Beiträge von Scooby

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    diese "positive" lockere und laute Atmosphäre


    Ohne dir zu nahe treten zu wollen: Es gibt keine positive laute Atmosphäre. Nach meinen Beobachtungen in meinen eigenen Stunden und in den Unterrichtsbesuchen bei den KollegInnen wage ich die Behauptung, dass in einer 1-alle Kommunikationssituation (Lehrervortrag, Referat, Unterrichtsgespräch) JEDE Form von Unruhe unmittelbar leistungsmindernd wirkt.


    Produktive Lautstärke kann es mMn nur in freien Unterrichtsformen geben; auch hier ist die zumutbare Grenze aber schnell überschritten, sodass sich die Lautstärke bei vielen Schülern, die Ruhe zum Arbeiten brauchen, konzentrationsmindernd auswirkt. Deshalb sind freie Arbeitsformen in unseren Schulen ja so schwierig anzuleiten; weil unsere Räume dazu schlicht oft nicht geeignet sind.


    Ich würde dir dringend raten, an deinem Auftreten, deiner Struktur und deiner Konsequenz dahingehend zu arbeiten, dass in den beschriebenen 1-alle Situationen Ruhe herrscht. Der Hinweis, dass du selbst ja ein quirliger Typ bist, hilft glaube ich nicht viel weiter, sondern ist dann eher eine Ausrede. Man kann das lernen:


    Unterrichte erst dann, wenn es leise ist. Und nur dann. Wenn ein Schüler sich meldet und etwas sagen möchte, während die Klassenkameraden noch quatschen, bitte ihn/sie zu warten, bis alle zuhören. Arbeitsaufträge sind grundsätzlich so eindeutig zu stellen, dass es keine Unruhe gibt, die sich in der Unsicherheit begründet, was die Kinder machen sollen. Überlege dir für jeden Arbeitsauftrag anfangs die genaue Formulierung und bring sie schriftlich mit (für dich). Komplexere Aufträge grundsätzlich schriftlich fixieren. Komm nicht zu spät und beende die Stunde pünktlich. Formuliere Regeln und halte sie strikt ein, inklusive der im Vorfeld bekannt gegebenen Konsequenzen bei Nichteinhaltung.


    (Jüngere) Schüler können sich nicht 45 Minuten konzentrieren. Rhythmisiere deshalb deinen Unterricht und sorge vor allem dafür, dass Phasen der Bewegung und Entspannung darin vorkommen. Und wenn's nur ist, dass du ein Blatt nicht austeilst, sondern vorne hinlegst und jeder muss es selber holen. Das gibt ein kurzes Ventil, eine klar definierte Phase der Unruhe und dann, wenn jeder vor seinem Blatt sitzt und ruhig ist, kannst du weitermachen. Aber nicht vorher.


    Ich hoffe, du bist mir ob der klaren Worte nicht sauer; ich bin aber fest davon überzeugt, dass Ruhe im Unterricht einer der zentralen Schlüssel für Unterrichtsqualität und damit auch Lernerfolg ist.

    Grundsätzlich ist Deutsch das am häufigsten gewählte Unterrichtsfach und die Kombination mit Geschichte davon wiederum die am häufigsten gewählte. Dass das die Einstiegschancen nicht steigert, ist eh klar. Und dass du, wenn es mit der Lehrerkarriere nicht klappt, mit D/G auf dem freien Arbeitsmarkt auch nicht der Kandidat mit den besten Aussichten bist, weißt du auch.


    Ich würde in der momentanen Situation dazu raten, wenigstens ein Mangelfach zu nehmen; welche das in deinem Bundesland in 5 Jahren sind, weiß ich aber nicht.

    Ich bin selbst für die Stundenplanerstellung an einer weiterführenden Schule zuständig und ich würde mich schämen, einen solchen Plan auch nur vorzuschlagen. Mit ganz wenigen, einzelnen Ausnahmen gibt es bei uns keine Doppel- oder gar Mehrfachfreistunden. Und wenn sich eine Doppelfreistunde tatsächlich einmal nicht vermeiden lässt, halte ich vorher mit dem Kollegen Rücksprache.


    Auch bei mir laufen natürlich teilweise Kollegen mit unverschämten Forderungen auf. So wollte kürzlich z.B. eine TZ-Lehrkraft, die Freitags nur 1. und 3 Stunde unterrichtet, unbedingt ihre 3. Stunde in die 2. verlegt haben, weil sie sonst den Freitag vormittag nicht mehr zur Vorbereitung nutzen könnte und weil die Zeit von Freitag Mittag bis Sonntag Abend der Familie gehöre, könnte sie dann ihren Unterricht für Montag nicht vorbereiten. Da war ich auch erstmal baff. Aber sowas ist die Ausnahme.


