Beiträge von Scooby

    Ich mach es so:


    Volllzeit ist bei uns 25 Stunden.
    Lehrkräfte mit >= 20 Std. Unterrichtspflichtzeit bekommen keinen freien Tag, außer es geht aus irgendwelchen Gründen grade leicht.
    Lk mit 15-19 Std. UPZ bekommen einen freien Tag.
    Lk mit 10-14 Std. UPZ bekommen zwei freie Tage.
    Lk mit <= 9 Std. UPZ arbeiten nur an zwei Tagen.


    Das ganze an einer Schule mit 20 Lehrkräften, davon knapp die Hälfte in TZ.

    ad 1: Doch, in BY ist das schon der Fall und das nicht nur in den Naturwissenschaften. Kleines Beispiel aus einem meiner Fächer: Der GYM-Religionslehrer muss ein Graecum haben und bekommt im Examen den griechischen Text vorgesetzt, der RS-Relilehrer darf mit der deutschen Ausgabe arbeiten. Meine Mathe-Kollegen bestätigen mir auch, dass das RS-Studium wohl deutlich leichter war (hinten raus) als das der gymnasialen Kollegen.


    ad 2: In BY zwei Semester Unterschied.


    ad 3: Da bezieht sich Silicium nach meiner Erinnerung auf die MINT-Fachlehrer und die sind wohl in der Tat recht gesucht. In BY durch den Wegfall der 13. Klasse zwar auch nicht mehr so, aber das wird sich schnell einpegeln.


    ad 4: Das volkswirtschaftliche Argument ist in der Tat fragwürdig. Andersrum entlasten nämlich fitte Hauptschullehrer das Staatssäckel, falls sie ihre Absolventen in den ersten Arbeitsmarkt hieven können mindestens ebenso wie die elitefördernden Gymnasialen.


    ad 5. Siehe 1, für die meisten Fächer gibt es da wohl schon einen merklichen Unterschied, den man auch nicht einfach so auf die Seite wischen darf, wenn man ernst genommen werden will.


    Und bevor man mich falsch versteht: Ich finde auch, dass Herr Silicium sich hier bisweilen ganz ordentlich im Ton vergreift und dass einige seiner Argumentation hart an der Grenze zum Trollen verlaufen. Aber das wird ja nicht besser, wenn man die Dinge, die halt Wirklichkeit sind, hartnäckig verleugnet oder mit sachfremden Argumenten wegzuwischen versucht.


    Mein - böswilliger - Vorschlag zur Lösung dieser Probleme wäre ja, die Lehramtsstudiengänge in Bezug auf den jeweiligen Anspruch tatsächlich anzugleichen (den pädagogisch/didaktischen Fachanspruch für GS/HS-Leute also aufs gleiche Niveau zu bringen, wo der fachliche heute schon für die gymnasialen Absolventen liegt), anschließend alle in A12 einsteigen zu lassen und je nach Leistung funktionslos bis A14 und funktionsgebunden bis B2 zu befördern. Das Ganze sollte dann auch reversibel sein; wenn also jemand seine Leistung längere Zeit nicht (mehr) bringt, sollte er seinen Platz für leistungsfähigere Kollegen räumen und z.B. wieder für A12(Z) in die Unterstufe zurückdürfen.

    Ja, die meisten Eltern, die ich kenne, können beides noch problemlos bewerkstelligen, denn auch sie sind zur Schule gegangen.

    Autsch, da überhebst du dich aber gewaltig, fürchte ich. Ich hatte selber Mathe/Physik-Leistungskurs und lag da immer so im Bereich zwischen 1 und 2. So ca. 5 Jahre nach dem Abi (ich habe selbst geisteswissenschaftliche Fächer studiert) hab ich mal versucht, einer Schülerin der 11. Klasse Gymnasium bei einem Problem in Mathe weiterzuhelfen. Nur: Ich konnte es nicht (mehr). Die Inhalte der gymnasialen Oberstufe sind durchaus so komplex, dass man, wenn man nicht dranbleibt, nach einigen Jahren das meiste nicht mehr kann. Freilich könnte man sich wohl in absehbarer Zeit wieder einarbeiten; aus dem Stegreif würde ich aber mit hundertprozentiger Sicherheit durch jede Oberstufenklausur in Mathe/Physik durchrasseln.


