Beiträge von Seph

    Das mag dir an deinem Standort so vorkommen, anderswo ist es durchaus so, dass Schulen mit schlechter Versorgung Anwärter:innen bekommen, sei es, weil man hofft, dass sie im Anschluss dort bleiben, oder doch, weil man die Versorgung statistisch erhöht.

    Natürlich bekommen auch Schulen in Gebieten mit schlechter Versorgung Anwärter:innen. Das wäre ja reichlich absurd, wenn man die kompletten Ausbildungskapazitäten auf die hoch versorgten Gebiete konzentrieren würde. Sie erhalten die Anwärter:innen aber nicht wegen ihrer Unterversorgung, sondern trotz Unterversorgung.

    Ihr müsstet eigentlich entsprechende Stundenanrechnungen für den Ganztag erhalten, insofern fehlen diese nach Rückabwicklung auch wieder im Topf. Wenn also generell Personal fehlt, um alle Stunden an der Schule abzudecken, dann wird es genauso auch ohne Ganztag fehlen. Für den Umgang damit gibt es durchaus einige Stellschrauben, gerade an Schulen mit gymnasialer Oberstufe, in der ggf. das Kursangebot entsprechend angepasst werden kann.

    Ein ganz schön starker Vorwurf eines Neumitglieds gegenüber einem deutlich etablierten Mitglied hier im Forum. Und nein, ich denke nicht, dass CDL das meinte, was du hier in den Mund legen möchtest. Einen Thread mit einer Textwüste verteilt auf gut 10 ellenlange Beiträge zu beginnen und dann zu erwarten, dass die Leute das lesen und darüber diskutieren, geht halt fehl und funktioniert de facto in keinem Forum...völlig unabhängig von der thematischen Ausrichtung.

    Irgendwie schizophren, dass auf der einen Seite behauptet wird, man wolle Kinder zu mündigen, selbstreflektierten Menschen erziehen und sie dann von klein auf unreflektiert wilde Märchen auswendig lernen und rezitieren lässt. Aber so ist das mit der Religion. Man muss sie früh erwischen.

    Das sage ich jetzt mal als jemand, der mit Religion wirklich nichts anfangen kann: diese steht mit Sicherheit nicht im unauflösbaren Widerspruch zur Erziehung zu mündigen, selbstreflektierten Menschen. Und die von kleiner gruener frosch im Lehrplan NRW dargestellte Kompetenz lautet explizit auch "deuten das Vaterunser (....)". Gerade hier liegt doch bereits die Aufforderung zur reflektierten Auseinandersetzung, die über dein "unreflektiert wilder Märchen auswendig lernen" deutlich hinausgeht.

    Das wird in Niedersachsen schwierig bis unmöglich. Es kommt immer auch auf die Unterrichtsversorgung der jeweiligen Schule an. Wenn der Schulleiter einen guten Draht zum Seminar hat, lässt sich da vielleicht hintenrum was drehen. Sonst eher nicht.

    Das hat nichts mit "hintenrum" zu tun, sondern stellt einen recht üblichen Ablauf dar. Und natürlich schauen die SL dabei auch auf sinnvolle oder weniger sinnvolle Fächer. Die Unterrichtsversorgung spielt dabei aber eher eine untergeordnete Rolle, da die Lehramtsanwärter nicht primär dafür da sind, fehlende Stunden aufzufangen. Im Gegenteil dazu hat eine Schule hinreichende Ausbildungskapazitäten in den entsprechenden Fächern sicherzustellen, was gerade in Mangelfächern manchmal nicht gewährleistet ist.

    Für den Vorbereitungsdienst ist keine schulscharfe Bewerbung möglich, du kannst lediglich eine Priorisierung der zuständigen Studienseminare angeben. Du wirst dann einem Studienseminar zugewiesen, wobei die Wünsche soweit wie möglich umgesetzt werden, sofern die Kapazitäten ausreichen. Und erst wenn das erledigt ist, weisen die Studienseminare wiederum den anhängenden Schulen die Lehramtsanwärter zu.


    Für diesen letzten Schritt kann es sinnvoll sein, vorher den Schulleiter deiner Wunschschule zu kontaktieren. Diese haben manchmal einen ganz guten Draht zum Studienseminar und können in gewissen Grenzen Anwärter "anfordern". Bei uns funktioniert das ganz gut ;)

    Wir haben seit letztem Herbst auch ein digitales Kassenbuch.

    Das Internet ist bei uns so *hüstel*, dass die entsprechende Seite oftmals erst 5 Min braucht, bis sie geöffnet ist....

