Beiträge von Hermine

    Wie ist es denn mit dem familiären Hintergrund? Ist L. Einzelkind? Haben die Eltern vielleicht wenig Zeit für sie und geben deswegen ihrem Streben nach Dominanz nach ohne es wirklich zu bemerken? (Die Begebenheit mit dem Singen lässt darauf schließen- "ich hab jetzt Lust drauf, also mach ich es einfach!") Umgekehrt könnte es aber auch sein, dass L. im Elternhaus sehr viel Strenge erfährt und deshalb jetzt ihre Grenzen in der Schule austestet. Der Rat mit der schulpsychologischen Beratung ist sicher nicht schlecht.

    Bei mir war das Ref stressig und die Ausbilder menschlich richtig sch..., dafür ging es mir danach wie Mia: Die volle Stelle hat mir nicht mehr soviel ausgemacht, zum Einen, weil ich fachlich schon ganz gut ausgebildet worden bin und zum Anderen, weil endlich die ständige Kontrolle und der Druck wegfielen. Ich hab auch recht schnell gemerkt, dass die Schüler lieber eine ausgeschlafene, gut gelaunte Lehrerin mögen, die gelegentlich im Unterricht improvisieren muss, als eine perfekte vorbereitete schlecht gelaunte, die ihren Unterricht einfach nur strikt abhält.
    Achja: Was Gutes hab ich doch auch noch aus dem Referendariat mitgenommen- wir waren ein sehr kleines Seminar und wurden richtig gute Freunde, gerade auch, weil die Ausbilder menschlich so schlimm waren und wir zusammenhalten mussten.

    Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass bei mir auch alles dabei ist- von aus anderen Schulbüchern und Quellen kopierten Texten bis hin zu selbst erstellten Übungen, weil mir die im Schulbuch zu wenig ausgefeilt oder einfach nicht genug zum Üben sind.
    Aber da unterlaufen mir schon auch mal Tippfehler. Dafür sind die selbst erstellten Schulaufgaben richtig zeitaufwendig und auch hübsch bebildert ;)

    Bei uns wählen die Schüler ihre LK-Kombi und die kann evtl. schon mal abhängig vom Lehrer sein- die zukünftigen LK-Lehrer gehen vorher in die Klassen und stellen ihren LK vor. Abhängig vom LK wird dann der Stundenplan der Schüler erstellt und dann haben sie je nach Termin ihrer weiteren GKs mehr oder weniger Wahlmöglichkeiten. Unsere SL hat beispielsweise die Schüler nach Alphabet in 3 GK Deutsch verteilt. A-I zur Kollegin X, J- O zu mir und den Rest zu sich selbst. Angeblich war Tauschen ausgeschlossen. Trotzdem saß ich am Schluss mit 21 Schülern da, Kollegin mit 18 und SL mit 15 ;) Naja, meinte Frau SL hinterher, war ja auch unser erstes Abi...

    Bei uns wird es in der 5 gelesen und wie schon mein FL sagte: "Es kommt immer drauf an, wie und was man den Schülern vermitteln will."
    Es haben sich auch schon mal Eltern quergestellt, die meinten, das Buch sei nix für ihre Tochter (interessanterweise selbst Sektenanhänger), i.d. R. wird das Buch innerhalb einer "Märchenreihe" gelesen. Und anhand von Lesetagebüchern etc. können auch die Kleinen schon durchaus schöne Figurenbeschreibungen abliefern.
    Ich persönlich würde sagen, es kommt letztendlich auf die Klasse an. In einer starken 5, die auch Interesse am Lesen hat, jederzeit, in einer schwächeren wäre ich ein bisschen vorsichtiger.
    Liebe Grüße
    Hermine


    Leicht OT: Ich hab mit 5ern auch schon verschiedene Jules Verne Bücher gelesen und sie waren hellauf begeistert. Dass sie natürlich ganz anders an eine solche Lektüre herangeführt werden müssen und man keine ausschweifenden sprachlichen und literarischen Untersuchungen erwarten kann, versteht sich von selbst.

    Fragen kannst du auf jeden Fall mal, denke ich. Kommt halt auf die Schulleitung an- und bei uns auf deren Stimmung bzw. Kulanz. Mein SL würde es vermutlich erlauben, wäre nur die Konrektorin da, die eine strikte Paragraphenreiterin ist, ginge es gar nicht.

    Schade, dass der Thread hier doch abdriftet, ich hätte es viel schöner gefunden, wenn man sich hier einfach nur über Hasis Beförderung hätte freuen können und es hier von Herzen gönnen.


    Ehrlich, ich finde es unmöglich, hier als Verräterin abgestempelt zu werden, nur weil ich nicht ständig rumjammere! Und nein, Vaila, leider muss ich dich wieder enttäuschen, ich bin nicht ansatzweise Mitglied in der GEW und vertrete deren Ansichten auch überhaupt nicht. Und doch, ich bin durchaus auch organisiert. Ich verschließe die Augen auch durchaus nicht vor der Belastung, dazu habe ich selbst viel zu oft Wochen und durchaus auch Großteile der Ferien durchkorrigieren müssen.
    Ich leugne auch das Grundproblem gar nicht, und vermutlich ist das in NRW noch viel stärker vorhanden als hier in Bayern. Nur: Es schadet der Sache deutlich, wenn nur gejammert wird und kein, aber auch wirklich kein vernünftiges Gegenargument stehen gelassen wird, stattdessen wird auf den betreffenden Poster auch noch eingehackt.


