Ich arbeite mit 14 Stunden am Gymnasium und habe eine 6jährige Tochter. Die Schule an sich macht mir Spaß, aber der Stundenplan
Aktuell darf ich bei 14 Stunden (volle Stelle: 24,5) zweimal bis 16 Uhr unterrichten.
Als stellv. Schulleiter und derjenige, der bei uns den Stundenplan macht, muss ich den lieben KollegInnen, die hier so vehement argumentieren, dass das doch kein Grund zur Aufregung ist, mal vehement entgegensetzen: Ich halte so einen Stundenplan für eine Frechheit.
Vereinbarkeit von Familie und Job heißt in unserem Fall doch ganz klar, die Kolleginnen mit kleinen Kindern und wenig Stunden am Vormittag einzusetzen. Ich bemühe mich außerdem noch, die Randstunden möglichst freizuhalten (viele Kindergärten auf dem Land öffnen erst zwischen 7:45 und 8:00 Uhr) und zudem gibt es eine Garantie auf freie Tage: Stundenzahl geteilt durch 4,5 bei Kommazahlen auf die nächste ganze Zahl aufrunden gibt die Zahl der Tage, an denen die Lehrkraft maximal kommen muss. Außerdem versuche ich bei den Wochenend-Pendlern Mo Früh und Freitag Mittag freizuhalten und die Kollegin, die gern mal ausschläft, kann auch zwei mal später kommen. Und bevor jetzt die Heulerei der Kinderlosen losgeht, wegen der vielen Extrawünsche: Ja, jeder darf seine Wünsche äußern. Und ja, wenn's hart auf hart geht, zählen harte Fakten ("Der Kindergarten öffnet erst um 8") mehr als "Ich schlaf gern mal aus."
Und ja, auch wir haben zig Klassen, in denen verschiedene Wahlpflichtfächer vertreten sind, geteilte Klassen, Fichtelstunden, Raumprobleme und alles, was beim Stundenplanmachen die Würze ausmacht. Nicht alles geht, aber wenn man sich ein bisschen Mühe gibt und Wünsche priorisiert, kann man schon Vieles möglich machen. Für mich hat das auch was mit Motivation der Mitarbeiter zu tun, sich hier Mühe zu geben...
Ach, falls es dich beruhigt: Es geht noch schlimmer: Meine Frau wurde vom Schulamt mit 7 Stunden Unterricht an zwei verschiedenen Schulen an vier Tagen pro Woche eingesetzt. Wenn ich einer meiner Lehrkräfte sowas bieten müsste; ich würde vor Scham im Boden versinken.
Wenn ÖPR und Gleichstellungsbeauftragte in deinem Fall nichts machen können, hilft nur eins: Den Stundenplaner fragen, auf wieviel Stunden du reduzieren musst, um nur noch einen Nachmittag zu haben. Oder doch den Schulleiter überzeugen (hat der einen Stellvertreter oder ist das dann der Stundenplanfuzzi?)