Beiträge von Scooby

    Und sollte dieser Choleriker in den Ferien massiv werden, gib die Unterlagen an die Rechtsabteilung vom Schulamt. Die haben Dienst und kennen die richtigen Formulierungen, um diesem Herrn den Schwung zu nehmen.


    Nein, das sollte er nicht tun. Als Beamter ist er verpflichtet, den Dienstweg einzuhalten und deswegen geht alles über seinen Schulleiter. Setzt er sich drüber hinweg und gibt eine dienstliche Angelegenheit eigenmächtig nach oben weiter, wird er - zu Recht - mächtig Ärger mit seinem Chef kriegen. Und der hat - wie weiter oben zu lesen ist - ja ohnehin schon völlig richtig reagiert.

    Wie schon gesagt: nicht antworten, auf keinen Fall. Den Schulleiter das regeln lassen, dafür wird er bezahlt.


    Zitat

    Zum Einen untersage ich ihm , mir weiter E-Mails zu schicken. Das hatte ich nach dieser Frechheit eh vor. Sämtliche Mails von ihm setze ich auf die Löschen-Liste, kann sie also nicht mehr empfangen. Er soll mir Briefe schreiben. Den SL setze ich in den Verteiler.


    Zum anderen werde ich ihm sehr wohl sagen, dass er gegen mich juristische Schritte einleiten kann, ihm aber die Kosten anschließend, sollten seine Forderungen unberechtigt sein, die mir entstehen, bei ihm geltend gemacht werden.


    Nein, nein, nein. Lass dich bloß nicht auf irgendwelche Scharmützel mit solchen Typen ein. Unbeeindruckt ignorieren ärgert die am meisten. Wenn du dich überhaupt äußerst, dann im persönlichen Gespräch (keine schriftlichen Stellungnahmen dazu abgeben; im Schriftverkehr lediglich auf die Sprechstunde verweisen und den SL dazubitten) und dann auch nur mit dem Hinweis, dass dir die Busverspätung leid tut und du verstehen kannst, dass er sich ärgert, eine Stunde umsonst gewartet zu haben, dass du dafür aber nun wirklich nichts kannst. Keine juristischen Worte benutzen, sondern einfach sagen, wie's ist.

    Nicht in der Klarheit. In der LDO steht dazu:


    "Für jede Schule wird ein ständiger Vertreter des Schulleiters durch die zuständige Schulaufsichtsbehörde bestellt. [...] Bei Abwesenheit des Schulleiters von der Schule werden die Aufgaben und Befugnisse der Schulleitung vom ständigen Vertreter im erforderlichen Umfang wahrgenommen. [...] Soweit die Stellvertreter an der Wahrnehmung ihrer Aufgaben verhindert sind, übernimmt jeweils die dienstälteste Lehrkraft die Vertretungsaufgaben, wenn keine anderweitige Regelung getroffen ist."


    Ich habe solche Situationen in den letzten Jahren mehrmals beobachtet und dort war es immer so, dass der Stellvertreter die Leitung kommissarisch übernommen hat, bis ein neuer Schulleiter bestellt war. Das war im Übrigen oft nicht die kommissarische Leitung, auch wenn die sich selbst auf die Stelle beworben hatte.

    wunderbares Interview über Disziplin, Jugendliche und Schule, sehr empfehlenswert.


    Aber eben nur die Meinung eines Einzelnen. Im wissenschaftlichen Vergleich hat sich als Schlüssel zum Lernerfolgt als wichtigster Baustein herauskristallisiert:


    strukturierte, klare und störungspräventive Unterrichtsführung


    Und weiter


    Zitat

    Dabei kommt es vor allem auf angeleitete Lernprozesse an, und zwar in Form von gut strukturierten Erklärungen, anschließenden Verdeutlichungen und Lösungsbeispielen sowie Übungen – angepasst an das Vorwissen der Lernenden. Ein solcher Unterricht wird mit „Direkter Instruktion“ umschrieben und ist – [...] offenen Lernmethoden wie einem entdeckenden, problemorientierten, forschenden, experimentierenden und konstruktivistischen Lernen überlegen.


