Beiträge von Roswitha111

    Moebius hat vollkommen recht. Prinzipiell ist das einzige Ziel eines Erregers, sich möglichst großflächig zu verbreiten und so sein Überleben und seine Vermehrung zu sichern. Der Virus will niemanden krank machen und erst recht nicht töten. Er will nur möglichst viele Wirtszellen infizieren.

    Letztlich gibt es 2 Varianten, wie sich ein Virus entwickelt. Variante 1 ist ein Virus, der seinen Wirt schnell sehr krank macht oder tötet, beispielsweise seien Ebola oder Nipah genannt. Ein solcher Virus hat kaum Chancen, sich pandemisch zu verbreiten, da die Betroffenen so schwer erkranken, dass sie das Bett hüten und kaum andere anstecken können. Ein solcher Virus läuft sich schnell tot, noch ehe Mutationen eine harmlosere Variante hervorbringen, die sich durchsetzt.

    Die 2. Variante ist ein Virus, der unter Selektionsdruck ansteckender wird, aber auch harmloser. Wer nur eine Rotznase hat, geht weiterhin zur Arbeit und kann wunderbar andere anstecken. Eine solche Variante wird also über kurz oder lang die Oberhand über gefährlichere Varianten gewinnen und sich durchsetzen.


    Vermutlich verhielten sich die 4 verbreiteten Coronaviren anfangs ganz ähnlich wie Covid-19, entwickelten sich aber über die Zeit zu harmlosen Erkältungserregern. Außerdem baute die Bevölkerung eine Grundimmunität auf, was wiederum zur Abschwächung der Symptomatik beitrug. Auch die „Spanische Grippe“ wurde harmloser und zirkulierte nach der Pandemie als gewöhnliche saisonale Influenza.


    Ich habe im Frühjahr mal ein Paper gelesen, das die Frage aufwarf, ob es sich bei einer angeblichen Grippepandemie Ende des 19. Jahrhunderts nicht eher um eine Pandemie eines der 4 Coronaviren gehandelt haben könnte. Fand ich ganz interessant und nachvollziehbar.


    Allerdings hat Moebius natürlich auch recht damit, dass wir nicht genug Zeit haben, darauf zu warten, dass Covid 19 bei allen Patienten nur einen Schnupfen auslöst.

    Hier ist ganz unterschiedlich. Kind 1 (9. Klasse) hat die letzten beiden Wochen täglich eine Kurzarbeit oder Schulaufgabe geschrieben, außerdem 2 Referate gehalten.

    Kind 2 (8. Klasse, andere Schule) hat bisher nur ein paar Arbeiten geschrieben, absolut im Durchschnitt.

    Kind 3 zählt noch nicht, da gerade mal in der 2. Klasse.

    Ich habe von einer Schule gelesen, die das sehr elegant gelöst hat. Dort legten 6 Kinder aus verschiedenen Klassen Atteste eines bestimmten Arztes vor, alle ohne begründende Diagnose.

    Der SL setze kurzerhand die 6 Kinder zu einer Mini-Maskenfrei-Klasse zusammen mit der Begründung, dass man so keine anderen Kinder gefährde.

    Das gefiel den Eltern dann komischerweise auch nicht, nun wollen sie klagen.


    Hut ab, der SL gefällt mir.

    Bei uns sind die meisten sehr besorgt, wir hatten aber auch mehrere Fälle in den letzten Tagen.


    Mir fällt auf, dass die großen Medien sehr oft betonen, wie toll es alle finden, dass die Schulen im Regelbetrieb bleiben. Zu dem oben verlinkten Artikel hätte ich mir aber z.B. auch skeptische Stimmen gewünscht. Ich kenne viele KuK und auch viele Eltern, die das anders sehen.

    Übrigens nochmal zum Thema Ärzte, die nicht testen wollen und Leute mit Symptomen nicht in der Praxis haben wollen:


    Ein Stück weit kann ich das schon verstehen. Die Sprechstundenhilfe unseres Kinderarztes erzählte mir diese Woche, dass sie grade doppelte Arbeit haben, da sie eine andere Praxis vertreten. Grund: die andere Praxis wurde geschlossen, da ein Kind dort mit untypischen Symptomen zur Vorsorge war und 2 Tage später positiv getestet wurde.

    Die haben einfach Angst, dass sie die Praxis schließen müssen.

    Es sollte aber dann Alternativen geben. Hausbesuch oder Testzentren oder die viel beschworenen „Fieberambulanzen“. Gibts die eigentlich schon irgendwo?

    Teilweise, wenn das "Expertenwissen" aber trotz Fieber und Husten keinen Test anordnet, dann läuft halt was falsch! Diese Meldung kam bei uns mehrmals so an.

    Hier auch. In einem Fall hat der Kinderarzt der Mutter unverhohlen mitgeteilt, dass er ein symptomatisches Kind keinesfalls in seiner Praxis sehen will, sonst könnte sich ja jemand anstecken. Sie solle das Kind halt einfach ein paar Tage zuhause lassen. Wäre dann ja eigentlich egal, ob es Covid oder was anderes ist. :autsch:

    Siehst du, bei uns soll die SL selbst entscheiden, wer denn Kontaktperson 1. oder 2. Grades war. Das Formular (Quarantäneanordnung) kommt per Mail und soll an die Betroffenen verteilt werden. Leider sieht die SL das oft anders als wir, die wollen halt möglichst wenige KuK in Quarantäne haben, denn dann läuft der Laden nicht mehr.