    Nutzt ihr noch 64 KBit WLAN oder was ist da los? Das digitale Klassenbuch ist nun nicht gerade eine Anwendung, die viel Bandbreite bräuchte.

    Wie damals schon diskutiert: Mehrarbeit fällt regelmäßig bei angeordneten Unterrichtsstunden über das Deputat hinaus an. Mehrarbeit fällt nicht an bei Fortbildungen, Dienstbesprechungen usw. Diese Tätigkeiten gehören zum normalen Spektrum der außerunterrichtlichen Tätigkeiten von Lehrkräften und sind im Deputat bereits berücksichtigt. Aufgabe der Lehrkräfte ist es auch, sicherzustellen, dass die dafür veranschlagte Zeit ausreicht und ansonsten anzuzeigen, dass dies nicht der Fall ist.

    Erstens wird mir meistens deutlich ein schlechtes gewissen gemacht ("du siehst ja wie viele jetzt schon krank sind und wie viel wir supplieren müssen..."). Soll ich also mit fieber und halsentzündung zur schule kommen, nur weil andere schon zuhause sind und mein fehlen jetzt "zu viel" ist??

    Nein, natürlich nicht. Wenn man Fieber oder eine Laryngitis hat, gehört man sicher nicht in die Schule.

    Zweitens hat unsere chefin mal einen aushang geschrieben, dass die krankmeldung immer gleich zu beginn geschickt werden muss. Seither schleppe ich mich also jeweils am 1.Tag (an dem es einem ja meist am allerschlechtesten geht) ins auto, fahre zum arzt, setze mich eine stunde ins wartezimmer und übermittle die krankschreibung per whatsapp. Offiziell ist meines wissens erst ab dem 3. Tag eine krankschreibung notwendig. Das würde ich mich seit dem aushang aber nie trauen - nicht dass die direktorin denkt, ich würde zul spaß daheim bleiben...

    Eine Krankmeldung (im Sinne einer Meldung an die Schule, dass man krankheitsbedingt nicht kommen kann) muss natürlich unverzüglich erfolgen. Eine Pflicht zur Einreichung von ärztlichen Bescheinigungen bereits am 1. Tag der Erkrankung kann grundsätzlich im Einzelfall (!) eingefordert werden (analog zur "Attestpflichtpflicht" bei Schülern), inwiefern das als Pauschalansage gegenüber dem kompletten Personal ohne Beteiligung des Personalrates zulässig wäre, halte ich aber für fraglich.

    Des weiteren ist es bei uns usus, dass man an die supplierenden kollegen vorbereitungen schickt - was ich in letzter zeit zu verweigern versuche, da es mit hämmernden fieberkopfschmerzen einfach nur eine qual ist, am schreibtisch zu sitzen und am pc pläne zu erstellen. Habe aber ein schlechtes gewissen, weil ich weiß, dass sich die supplierenden kollegen über die fehlenden suppliervorschläge ärgern. Natürlich ist klar, dass das nicht verlangt werden kann, aber ich höre kollegen trotzdem manchmal schlecht reden, wenn von jemandem keine pläne geschickt wurden.

    Das ist wirklich ein schwieriger Punkt. Es ist für die vertretende Lehrkraft durchaus sinnvoll, Material zu haben, andererseits bekommt sie dafür auch die entsprechende Stunde (inklusive Vor- und Nachbereitung) angerechnet. Ich musste leider auch feststellen, dass dann eben doch was anderes gemacht wurde. Auch macht es durchaus einen Unterschied für das benötigte Material, ob ich selbst eine Stunde halte oder ob ich diese so vorbereiten muss, dass sie "von selbst läuft". Daher handhabe ich es inzwischen wie folgt:

    Falls Material vorhanden ist, welches nicht noch aufwendig angepasst werden muss, sondern einfach so zugehen kann, dann sende ich es auch (meist direkt an meine Schüler zur Bearbeitung). Die 2min habe ich dann neben dem Zusenden der Krankmeldung morgens auch noch.

    Falls das Material erst aufwendig angepasst werden müsste, um selbständig und fremdbetreut bearbeitet werden zu können, wird es nicht mehr angepasst und rausgesendet. Das schaffe ich während der Erkrankung i.d.R. nicht....schon gar nicht morgens spontan bei der Krankmeldung.

    Remote geht bei uns nur, wenn wir dem zustimmen, das Drama hatten wir ja schon mehrmals, dass es dann gar nicht geht, außerdem habe ich auch ein Gast-WLAN, das könnte man dafür nutzen.