    Ich darf auf die mindestens ebenso lesenswerte Quelle des Zitats verweisen: http://www.hss.de/fileadmin/media/downloads/Berichte/Steffen_Höfner_Artikel__120911__01.pdf

    Ich würde direkt nach den Ferien mit ihr einen Termin vereinbaren


    Das halte ich für gar keine gute Idee. Mit welcher Begründung denn? "Frau xy, die Kollegin Z hat mir schon gesagt, dass sie eine schwierige Mutter sind. Was ich gleich mal klarstellen will: ..." <-- klar, überzogen.


    Abwarten. Wenn die Mutter sich danebenbenimmt, ruhig bleiben, Verständnis für die Emotionen deutlich machen, gleichzeitig klarstellen, dass man so das Gespräch nicht weiterführen kann. Nachfolgegespräch unter 4 (6) Augen anbieten. Falls es gar nicht anders geht, vom Hausrecht Gebrauch machen und die Schulleitung hinzuziehen.

    die demografische Entwicklung mit geringeren Schülerzahlen ergibt weniger Klassen und dadurch weniger Lehrerstellen.


    Wenn irgendwas dämlich ist, dann diesen - scheinbaren - Automatismus zu akzeptieren. Was genau spricht denn dagegen, die Stellen, die durch den demographischen Wandel freiwerden, im System zu halten, um kleinere Klassen und individuellere Förderung umzusetzen? Nene, das was Grün-Rot da betreibt, ist nichts weniger als eine bildungspolitische Bankrotterklärung, das hat ja sogar die GEW eingesehen:
    http://www.gew-bw.de/PM_2212_Stellenstreichungen.html


    Im Gegensatz dazu:


    "Trotz dieses Sparkurses soll investiert werden, vor allem in Bildung, Familie, Wissenschaft und Landesentwicklung. So sieht der Haushaltsplan vor, dass 2000 neuen Beamten stellen geschaffen werden. 1300 davon sind für neue Lehrer eingeplant. Damit soll der Unterrichtsausfall, der immer wieder für Ärger sorgte, verringert und der Ausbau der Ganztagsschulen unterstützt werden."


    http://www.welt.de/regionales/…mt-im-Geld-und-spart.html


    Und der Kretschmann stellt sich hin und verlangt "mehr Bildung für das gleiche Geld". Da hat einer halt vergessen, wo er herkommt und wer ihn gewählt hat. Aber für uns in Bayern ist das nur gut, so wissen die Bürger wenigstens, was passiert, wenn sie ihr Kreuzchen bei Rot/Grün machen...

    "Anrechnungsstunde" kann es keine geben; die Tätigkeiten, für die an der RS Anrechnungsstunden vergeben werden, sind eindeutig festgelegt und die Tätigkeit als Verbindungslehrer ist da nicht dabei.


    100-Minuten-Regelungen kann es geben für "Maßnahmen besonderer pädagogischer Art sowie für zeitaufwändige Sonderaufgaben." Der Personalrat muss gehört werden, hat aber kein Mitbestimmungsrecht. Da fällt alles Mögliche drunter, für den Verbindungslehrer (der ja idR auch Getränke fürs Sommerfest organisiert usw.):


    - Mitwirkung bei der Gestaltung der Schule als Lebensraum der Schülerinnen und Schüler, Vorbereitung und Durchführung von Schulveranstaltungen (z. B. Schulfeiern, Tag der offenen Tür),


    - Betreuung außerunterrichtlicher schulischer Aktivitäten der Schü-lerinnen und Schüler (z. B. Schülerzeitung, Leseerziehung oder
    Teilnahme an Wettbewerben wie „Jugend forscht“, „Jugend musiziert“) und von Aktivitäten der SMV.


    Das ist aber keine Muss-Bestimmung, sondern zeigt lediglich die Arbeitsfelder auf, für die überhaupt 100-Minuten-Regelungen vergeben werden können.


    Quelle ist das KMS zur Unterrichtsverteilung 2012/13: http://www.realschule.bayern.d…ng/kms/archiv/1233241.pdf

    Nuja.... Wenn an manchen Hauptschulen nur noch 4 Anmeldungen für Klasse 5 vorliegen, muss man sich schon Gedanken um eine Strukturreform machen.