    Oh weh. :autsch:


    Aber sorry, ans KM geh ich nie nicht. Außer natürlich, ich falle bei der Prüfung zum CLO aus dem Fenster und kann fortan nur noch 1 Finger bewegen und nur noch einen Teil meiner kognitiven Kapazitäten nutzen. Das dürfte im KM ja reichen. :grimmig:

    Jetzt hab ich echt Tränen gelacht!


    Das sind schon harte Anforderungen. Bekomme ich einen Nachteilsausgleich? Ich habe Knieprobleme, vielleicht eine Leiter? *liebguck*

    Gibt es eigentlich Punktabzug, wenn man einen Schüler „versehentlich“ aus dem Fenster wirft, weil er sich zum 317. mal darüber beschwert, dass er friert, aber nur in löchriger Jeans und cooler Lederweste rumsitzt?

    Und was ist, wenn man bei der Prüfung oder dem Training zuvor selbst aus dem Fenster fällt? Zahlt dann die Unfallkasse den Hinterbliebenen einen angemessene Rente?

    Aber sie sind schon digitalisiert und haben Drucker. Sie müssen nicht mehr alles faxen, wie manche Gesundheitsämter.

    Wollen wir eine Übungsgruppe für die Zwischenprüfung zum Lüftungsmaster gründen? Aufbaustudium?

    Nur als Fernstudium? Oder gibt es Präsenztage? Wie sieht die Prüfungsordnung aus?

    Ich schlage vor, dass man im Praxisteil zeigen muss, dass man mindestens 5 verschiedene Arten von Fenstern geschmeidig auf den 1. Versuch öffnen kann, als besonderer Erschwernisfaktor sollte eines davon abgeschlossen sein (den einzigen Schlüssel gibts beim Hausmeister, den man erstmal finden muss) und eines im Orginalzustand eines typischen deutschen Schulhauses (verzogen, zugig, Rahmen splittert).

    Im Theorieteil sollte man die Lüftungsrichtlinien aller 16 Bundesländer wortgetreu wiedergeben können.

    Du kannst den virtuellen Startschuss am Morgen auch per Mail geben. Aber so, wie sich das Ministerium das vorstellt, wird es nicht funktionieren, denn nicht jeder hat ein Einzelkind zuhause und das entsprechende Equipement.

    Padlet empfinde ich noch als gute Alternative, wo man die Schüler etwas aktivieren kann, indem sie geforderte Lösungen dort eintragen müssen. so habe ich z.B. das Padlet benutzt - nicht um Aufgaben zu stellen, sondern für die Schüler um Arbeitsergebnisse einzutragen, die ich dann zu einer bestimmten Zeit freigeschaltet habe.

    Mein SuS können leider weder lesen noch schreiben, geschweige denn irgendwas irgendwo hochladen. Da macht Video tatsächlich am meisten Sinn, damit können sie was anfangen. Vielleicht kann ich ja jeweils abends ein Video vorbereiten für den nächsten Tag oder so. Wobei viele meiner SuS im Sommer in der Notbetreuung waren, die können dann ja eh nicht teilnehmen, oder?

    Mit meinen SuS wäre sowas wie ein Video-Morgenkreis eigentlich das einzige, das ich mir sinnvoll vorstellen kann. Oder ein Bilderbuch vorlesen oder so.

    Und, liebe Roswitha111, du kannst dir auch didaktisch sicher noch was für deine Homeschoolingunterrichtsfilme abgucken:top:

    Wieso das Rad neu erfinden? Neues Sachunterrichtsthema ist „Luft“, da kann ich doch einfach dieses durchdachte Video verlinken.

    Ich frage mich derweil, wie ich das bei vollständiger Schließung machen soll.

    Hier gibt es inzwischen recht klare Vorgaben, dass man täglich Kontakt zu jedem Kind haben soll, idealerweise per Video und bis 9 Uhr. Außerdem sollen wir Videokonferenzen anbieten usw.

    Finde ich alles richtig, aber hier wohnen 3 Kinder, die dann ebenfalls im Homeschooling sind und ein Partner im Homeoffice, der dauernd Kundenkontakt hat.

    Das packt schlicht unsere Internetverbindung nicht, wenn da 5 Leute gleichzeitig Videokonferenzen abhalten. Und zumindest das jüngste Kind braucht auch Hilfe dabei, da kann ich nicht parallel selbst per Videokonferenz beschulen.

    Fragen über Fragen.

    Danke! Ich hab mich die ganze Zeit schon gefragt, wie man richtig lüftet. Es wurde zwar gesagt wie lang und wie oft. Aber vorgemacht hatte es uns noch GAR NIE MAND. Das ist so erfrischend kurzweilig und prägnant auf den Punkt erklärt, jetzt hab's auch ich verstanden!

    Lüften für Einsteiger, aber auch Fortgeschrittene können sich hier noch was abgucken. Lüften mit Verve und Freude, da möchte ich gleich freundlich zurückwinken liebe Behördenmitarbeiter*innen:wink2:


    ...und mir fällt noch was anderes auf: wie unterschiedlich stressig Arbeitsplätze so sein können:zahnluecke:

    Ich gebe dir total recht. Ich arbeite schon so lange an der FöS, dass ich dringend auf die handlungsaktive und bildlich-darstellende Ebene angewiesen bin, um neue Inhalte verstehen zu können.

    Also ich habe in einer Klasse keine 25 Haushalte und am Tag auch keine 75, und ich nehme stark an, du auch nicht, Roswitha111 ...

    Bei mir kommt das schon fast hin, wenn ich die Schulbegleiter, Therapeuten usw. mitrechne, die ja auch jeweils aus einem Haushalt kommen.


    Und ansonsten verweise ich darauf, dass man das Humor nennt. Kennste?

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