Beiträge von Hermine

    Ich kann Lynas und auch Bolzis letztem Beitrag nur zustimmen.
    Die Ideallösung ist in der Tat eine Mischung aus effektiv arbeiten (z.B. muss wirklich immer alles positiv korrigiert werden oder kann man sich das bei Schülern, die sich nur noch die Note angucken, nicht doch sparen?) und Unterstützung der Politik bzw. aus dem KM.
    Was mir bei Lynas Beitrag besonders gut gefallen hat, ist die Betonung der Kollegialität. Wenn ich meinem Sportkollegen ständig verbal "ans Bein p..." weil ich der Meinung bin, er sei unterbelastet und ein fauler Sack, kann ich auch keine Hilfe von ihm erwarten. Das gilt für alle anderen Nebenfachlehrer. Vielleicht bin ich auch deshalb recht entspannt, weil iin unserer Schule Kollegialität einen extrem hohen Stellenwert genießt und mir noch nie Hilfe verweigert wurde.

    Hallo Referendarin,
    ich kann jetzt natürlich nur für meine Schule sprechen, aber hier wird sich wirklich Mühe gegeben, soweit wie möglich zu entlasten.
    1) Ich hatte noch nie mehr als zwei Deutschklassen und dann meist wunschgemäß eine Unterstufe und eine Oberstufe- niemand bekommt zwei oder drei Oberstufenklassen, wenn er es sich nicht ausdrücklich wünscht.
    2) Sowohl in Deutsch als auch in Französisch müssen wir immer zwei Kopien der Aufgabenstellung beilegen, die eine kommt mit zur Respizienz, die andere wird in einem Ordner abgeheftet und man kann sich aus diesem Ordner Anregungen holen oder auch mal ältere Schulaufgaben wieder verwenden.
    3) In Deutsch leider nicht, aber in F haben wir schon öfters gleiche Tests parallel zur gleichen Zeit geschrieben und dann nach genauer Absprache an 2-3 Tagen gemeinsam korrigiert. Hat wunderbar geklappt.
    4) Wir haben die Zusammenarbeit der jeweiligen Jahrgangsstufen inzwischen perfektioniert, so dass die Lehrer sich Anfang des Jahres absprechen und je nach Wunsch auch gemeinsam Unterrichtsreihen erstellen (Besonders beliebt in den Abiklassen)


    Korrekturtage gibt es bei uns überhaupt nicht, nicht mal zur Korrektur der Abiprüfungen.
    Das mit dem Bepunkten finde ich persönlich auch doof, weil es eigentlich keinen Unterschied macht, ob ich in der Excel-Tabelle "Einleitung: gut gelungen" oder "Einleitung: "9/10Punkten" eintrage. Wahrscheinlich soll damit die Punktefeilscherei vermieden werden. Stichpunkte unter den Schulaufgaben sind meines Wissens nicht zulässig, das müssen ausformulierte Bemerkungen sein und Inhalt, Ausdruck und Rechtschreibung behandeln.
    Liebe Grüße
    Hermine

    Naja, für mich selbst erstelle ich schon eine Art Schema- auch in Deutsch- wo wir übrigens in Bayern gar nicht bepunkten dürfen.
    Ich mache eine Excel-Tabelle mit verschiedenen Kategorien, in denen ich mir Stichpunkte notiere- das gebe ich aber nicht mit ab.
    Ich finde übrigens gar nicht, dass das vom Thema wegführt, irgendwie ist es ja auch eine Art der Arbeitserleichterung oder -belastung.