    Falls du es nicht gemerkt hast: Es geht hier nicht um Strukturreformen (die Grün-Rot ja schon völlig überstürzt durchgeführt hat). Es geht darum, dass der ehemalige Gymnasiallehrer Kretschmann die Forderung nach reduzierten Klassenstärken als "running gag" bezeichnet und mal eben angekündigt hat, mehr als 10% der Lehrerstellen in Baden-Württemberg zu streichen. Gleichzeitig führt er Schulformen ein, die einen viel höheren Personalschlüssel bräuchten als die Schulen des differenzierten Schulwesens.


    Dass es mit der Bildungspolitik in BW unter Grün-Rot nicht aufwärts gehen kann, war klar. Dass sie nun aber das Ländle mit dem Vorschlaghammer in die Bildungswüste treiben, kommt schon überraschend.


    Bayern ist ebenso vom demografischen Wandel und Schülerrückgang betroffen: Das bayerische Kabinett hat heute bei der Klausurtagung beschlossen, 1309 neue Lehrerstellen zu schaffen.


    Ich hoffe nur, die Lehrer merken sich das bis zur nächsten Wahl...

    In welchem Beruf hattest Du diese Aufenthalte?


    Als Funktionär eines großen Verbandes (hat nichts mit dem Lehrerdasein zu tun) und als Fortbildungsreferent. Das sind immer die gleichen Hotels, zentral gelegen, 4*+, Schlipsträger und McKinseys ohne Ende, Essen vom fantastischen Buffet, blablabla. Bei den ersten Malen ist man beeindruckt, ab dem dritten, vierten Mal bloß froh, wenn man wieder im Zug nach Hause sitzt.


    Ein Lehrer ist doch kaum unterwegs, wenn's eine Woche im Jahr ist, ist es viel. In der Regel ist er am frühen Nachmittag daheim und kann sich seine Zeit völlig frei einteilen. Gejammer ist einfach nur fehl am Platz.

    Wenn ich sehe, dass mein Vater auf Geschäftsreise geht und von der Bank ein tolles Essen im Restaurant mit den Kunden bezahlt bekommt, ist das sicherlich auch Arbeit, so ein Geschäftsessen am Wochenende. Auch mit Sicherheit anstrengend, kein reines Vergnügen, und es gibt weitere Termine da am WE, die Zeit kosten keine Frage. Aber immerhin ist es ein hochklassiges Restaurant und danach gehen die Leute alle auf ihr Hotel und haben den Abend zur freien Verfügung.


    [ ] Du hast Ahnung davon, wie die Abende bei Geschäftsreisen aussehen.


    Und von wegen Komfort: Unser Skilager findet im 4*-Wintersportressort mit hoteleigenem Spa (nur für die Lehrer) statt, da kann man nicht meckern. Die Zimmer in der Lehrerfortbildungsakademie in Dillingen sind guter Hotelstandard (bis auf die fehlende Glotze), das Essen ebenfalls. Ich hab zig berufliche Aufenthalte in den ach so tollen Seminarhotels, von denen du so schwärmst, hinter mir; glaub mir, nach dem dritten Mal geht dir das alles einfach nur furchtbar auf den Geist, v.a. wenn du Familie hast.


    In Summe: Du hast völlig fantastisch idealisierte Vorstellungen von der "freien" Wirtschaft, aber - nach wie vor - keine Ahnung vom Lehrerdasein. Und wenn's dich schon prophylaktisch so ankotzt - auch zum wiederholten Mal -, dann mach doch bitte einfach was anderes.

    Ich kenne ehemalige Klassenkameraden, die promoviert haben und in der freien Wirtschaft tätig sind, etliche die ein vielfaches an Kohle nach Hause bringen als ein Schulleiter.