    Es hat sicherlich jede Schulart ihre individuellen Herausforderungen, die die unterschiedlichen Positionen zu Gehältern, etc. begründen. Dass das Gymnasium in der Oberstufe aber den höchsten fachlichen Anspruch stellt (wiewohl dieser absolut gesehen doch gar nicht so mächtig ist und sich in einem Grundstudium schnell relativiert), sollte aber schon konsensfähig sein. Im Vergleich ist z.B. der Mathe/Physik/Chemie-Stoff der Realschule tatsächlich pillepalle und das sage ich als Realschullehrer. Wir haben dafür - behaupte ich - die größten Klassen und im Sekundarbereich die heterogenste Schülerschaft, wohingegen die Hauptschulen das schwierigste Klientel zu unterrichten haben und fachlischer Anspruch - völlig ohne das irgendwie böse zu meinen - vielerorts nur noch in den Lehrplänen existiert. Die Grundschulen haben die hoch anspruchsvolle Aufgabe, diesen völlig unterschiedlich vorgebildeten Haufen erstmal beschulbar zu machen und dann solide Grundkenntnisse in den Kulturtechniken zu vermitteln. Außerdem sollen sie mit großer Prognosesicherheit die Schüler in die verschiedenen weiterführenden Schularten verteilen und dabei möglichst jeden Schüler möglichst individuell zu der von ihm erreichbaren Spitzenleistung fördern. Auch nicht ganz einfach. Nur anders.

    was man gegen die These hervorbringt, dass der Unterricht um so teurer ist, je größer das Wissen der Schüler ist, die unterrichtet werden

    Das Argument ist einerseits nicht von der Hand zu weisen, reduziert aber andererseits die komplexe Aufgabe "Unterricht" einzig auf das zu vermittelnde Sachwissen. Andere Faktoren, wie z.B. die "Schwierigkeit" der Lerngruppe (sei sie durch die Heterogenität (GS) oder schwierigen sozialen Hintergrund bedingt (HS)) bleiben außen vor. In Bayern ist es z.B. so, dass m.W. Sonderpädagogen, die zwar sehr kleine Klassen, aber dafür extrem unterschiedliche Kinder mit ihren individuellen Handicaps unterrichten, gleich bezahlt werden wie Gymnasiallehrkräfte. Auch das kann man als gerecht empfinden.


    Das Thema mit der unterschiedlichen Bezahlung hab ich für mich persönlich schon lang durch, es ist müßig. Es gibt für die Gleichbezahlung gute Argumente, genauso gibt es die auch für ein unterschiedliches Anfangsgehalt und es bleibt jeder Lobbygruppe vorbehalten, diese Argumente immer und immer wieder zu wiederholen. Ja, ich sehe auch Ungerechtigkeiten im System, v.a. im Bereich der Führungspositionen: Es kann nicht gerecht sein, dass der Leiter einer großen Brennpunkt-Ganztageshauptschule in München genauso mit A14 nach Hause geht wie der Oberstudienrat, der sich seit 15 Jahren ohne größeren Einsatz seinen Beamtenhintern plattsitzt. Aber ich hadere nicht täglich damit, sondern habe für mich beschlossen, dass mich persönlich das "normale" Lehrerdasein auf Dauer nicht ausfüllt und habe deshalb den Weg in Richtung Schulleitung/Fortbildung/Multiplikatorentätigkeit eingeschlagen: Weil's interessant, fordernd und abwechslungsreich ist, aber - ein klein wenig - auch deswegen, weil es die einzige Möglichkeit ist, auch schon als junger Lehrer mit mehr Gehalt nach Hause zu kommen. Abgesehen davon sehe ich die größere Ungerechtigkeit eh weniger in der unterschiedlichen Eingangsbesoldung als mehr in der völligen Abwesenheit von leistungsbezogenen Gehaltsbestandteilen.


    Nochwas zu deiner These von oben:


    Mit deinem Argument würde der Gymnasiallehrer jedoch - konsequent zu Ende gedacht - auch nur bei A11/12 landen, weil die ganzen A13/14/15 - Stellen dem akademischen Mittelbau vorbehalten blieben, die weit komplexeren Stoff vermitteln als der Gymnasiallehrer, sich in der Realität jedoch von einem befristeten E13-Vertrag zum nächsten hangeln. Den Lehrstuhlinhaber lassen wir mal außen vor, der unterrichtet ja eh kaum mehr selbst und wird wieder aus anderen Gründen besser bezahlt.

