Naja, also in Pädagogik (mein zweites Fach) wechsel ich nicht in der Doppelstunde mit dem Thema Freud zu Montessori in der Einzelstunde. Ein inhaltlicher roter Faden macht lernpsycholigisch schon Sinn bzw. mein Fachleiter in Sport hätte mir diese Unterrichtsreihe mit zwei Bewegungsfeldern gleichtzeitig zerrissen.
Ich finde das tatsächlich nicht so ungewöhnlich, gerade in Sport verschiedene Bewegungsfelder parallel zu unterrichten.
Und wenn die Didaktik sich mit der Frage "Wann, Was, Wie, Wozu gemacht wird?" beschäftigt, dann kann man mir schlecht vorschreiben zwei Sportarten parallel zu unterrichten bzw. dann hätte ich mir die Didaktikmodule im Studium auch sparen können.
Ich bin da kein Experte, kann mir aber schwer vorstellen, dass es in der Didaktik von Sport explizite Hinweise/Verbote oder auch nur Untersuchungen dazu gibt, dass die parallele Beschäftigung mit mehr als einer Sportart kontraproduktiv sei. Selbst als Trainer einer Mannschaftssportart greifen wir regelmäßig auf ganz andere Bewegungsfelder zurück, um bestimmte Kompetenzen weiter zu schulen.
Wenn ich 28 Schüler zum 100m-Sprint antreten lasse und dann die Zeiten habe, weiß ich nicht, was die Schüler*innen dann gelernt haben sollen. Da kann ich meine Oma zum Zeitennehmen hinstellen.
Das mag plakativ so sein. Dennoch ist Sprinten als klassische Disziplin der Leichathletik Bestandteil des Sportunterrichts in so manchem Jahrgang und es ist naheliegend, hier auch entsprechende Leistungen zu erheben und zu würdigen. Du weißt sicher genauso gut, dass man die Schüler natürlich nicht "aus der Kalten heraus" mal eben sprinten lässt und dabei gleich die Leistungsbewertung durchführt, ohne das adäquat im Unterricht vorzubereiten.
Im Prinzip spricht nichts gegen eine bewertbare Leistung, nur hat Sport laut RLP nicht immer was mit quantifizierbarer Leistung zu tun, sondern muss Sport mehrperspektivisch unterrichtet werden (Was hat der Sprint z.B. mit Gesundheit oder Wagnis und Verantwortung zu tun)?
Genau, was spricht dagegen, genau das gleichzeitig mit einzubauen? Dann nämlich sind wir genau bei der Wahrnehmung der pädagogischen Verantwortung im Rahmen der Festlegungen und Vorgaben der Fachschaft.