    Für Französisch muss ich auch einen Erwartungshorizont erstellen, für Deutsch nicht. Die Fachbetreuerin meint, sie kriegt die Respizienz auch so hin.
    Was vom KM abgesegnet ist und mir bei manchen Schulaufgaben das Leben sehr erleichtert, sind Korrekturbögen- gerade in der Unterstufe- wo ich Zutreffendes nur noch ankreuzen und einen kurzen Satz unten drunter schreiben muss. Positiv korrigiert wird ebenfalls nur in der Unterstufe- in der Oberstufe nur in ganz extremen Fällen- dafür bekommen die Oberstufler einen sehr umfangreichen Kommentar (ca. 1 DIN A 4 Seite klein gedruckt) Dafür bespreche ich vor der Schulaufgabe-meist nach der Korrektur der Übungsaufsätze- sehr ausführlich, was ich erwarte und nach der Schulaufgabe, wo die schlimmsten Fehler liegen- manchmal auch anhand einer Liste. Die Kleinen müssen auch mal zur Verbesserung einen Aufsatz komplett neu schreiben - der wird von mir dann aber nur noch grob korrigiert.
    Übungsaufsätze dürfen übrigens auch nur Teile umfassen- wie Eliah eben vorschlagen hat- z.B. nur Einleitung und zwei Argumente.
    Bei Übungsaufsätzen gibt es bei mir keinen vollständigen Kommentar, sondern Spiegelstriche, verstehen mit + oder - und einem abschließend Kommentar untendrunter.

    Hallo Friesin,
    na, wie geht es dir nach der ersten Nacht? Immer noch "im Loch"?
    Ich war gestern auch ein wenig planlos, denn es gab nichts zum Vorbereiten, nichts zum Korrigieren- ganz ungewohnt.
    Inzwischen mache ich mir eine Liste zum Abarbeiten (bei uns muss z.B. ein Zimmer nach und nach ummöbliert werden) und schreibe mir aber auch angenehme Dinge auf, die ich machen will, z.B. Kurzreisen, Shoppen etc.
    Dann kommt bei mir das Ferienfeeling schon so nach und nach.
    Liebe Grüße
    Hermine

    Hallo Krokodil,
    ich bin an einer absoluten Traumschule gelandet! Meine Schulleitung ist superfair und 90% des Kollegiums verstehen sich blendend und helfen, wo es geht.
    Ich habe es aber an zwei Schulen, wo ich mit Jahresvertrag war, auch schon ganz anders erlebt. Richtig fiese Grüppchenbildung, üble Gerüchteküche, nicht nachvollziehbare Entscheidungen seitens der Schulleitung.
    Sei froh, dass du von dieser Schule weg bist.
    Liebe Grüße
    Hermine

    Effi: Nein, zumindest bei mir sind Vokabeltests keine Stegreifaufgaben. Stegreifaufgaben sind kurze Tests über die beiden letzten Stunden, bestehend aus einem kurzen Übersetzungssätzchen und einer oder zwei Grammatikübungen. Ich find sie auch nicht wild zu korrigieren, aber sie nehmen schon ein bisschen Zeit in Anspruch. Die Theateraufführung hat bei uns eben der Kunstkollege gestemmt und das war Megastress. Noch dazu, weil er keinerlei Entlastung von seinem Kerngeschäft hatte.
    Ich denke, im Großen und Ganzen sind wir uns einig: Ein bisschen Verständnis (aber das habe ich in vollem Maße an meiner Schule) wäre nicht schlecht, aber das ständige Rumgejammere und die Anschuldigungen nerven.
    Liebe Grüße
    Hermine