    Es gibt Studien die zeigen, dass mathematisch naturwissenschaftlich überdurchschnittlich begabte Schüler auch in anderen Begabungsbereichen (Sprachen, Gesellschaftswissenschaft) gute bis überdurchschnittliche Ergebnisse erzielen.

    Es gibt auch Studien, die zeigen, dass naturwissenschaftlich begabte Menschen bisweilen ein schwieriges Sozialverhalten an den Tag legen...

    meine Frage ist ganz konkret, nach welchen Systembedingungen muss ich schauen?

    Nach keinen besonderen. Für deine Ansprüche tut es jeder 400,- Euro PC, den du im beliebigen Laden kaufen kannst. Ich persönlich würde dir - obwohl du eigentlich nicht wolltest - trotzdem zum Notebook raten. Ich hab jetzt schon einigen Bekannten ihren alten PC durch ein 17" Notebook mit zusätzlichem externen Monitor ersetzt und arbeite selber mit so einem Gerät. Die Tastaturen der 17er sind wunderbar, mit dem externen Monitor (als erweiterten Desktop, der PC tut also so, als hätte er einen "Riesenbildschirm") und man kann sich mit dem Teil trotzdem mal auf den Balkon setzen oder dem Besuch unkompliziert die Urlaubsfotos zeigen. Wovon ich abraten würde, sind spiegelnde Bildschirme (bei Notebooks), ist aber auch Geschmackssache.


    Wenn du wirklich technische Daten hören willst:


    Prozessor: egal, irgendeinen intel i-3/5/7 oder gleich schnellen AMD
    RAM: 4 GB
    Festplatte: egal, üblich sind 320-1000 GB. Falls du keine Videos speichern/bearbeiten willst, spielt das für dich keine Rolle
    Grafikkarte: interne on-board-Karte reicht, falls du keine 3D-Spiele spielst
    Anschlüsse: USB 3.0 wäre nicht schlecht, fällt aber auch mehr in die "nice-to-have"-Kategorie.
    Betriebssystem: Windows 7/64-Bit


    Ohne Werbung machen zu wollen: Sowas kann man kaufen:


    http://www.notebooksbilliger.d…73e+ty085v+17+einstieg+30
    http://www.notebooksbilliger.d…+x3990+intel+core+i3+2100

    Ich habe da vor zwei, drei Jahren einen klaren Schnitt gemacht, bis dahin hatte ich auch regelmäßig eigenes Geld ausgegeben. Seitdem kaufe ich nichts mehr für die Schule. Wenn ich der Meinung bin, dass ein bestimmtes Material wichtig ist, stimme ich das mit Kollegen ab und es wird für die Fachschaft angeschafft. Sämtliche Büromaterialien (inkl. Rotstifte) können sich unsere Lehrer im Sekretariat holen. Ich drucke auch nichts zu Hause für die Schule. Nun bin ich in der glücklichen Lage, als Teil der Schulleitung und Fachschaftsleiter zumindest zwei meiner Fächer auch viel Entscheidungsgewalt über Anschaffungen zu haben; trotzdem rate ich den Kollegen zum gleichen Vorgehen und zumindest bei uns hat sich das sehr bewährt und trägt auch seinen Teil zur allgemeinen Zufriedenheit bei.

    Die Mehrarbeit wird in keiner Weise erstattet.

    Die Mehrarbeit ist im Rahmen der regulären Arbeitszeit mit der mehr als großzügigen Ferienregelung für normale Lehrkräfte in jedem Fall mehr als abgegolten. Entschuldigung, wenn mir grad der Kragen platzt, aber ich kann das Gejammer mancher Kolleginnen und Kollegen echt nicht mehr hören. Bei 42 Stunden Wochenarbeitszeit für Beamte und der Unterstellung, dass wirklich kaum jemand die insgesamt 14 (!) Wochen Ferien auch nur ansatzweise durcharbeitet (auch die D/E-Kollegen nicht), gibt es wirklich keinen, aber auch sowas von überhaupt keinen Grund zum Rumjammern. Oh Gott, der böse Schulleiter hat wieder eine Konferenz angesetzt, dann kann ich nicht zum Bingo und der unmenschliche Stundenplanmacher hat mir den Sportunterricht auf Freitag Nachmittag gelegt, kann ich da vielleicht vor dem EuGH für Menschenrechte klagen? Und dann wundert ihr euch über das BIld des Lehrers in der Öffentlichkeit? Ich mich nicht.

