Beiträge von Roswitha111

    Mal aus Interesse: wie würdet Ihr folgende Situation einschätzen?


    Kind X war am Freitag noch im Unterricht (es handelt sich um ein jugendliches Kind mit schwerer Behinderung, das von der Maskenpflicht befreit ist und - wie auch die Mitschüler - Pflege braucht, aber das nur am Rande).

    Am Samstag wurde ein Haushaltmitglied des Kindes positiv getestet.

    Aufgrund der Überlastung des GA wurde Kind X erst Montag Mittag getestet. Heute früh kam das Ergebnis, ebenfalls positiv. Kind X ist asymptomatisch, es weiß also niemand, wann es möglicherweise schon infektiös war.

    Das GA rechnet nun stur 48 Stunden vom Zeitpunkt der Testung rückwärts und kommt auf Samstag Mittag. Damit wird begründet, dass niemand in Quarantäne muss oder getestet werden soll, das Kind sei schließlich Samstag nicht in der Schule gewesen.


    Finde nur ich dieses Vorgehen bedenklich? Ich meine, hätte man Kind X bereits am Sonntag getestet (wie ursprünglich geplant), wäre die Klasse in Quarantäne gekommen, weil der Test aber erst am Montag erfolgen konnte, passiert gar nichts. Eine Betreuungsperson ist symptomatisch, wird sich heute Abend testen lassen. Bis zum Vorliegen des Ergebnisses sind alle anderen aber munter weiter in der Schule. Alle mit Pflegebedarf und größtenteils ohne Masken, viele mit schweren Vorerkrankungen.

    So richtig gut scheint die App nicht zu funktionieren.

    Der Ehemann einer Kollegin wurde vor 2 Wochen positiv getestet und hat das Ergebnis sofort in der App geteilt.

    Seine Frau und weiteren engen Kontaktpersonen bekamen aber erst 5 Tage später die Meldung in der App.

    So ist das natürlich nicht sinnvoll.

    Ich glaube nach wie vor, dass ein kurzer, harter Lockdown die weitaus bessere Lösung gewesen wäre bzw. auch jetzt noch effektiv wäre.

    Sowohl wirtschaftlich als auch psychisch ist dieser Teillockdown wesentlich belastender als ein ordentlicher Lockdown des kompletten gesellschaftlichen Lebens für 2-3 Wochen und danach ein rasches Öffnen. Damit könnte man Infektionsketten effektiv unterbrechen.

    Man sieht ja, dass dieses hin und her und halbherzige Handeln offensichtlich nicht ausreichend wirkt. Ein ständiges Verlängern bringt dann auch nix außer Frust und wirtschaftliche Schäden.

    Sehr viel Entlastung im ÖPNV bringt das aber nicht. An Mittelschulen betrifft es nur einen Jahrgang, an RS sind es 2. Nur an Gymnasien sind es mehrere Jahrgänge.

    Bestimmt sind Förderschulen wieder komplett ausgenommen.

    Bleibt ja auch wieder die Frage, wer eine Ausgangssperre wie kontrollieren soll. Gerade weil sich die Leute jetzt nur noch in privaten Räumen treffen können, lässt sich das nicht wirklich kontrollieren. Sie werden ja wohl kaum Straßensperren errichten und jeden anhalten, der um 21:01 noch unterwegs ist.

    Ich kann viele von Euren Beiträgen nachvollziehen, ich bin auch psychisch angeschlagen. Allerdings liegt es bei mir weniger an fehlendem Sozialkontakt sondern mehr an dauerndem Stress, wie ihn Susannea beschreibt.


    An meiner Schule kehrt keine Ruhe ein, ständig neue Fälle, x Verdachtsfälle, alle Daumen lang muss jemand zum Test. Dazu hustende und schniefende SuS, die man ohne Fieber aber nicht abholen lassen darf.

    An den Schulen meiner Kinder sieht es nicht anders aus. Ein Kind war schon in Quarantäne.

    Das Damoklesschwert „Quarantäne“ oder gar „Infektion“ baumelt gefühlt nur Millimeter über unseren Köpfen.

    Auch im Freundeskreis hat es jetzt Leute erwischt, zwei sind schwer erkrankt. Es scheint immer näher zu kommen und ich empfinde das als permanenten Stress.