    Hallo,
    bevor man mich auch auf Grund meiner hohen Beitragszahl angiftet- ja, meine Fächerkombi stimmt tatsächlich und ich bin seit 2003 hier (allerdings ohne Moderatorentätigkeit, deswegen ist mein Stil auch deutlich weniger diplomatisch), schreibe auch mal in den Ferien und schaffe es tatsächlich auch ab und zu mal, anderen einen konstruktiven Ratschlag zu geben anstatt hier nur rumzujammern und zu geifern. Das Jammern kostet nämlich auch viel Kraft und Energie und verpufft vollkommen wirkungslos, wenn man es zu oft tut.
    Ich habe gerade mal nachgerechnet, letztes Jahr waren es bei mir ohne die Abiklausuren, die ich als Erstkorrektorin hatte, ungefähr 800 Korrekturen- da sind die Stegreifaufgaben aber noch nicht eingerechnet, die sind ja in die Korrekturfächern bei uns freiwillig.
    Übrigens ist es in Bayern so, dass sowohl die Musik- als auch die Sportlehrer 28 Stunden in ihrem Stundenplan stehen haben und ich genug Sport, - Kunst- oder Musiklehrer kenne, die das Schulhaus nicht vor 19 Uhr verlassen- bei mir ist das höchste der Gefühle vom Stundenplan her 16 Uhr.
    Liebe Effi, ich finde, man kann eine Theatervorstellung, die dann eine Woche lang jeden Tag aufgeführt wird, der Kollege zwei Wochen in den Ferien mit den Kindern geprobt hat und auch noch Technik und Bühnenbild organisieren musste, locker mit der Korrektur einer Oberstufenklausur vergleichen. Ebenso wie die Organisation eines Sportfestes mit anschließender Ehrung, die fast einem Popkonzert gleichkommt. Ich würde es nicht machen wollen. Und ich würde auch nicht tauschen wollen- da bei den "beliebten" Zusatzaufgaben wie Projekttage organisieren, beim Jahresbericht mitwirken, Infoveranstaltungen aufziehen etc. in der Regel wirklich die Nebenfachlehrer angesprochen werden. Ich habe übrigens auch eine Deutsch-Klasse weniger als meine Kollegen mit Nebenfach. Macht unsere SL seit Jahren schon so. Meine Kollegin mit der gleichen Fächerkombi wird nächstes Jahr nur noch ihren LK in Deutsch haben und in F nur Unter- und Mittelstufe. Und wenn ich sehe, was meine Geschichtskollegin an Zeit für ihre Vorbereitung investiert, damit der Geschichtsunterricht richtig spannend wird, während ich inzwischen mit richtig guten und schülernahen Büchern unterrichten kann und nur halb so viel Zeit an Vorbereitung brauche- das hebt sich dann doch wieder auf.
    Liebe Grüße
    Hermine

    gingergirl: Ja, bin ich mir 100%ig sicher. Das stand bei der Liste an Dingen, die die vor dem Ref haben wollten. Aber wie gesagt, ist bei mir eine Weile her, vielleicht sind die da inzwischen auch lockerer geworden.
    DrWIng: Ins Ref kommen meiner Ansicht nach fast alle, da sind sie meist nicht soo streng. Und die charakterliche Eignung für die "richtige" Verbeamtung wird dann durch deinen Schulleiter bestätigt- und um die nicht zu bekommen, musst du an deiner Schule schon was richtig Dämliches angestellt haben oder inzwischen nochmal straffällig geworden sein. Dann ist es allerdings für immer Essig mit der Verbeamtung.
    Übrigens, über das Wort "unterbezahlt" kann ich in diesem Zusammenhang nur den Kopf schütteln. Ja, es ist natürlich unfair, deutlich weniger zu verdienen als Beamte und dabei die gleiche Arbeit zu machen. Ja, für den Anspruch, das wir manchmal Lehrer, Erzieher und Psychologe gleichzeitig sein müssen, bekommen wir wirklich viel zu wenig. De facto kann man aber von einem Angestelltengehalt auch erstmal recht gut leben- das habe ich nämlich die ersten vier Jahre nach dem Examen gemacht- zuerst Jahresverträge und dann der "Supervertrag".

    Da ich auch mal angestellt war, ist mir der Gehaltsunterschied durchaus klar ;).
    Aber mich würde mehr interessieren, wie du dich dann verhalten würdest- wäre dann der Beruf des Lehrers gänzlich uninteressant für dich?
    Ich würde dir nämlich einfach raten, abzuwarten und beim Formular für das Referendariat zu gucken, was die alles verlangen. Dass sie sich für jeden einzelnen Ref-Kandidaten extra was einholen, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
    Was das KM angeht- inzwischen habe ich schon öfters die Erfahrung gemacht, dass die rechte Hand dort nicht weiß, was die linke tut- oder um es mal gut bayerisch zu sagen: Die redn da manchmal an ziemlichen Schmarrn zsamm.
    Mich würde interessieren- ein Link oder ähnliches- welche Stelle im KM für das Verbeamten auf Widerruf zuständig sein soll. Eine einzelne Frau ist das mit Sicherheit nicht.