    In der Praxis wird trotzdem kein Schulleiter mit gesundem Menschenverstand versuchen einen Kollegen gegen dessen Willen zu einer Klassenfahrt zu zwingen.
    Es würde wohl zu häufig vorkommen, dass der Betreffende dann morgens am Tag der Abfahrt zum Telefonhörer greift und sich krank meldet, was eine extrem dumme Situation für den Schulleiter ist, wenn 30 Viertklässler samt Eltern vorm Bus stehen und los wollen und keine Begleitung da ist.

    Ich hoffe sehr, dass diese postulierte Beamtenmentalität in der Praxis doch nicht so häufig ist. Ich stell mir grad den vergleichbaren Fall vor, wenn ein Angestellter sich unmittelbar vor einer wichtigen Geschäftsreise krankmeldet, weil er keinen Bock drauf hat. Geht's eigentlich noch?

    Meine Parallelklasslehrerin und ich haben beschlossen, im 4. Schuljahr nicht ins Schullandheim zu fahren, sondern stattdessen mehrere Tagesfahrten zu machen, da wir so mehrere Sehenswürdigkeiten in der Region besichtigen können.

    Das halte ich für kein so gutes Argument, denn bei einer Klassenfahrt geht es ja um viel mehr (gruppendynamisch-pädagogisch gedacht), als nur bestimmte Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Mich würde eher interessieren, wieso ihr denn nicht fahren wollt? In der Tat sind bestimmte Fahrten an den meisten Schulen üblich und sich aus so einer Schultradition ohne guten Grund auszuklinken, erzeugt natürlich Unmut bei denjenigen Eltern, die gerne möchten, dass ihre Kinder diese besonderen Erfahrungen, die nur bei Übernachtungsfahrten möglich sind, auch kennen lernen.


    In BY gehören Schulfahrten (auch mehrtägige) explizit zur Dienstpflicht dazu. Und wenn eine bestimmte Fahrt auf Wunsch der Schulleitung und nach Beschluss der Lehrerkonferenz für eine Jahrgangsstufe beschlossen ist, hat der einzelne Lehrer keine Möglichkeit mehr, sich dagegen zu wehren und offen gestanden, müsste er auch außerordentlich gute Gründe dafür haben, sich hier raushalten zu wollen, um auf mein Verständnis zu stoßen.

    Organisatorisches (was da zu tun ist, wird idR bei der Anfangskonferenz geklärt) und dann zügig mit dem Unterricht anfangen. Auf so Gags wie Kennenlernspiele würde ich in einer 8. Klasse verzichten. Ich würde spätestens in der 3. Stunde mit Stoff anfangen, eher in der 2.

    Mich würde aber durchaus auch interessieren, wie es dann in der Realität aussieht.


    Ist das machbar? Scheitern überdurschnittlich viele? Klappt das meistens recht gut?

    Da wirst du leider kaum jemand finden, der dir helfen kann, weil das von Privatschule zu Privatschule sehr verschieden ist, je nachdem, wie leistungsorientiert da gearbeitet wurde...
    Grundsätzlich sollte es so sein, dass ein guter Realschüler an einer genehmigten Realschule, die sich eng an den Lehrplan hält und auch leistungsmäßig ein wenigstens durchschnittliches Realschulniveau hält (wieso ist sie dann nicht anerkannt?), eine gute Chance haben sollte, den PU 5 zu bestehen. Wenn also im Zeugnis in D/M 2,5 da ist (das würde von der staatl. Realschule zum Übertritt berechtigen), sollte es eigentlich auch mit dem PU 5 klappen.