    Ich kenne vor allem ehemalige Klassenkameradinnen, die promoviert haben, in der freien Wirtschaft tätig sind und ihren Kinderwunsch seit Jahren vor sich herschieben, weil es "im Job grade nicht passt und man erst noch xyz zu Ende bringen/erreichen" muss. Und dann kenne ich noch ehemalige Klassenkameraden, die sehr erfolgreich in der freien Wirtschaft tätig sind und ihre Kinder jeden Samstag und Sonntag sehen, weil sie morgens aus dem Haus gehen, wenn die Kleinen noch schlafen und abends heimkommen, wenn sie schon wieder im Bett liegen.


    Da lach ich mir doch eins: Meine Frau braucht als Beamtin nicht um ihre Stelle bangen und kann besten Gewissens einige Jahre in Elternzeit gehen; ich komme selbst als stv. Schulleiter um drei nach Hause, wenn ich das will und kann mir jederzeit einen freien Nachmittag einrichten, wenn draußen schönes Wetter ist und wir was mit den Kindern unternehmen wollen - muss man sich halt abends nochmal hinsetzen. Dazu sind Lehrer bei jeder "normalen" Bank als Premiumkunden willkommen; so kann auch das kleine Häuschen finanziert werden und ein Mittelklasse-Familienauto ist auch drin. Worauf bitteschön soll ich neidisch sein?

    Zitat von Mikael

    Die in den letzten Jahren publizierten "wissenschaftlichen Studien" über den Lehrerberuf sprechen dabei eine eindeutige Sprache.


    Das scheint mir dann aber eher ein Fall von selektiver Wahrnehmung; die Studien, die mir bekannt sind, sprechen von einem konstant hohen Ansehen der Lehrer in der Gesellschaft. Ich zitier mal draus:


    Zitat

    Der Lehrerberuf gehört seit Jahren zu den angesehensten Berufen in Deutschland. Aktuell zählen 38 Prozent der Bevölkerung den Lehrerberuf zu den Berufen, die sie am meisten schätzen. Lehrer genießen in der Bevölkerung zum Teil erheblich mehr Ansehen als Pfarrer, Hochschulprofessoren, Ingenieure oder Rechtsanwälte. Lediglich Ärzte und Krankenschwestern haben regelmäßig eine höhere Reputation als die Lehrer. Derzeit gilt dies auch für die Polizisten.


    Quelle: http://www.lehrwerkstatt-unter…_fuer_den_Lehrerberuf.pdf


    Zitat

    Elternzeit: Nimmt eine Lehrkraft ihr Recht auf Elternzeit in Anspruch, wird sie von Schüler- und Elternseite kritisert. "Klasse im Stich lassen" usw. Genauso wenn eine Lehrerin schwanger wird und in Mutterschutz geht.


    Das scheint mir eher an den Schularten schwierig, wo eine Lehrkraft tatsächlich voll für eine Klasse verantwortlich ist (Grund- und Hauptschule). An den weiterführenden Schulen lassen sich solche Ausfälle in der Regel mit etwas Bemühen der Schulleitung sozialverträglich kompensieren, sodass alle gemeinsam sich auf den neuen Erdenbürger freuen können ;)


    Zitat

    Ständige Verfügbarkeit: Es wird erwartet, dass Lehrkräfte auch am Abend und am Wochenende für alle möglichen Gespräche und Termine zur Verfügung stehen. Das "Recht auf Feierabend" scheint für Lehrkräfte nicht erwünscht zu sein.


    Die Alternative dazu ist die Kernzeit von 8-17 Uhr an der Schule, während der alle Lehrkräfte für die Eltern erreichbar sind. Ich hab das in meinem Kollegium mal vorgeschlagen und die Begeisterung hielt sich sehr in Grenzen. So lange sich aber die Leute um 13:00 aufs Mountainbike schwingen und 2 Stunden radeln können (das tun bei uns ziemlich viele), erwarte ich auch, dass sie dafür um 18:00 Uhr ein Elterngespräch wahrnehmen. Das nennt sich dann eben "flexible Arbeitszeit" und zählt eigentlich zu den Vorteilen des Lehrerberufs. Zu den Stundenzahlen hab ich mich ja schon ein paar Mal ausgelassen, deshalb nur so viel: Ich bin sicher, dass übers Jahr gerechnet kaum ein Lehrer mehr Stunden arbeitet, als er qua Beamtenstatus arbeiten muss.


