bücher und außen sind Netze für Wasserflaschen. Ich hab auch schon mal einen Klassensatz Hefte damit transportiert. Durch das Tragesystem drückt er auch nicht mehr so auf die Schultern wie mein alter Rucksack.
Auf dem Bild sieht er allerdings deutlich ausgestopfter aus, als er in Wirklichkeit bei mir ist. Und ich finde es super, immer die Hände frei zu haben! -
Verpönt? Nicht bei den Kindern! Meine Kids lieben Fehlerlesen und gerade bei den Schwachen wird der Ehrgeiz sehr geweckt. Ich hab jetzt schon ein paar Mal mitbekommen, dass gerade die Schwachen dann zu Hause geübt haben, um besser zu werden. Außerdem gibt es genauso oft Starke, die sich einfach mal verhaspeln (ich mach zur Freude der Schüler ab und zu mal mit und bin mitnichten immer die Stärkste ;))
Viel, viel schlimmer finde ich, wenn schwache Schüler sich auf zwei, drei Seiten abmühen müssen und die Klasse (bei mir eine fünfte, recht ablenkungsbereit) ihnen schon gar nicht mehr zuhört- das finde ich für alle deutlich frustrierender und das macht m. E. die eigene Schwäche viel grausamer bewusst (übrigens gibt es auch Schüler, die mit Absicht Fehler machen, um ihre Schwächen zu überdecken- finde ich bei dieser Methode durchaus legitim)
Man muss als Lehrer halt einfach deutlich machen, dass es gar nicht schlimm ist, wenn man mal einen Fehler beim Lesen macht.
Liebe Grüße
Hermine -
Ehrlich gesagt ist es mir auch zu doof hier geworden, ich bin bestimmnt jemand, der zugibt, wenn er Unrecht hat. Aber ich konstruiere nichts und habe auch gar nichts davon zu lügen (was sollte das auch?)
Aber zufällig ist meine Schwester Pharmazeutin (keine PTA!), arbeitet in einer Apotheke und kennt sich mit dem Zeug ziemlich gut aus. Und nun gut, es sind keine Schmerzmittel, aber Sympathomimetika (=Mittel, die abschwellend wirken), die die Abhängigkeit bewirken.
Dennoch finde ich, wenn man hier schon in alle Richtungen pampen muss, dann sollte man wenigstens auch die ach so falsche Behauptung richtig stellen. (Wenn man sich hier schon so neunmalklug und von oben herab geben muss)caliope: Meine Infos sind ohne Gewähr und auch nur auf mein Bundesland bezogen, aber ich fürchte, nachdem die Regelungen hier eindeutig contra Medikamentengabe sind, würde ich hier ziemlich alt aussehen bzw. man würde mir grobe Fahrlässigkeit vorwerfen.
Nach weiteren Recherchen im Internet habe ich immer wieder gefunden, dass die Berufshaftpflicht sich nur auf Vermögensschaden bezieht- das hier wäre aber eindeutig ein Personenschaden.
Liebe Grüße
Hermine -
In Alkohol und Zigaretten sind aber keine Schmerzmittel, oder?
In manchen (vielen) Nasentropfen schon. -
Es handelt sich hierbei aber a) lediglich um das Schulrecht Schleswig- Holsteins und b) wird auch hier betont, dass Medikamentengabe nur nach ärztlicher Anweisung erfolgen darf und die Aufsichtsperson das lediglich freiwilllig übernehmen kann. I c h würde es aus den von Elysium genannten Gründen konsequent ablehnen. (und bin sehr froh, dass meine Schülerin mit leichter Epilepsie ihr Magnesium eigenverantwortlich selbst nimmt- selbst da hätte ich Bedenken)
Übrigens wird auch in dem von Feenstaubflocke zitierten Schulrecht bzw. in der Broschüre darauf hingewiesen, dass Aufsichtspersonen ihr Wissen in Erste- Hilfe aufgefrischt haben müssen. Und hier beisst sich die Katze in den Schwanz: Ich habe nun schon drei Erste- Hilfe- Kurse mitgemacht (1mal vor Urzeiten Führerschein, 1mal als Jugendgruppenleiterin und 1mal als Junglehrerin- viele Sachen haben sich verändert, aber eins ist immer gleich geblieben)- es wurde einem jedes Mal eingeschärft, dass man auf gar keinen Fall Medikamente geben darf!Off-Topic: Nasentropfen können bei längerem Gebrauch durchaus abhängig machen. (insofern ist das mit dem Betäubungsmittelgesetz vielleicht doch nicht so falsch)
Liebe Grüße
Hermine -
Vielleicht liegt es auch daran, dass es unsere Schule erst seit 2003 gibt und das erst der zweite Austausch seit Schulöffnung war- und im Gegensatz zum ersten (sehr gestresste Lehrer, unzufriedene Schüler und Eltern) war er sehr erfolgreich (die ganze Schule war in "Ui, die Franzosen kommen"- Stimmung).