    Und im Gegensatz zu den Alleinstehenden unter Euch (deren Frust ich voll und ganz nachvollziehen kann) wünsche ich mir kaum etwas sehnlicher als endlich mal Zeit für mich zu haben und zwar allein. :grimmig:

    Das gibts hier nämlich gar nicht mehr. Meine bessere Hälfte ist im HO, meine 3 Kinder nachmittags und am WE nur noch zuhause. Wo sollten sie denn sonst auch groß hin? Wir sitzen alle dauernd aufeinander und das seit Monaten. Ich liebe meine Familie, aber ehrlich: auch da gibts ne Überdosis. Habe ich erwähnt, dass 2 meiner Kinder im besten Teenageralter sind? :sterne:

    Mal ne Freundin besuchen ist schon das Highlight, kommt aber nur noch alle paar Wochen vor. Tatsächlich haben einige Freunde Sorge, sich mit mir zu treffen, weil ich so viele Kontakte habe in der Schule.

    Grade gelesen:


    Spahn: Lehrer und Erzieher sollen sich selbst auf Corona testen

    04:02 Uhr

    Lehrer und Erzieher sollen sich nach vorheriger Schulung in Zukunft selbst auf das Corona-Virus testen dürfen. "Kitas und Schulen beziehungsweise ihre Träger können von Freitag an eigenständig Schnelltests beziehen und nutzen", sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Dies sei eine weitere alltagstaugliche Option, um Kindern auch in Pandemiezeiten den Kita- oder Schulbesuch zu ermöglichen.“


    Quelle: https://www.tagesschau.de/news…virus-donnerstag-163.html


    Ich weiß ja nicht, was ich davon halten soll?

    Ich hatte den Fall erst letzte Woche.

    Das Kind kam seit Tagen verschnupft und hustend, aber fieberfrei in die Schule.

    Mitte der Woche kam es mir dann noch kränklicher vor, so dass wir zum Fiebermessen gingen. Als das Fieberthermometer sich dem Ohr näherte, wurde das Kind ganz panisch: „Muss ich jetzt noch ein Zäpfchen kriegen? Mama hat heute früh auch Fieber gemessen und dann hab ich ein Zäpfchen bekommen. Ich will nicht noch ein Zäpfchen!“ :autsch:


    Kind wurde dann mit ordentlicher Ansage abgeholt und durfte erst mit negativem Test wieder kommen.

    Eltern berücksichtigen wohl nicht, dass Kinder auch erzählen...

    Von Masken hab ich hier übrigens auch noch nichts gesehen oder gehört.

    Wir haben aber einen eigenen Fundus an FFP 2 (von der Schule angeschafft) und mit einer sehr guten Begründung und gegen Unterschrift kann man eine bekommen. Aber max. eine pro Woche und nur in begründeten Ausnahmefällen (z.B. fieberndes Kind).

    Tja, was soll man dazu sagen.


    Theoretisch können also beide Elternteile entspannt zu Hause hocken und wir betreuen die Kinder.:sauer:

    Genau, so wird das größtenteils bei unseren SuS aussehen.

    Übrigens hab ich auch irgendwo gelesen, dass auch beim Wechselunterricht ab Jg 8 und Inzidenz 200+ die FöS ausgenommen sind.

    Aber was soll man auch groß erwarten? Passau hat knapp 600 und trotzdem sind die Schulen von Kl 1 bis 6 plus Abschlussklassen (also fast alle) im Regelbetrieb. Gut, nach der Schule dürfen die Kids nicht mehr vor die Tür, Ausgangsbeschränkung. Aber Hauptsache, Schule läuft wie immer. :autsch:

    Wir haben dafür heute erfahren, dass Förderschüler*innen grundsätzlich Anspruch auf Notbetreuung haben, auch wenn die Eltern nicht berufstätig sind. Somit ist bei uns am 21./22.12. Vollbetrieb.

    Bei uns wird es jetzt schon so praktiziert, dass LuL nicht mit in Quarantäne gehen, hat wohl das GA so angeordnet. Stattdessen sollen sie sich am gleichen Tag testen lassen und mit negativem Ergebnis nach 1-2 Tagen wieder arbeiten.

    Ich finde das ja hoch gefährlich - von Inkubationszeit hat da wohl noch niemand gehört?!

    Zur Erinnerung: wir sprechen hier von einer FöS und SuS mit geistiger und körperlicher Behinderung, die wir auch pflegen und die überwiegend keine Masken tragen.... :autsch:

Werbung