    Ungleichbehandlung trifft TZ wie VZ Lehrkräfte gleichermaßen: Die einen motzen, dass mehr Zusatzaufgaben bei ihnen hängen bleiben, die anderen beschweren sich, dass sie trotzdem zu jeder Konferenz kommen müssen. Man kann als Schulleitung da nur versuchen, so transparent wie möglich die Aufgabenverteilung vorzunehmen und Kritik offen zu begegnen. Aber allen kann man es leider nicht recht machen.


    Wir haben sehr viele TZ-Leute und da ist es ein guter Weg, dass wir nur noch dann Konferenzen halten, wenn es wirklich etwas zu besprechen gibt. Sämtliche Infos haben wir auf Mailverteiler ausgelagert, was sich gerade für die TZ-Leute sehr bewährt hat.


    Allgemein kann man sagen: Die Stundenplanprogramme sind so mächtig, dass sich eigentlich fast alles realisieren lässt, wenn der Stundenplanmacher sich Mühe gibt und das Programm beherrscht. Ich würde das an deiner Stelle so nicht akzeptieren; weiß jetzt aber leider auch keine Patentlösung, wie sich das vermeiden lässt.

    Nach langen Jahren mit Thunderbird und Sunbird bin ich weinenden Auges auf Outlook umgestiegen, weil ich eine zuverlässige Synchronisation mit meinem Handy wollte. Das ist jetzt sehr praktisch: Ich gebe meine Termine wahlweise ins Handy oder auf dem (Dienst-) Notebook ein; in der Schule steckt das Handy eh immer am Laptop, so dass die Termine dann synchron sind. Zugleich synct eine kleine Anwendung das ganze in einen google-Kalender, sodass meine Frau von zu Hause meine Termine sehen kann und mir außerdem Termine eintragen kann.


    Das Wichtigste finde ich mittlerweile nicht mehr, dass ein Termin eingetragen wird, sondern dass ich beizeiten (je nachdem 1 Woche bis 5 Minuten vorher) an den Termin erinnert werde. Seit ich das so mache, verpasse/vergesse ich deutlich weniger.

    Beim Begriff Spaß schwingt ein wenig der kurzlebige Witz mit, der dafür von jedermann einfach zu erschließen ist. Schnell zu konsumieren, schnell wieder vergessen. So wie ein Großteil unserer Kultur heute funktioniert. Alles ist schnell und meist belanglos.


    So sollte Schule nicht sein.


    Aber: Schule sollte Freude machen. Das heißt nicht, dass sie zu jeder Zeit Freude machen muss. Aber insgesamt sollte jeder Schüler, jeder Lehrer grundsätzlich gerne durchs Schultur gehen, sich nicht vor dem fürchten, was ihn da erwartet, sondern gespannt sein, was der Tag bereithält. Eine solche Kultur wünsche ich mir an unseren Schulen, dann wäre so Vieles leichter...


    Ein großer Wunsch, aber es ist ja bald Weihnachten ;)

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    Scooby:


    Gleich die Termine aus Lightning mit google ab


    Und genau das will ich - obschon meine Termine zum größten Teil völlig uninteressant sind - aus Prinzip nicht :-/

    Ich nutze ein Netbook mit Thunderbird + Lightning; überlege aber grade, mir zusätzlich ein Smartphone anzuschaffen und müsste dann aber wohl wieder auf Outlook wechseln, um eine vernünftige Synchronisation der Kalender hinzukriegen...

    Ich habe in den letzten beiden Jahren unmittelbar nach Erhalt des Steuerbescheids (mit Nichtanerkennung des AZs) einen Antrag auf Aussetzung der Vollziehung in diesem Punkt gestellt, der beide Male genehmigt wurde; d.h. ich habe das Geld unter Vorbehalt bekommen und hätte es ggf. verzinst zurückzahlen müssen, falls die Geschichte anders ausgegangen wäre.

    Bei uns füllen alle Eltern mit der Anmeldung einen Zettel aus, dass sie mit Bild- / Textberichterstattung über das Schulleben einverstanden sind und auch damit, dass ggf. auch ihr Kind auf einem dieser Bilder abgebildet sein könnte. Das Formular sieht kein Kreuzchen für "bin ich nicht" vor. Die fünf (von 1000), die das nicht wollten, haben ein "nicht" mit der Hand ergänzt.


    Grundsätzlich veröffentlichen wir keine Klassenfotos, keine Nachnamen (außer bei ganz besonderen Anlässen, z.B. wenn ein Schüler einen überregionalen Wettbewerb gewinnt) und Lehrerfotos nur so klein, dass sie nicht als Ausgangsquelle für Fotomontagen taugen.


    Es ist übrigens m.W. so, dass Bilder von öffentlich zugänglichen Veranstaltungen (z.B. Schulkonzerte mit öfftl. Einladung) auch ohne ausdrückliches Einverständnis veröffentlicht werden dürfen.

    Ich hab einen eee 901 von Asus. Da sind alle Vorbereitungen drauf, kleine Notensheets (Excel) für alle Fächer, die mir aus mündlichen und schriftlichen Noten immer sofort den Notenschnitt des jeweiligen Schülers ausrechnen, Browser und Mail sowieso.