Dazu kommt noch, dass in Bayern mal die Aktion "Rotstift" rumgespukt hat- auf Grund der steigenden Arbeitsbelastung und des Lehrermangels wurde mal gedroht, alles, was außerhalb des Tagesgeschäfts (Wahlkurse, Skilager, Schullandheim etc.) noch nebenher läuft, konsequent zu streichen. Hat keiner so wirklich gemacht, aber für ein bisschen Trubel hat es schon gereicht.
Liebe Grüße
Hermine -
Hihi, unser Gleichstellungsbeauftragter kann gar kein "Frauenbeauftragter" sein- er ist nämlich schwul.
Und wirklich äußert engagiert in seiner Arbeit. -
Tja, genau daran dürfte es wohl liegen- beurteilungsrelevant ist das wiederum bei uns in keiner Weise- egal nach wieviel Jahren.
Dass es überhaupt prämienrelevant ist, war mir auch neu- aber mein Chef darf die Leistungsprämie verteilen (jeder Schule wird ein gewisses Budget dafür zugeteilt) und er fand vermutlich die Zeitungsartikel in den örtlichen Zeitungen recht hübsch für den Ruf der Schule. Soll ich mich dafür entschuldigen? -
Bei uns gibt es tatsächlich pro Jahr eine Prämie für "Sonderaufgaben":
z.B. hatte unser Gleichstellungsbeauftragter mehrere sehr aufwändige Projekte durchgeführt.
Zusammen mit einer Kollegin hab ich innerhalb eines halben Jahres einen Austausch mit Frankreich samt öffentlichkeitswirksamen bunten Abend organisiert und dafür auch die Leistungsprämie bekommen. Waren 350 Euronen brutto- nach Abzug der Steuern- nunja, ein netter Pulli war noch drin.
Liebe Grüße
Hermine -
Äh, nun ja, das ist in der freien Wirtschaft aber auch nicht anders bzw. noch schlimmer:
Eine Freundin hat bei Siemens gearbeitet- von ihr wurde fest erwartet, dass sie regelmäßig weit über die 8 Stunden-Grenze geht und bei meinem Bruder (selbständiger Unternehmensberater, im Moment bei einer großen Bank) ist das auch nicht anders. Der einzige Unterschied ist der, dass die ihre Überstunden ausbezahlt bekommen oder abfeiern dürfen. Ist aber auch schwierig, Überstunden abzufeiern, wenn man gar keine Zeit dafür hat. Die in den oberen Chefetagen würden herzhaft lachen, wenn du mit so einem Anliegen kommen würdest. -
Oh, dann passt mein Vorschlag natürlich gar nicht.
Musst du denn mit dem Schüler sprechen oder mit dem Betreuer im Betrieb oder mit beiden?
Liebe Grüße
Hermine -
Hallo CKR,
hier wirst du sehr gute Anregungen (danke an Alias dafür!) finden, allerdings würde ich die einzelnen Aspekte für einen Praktikumsbesuch etwas abspecken.
http://www.autenrieths.de/links/linkmeth.htm
Musst du denn den Unterricht nur besuchen? Bei uns ist es immer so, wenn wir einen Praktikanten betreuen, dass wir mit ihm gemeinsam die Unterrichtsstunden, die er dann hält, vorbereiten- und da macht man dann sowieso die wichtigsten Kriterien transparent.
Liebe Grüße
Hermine -
Ich habe zwei "längere" Tage, einmal von 7.50-15.10 und einmal von 7.50- 14.25, beide Male mit einer Freistunde. Montags und Dienstags. Das ist zwar anstrengend, aber dafür habe ich am Mittwoch nur drei Stunden und das ist sehr entspannend.
Im Großen und Ganzen versuchen unsere Stundenplaner schon im Rahmen ihrer Möglichkeiten, den Kollegen entgegenzukommen.
Ich habe aber auch festgestellt, dass ich gerade bei meiner quirligen fünften Klasse an diesen langen Tagen mehr Stillarbeits- oder Partnerarbeitsaufträge gebe, weil ich das "Durch die Reihen gehen" dann eher als Entspannung empfinde.
Liebe Grüße
Hermine -
Bei uns geben die Fachlehrer hinter ihrem Noten Kürzel zu Mitarbeit und Verhalten an: ++ = hervorragend, + = anerkennenswert, 0= durchschnittlich - = nicht einwandfrei und --= ungenügend.
Aus diesen Kürzeln bilde ich als Klassenleiterin den Durchschnitt und kann danach aus verschiedenen Bausteinen auswählen. Aber bei uns im Formular kann man auch ein Kästchen "eigene Bemerkungen" anklicken. Aus gewissem Zeitmangel (es geht ja nahtlos weiter und es werden weiterhin Tests geschrieben, anders als im Sommer nach Notenschluss) suche ich mir beim Zwischenzeugnis meist den passendsten Textbaustein raus.