    Zum Thema zurück: Vor einem Jahr wollte ich mich mal auf eine beförderungsrelevante Stelle bewerben. In einem Vorgespräch hat mein SL mir davon abgeraten, da ich noch relativ neu an der Schule war und meine Mitbewerber tatsächlich mehr Erfahrung hatten und besser geeignet waren. Klar war ich erstmal ein bisschen geknickt, aber irgendwann mal wird auch meine Chance kommen. Neid wäre hier lediglich verlorene Zeit gewesen.
    Ich muss aber auch sagen, dass- obwohl ich an einem Gymnasium unterrichte- sich der Neid bei uns sehr in Grenzen hält. Die Stimmung im Kollegium ist super und wenn eine Beförderung bekannt gegeben wird, wird das meist sogar mit einem Umtrunk gefeiert. Die paar Neider, die es dann vielleicht doch noch gibt, gehen im Gros des Kollegiums unter.
    Liebe Grüße
    Hermine

    Ja, aber keiner, nicht mal die Lehrer hier mit Doppelkorrekturfächern wie Meike oder ich oder... können ansatzweise deine Belastung nachvollziehen, Vaila. Das hast du jetzt schon oft genug klar gemacht. Und jeder, der das in Zweifel zieht, muss zwangsläufig Nebenfachlehrer sein oder keine Ahnung von der Realität haben. Das Gejammere nervt!


    Hasi007: Ich bin sicher, du hast dir die Beförderung redlich verdient, gerade weil du noch in Elternzeit bist und damit mehr Belastung hast- auch wenn manche das hier nonchalant als "Steckenpferde" abtun. Sei stolz drauf und ignoriere den Neid einfach!
    Liebe Grüße
    Hermine

    Hallo Timm,
    nachdem ich im Unterricht meist eher Ganzschriften lese, bin ich in Kleinformen auch nicht so besonders bewandert.
    Die Erzählungen von Maupassant in "Boule de Suif"sind recht nett, aber nicht ganz einfach zu lesen.
    Recht hübsch ist die Sammlung von Jacques Salomé: "Contes à grandir, contes à guérir" . Wenn ich mich recht entsinne, hat Philosophus mal ein paar Empfehlungen gepostet.
    Bei den Wörterbüchern ist Pons eigentlich immer zu empfehlen, kommt aber immer darauf an, wie umfangreich das Wörterbuch sein soll.
    Ich werde mal weiter nachforschen.
    Liebe Grüße
    Hermine

    Sorry, aber nachdem ich die ZPs vergleichen konnte, kann ich da drüber nicht mehr lachen.
    Außerdem wollte ich mich nicht beklagen, ich wollte schlichtweg der Aussage widersprechen, dass man das Studium ja locker in der Regelzeit schaffen kann, wenn man nur straff und kompakt genug studiert.

    Meine Meinung dazu ist, dass du entweder zu deinem Fehler stehen solltest- die nächste Arbeit wird dann wieder schwerer, so kann sich das ausgleichen- oder tatsächlich einen 60% Schwellenwert ansetzen. (Das würde ich z.B. bei einem Vokabeltest in einer Fremdsprache machen) Ich persönlich finde letzteres in diesem Fall aber nicht so gut, ich würde den Schülern auch den Schnitt gönnen. Werden denn die Durchschnitte bei euch öffentlich gemacht?
    Bei uns müsste der SL einen Schnitt besser als 2,5 genehmigen und im schlimmsten Fall würde die Arbeit wiederholt werden. Unser SL verkündet aber jedes Schuljahr in der ersten Konferenz, dass wir mit "zu guten" Durchschnitten gar nicht erst kommen bräuchten. ("Sie wissen dann schon selbst, ob die Schüler gut gearbeitet haben oder Sie die nächste Arbeit schwieriger gestalten müssen.")

    Ich habe durchaus "kompakt" studiert- musste aber dennoch 3 Semester auf die Regelstudienzeit draufschlagen (2 Auslandssemester + 1mal durch ZP gefallen).
    Wie es inzwischen ist, weiß ich nicht, aber damals hatten die Unis in ihren Prüfungen auch noch unterschiedliche Niveaus...
    Ehrlich gesagt, denke ich mir manchmal, vielleicht hätte ich mir doch mehr Zeit lassen sollen, dann hätte ich vielleicht eine noch bessere Examensnote gehabt- andererseits hab ich so früher Geld verdient.
    Fazit: Es hat alles sein Für und Wider und die Semesterzahl taucht tatsächlich nirgendwo mehr auf.
    Liebe Grüße
    Hermine

    Selbst da kommt es auf die Fächerkombi an- wenn du z.B. eine Fremdsprache studierst, musst du auch noch ein oder zwei Semester Auslandserfahrung dazu rechnen. Und bei uns in Französisch war die Zwischenprüfungsdurchfallquote recht hoch...

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