    Zitat

    Zusatzaufgaben: Sollen selbstverständlich zur üblichen Arbeit "nebenbei" erledigt werden. Geld- oder Freizeitausgleich gibt's natürlich keinen dafür. Gut, das kommt auch in der Wirtschaft vor, aber i.d.R. nur bei AT-Beschäftigten. Nur: Keine Lehrkraft wird außertariflich bezahlt oder bekommt "Bonuszahlungen".


    Diesem Argument liegt der Irrglaube zu Grunde, dass mit dem Halten des Unterrichts die Arbeit des Lehrers getan ist. Für Bayern hilft ein Blick in die Lehrerdienstordnung weiter:


    Zitat

    Die Teilnahme an Schüler- und Lehrwanderungen, an Lehr- und Studienfahrten, an Schullandheimaufenthalten, an Schulskikursen oder an sonstigen schulischen Veranstaltungen sowie deren Vorbereitung gehören zu den dienstlichen Aufgaben der Lehrkraft. Lehrkräfte, die an solchen Veranstaltungen nicht teilnehmen, stehen für andere schulische Aufgaben zur Verfügung. [...] Der Klassenleiter trägt in besonderer Weise Verantwortung für die Erziehungsarbeit in seiner Klasse. [...] Der Klassenleiter berät die Erziehungsberechtigten in schulischen Fragen. [...] Die Lehrkraft ist verpflichtet, ihre Arbeitskraft dem Dienst als Lehrkraft zu widmen. Dies verlangt erzieherischen Einsatz der Lehrkraft auch außerhalb des Unterrichts. [...] Die Lehrkräfte sind verpflichtet, sichselbst fortzubilden und an dienstlichen Fortbildungsveranstaltungen teilzunehmen. [...] Zur Wahrnehmung des Bildungs- und Erziehungsauftrags der Schule hat die Lehrkraft über den planmäßigen Unterricht hinaus in angemessenem Umfang außerunterrichtliche Aufgaben wahrzunehmen. - die Vorbereitung des neuen Schuljahres, die Erledigung von Verwaltungsgeschäften, die Teilnahme an dienstlichen Besprechungen, die Mitwirkung an der Aus- und Fortbildung der staatlichen Lehrkräfte und an staatlichen Prüfungen, die Weiterentwicklung und Sicherung der fachlichen und pädagogischen Qualität der Schule, die Planung, Durchführung und Evaluation von Maßnahmen im Rahmen der inneren Schulentwicklung, die ständige Weiterentwicklung der Zusammenarbeit mit den Eltern sowie des Kontakts zu den Ausbildenden, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern der Beschäftigungsbetriebe, die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern, die Gestaltung des Schullebens.


    Es handelt sich also - zumindest in Bayern - mitnichten um "Zusatzaufgaben", sondern alle diese Dinge gehören zum Kerngeschäft einer jeden Lehrkraft. Sollte sich vielleicht jeder Lehrer mal in einer ruhigen Minute aufs Klo legen...

    Aber nur, um das mal ganz klar zu sagen: Natürlich ist das machbar. Es erfordert halt schon noch mehr Planung und Zeitmanagement, als ein "Nur-Lehrer-Dasein". Das Problem an den Grundschulen ist halt, dass ihr so wenig Leitungszeit habt, d.h. du wirst auch als Konrektorin noch sehr viel Unterricht halten, eine Klassleitung haben und die Schulleitungsarbeit oben drauf machen, mit 4-5 Anrechnungsstunden (zumindest ist es in Bayern in den GS so).

    Zitat

    ad1) Wer braucht das
    ad2) Dürfen die das überhaupt veröffentlichen? Da sind doch personenbezogene Daten. Aber wie das ausschaut, nimmt das der PhV nicht so genau. Wäre für mich ein absolutes NoGo und Ausschlussgrund.