    Die Zustimmung dazu war zwingender Bestandteil des Leihvertrags mit dem Schulträger. Man hätte natürlich darauf verzichten können und dann eben kein Dienstgerät zur eigenen Nutzung erhalten. Es stehen ja dann noch feste PCs im Lehrerzimmer.


    PS: Die Idee mit dem Gast-WLAN finde ich gut, danke dir!

    Wie begründet man ohne stundengenaue Leistungsnotizen stichhaltig eine mangelhafte Leistung?

    Oder setzt man die dann sicherheitshalber einfach gar nicht mehr?

    Schlicht über die Passung der beobachteten Leistungen in einem gewissen Zeitraum zur eigentlichen Definition der Note "mangelhaft" : diese Note soll erteilt werden, wenn die Leistungen den Anforderungen nicht entsprechen, aber erkennbar ist, dass die notwendigen Grundkenntnisse vorhanden sind und die Mängel in absehbarer Zeit behoben werden könnten.


    Dazu bedarf es sicher regelmäßiger Dokumentation (wie zu allen anderen Leistungserhebungen auch), aber sicher nicht stundengenauer Einzelnoten, die gar nicht valide wären.

    Dass es dazu keine einfache Patentlösung gibt, wissen wir wohl leider alle. Aber ich bin auch am Austausch möglicher Ansätze sehr interessiert. Wir hatten uns dazu von einiger Zeit erst einmal einen Überblick verschafft, wer eigentlich genau was in Schule so macht. Das lief zunächst über eine Abfrage in unserem schulinternen Portal mit der Bitte, einfach mal die über Unterricht und damit verbundene Tätigkeiten hinausgehenden Aufgaben/Tätigkeiten einzutragen. Dabei hatten wir auch schon einige Aufgaben mit benannt, die noch zu vergeben sind und das Ziel formuliert, dass sich jeder in irgendeiner Form mit einbringen möge, wohlwissend, dass die Aufgaben teils sehr unterschiedlich umfangreich sind.


    Wir waren doch einigermaßen (durchaus positiv) überrascht, was da so alles zusammenkam. Der nächste Schritt waren dann direkte Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen zum aktuellen Stand und Möglichkeiten der Weiterentwicklung, allen voran natürlich diejenigen, die sich da noch nicht irgendwo wiederfinden konnten. In einigen wenigen Fällen hatte sich dann auch klar herauskristallisiert, dass es wirklich noch unbekannte Belastungsfaktoren gab, die eine Mitwirkung derzeit schwierig erscheinen lassen, oftmals wurden aber zumindest kleinere Aufgaben mit übernommen. Komplette Verweigerungshaltungen sind dann wirklich nur noch Ausnahmefälle, auch wenn es zunächst nach mehr "verlorenen" aussah.

    Ich antworte darauf mal stellvertretend, auch wenn das vlt. an den Gründen von Andreas231 vorbeigeht:

    Welche privaten Probleme entstehen in der Schule? Welche Lösungen sollst du finden?

    Es gibt auch zwischen Lehrkräften derselben Schule eine ganze Reihe Befindlichkeiten, die eher privater als berufsbezogener Natur sind. Das können neben kommunikativen Missverständnisse im Pausengespräch auch Aversionen oder - ja, das gibt es wirklich - Affären sein, die auf einmal nichts mehr voneinander wissen wollen. Und es gibt Lehrkräfte, die mit solchem Mist gerne andere belasten.

    Davon abgesehen: Wie darf ich mir das vorstellen? Du redest nicht mit deinen Kollegen?

    Doch, aber mit bestimmten Personen nur über klar berufsbezogene Dinge. Und auch dann nur, wenn es mich gerade selbst betrifft. Es gibt einfach Personen, die es schaffen, durch Gespräche (eher "auskotzen") mehr Zeit zu verschwenden, als die eigentlichen Aufgaben in Anspruch genommen hätten. Insofern ist es durchaus sinnvoll, eine professionelle Distanz zu diesen zu bewahren und wirklich nur über nötige Dinge zu sprechen. Mit anderen wiederum ist ein nettes Pausengespräch auch über Privates durchaus willkommen.

    Und was ist die aktuelle Realität?

    Die wird sein, dass die noch bewaffnete Hamas die Kontrolle zu übernehmen versucht und Israel nach erfolgter Übergabe der Geiseln wieder in den Gaza-Streifen reingehen und diesen endgültig dem Erdboden gleichmachen wird. Da muss man sich nun wirklich von keiner der beiden Kriegsparteien etwas vormachen lassen.

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