Ich hätte da noch im Angebot: Quiz machen, "Wunschwiederholung" der schwierigsten Sachen (natürlich nicht bei den Großen, die abwählen), bei den Kleinen kommen Hörspiele immer ganz gut an z.B. "Caius ist ein Dummkopf", das hatte sogar noch Bezug zu deinem Fach, Film gucken und die Schüler müssen anschließend dazu selbst ein Quiz entwerfen.
Übrigens ist bei uns noch gar nicht Notenschluss, dh. noch ist Zeit, um Noten zu machen. Bis auf meine Neunte, der die Noten angeblich vollkommen egal sind, sind die Schüler dadurch in der Regel schon noch motiviert. Und die elfte geht bei uns jetzt dann ins Praktikum (sehr praktisch!)
Liebe Grüße
Hermine
Beiträge von Hermine
-
-
Gibt es irgendwas, was die Schüler davor schon hatten? Bei uns wäre das z.B. die Epoche des Barock, die wurde bereits viel früher behandelt, und z.Teil auch Schillers "Don Carlos" schon früher gelesen- das könnte man dann deutlich zügiger abhandeln.
Ich würde den Schüler aber von Anfang an klarmachen, dass jetzt ein anderer Wind weht und ihnen auch die Alternative aufzeigen: Was du nicht mit ihnen schaffst, müssen sie sich selbst erarbeiten! Und schließlich heißt das ja Deutsch-L e i s t u n g s kurs!
Liebe Grüße
Hermine -
Hallo Ak,
natürlich kann ich mal wieder nur für Bayern sprechen, aber ich kann dir ungefähr schildern, wie meine Kollegin das das letzte Jahr gehandhabt hat (bei uns bleibt das Pensum immer in ungefähr gleich)- sie hat den Schülern sehr viel zum Lesen für zu Hause aufgegeben z.B. zwei oder drei Dramen über die Weihnachtsferien und sie ist grundsätzlich nach dem Besprechen eines Dramas, eines Romans etc. davon ausgegangen, dass das nun Grundwissen ist und dementsprechend sitzen muss. (wurde aber bei uns bis auf den Roman auch schon in der 11. Klasse durchgenommen) Und hat das den Schülern von Anfang an ganz klar gemacht. Die haben zwar entsprechend gestöhnt, aber ich muss sagen, die Schüler, die sich wirklich daran gehalten haben und eifrig mitgelernt, hatten auch wirklich gute Abi-Ergebnisse- nur die, die den Lk Deutsch eher aus Verlegenheit und "weil ich gern lese" genommen haben, hatten dann wirklich zu kämpfen.
Liebe Grüße
Hermine -
Hallo Batman,
das ist ja schön! Natürlich ist das mit der nicht-bestandenen Prüfung blöd, aber nun kann deine Freundin doch zumindest in dem Beruf arbeiten, der ihr Spaß macht. Du hast recht, man kann nicht über jemanden urteilen, den man nicht kennt, ich denke aber auch, dass viele Beiträge hier eher in die Richtung "Wenn.... dann" gehen. Und ich muss auch sagen, dass einige von uns hier inzwischen schon mehrere wirklich ungeeignete Referendare erlebt haben und von daher wohl etwas voreingenommen sind.
Allerdings habe ich es auch schon ein paar Mal anders herum erlebt, dass Refs, die superstolz mit einem tollen Notenschnitt ins Berufsleben wechselten, dann für die Kollegen und die Schüler eher eine bodenlose Enttäuschung waren.
Ich wünsch deiner Freundin alles Gute!
Liebe Grüße
Hermine -
Dürfte in Bayern auch immer noch der Fall sein.
-
Nur so zur Info: Der dreitäge Schulausschluss ist in der Tat eine Strafe, da der Schüler alles selbst nachlernen muss, außerdem kann sofort am Tag danach ein Test geschrieben werden und der Schüler muss ihn mitschreiben, er wird also behandelt, als wäre er da gewesen.
Zudem hängt am Ausschluss ein Hausverbot, dh. der betreffende Schüler darf in der Zeit Haus und Schulgelände nicht betreten, also seine Freunde nicht abholen. Zudem wird meist von der SL bei uns recht deutlich gemacht: Das ist keine Belohnung, sondern die ganze Schule will dich nicht mehr sehen! (Das kann unser SL recht drastisch ausdrücken)
Zum Thema "Vollpfosten"- das ist nicht erst heutzutage so (btw. unser Abijahrgang hat von ca. 70 Leuten vielleicht einen oder maximal zwei Schüler dabei, die ich als solche bezeichnen würde) und in der Regel weiß man ja auch genau, woher es kommt, oder?
Liebe Grüße
Hermine -
Bei meiner eigenen Kollegstufenfahrt waren alle zwischen 18 und 20 - Bettruhe war um 1 und da hatten dann alle da zu sein- waren wir auch, eigentlich immer schon deutich früher, weil Paris einfach für kleine Schüler viel zu teuer ist, um abends mal wegzugehen
Nighthawks Vorschlag mit der kurzen Kontrolle um 22 Uhr gefällt mir aber auch ausnehmend gut.