    Für die Realschulen in Bayern gibt es das auch. Ist sicher nicht besonders wichtig und irgendwo ein Relikt aus der Vor-Internet-Zeit (schnell mal die Adresse einer Schule nachschlagen und wie der Schulleiter heißt), aber war mir schon des Öfteren eine Hilfe, wenn's z.B. drum ging, einen Kollegen wiederzufinden, den ich auf einer Fortbildung kennengelernt habe, dessen Schule ich aber vergessen hatte. Ebenso wie der Bayerische Realschullehrerverband wird sich selbstverständlich auch der PhV in B-W datenschutzrechtlich absichern, wenn es um die Erhebung der Daten dafür geht. Jeder Kollege hat selbstredend das Recht, selbst anzugeben, ob er/sie in diesem Buch angeführt werden möchte oder nicht. Aber Hauptsache, irgendwo eingehakt und laut gequakt :rolleyes:


    Zitat

    Aber vielleicht erklärt diese Abgeschlossenheit im System auch das Unverständnis mancher Gymnasiallehrer für das, was sich sonst in der Bildungslandschaft abspielt.


    Das Unverständnis vieler Lehrkräfte aller Schularten für das, was sich z.B. in der Bildungslandschaft in B-W gerade abspielt resultiert wohl eher daraus, dass - bei Tageslicht und mit nüchternem Verstand betrachtet - der eingeschlagene Weg bildungsideologischer Unsinn ist, um es vorsichtig zu formulieren...


    Zitat

    Die anderen Leistungen + mehr bietet auch die GEW. Mit dem Unterschied, dass über den Tellerrand der Gymnasien hinausgeschaut wird.


    Das ist ein schöner Euphemismus für "Mit dem Unterschied, dass die GEW das Gymnasium gerne abschaffen würde."


    Zitat

    Mir persönlich hat die GEW-Rechtsberatung und der Einsatz der Personalvertreter bei meiner Eingruppierung nun schon mehrere tausend Euro eingebracht - und das summiert sich weiter bis zum Ende der Rente. Dagegen ist der Beitrag ein Klacks.


    Steckt da die Vermutung drin, dass die Rechtsberatung und Personalvertretung des schularteigenen Verbandes schlechter wäre? Ich darf bei der Gelegenheit dran erinnern, dass im OP eine angehende GYM-Lehrkraft nach einem Verband/einer Gewerkschaft gefragt hat und dass die Personalvertretung für Gymnasien in BW mehrheitlich mit Vertretern des PhV und eben nicht der GEW besetzt ist.


    Aber gut: Jeder muss selbst entscheiden, wie er glücklich wird. Wenn jemand gerne 30 Schüler vom Förderschüler bis zum Gymnasiasten gemeinsam unterrichten möchte und sich zutraut, jeden Schüler in dieser Gruppe zum individuell höchst erreichbaren Schulabschluss zu führen, dann hat er meinen vollen Respekt. Unterstützen muss ich das aber nicht. Und weil draußen ein lauer Sommerabend ist und du und ich sowieso niemals zu irgendeinem Ergebnis kommen werden (die Fähigkeit, selbst simpelste Fakten zu ignorieren, ist nirgends so ausgeprägt wie bei den Gemeinschaftsschulverfechtern, hab ich festgestellt...), ziehe ich mich hier mal zurück.

    Die Leistungen sind ja nun mal eher kein Grund, in der GEW zu bleiben. Der Philologenverband (=Berufsvertretung der Gymnasiallehrer) B-W bietet seinen Mitgliedern:


    Rechtsschutz und Rechtsberatung in allen dienstlichen Angelegenheiten;
    Diensthaftpflichtversicherung einschließlich Schlüsselversicherung und Freizeit-Unfall-Versicherung;
    Informationen durch den Schulvertreter des PhV und die Zeitschrift "Profil" des Deutschen Philologenverbandes mit "Gymnasium Baden-Württemberg", der Zeitschrift des PhV Baden-Württemberg;
    regelmäßig das Verzeichnis der Lehrer an Gymnasien;
    regelmäßig die Sammlung "Schulrecht für Lehrer an Gymnasien";
    jährlich den Kalender für Lehrer an Gymnasien
    die Abituraufgaben mit Erwartungshorizont in Broschürenform


    und das alles für 3,19 Euro pro Monat für Referendare.

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