Beiträge von Roswitha111

    Ich nehme die Situation bekanntermaßen sehr ernst, möchte aber der Schwarzmalerei auch mal was entgegensetzen, was derzeit irgendwie aus dem Blick geraten ist, aber doch Hoffnung macht.


    Blicken wir mal zurück auf die Spanische Grippe. Sie verlief bekanntlich in 3 Wellen: Frühjahr 1918 (leicht), Herbst/Winter 1918/19 (stark), Frühjahr 1919 (leicht bis mittel). Kommt uns bekannt vor, oder?

    Was aber geschah nach Frühjahr 1919? Die Pandemie endete. Aber warum tat sie das?

    Herdenimmunität wurde nicht erreicht, man geht davon aus, dass sich ca. 30% der Weltbevölkerung infizierte. Impfungen gab es nicht. Und dennoch kehrte im Sommer 1919 relative Normalität ein, die Erkrankungszahlen und Todesfälle gingen rapide zurück.


    Der Grund war folgender: das Virus mutierte. Es verschwand nie, es blieb endemisch und zirkulierte als saisonale Grippe, war aber bei weitem nicht mehr so gefährlich und tödlich wie im Jahr 1918. Außerdem hatte zumindest ein Teil der Bevölkerung eine gewisse Hintergrundimmunität.


    Ein Virus mutiert stets, zunächst mal zufällig. Unter Selektionsdruck setzen sich Varianten durch, die gegenüber dem Wildtyp und anderen Mutationen einen Vorteil für das Überleben und die Verbreitung des Virus haben. So ist es aktuell mit den zirkulierenden Mutationen: B117 verbreitet sich schneller, die südafrikanische und brasilianische Variante können zusätzlich teilweise den aus vorheriger Infektion stammenden Antikörpern ausweichen.

    Möglicherweise sind sie auch virulenter und tödlicher, das ist aber absolut kein Vor- sondern ein Nachteil!

    Wer schneller kränker wird, gibt das Virus nämlich an weniger andere Menschen weiter, weil er mit Fieber im Bett liegt statt zur Arbeit und auf Parties zu gehen. Wer tot ist, gibt es aus offensichtlichen Gründen erst recht nicht weiter.


    Das erfolgreichste Virus ist eines, das sich effektiv verbreitet, weil es eine Erkältung auslöst, aber den Wirt nicht so krank macht, dass er zuhause bleibt oder gar stirbt. Ein solches Virus kann sich wunderbare Jahrzehnte und Jahrhunderte lang halten. Und solche Viren kennen wir, z.B. die 4 endemischen Coronaviren, die alljährlich Erkältungskrankheiten auslösen.


    Langer Rede, kurzer Sinn: die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass CoVid-19 sich über kurz oder lang in dieselbe Richtung entwickeln wird, Impfung hin oder her. Eine Mutation mit einer Verbreitungsgeschwindigkeit wie B117, die aber weniger krankmachend und tödlich ist, wäre im Vorteil. Daher ist es auch sehr wahrscheinlich, dass sich eine solche Mutation durchsetzen wird.

    Die große Frage ist nur, wie lange das dauert und wie groß die Schäden bis dahin sein werden.

    Roswitha111

    Wofür hast du dich entschieden?

    Laptop.

    Ein iPad hab ich schon und ein Surface ist ne nette Spielerei, aber ein richtiger Laptop ist einfach am vielseitigsten. Ich habe mir vor 2 Jahren einen sehr guten gekauft, aber der Speicher ist extrem voll, weil ich so viel Schulzeug drauf habe. Ich will das dann wirklich konsequent trennen.

    Hier kann ich jetzt ausnahmsweise mal positives berichten: bei uns ist tatsächlich Geld für die Beschaffung der Geräte angekommen, pro Lehrkraft rund 600 Euro (allerdings anteilig für TZ-Kräfte, was doch sehr durchdacht ist).

    Unsere SL hat den Betrag aufgestockt, so dass jeder nun ein Gerät bekommt. Wir durften sogar wählen zwischen iPad mit Tastatur und Stift, einem soliden Laptop und einem Surface.

    Nun ist nur noch die Frage, wann die Geräte ankommen.

    Ist nur meine unqualifizierte, persönliche Meinung. Der Jens wird (hoffentlich) wissen was er tut bzw. gute Berater haben. Ihr habt doch den Lauterbach, das sollte doch ein Ahnunghaber sein.