Liebe Grüße
Hermine -
Liebe Lissis,
natürlich darfst du Fragen stellen, aber wenn diese bereits beantwortet wurden und du anscheinend durch weiteres Nachhaken alles bereits prüfungsgerecht aufbereitet haben willst, dann wirkt das schon- sagen wir mal vorsichtig- arg komisch und so, als wolltest du möglichst wenig selbst tun. Schließlich sollte man im Studium ja selbstständig arbeiten und die von dir gestellte Fragen habe ich gerade eben vor einem Monat bayerischen Abiturienten beigebracht.(Stichwort: "Was mache ich mit einem unbekannten Text und wie bereite ich Wissen zu bestimmten Autoren auf?") Und nein, das hat nichts mit bayerischer Arroganz zu tun, ich weiß aus sicheren Quellen, dass in Hessen ähnliches verlangt wird!
Liebe Grüße
Hermine -
Hallo,
natürlich sollte man nicht gleich in die Klasse gehen und sagen: "Also, das sind meine Regeln..."- aber meist fragen meiner Erfahrung nach die Schüler ziemlich bald von selbst danach- und sie sind eher dankbar, wenn man von Anfang an Transparenz zeigt und nicht nach zwei Wochen irgendwann mal kommt: "Achja, das hab ich noch vergessen, bei dem und dem Verhalten reagiere ich so und so..." Das durch schnelles Behandeln der Regeln das Klassenklima vergiftet wurde, hab ich noch nie erlebt- durch fehlende Transparenz und Inkonsequenz hingegen schon öfter.
Liebe Grüße
Hermine -
Ich finde, das, was Niggel dir empfohlen hat, ist vollkommen ausreichend!
Es ist doch sowieso schon super, dass du das Gebiet so eingrenzen kannst, willst du das ganze noch auf dem Silbertablett serviert bekommen? (Es wurden doch bereits genannt: Epochen, Lebenslauf, spezielle Fertigkeiten etc.!) Mit vollem Verständnis für deinen Examensstress, aber ein bisschen Selbstständigkeit solltest du doch in deinem Studium erworben haben.
Niggel: Ein bisschen Trost für dich: Gerade die Epochen und noch so einiges andere Theoriewissen aus dem Studium kann man dann in der Schule doch recht gut gebrauchen- vielleicht zwar Literatur weniger in der Grundschule- aber auch da kann ich mir den Einsatz recht gut vorstellen- da ist Allgemeinwissen doch viel nützlicher als spezielle Wissensgebiete, die danach keinen Menschen mehr interessieren, bzw. die man in einer oder zwei Stunden abhandeln kann.
Liebe Grüße
Hermine -
Ich verlasse ja nicht den Raum, wenn die Schüler die Klausur schreiben- sondern gehe in der Regel herum oder stelle mich an einen Platz, wo ich möglichst die ganze Klasse im Blick habe- sehe ich dann einen Schüler beim Benutzen von Tippex oder TK, fordere ich ihn auf, das schnell einzupacken.
Im Übrigen wiederhole ich das Verbot auch vor jeder Klausur noch einmal laut- rein theoretisch könnte ich dann die Verwendung von Tippex danach als unerlaubtes Hilfsmittel werten und genauso wie bei einem Unterschleif verfahren (=Note 6) (habe ich aber praktisch noch nie gemacht- im Übrigen sind solche "Fälschungsversuche" bei uns äußerst selten)
In erster Linie geht aber doch darum, dass sich hinterher keiner über angeblich falsche Korrekturen, die per Tippex "aufgepimpt" wurden, beschweren kann, weil bekannt ist, dass kein Tippex benutzt werden darf. Das gilt übrigens bei uns auch für die Lehrer- beim Korrigieren von Arbeiten darf kein Tippex verwendet und nichts überklebt werden- nur durchgestrichen.
Liebe Grüße
Hermine -
Bei uns wird es auch wie bei Nighthawk gehandhabt, wenn so etwas vorkommt- allerdings haben wir auch genügend Regeln zur Vermeidung einer solchen Situation:
- Tippex etc. wird von mir in den Klausuren nicht erlaubt- wenn es was zu verbessern gibt, wird sauber durchgestrichen.
- Beim Korrigieren der Arbeitsblätter streiche ich entweder nicht benutzte Blätter durch oder signiere sie, so weiß ich, dass ich nichts übersehen habe und kann das durch mein Kürzel auch beweisen.
Liebe Grüße
Hermine -
Nunja, nicht nur die Bayern reden Quark....
-
Meine SL guckt im Fall eines Durchschnitts unter 4,0 immer an, ob es auch gute Noten gegeben hat- also mindestens Zweier. Ist das der Fall, sieht sie erst gar keinen Diskussionsbedarf, sondern winkt die Arbeit durch.
Eltern können in der Sprechstunde mal motzen, aber da ist es dann tatsächlich eine Frage der eigenen Standhaftigkeit und wenn man eine Arbeit wiederholen lässt, darf man sich dann Jahre danach noch damit rumschlagen: "Aber damals haben Sie doch auch..."