    Total Offtopic, aber ich bin einfach neugierig: Was wäre denn dein zweites Fach?


    Timm: Dass keine Vorstrafe kein Problem für die Verbeamtung darstellt, wusste ich, deswegen hab ich ja gefragt- ab wann es dir Vorstrafe gibt, wüsste ich nicht. War für mich bis jetzt noch in keinem Bereich relevant.

    Hallo,
    also bei mir (zugegeben ist ein bisschen länger her- 2001) wurde nur und ausschließlich nach dem polizeilichen Führungszeugnis gefragt, bevor ich zum Referendariat angetreten bin.
    Mal eine andere Frage (so sie gestattet ist): Was würde sich denn ändern, wenn rauskäme- was ich nicht glaube- dass du nicht verbeamtet wirst?
    Liebe Grüße
    Hermine

    Die Frage ist: Bist du mit dieser Strafe automatisch vorbestraft? Wenn ja, wird das in deine polizeiliche Führungsakte eingetragen und dann dürfte es mit der Verbeamtung vorbei sein, da Bayern bei so etwas sehr streng ist.
    Liebe Grüße
    Hermine

    Ad 1) Wirklich kompletter Blödsinn! Meist gleicht sich die Arbeit durch Unterrichtsvorbereitung etc. wirklich aus. Außerdem werden an unserer Schule dafür die Nebenfachlehrer mehr zu außerschulischen Aktivitäten herangezogen, in deinem Fall könnte ich mir beispielsweise vorstellen, dass unser SL dich für das Catering bei diversen Veranstaltungen einspannen würde...
    Ad 2) Hier kommt es ein bisschen auf die Anzahl der Lehrkräfte in deiner Schule an. Zunächst wird man allerdings immer die Hauptfachlehrer heranziehen. In unserer Schule hat allerdings jeder KL auch eine Stellvertretung und das sind meist die Nebenfachlehrer. Gelegentlich kann es auch passieren, dass ein Nebenfachlehrer mal zwei Stellvertretungen hat. Aber grundsätzlich kann man sich als Nebenfachlehrer auch eine Klassenleitung wünschen.
    Liebe Grüße
    Hermine

    Ich hole das mit dem Foto auch am Montag nach- sorry.
    Und ich hab gar nichts gegen Spezi, den gibt es bei uns nur nicht in der Schule und ich persönlich krieg bei Konferenzen dann immer einen pappigen Mund- Wasser ist einfach besser. Ist halt mein persönlicher Geschmack.
    Liebe Grüße
    Hermine

    Nein Hawkeye, ich muss auch noch durchhalten- am Freitag bekommst du ein Foto meines Arbeitsplatzes, obwohl ich befürchte, dass du enttäuscht sein wirst, der sieht nämlich deinem sehr ähnlich- nur statt Speziflaschen Wasserflaschen und noch ein oder zwei Heftstapel mehr.
    Das abschließbare Fach ist bei mir übrigens ständig voll bis zum Rand mit Büchern, Zetteln von anno tobak, DVDs etc.
    Liebe Grüße
    Hermine

    Bei den Kleineren könnte man auch Plakate machen, auf denen man z.B. darstellt, wie die alten Römer gelebt haben und was sie sonst so in Latein gelernt haben... so ähnlich wie die von Hawkeye vorgeschlagene Geschichtszeitung. Wenn die Klasse nicht zu groß ist und ihr eine Schulküche habt, dann könntet ihr evtl. auch was Einfacheres kochen... oder du teilst Rezepte auf Lateinisch aus, die Schüler müssen die übersetzen und das Gericht zu Hause kochen und dann mitbringen...
    Liebe Grüße
    Hermine

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