Liebe Grüße
Hermine -
Hallo meike,
leider kann ich nur aus meinem Gymnasium berichten. Da ist es pro Fach auch vollkommen unterschiedlich- in Deutsch werden lediglich Materialien wie Filme, CDs etc. ausgetauscht, dies aber dafür ziemlich eifrig.
In unserer Französischfachschaft wird in den einzelnen Jahrgangsstufen nach meinem Empfinden sehr gut zusammengearbeitet, in der Oberstufe halten wir die Klausuren parallel ab und haben auch zu einer Lektüre gemeinsam eine Unterrichtssequenz erarbeitet. Was auch recht gut funktioniert, ist, dass man seine Unterrichtsmaterialien "weiterreicht", dh. meine Kollegin, die jetzt die Jahrgangsstufe 9 in Französisch hat, die ich letztes Jahr unterrichtet habe, bekommt von mir einen USB-Stick oder eine CD in die Hand gedrückt, auf der alle meine Vorbereitungen, Klausuren, Tests etc. drauf sind.
Allerdings wäre ich der Idee gegenüber, dass einer für alle eine Unterrichtssequenz vorbereitet, nur bedingt aufgeschlossen, nicht weil ich eine Einzelkämpferin bin, sondern weil ich vielleicht auf verschiedene Aspekte ein ganz anderes Gewicht lege als ein anderer Kollege. Deshalb fände ich ein "Rohgerüst" wirklich gut, aber keine perfekt ausgearbeitete Sequenz.
Liebe Grüße
Hermine -
Danke, Antigone und natürlich auch philo, damit komme ich schon mal ein ganzes Stück weiter!
Beginnen werde ich jetzt mit einem Filmplakat- das, auf dem im Vordergrund Marlene Dietrich zu sehen ist, aber schräg hinten eben auch das Gesicht von Emil Jannings, das bildet schon mal eine recht gute Diskussionsgrundlage.
Dann werde ich die Inhaltsangabe, die in meiner Ausgabe sowieso nur sehr vage gehalten ist, ausformulieren lassen und anschließend bringe ich dann Zitate aus dem Text, die zu Charakterisierungen umgearbeitet werden sollen.
Ausgehend von diesen Charakterisierungen kann ich dann zur Gesellschaftsstruktur der Wilhelminischen Zeit übergehen, denn meine Schüler können vermutlich die Problematik der Handlung nicht so recht nachvollziehen.
Super, jetzt gehe ich deutlich beruhigter in die Stunde!
Liebe Grüße
Hermine -
Hallo Ihr Lieben,
folgendes Problem stellt sich mir:
In meinem Grundkurs muss ich laut Lehrplan ein Werk aus der Literatur um 1900 lesen. Ich habe den Schülern mehrere Werke vorgestellt und sie haben sich für "Professor Unrat" entschieden.
Nunja, am Donnerstag habe ich frohen Mutes die Bücher für alle bestellt und am Freitag bereits eine kleine Einführungsstunde gemacht, in der die Schüler ihre Vorstellungen vom Schulalltag um 1900 formulieren sollten (Frontalunterricht, große Klassen, Holzbänke, Rohrstock, Kabuff, sowas halt). Hat auch wunderbar geklappt, die Schüler haben echt engagiert gearbeitet.
Und nun also der Albtraum: Die Bücher sind gestern nicht angekommen- ich kann sie frühestens am Montag von der Post holen. Sprich: Die Schüler haben das Buch nicht in der Hand- ich schon. Wenn ich zuviel aus meinem Buch kopiere, meckern die Schüler zu Recht, dass sie ja dann das Buch gar nicht mehr bräuchten. Eine ganz andere Stunde zu halten, kommt auch nicht gut, da ich ja bereits mit dem Thema angefangen habe. Eine Biographie o.ä. zu Heinrich Mann geht auch nicht, da bereits Schüler ein Referat über "den Untertan" halten.
Meine Gedanken bisher:
- Ich gebe den Schülern eine stark verkürzte Inhaltsangabe und sie sollen sie spekulativ weiterschreiben.
- Wir behandeln die gesellschaftliche Hierarchie um 1900 und die Stellung des Lehrers. (Kontrast Prof. Raat- Rosa Fröhlich)
- Ich habe auch den Film, aber der ist so frei, dass ich es für keine gute Idee halte, ihn als Einführung zu benutzen.
Das ist alles okay, aber es füllt lange noch keine Doppelstunde!
Habt Ihr noch irgendwelche Ideen? Ich wäre wirklich sehr dankbar!
Liebe Grüße
Hermine -
Im Rahmen der "Arbeitsteilung" bzw. daran denkend, dass wir alle genug zu tun haben und nicht noch fremde Unterrichtsstunden oder Einstiege kreieren wollen, wenn vom Poster gar nichts an Eigenleistung kommt- was für Gedanken hast du dir denn selbst schon gemacht?
(Im Übrigen denke ich auf Grund des Profils, dass hier jemand eher einen Tipp für ein Referat abstauben will)
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