Es hieß, ich würde den Islam mit Fundamentalismus verwechseln. Der Islam würde das Kopftuch gar nicht zwingend vorschreiben, früher sei die Türkei ein sehr viel freieres Land gewesen usw. Ja. Das unterschreibe ich sofort, dass dem so ist.
Ist das wirklich so? - Ich denke nicht. Die Menschen durften nicht religiös sein und wurden unterdrückt. Ich nenne das keine Freiheit.
Sollte also jemand mit Kopftuch meine Kinder unterrichten? Ich hätte absolut kein Problem mit einer muslimischen Lehrerin, aber ich hätte sie gerne ohne Kopftuch. Sie repräsentiert den Staat (kann man das so sagen?) und "bei uns" wird kein Kopftuch getragen. Und die Einstellung dahinter (Frauen haben sich zu bedecken, Männer nicht) passt nicht zum Recht auf Gleichberechtigung.
Sie repräsentiert den Staat - richtig - aber bei uns in Deutschland wird kein Kopftuch getragen? Wenn man auf die Straße schaut, dann stimmt die Aussage wohl nicht.
Es mag auch einen Unterschied machen, ob die Lehrerin an der Grund- und Mittelschule unterrichtet und die einzige Bezugsperson ist (Klassenlehrerprinzip). Deutsche Kinder sind um Beispiel in Großstädten an Mittelschulen sowieso die absoluten Exoten, wenn dann die Lehrerin auch noch Kopftuch trägt, dann fühlen sie sich gleich doppelt fremd in ihrem Heimatland.
Einerseits habe ich ja Verständnis vor der Angst vor einer Überfremdung. Jedoch ist die islamische Religion in Deutschland nichts Neues. Wir müssen akzeptieren, dass es DEUTSCHE Lehrerinnen mit Kopftuch gibt. Das sind keine fremden Menschen; Sie sind hier geboren, aufgewachsen und haben studiert.