Erstens wird mir meistens deutlich ein schlechtes gewissen gemacht ("du siehst ja wie viele jetzt schon krank sind und wie viel wir supplieren müssen..."). Soll ich also mit fieber und halsentzündung zur schule kommen, nur weil andere schon zuhause sind und mein fehlen jetzt "zu viel" ist??
Nein, natürlich nicht. Wenn man Fieber oder eine Laryngitis hat, gehört man sicher nicht in die Schule.
Zweitens hat unsere chefin mal einen aushang geschrieben, dass die krankmeldung immer gleich zu beginn geschickt werden muss. Seither schleppe ich mich also jeweils am 1.Tag (an dem es einem ja meist am allerschlechtesten geht) ins auto, fahre zum arzt, setze mich eine stunde ins wartezimmer und übermittle die krankschreibung per whatsapp. Offiziell ist meines wissens erst ab dem 3. Tag eine krankschreibung notwendig. Das würde ich mich seit dem aushang aber nie trauen - nicht dass die direktorin denkt, ich würde zul spaß daheim bleiben...
Eine Krankmeldung (im Sinne einer Meldung an die Schule, dass man krankheitsbedingt nicht kommen kann) muss natürlich unverzüglich erfolgen. Eine Pflicht zur Einreichung von ärztlichen Bescheinigungen bereits am 1. Tag der Erkrankung kann grundsätzlich im Einzelfall (!) eingefordert werden (analog zur "Attestpflichtpflicht" bei Schülern), inwiefern das als Pauschalansage gegenüber dem kompletten Personal ohne Beteiligung des Personalrates zulässig wäre, halte ich aber für fraglich.
Des weiteren ist es bei uns usus, dass man an die supplierenden kollegen vorbereitungen schickt - was ich in letzter zeit zu verweigern versuche, da es mit hämmernden fieberkopfschmerzen einfach nur eine qual ist, am schreibtisch zu sitzen und am pc pläne zu erstellen. Habe aber ein schlechtes gewissen, weil ich weiß, dass sich die supplierenden kollegen über die fehlenden suppliervorschläge ärgern. Natürlich ist klar, dass das nicht verlangt werden kann, aber ich höre kollegen trotzdem manchmal schlecht reden, wenn von jemandem keine pläne geschickt wurden.
Das ist wirklich ein schwieriger Punkt. Es ist für die vertretende Lehrkraft durchaus sinnvoll, Material zu haben, andererseits bekommt sie dafür auch die entsprechende Stunde (inklusive Vor- und Nachbereitung) angerechnet. Ich musste leider auch feststellen, dass dann eben doch was anderes gemacht wurde. Auch macht es durchaus einen Unterschied für das benötigte Material, ob ich selbst eine Stunde halte oder ob ich diese so vorbereiten muss, dass sie "von selbst läuft". Daher handhabe ich es inzwischen wie folgt:
Falls Material vorhanden ist, welches nicht noch aufwendig angepasst werden muss, sondern einfach so zugehen kann, dann sende ich es auch (meist direkt an meine Schüler zur Bearbeitung). Die 2min habe ich dann neben dem Zusenden der Krankmeldung morgens auch noch.
Falls das Material erst aufwendig angepasst werden müsste, um selbständig und fremdbetreut bearbeitet werden zu können, wird es nicht mehr angepasst und rausgesendet. Das schaffe ich während der Erkrankung i.d.R. nicht....schon gar nicht morgens spontan bei der Krankmeldung.