Beiträge von Seph

    Für Niedersachsen gibt es aus dem MK vom Oktober ein Merkblatt "Partizipation und Kooperation unter Corona-Bedingungen" und zugehörige FAQs, nach welchen im Szenario A (Präsenzlernen) Konferenzen dennoch auf das notwendige Maß beschränkt werden soll, im Szenario B (Wechselmodell) betont, dass Besprechungen und Konferenzen als Telefon- oder Videokonferenzen zu bevorzugen sind.

    In Präsenz abzuhalten sind Veranstaltungen, in denen geheime Wahlen oder Wahlen nach Eltern- oder Schülerwahlordnung vorzunehmen sind. Zeugniskonferenzen sollen in Präsenz, dürfen aus Infektionsschutzgründen aber auch in digitaler Form durchgeführt werden, die Entscheidung liegt bei der SL. Ich bin mal sehr gespannt, wie die Entscheidung ausfällt.

    Im Lockdown eben keinen Unterricht.

    Auch in Bawü sind doch die betreffenden SuS im Distanzlernen entsprechend zu versorgen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mich kostet das Erstellen geeigneten Materials, dessen Besprechung in Distanz und Rückmeldung zu Bearbeitungen der SuS mehr Zeit, als Präsenzunterricht vorzubereiten und durchzuführen.

    Um es noch mal auf den Punkt zu bringen. Ich wollte für Verständnis für Nymphicus. Er/sie/es hat hier teilweise viel Kritik bekommen, die aus meiner subjektiven Sicht nicht immer nett war. Außerdem hat er/sie/es in vielen Dingen Recht behalten.

    Die Kritik bezog sich oft aber auch auf eine unnötige Polarisierung. Es ist mehrfach vorgekommen, dass Foristen, die hier differenziert über die Situation gesprochen haben, als naiv dargestellt wurden, wenn sie nicht gleich auf die Linie der Maximalforderungen mit eingeschwenkt sind. Ich hatte hier nie den Eindruck, dass uns allen der Ernst der Lage nicht klar wäre und wir die Gefahren nicht auch sehen. Und nur, weil einige nicht gleich konsequente Schulschließungen daraus folgern oder sich der Meinung anschließen, der Dienstherr habe bisher keinerlei Schutzmaßnahmen ergriffen, nehmen diese nicht gleich vollkommen konträre Positionen ein.

    Welche von den Maßnahmen, außer der Veröffentlichung der Daten und ggbf. die Handytrackung die gegen Datenschutz sprechen, hälst Du grundsätzlich nicht für auf unser politisches System übertragbar?

    Puuh, wo soll ich da anfangen? Lasst uns mal das "Hinterher ist man immer schlauer" ablegen und uns in die Lage im Frühjahr 2020 versetzen. Wir haben Infektionszahlen von wenigen Hundert deutschlandweit, die Regierung muss Maßnahmen umsetzen. und entscheidet sich, dem chinesischen Modell zu folgen:

    1) Zurückhalten von Informationen und Verharmlosung ggü. der Bevölkerung, Berichterstatter werden zum Schweigen gebracht

    2) Abweisen von Patienten in den Kliniken, Einsperrung im häuslichen Umfeld

    3) Verhängen von Quarantäne (Ausgehverbot usw.) über Millionen von Menschen völlig unabhängig von vorherigen Kontakten.

    4) Tägliche Kontrollanrufe der Gesundheitsbehörden mit Erhebung des Gesundheitstatus (Körpertemperatur u.ä.)

    5) Verkaufsverbot fiebersenkender Medikamente und Grippemittel in allen Apotheken, damit verbunden Zwang zur Vorstellung in den Krankenhäusern bereits bei leichten Grippesymptomen

    6) Aktivierung von "Nachbarschaftskommitees" zur gegenseitigen Unterstützung und Kontrolle

    7) Massive Einschränkung der Bewegungsfreiheit mit Kontrolle an Checkpoints

    8 )Rationierung von Einkäufen, Erfassung per QR-Codes, Menschen mit gesundheitlichen Problemen können nicht mehr einkaufen gehen, ggf. EIngreifen der Sicherheitsbehörden

    9) Bewegungsverfolgung aller Einwohner per Telefon, metergenaue Aufenthaltsortbestimmung

    10) Zugang zu öffentlichen Einrichtungen nur noch per ID

    to be continued.....