    Was ich nicht ganz verstehe: Wieso muss es denn das Gymnasium sein, v.a. mit der Wiederholung der 5. Jahrgangsstufe? Wäre nicht ein aufsteigender Übertritt in die 6. Klasse einer staatlichen Realschule einfacher, mit dem Ziel, dann über die FOS 13 in genauso vielen Schuljahren die allg. Hochschulreife zu erreichen?

    Beim Übertritt HS 5 --> RS 5/6 ; RS 5 --> GY 5/6 hat sich mit diesem Schuljahr einiges geändert, was auch Auswirkungen auf den Übertritt von staatliche genehmigten Privatschulen auf staatliche Realschulen/Gymnasien hat. Bis zum letzten Schuljahr gab es einen Probeunterricht 5 für die Hauptschüler/Realschüler, die von 5 (HS/RS) nach 5 (RS/GY) übertreten wollten. An diesem Probeunterricht konnten dann auch einfach die Schüler aus privaten, staatlich genehmigten Schulen teilnehmen, die ebenfalls aus 5 nach 5 übertreten wollten. Jetzt gibt es diesen Probeunterricht nicht mehr, weil beim Übertritt 5 nach 5 staatliche Schulen jetzt das Jahreszeugnis alleine ausschlaggebend ist ("Gelenkklasse"). Dadurch fiel aber auch die Möglichkeit weg, Schüler aus Privatschulen am PU teilnehmen zu lassen.


    Lösung:


    Für diese Schüler (und nur die!) wird ein eigener PU angeboten, der aber nicht mehr zwangsläufig an der gewählten Schule gehalten wird, weil die Zahl der Schüler, die das betrifft, viel zu gering ist. Der Weg sieht dann so aus, dass die Anmeldung ganz normal an der gewählten Schule erfolgt, die Schule diese Schüler dann an den Ministerialbeauftragten meldet und die Eltern dann zwei Tage vor Beginn des Probeunterrichts Bescheid bekommen, an welcher Schule der PU stattfindet (die kann dann durchaus auch 50km entfernt sein). Die Aufgaben orientieren sich am früheren PU 5. Die Matheaufgaben fürs GYM findet man beim ISB: http://www.isb.bayern.de/isb/i…=0&VTyp=11&Fach=30&VJg=33


    Der PU 5 existiert nur bis zum Jahr 2009, weil er danach nicht mehr gehalten wurde.


    Deutsch-Aufgaben sind for GYM nicht veröffentlicht, da weiß ich jetzt spontan keine Quelle.


    Für den Übertritt in höhere Klassen der Realschule/des Gymnasiums (ab 6) ist grundsätzlich eine Aufnahmeprüfung notwendig. Welche Fächer da geprüft werden, steht in den jeweiligen Schulordnungen, für GYM ist das hier: http://by.juris.de/by/GymSchulO_BY_2007_P30.htm


    Für den Übertritt in 5 gibt es noch ein "Schlupfloch", das nicht alle kennen: Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, einen Schüler von einer privaten Schule eine Aufnahmeprüfung in die Jgs. 6 machen zu lassen. Nach GSO § 30/2 kann eine nicht bestandene Aufnahmeprüfung als bestanden für eine niedrigere Jahrgangsstufe gewertet werden. Es bestünde also die Möglichkeit, einen Schüler nach Besuch der Jgs. 5 die Aufnahmeprüfung in GY 6 machen zu lassen und darauf zu hoffen, dass im Falle des Nichtbestehens von dieser Möglichkeit Gebraucht gemacht wird.

    Bei einigen Sachen, die nicht unbedingt notwendig, aber "nice-to-have" sind, haben wir uns mit dem Sachaufwandsträger so verständigt, dass wir nicht den Maler anrücken lassen oder teure Möbel beim Schulmöbelhersteller kaufen, sondern selbst Hand anlegen: Sachaufwandsträger bezahlt die Farbe/die IKEA-Möbel, gemalert und aufgebaut wird zusammen mit den Schülern. Wenn man das ganze noch als Projekttag "Schulhausgestaltung" verpackt, geht noch nicht einmal Freizeit dafür drauf.