Übrigens gibt es in Deutsch hier ausdrücklich keine xy% Regel, das liegt daran, dass das KM ganz klar vorschreibt, dass man Aufsätze nicht bepunkten darf. -
Halt mal, verstehe ich das richtig, dass der Zweitkorrektor n u r mit Bleistift korrigieren sollte? Wenn ja, dann muss ich meine Angaben von früher deutlich revidieren! D a s , da gabe ich Mikael vollkommen recht, geht natürlich nicht.
Bei uns ist das nur die Alternativlösung, wenn man nicht will, dass es aussieht, als ob der Zweitkorrektor den Erstkorrektor "maßregeln" wollen würde.
Dann aber ist es die Pflicht des Erstkorrektors - und alleine das ist schon für mich Grund genug, auf einer roten Zweitkorrektur zu bestehen- die Bleistiftanmerkungen quasi "nachzufahren"- so albern es klingen mag.
Da wir "Abi-Neulinge" sind, haben wir eine Kontrollschule vor die Nase gesetzt bekommen, die sowieso jede Arbeit noch einmal durchkorrigieren. Deshalb werden bei uns Erst-und Zweitkorrekturen mit Rot durchgeführt - schließlich kann man da ja auch verschiedene Rottöne wählen, wenn man das will und nur die Kontrollschule "darf" mit Grün korrigieren. Ich denke, in den späteren Jahrgängen ist dann die Farbe des Zweitkorrektors Grün.
Liebe Grüße, Hermine -
So wie bei Nighthawk ist es bei uns auch bzw. es wird vor der Zweitkorrektur abgesprochen, ob der Kokorrektur jetzt auch mit Rot korrigiert oder mit Bleistift oder- das halte ich für am umständlichsten- ein eigenes Beiblatt für Anmerkungen benutzt.
Meine Zweitkorrektorin in Deutsch soll ruhig mit rot korrigieren, ich bin da derselben Ansicht wie Nighthawk.
In Deutsch kann man sich ja auch immer über ein oder zwei Punkte hin oder her streiten... -
Ich fand es auch interessant, vor allem, weil ich unsere Schule (vielleicht, weil wir doch noch eine recht "junge" Schule sind? oder ich bin bereits "forumgeschädigt"- mein Unterricht läuft nämlich schon immer so ab... :D) hinter Hawkeyes Schilderung so überhaupt nicht erkannt habe. Bei uns gibt es schon viele mündliche Noten (in Englisch und Französisch auch mündliche Schulaufgaben), die auch nicht nur aus Abfragen und Exen (sind eh keine reinen mündlichen Noten), sondern aus Rollenspielen, Präsentationen, Kurzreferaten und ähnlichem bestehen. Und in Französisch kann ich die Erfahrung der "Nivellierung" auch nicht bestätigen- bei mir gibt es durchaus Schüler, die sich auch in der Präsentation 5er einfahren- einfach, weil sie ein dermaßen grottiges Französisch sprechen, dass man sie schon fast nicht versteht- und das wird auch bei den Rollenspielen logischerweise nicht besser.
-
Danke, Nighthawk für diesen sachlichen und wirklich konstruktiven Beitrag, den ich für meinen Teil voll unterschreiben kann. (Tut mir Leid, dass auch das "nur" ein Einzeiler ist. )
-
Ich denke, das ist mit ein Grund, warum in Bayern die Hausaufgaben nicht bewertet werden dürfen...
Zur Sache hier: Wie du bereits vorhast, würde auch ich an deiner Stelle hir die Benotung verweigern, würde aber dem Schüler auch ganz eindeutig erklären, dass die Hausaufgabe ja eine Übungs- und Verbesserungsmöglichkeit sein soll und dass er diese nicht nutzt, wenn er sich quasi "übertrieben" Hilfe holt.
Bei einem Schulaufsatz kann man dann ja ganz leicht überprüfen, ob er wirklich solche Fortschritte in so kurzer Zeit geschafft hat. -
Hallo Referendarin,
da würde ich dir völlig recht geben. Wenn ich mir das GK-Abi Deutsch von Freitag anschaue- die Wahrscheinlichkeit, dass man einen Text, der dran kam, auch behandelt hatte, war ausgesprochen gering. (Vielleicht am ehesten noch das Gedicht).
Also war Hauptaufgabe im Grundkurs, den Schülern beizubringen, egal mit welchem Text klarzukommen- und das erreicht man nun mal mit Auswendiglernen nicht.
Wobei ich mir in manchen Klassen schon wünschen würde, dass die mal ihre Formen und Vokabeln wirklich "pauken" - dann würden sie vielleicht nicht nur bis zur nächsten Schulaufgabe sitzen.
Ich muss noch hinzufügen, dass ich als Schülerin selbst an so einer "Pauk"-Schule war- meine Englisch-Vokabel und Grammatikkenntnisse sind heute deutlich besser als die meines Mannes, der immerhin Englisch-LK hatte.
Werbung