    Hälst du diese Maßnahmen, auch aus Sicht des Frühjahrs 2020, wirklich für übertragbar auf Europa? Unsere Regierungen orientieren sich glücklicherweise immer noch an menschenrechtlichen Maßstäben. Dazu gehört auch die Verhältnismäßigkeit und die Wahl des "gelindesten" Mittels zur Gefahrenabwehr in einer konkreten Situation.

    Von Twitter ein Bericht aus Shenyang, wie andernorts SARS-CoV2 entgegen gegangen wird. Außerhalb der Infektionsgebiete geht das Leben normal weiter. Stelle ich mal wertfrei zur Diskussion.

    Dann nehme ich die Diskussion mal damit auf: Es ist unbestritten, dass autoritäre Systeme wie in China mit einer Pandemie erfolgreicher umgehen können, da sie gar nicht erst Diskussionen und Demonstrationen bzgl. Grundrechtseinschränkungen führen müssen. Ich persönlich bin noch immer froh, in einem relativ freien Land zu leben, in dem wir Bürger nicht lückenlos überwacht werden. Insofern finde ich Vergleiche mit China etwas schwierig.

    auch das halte ich für schwer überzogen. Was meint sie denn, was sie als Gehalt haben wird?

    Ist es aber leider nicht. Als Berufseinsteigerin hat sie wahrscheinlich etwa 4000€ Brutto. In der freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung ist der volle Beitragssatz von 14,6% + Zusatzbeitrag (je nach Krankenkasse um ca. 1,1%) selbst zu zahlen. Das wären bei glatt 4000€ Brutto bereits 628€ für die GKV. Begrenzt wird der Beitrag erst nach Überschreiten der Beitragsbemessungsgrenze, die 2021 bei 58050€ p.a. liegt, der entsprechende Maximalbeitrag in der GKV liegt dann über 700€ pro Monat.

    PS: Ausnahme sind die Bundesländer, die bereits regulär eine GKV auch für Beamte als Alternative vorsehen und dann den entsprechenden AG-Anteil von 7,3% übernehmen.

    Vielen Dank schon mal für die Antworten. Sie hat schon einen unabhängigen Versicherungsmakler eingeschaltet, wie ich erfahren habe, aber der kann nichts machen.

    Eins verstehe ich nicht: Trotz der Krankheit wird sie anscheinend verbeamtet. Dann wäre sie doch beihilfeberechtigt und die Krankenkassen müssten nicht so viele Leistungen alleine erbringen. Warum nimmt sie dann keine, bzw. auch wenn sie zu einer gesetzlichen geht, bleibt sie als Beamtin trotzdem beihilfeberechtigt oder nicht? Dann müsste die gesetzliche doch auch günstiger sein...Oder liege ich jetzt völlig daneben?

    Zwar bleibt sie beihilfeberechtigt, aber das bringt ihr leider nichts. Die GKV kennt keine anteilige Versicherung von 50 bzw. 30%. Die Abrechnungssysteme unterscheiden sich zudem bei gesetzlich und privat Versicherten grundlegend voneinander. Während die GKV mit Fallpauschalen arbeitet, können Praxen bei privat Versicherten nach GOÄ bzw. GOZ abrechnen. Hierauf stützt sich dann auch die Beihilfe.

    Ich bin gerade etwas genervt... Es ist Freitag, 13 Uhr durch, und meine Schulleitung hat sich immer noch nicht dazu geäußert, wie es ab Montag bei uns mit dem Unterricht weitergehen soll

    Das ist ärgerlich, bei uns gab es die Info bereits am Mittwoch und im Detail noch einmal gestern. Ich drück dir die Daumen, dass du noch vor dem Wochenende etwas hörst.