    Das Ergebnis wird sein, dass kaum mehr Eltern ihre Kinder auf die - zu Unrecht! - von Verbänden/Presse/Bildungsideologen kaputtgeredete Hauptschule schicken, sondern alle aufs Gymnasium/Realschule drängen. Dort stellt sich dann als Nächstes die Frage, ob diese Schulen den Mut haben werden, offensichtlich für diesen Bildungsgang ungeeignete Schüler auf die Hauptschule zurückzuverweisen - sofern das schulrechtlich überhaupt noch möglich sein wird. Als Folge werden eine Vielzahl von Schülern, nachdem sie erfolglos an GY/RS wiederholt haben, mit einem ganzen Sack voll Misserfolgen, Schul- und Prüfungsangst wieder zurück an die Hauptschule geschickt (wo sie schon 2 Jahre früher bestens hätten gefördert werden können). Diese frustrierten Schülerseelen wieder aufzurichten, wird allerdings eine kaum lösbare Aufgabe.


    Chapeau Grün-Rot! Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell und mit so einem kleinen Eingriff möglich ist, die Übertrittsphase eines der leistungsfähigsten Bildungssysteme in unserem Land zu zerstören.

    Und wenn wir als langjährige Praktiker einmal alle ehrlich sind, dann wissen wir, dass genau dieses garantiert nicht passieren wird. Der schöne Schein will schließlich (kostenneutral) gewahrt bleiben.

    Da hast du wohl recht. Nur, um das nochmal klarzustellen: Ich meine das in keiner Weise abwertend oder sarkastisch. Ich denke tatsächlich, dass diese Lösung - individuelle, maßgeschneiderte Förderung bei gleichzeitigem Verzicht auf eine Zensur - für alle Beteiligten das Beste wäre. Klar tun sich dann auch wieder Probleme auf: Drückt sich der faule Schüler vor Mathe, indem er sich irgendwo ein Gefälligkeitsgutachten besorgt? Oder ist er wirklich betroffen? Dafür bräuchte man hieb- und stichfeste Nachweisverfahren. Gibt's die?


    Weiter würde der Verzicht auf eine Benotung eines ganzen Faches auch zugleich den Ausschluss bestimmter Ausbildungs- oder Studienrichtungen bedeuten. Aber ob ein Legastheniker wirklich Sprachen studieren sollte oder jemand mit Dyskalkulie ein guter Bauingenieur wäre - ich weiß nicht recht. Aber vermutlich ist das total schrecklich und diskriminierend und würde vom EuGH für Menschenrecht sofort verboten... schöne neue Welt.

    Das ist wirklich traurig und ich werde eine Gedenkminute für dich einlegen. Beschäftige dich doch bitte mal neben deinem Sarkasmus ernsthaft mit dem Thema Dyskalkulie oder meinetwegen auch Störungen in der musikalischen Entwicklung. Es hilft keinem der Kinder dies ins Lächerliche zu ziehen.

    Aber wem hilft es, Noten zu verschenken, die so tun, als seien sie vergleichbar mit den Zensuren der Mitschüler? Das ist nämlich auch der Sinn von Noten: das Aufstellen einer Reihung mit der Vorgabe, dass der Schüler, der die Note 2 erhält, in den Bereichen dieses Faches (in Deutsch: Lesen, Schreiben, Grammatik, etc.) tatsächlich signifikant besser ist als der Banknachbar, der die 4 erhält. Wenn aber die 2 nur noch auf wenigen Teilbereichen des Faches beruht, ist das unfair. Traut sich keiner zu sagen, ist aber so.


    Spätestens der Arbeitgeber, der hier "reinfällt", wird die Praxis verfluchen, die momentan in den Schulen herrscht. Und jetzt sag nicht, dass ja in den Zeugnisbemerkungen die entsprechenden Hinweise drinstehen; das tun sie nämlich bei weitem nicht immer: In BY werden z.B. bei einer isolierten Lesestörung Hilfsmittel gestellt (z.B. werden dem Schüler alle Aufgaben von einer Lehrkraft vorgelesen und es gibt einen Zeitzuschlag bis zu 50%), eine Zeugnisbemerkung darüber bleibt aber aus.


    Die einzig praktikable Lösung wäre nach meiner Meinung: individuelle Förderangebote durch entsprechend ausgebildete Förderlehrer parallel zum Regelunterricht im entsprechenden Fach und komplette Streichung einer Zensur mit der Bemerkung: Im Fach Deutsch konnte wegen einer fachärztlich festgestellten Legasthenie keine valide Note gebildet werden.

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