    Wir haben in jedem Klassenzimmer einen Beamer installiert, so dass ich alle Hefteinträge ausschließlich über den eee mache und in der Folgestunde einfach fortsetzen kann.


    Hat sich bei mir super bewährt, ich würde es anders nicht mehr wollen.

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    Ich habe Wipäd als Schwerpunkt in meinem jetzigen Studium. Evtl reicht das ja? Als Pädagogik?


    Nein, das wird nicht reichen. Wenn du in Bayern regulär an einer Schule beschäftigt werden willst, wirst du eine Ausbildung für das Lehramt nicht herumkommen. Es gab in Mangelfächern die letzten Jahre immer wieder mal Sondermaßnahmen für Seiteneinsteiger, die betrafen aber nur Diplom-Mathematiker und -physiker, bzw. Latein-Absolventen. Derzeit ist für die Realschule gar kein Bedarf an Seiteneinsteigern absehbar, wenn der letzte G9-Jahrgang durch ist, wird's am GYM nicht anders aussehen.


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    Gibt es denn die Möglichkeit, dass ich
    1. ohne Refendariat zum Unterrichten komme ?


    Ja, die gibt es, aber nur im Rahmen befristeter Aushilfsverträge (z.B. Schwangerschaftsvertretung mit wenigen Stunden) oder nicht staatlich anerkannten Privatschulen.


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    2. Ich habe gehört, es gäbe, wenn ich zB Englisch unterrichten wollte, eine Prüfung,die einen dann zum Unterrichten zulässt, auch wenn man das Fach nicht studiert hat. Ist das so ???


    Eine solche Nachqualifizierung gab/gibt es m.W. nur für Grundschullehrkräfte, die ja seit einiger Zeit auch Englisch unterrichten müssen, obwohl für die GS ja keine qualifizierten Lehrkräfte zur Verfügung stehen (noch nicht).

    Der Umstieg von Word/Excel 2003 auf 2007/2010 bereitet den meisten wesentlich mehr Schwierigkeiten als der Umstieg auf Open Office, das sich recht ähnlich wie die älteren MS Office bedient, nur m.E. komfortabler.


    Ich bin emotionslos, weil ich auf allen Rechnern in der Schule Open Office neben MS Office 2007 installiert habe, arbeite aber privat und auch in der Schule fast nur mit Open Office, weil ich besser geübt bin. Als Datenaustauschformat verwenden wir immer noch .doc und .xls, weil es mir zu mühsam ist, den Kollegen, die ältere Office-Versionen von MS nutzen, beizubringen, wie sie einerseits die Open Office-Formate .odt/.ods und andererseits die neuen MS-Formate .docx und .xlsx öffnen können. doc und xls kann eigentlich jedes Programm brauchbar bearbeiten.


    Dokumente, die ich selbst erstelle, speichere ich als odt und gebe es bei Bedarf als pdf weiter; Open Office kann (wie auch die neueren MS Office-Versionen) nativ pdf abspeichern.


    Mein Tipp für dich: Probier's zwei Wochen lang aus, den meisten reicht der Funktionsumfang und auch die Bedienung von Open Office mehr als aus. Wenn du gar nicht warm wirst damit, kauf dir 'ne Edu-Version von MS Office, die tun's leicht. Professionell bringt hauptsächlich Outlook (was wirklich keiner braucht --> Thunderbird) und den Publisher, den manche Kollegen sehr schätzen; ich arbeite nicht damit, dazu kann ich nichts sagen.

    Ich hab im Ref eine logopädische Behandlung gemacht und habe deshalb bei der Beihilfe angefragt, ob sie auf irgendeine Art und Weise mit dem Dienstherren in Kommunikation stehen, sprich, ob irgendwelche Infos, die aus Arztrechnungen ersichtlich sind, an andere Stellen weitergegeben werden. Mein Sachbearbeiter hat dies strikt verneint.


    Du kannst m.E. bedenkenlos alles einreichen, es wird sich niemand drum kümmern, worum es da inhaltlich geht; die interessiert primär, was sie davon bezahlen und was nicht.

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    Hm, das heißt also, man soll sich möglichst über eine Jahr zum Sklaven seinees Kindes machen?!?


    Entschuldige, aber diese Formulierung finde ich ... unfassbar. Wir sprechen von 6 Monaten, in denen ein Kind üblicherweise voll gestillt wird, vielleicht von einem Jahr, in dem es noch einzelne Stillmahlzeiten bekommt. Ich bin froh und dankbar, dass meine Frau die Nähe zu ihren Kindern beim Stillen nicht als "Sklaverei", sondern als Nähe erlebt hat, die die Bindung zum Kind festigt. Und nein, ich finde es überhaupt nicht schlimm, für ein, zwei Jahre auf abendliches Kino und Diskobesuche zu verzichten, so schnell wie die Kleinen älter werden.


    Aber manchem ist seine Unabhängigkeit da wichtiger, da muss wohl jeder selbst seine Prioritäten setzen...

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