    600 € vom Referendariatsgehalt? Da wird sie wohl was gründlich falsch verstanden haben.

    Ja, wahrscheinlich wurde die Beitragsbemessungsgrundlage als Basis verwendet. Im Referendariat sollte die freiwillige GKV um die 200€ kosten. Dennoch wäre zumindest mittelfristig die PKV über die Öffnungsklausel wahrscheinlich sinnvoller, die müsste aber jetzt gezogen werden und nicht erst später.

    ...muss man die Private "ruhen" lassen und einen Beitrag dafür pro Monat bezahlen. Ich weiß nicht, wie das genau heißt, aber es lohnt sich auf alle Fälle.

    Das ist die von ChatNoir88 bereits erwähnte Anwartschaft. Diese ist sehr gut geeignet zur Überbrückung und kostet relativ wenig. Deshalb unbedingt die einmalige Öffnungsklausel mitnehmen. Die PKV darf in diesem Rahmen über den Risikozuschlag hinaus keine Leistungsausschlüsse aus dem normalen Tarif vornehmen.

    Wenn meine Grundschülerin ab dem 18.1. alle zwei Wochen in die Schule muss, ist doch nicht die Präsenzpflicht aufgehoben. *grübel*

    Bisher ist doch noch unklar, ob die bereits bis zum 17.01. beschlossene Aussetzung der Präsenzpflicht nicht verlängert wird. Gib dem Kultusministerium 1-2 Tage Zeit, um das in einen Erlass zu gießen.

    Es wurde beschlossen, dass die Schulen zum Distanzlernen oder (!) eingeschränkten Regelbetrieb wechseln. Das ist de facto auch der Fall. Im Übrigen schaue man sich vlt. doch mal die regional sehr unterschiedlichen Fallzahlen an. In Niedersachsen gibt es derzeit nur wenige Landkreise, die überhaupt eine Inzidenz >100 aufweisen, insofern ist die vorläufige Beibehaltung von Distanzlernen bis Januar und bei stabilem Verlauf ab Mitte Januar Wechselmodell für Grundschulen und Abschlussklassen als adaptive Strategie nicht so abwegig. In stärker betroffenen Landkreisen greifen (und griffen bereits im Herbst) Verschärfungen dieses Vorgehens.

    Ich halte das Potential von nachhaltigem Lernen während des Fernunterrichts, gerade für Grundschüler, für gering. Dann kann man auch gleich sagen: Ist eine Notsituation, die nur einmal alle 100 Jahre vorkommt, Bildungslücken wird es eh geben, Alltag ist derzeit eh unmöglich, Bildung können wir mal hinten anstellen.

    So etwas lässt sich m.E. auch nur aus der bequemen Beamtenhaltung "Ich bekomme doch eh meinen Sold" heraus sagen, oder würdest du das auch unter der Bedingung Kurzarbeit bei 0% so sehen? Während uns allen klar ist, dass die "normalen" Ferien für Urlaub und Überstundenausgleich da sind, ist der Bevölkerung wohl kaum vermittelbar, dass wir weitere 3-4 Wochen bei voller Besoldung untätig zu Hause sitzen.

    Davon ganz abgesehen mag Fernunterricht den Präsenzunterricht nicht zu 100% ersetzen, die Effektivität und Nachhaltigkeit schätze ich aber deutlich höher als "bringt nichts" ein. Irgendwie ist es auch unsere Aufgabe als Lehrkräfte dafür zu sorgen, dass dieser möglich effektiv abläuft.

    Das liegt immer noch ein gutes Stück über dem Nettoverdienst einer Lehrkraft. In den Ruhestand geht es dann mit 52 Jahren bei 60% des letzten Verdienstes, was sich durchaus mit Beamtenpensionen messen lassen kann. Das ist durchaus attraktiv. Dennoch ist der Beruf als Fluglotse sicher einer der stressigsten, die man so haben kann mit hoher mentaler Belastung und nicht ohne Grund gibt es einen sehr strengen Auswahlprozess im Bewerbungsverfahren. Ich kann aber gut verstehen, warum Leute diesen Beruf ergreifen möchten. Das wiederum gilt für unseren genauso, denn anders als ursprünglich vom TE hier suggeriert, brauchen wir uns bzgl. Work-Life-Balance und dabei erreichbaren (Netto-)Gehältern auch nicht zu schlecht fühlen.

    Versetzte Pausen sind für mich nur Wunschdenken, wenn ich SuS nach der Pause zum Händewaschen auffordere, bekomme ich dämliche Kommentare ab. Auf den Gängen tummeln sich buntgemischt, jahrgangs- und schulformübergreifend die Schüler mit einem Abstand von 10cm. Bevor ich in meine Räume komme, muss ich an diesen Schülern im Gang vorbei. Wir haben eine Maskenpflicht auf dem gesamten Schulgelände, ja. Aber jede Stunde und in den Pausen habe ich deswegen Diskussionen, dass gefälligst auch die Nasen bedeckt sein müssen. Die Problemtatik ist der SL bekannt, ich rannte vor Weihnachten jede Woche min 1x auf. Versetzte Pausen? Angeblich nicht zu organisieren, Maskenverweigerer haben das bestimmt nicht so böse gemeint, Präsenzkonferenzen sind effizienter als online...bei uns ist alles gut...Index ü 200 seit Wochen....

    Krass, wie unterschiedlich die Schulen damit umgehen. Bei uns sieht das eher so aus: Versetzte Pausen und abgesteckte Pausenbereiche führen zur Entkopplung der einzelnen Jahrgänge, konsequentes Ansprechen und Suspendieren von SuS im Wiederholungsfall zur weitgehenden Einhaltung von MNB-Pflicht und Abständen (die Diskussionen hat man dennoch). Besprechungen finden, sofern rechtlich möglich, online oder mit einem Minimum an notwendigen Personen statt, grundsätzlich aber nur noch in großen Räumen wie der Mensa auf Abstand. Gerade die Beschränkung von Besprechungen darf gerne auch nach der Pandemie beibehalten werden ;)

    Ich kann nur für unsere Gegend sprechen, aber hier gibt es in allen Alten- und Pflegeheimen wie auch den Krankenhäusern schon seit dem Frühjahr massive "Zugangsbeschränkungen". Es dürfen nur wenige bis gar keine Besucher*innen hinein und bei denen, die hinein dürfen, wird getestet oder zumindest Fieber gemessen und es gelten weitere strenge Hygienemaßnahmen.

    So kenne ich es bisher tatsächlich auch, daher hatte ich mich gefragt, welche Maßnahmen denn noch ergriffen werden sollen. Mich erstaunt immer wieder, dass regional scheinbar so unterschiedlich vorgegangen wird.

    Man könnte ja durchaus auch drüber diskutieren, ob Lockdown nach Lockdown das ideale Mittel ist, sondern ob es nicht vielmehr sinnvoller wäre, Alten- und Pflegeheime besser zu schützen, wo übrigens ein Großteil der Todesfälle passieren (hier mal ein Beispiel für Hessen https://www.hessenschau.de/gesellschaft/z…m-tote-100.html oder auch Berlin https://www.rbb24.de/panorama/thema…lle-corona.html ).

    Aber eine Maskenpflicht auf Parkplätzen ist bestimmt deutlich sinnvoller, wie in NRW.

    Das kann man wohl kaum getrennt betrachten, die Lockdown-Maßnahmen zielen gerade auf den (indirekten) Schutz von Alten- und Pflegeheimen. Die Alternative bestünde wohl darin, das komplette Personal zusammen mit den Bewohnern in einer Art "Lock In" einzusperren und von der Außenwelt abzuschirmen. Das führt natürlich zu der dringend nötigen Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege und einem dringend nötigem Zustrom von Arbeitnehmern in diesem Sektor ;)

    Im Ernst: Was genau stellst du dir unter besseren Schutzmaßnahmen als bislang vor? Dass eine Maskenpflicht auf Parkplätzen irgendwie nicht so zielführend ist, sehe ich auch so.

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