    Als ob der Spahn (CDU) auf den Lauterbach (SPD) hören würde. :pirat:


    Ganz ehrlich: das Zeug ist da, das Zeug muss weg. War ja teuer. Zumal von dem guten „Stoff“ halt einfach längst nicht genug bestellt wurde bzw. in absehbarer Zeit geliefert wird.

    AstraZeneca ist im Grunde ein Flopp. Es ist unwirksam mindestens bei der südafrikanischen Mutation und es dauert viel zu lange, bis der Impfstoff angepasst werden muss. Das Zeug hilft bestenfalls stark betroffene Länder wie Grossbritannien aus der akuten Notlage zu retten. In Ländern, in denen die Situation im Augenblick relativ entspannt ist sollte das Zeug meiner Ansicht nach gar nicht erst zur Anwendung kommen.

    Könntest du das bitte mal dem Jens sagen? Der will uns ja alle mit dem Zeug impfen.

    Vielleicht der viele Schnee, da kommt man gar nicht mehr weg :lach:


    Keine Ahnung, vielleicht dämmert's jetzt doch manchem, dass man nichts tun kann als abzuwarten und vor allem zu Hause zu beten?

    Vielleicht bist du mit dem Begriff Beten auf einer heißen Spur: Sachsen ist ja traditionell nicht gerade religionsverbunden, das ländliche BY aber schon. Und die Kirchen sind m.W. offen, es finden auch Gottesdienste statt...

    Die Tirschenreuther beten nicht zu WENIG, die beten zu VIEL.

    Also: Religion abschaffen und alles wird gut. :aufgepasst:

    Bei solchen Kindern ist Abstandhalten nicht möglich. Im Grunde gehören sie ja zu der vulnerablen Gruppe wie (erwachsene) Behinderte und Alte, die dem Virus am schutzlosesten ausgeliefert sind. In der Theorie müssten solche Kinder mit der vollen Schutzausrüstung ("Astronaut") behandelt werden für die beschriebenen Alltagsgeschäfte, um dennoch Abstände einhalten zu können. Das führt höchstwahrscheinlich an der Lebenswelt der Lehrer/Pfleger/Schulbegleiter vorbei, weswegen ich auch Lehrer in den Förderschwerpunkten Geistig und Körperlich (+ entsprechende Schulbegleiter) in Gruppe 2 einordnen würde.

    Das ist absolut realitätsfern, da hast du wohl recht.

    Ich würde übrigens ALLE an Schulen und in Kitas tätigen Personen in Gruppe 2 einordnen, ebenso wie Busfahrer und Hausärzte und alle anderen, die „systemrelevant“ sind. Ich meine auch, dass manche Länder das so handhaben.

    Da hast du vollkommen recht, ich finde das auch schlimm, dass diese Kinder und Jugendlich irgendwie "vergessen" werden... Man könnte meinen, heutzutage ist es in der Gesellschaft bekannt, dass sie existieren... Echt traurig!


    Was mir außerdem fehlt in den Schriftstücken vom KuMi: der Umgang mit Inklusionskindern an den Regelschulen. Inklusion wird ja gefordert, aber es gibt jetzt seit fast einem Jahr keine Gedanken dazu, was mit diesen Kindern passiert... Wenn sie z. B. die Hygienemaßnahmen, die für alle Kinder in der Regelgrundschule verpflichtend sind, nciht einhalten können. Mein I-Kind kann weder selbstständig auf die Toilette gehen, sich die Hände waschen, sich anziehen, sich die Nase putzen... Klar gibt es eine Schulbegleitung, aber was ist da mit dem Abstand usw.?

    Absolut. Ich verstehe nicht, warum sich da wirklich gar keiner drum kümmert. Es gibt ja überall Regierungsreferenten, Schulräte etc., die für die FöS und Inklusion zuständig sind. Was machen die eigentlich? Wäre es nicht deren Job, die speziellen Anforderungen einzubringen und Empfehlungen zu erarbeiten?

    Wenn wir neue Schreiben vom KM bekommen, steht da immer nur, dass an FöS analog zu GS/ Mittelschule zu verfahren ist.


    Aber es betrifft ja nicht nur den schulischen Bereich. Andere Einrichtungen für Menschen mit Behinderung (Wohnen, Werkstatt etc.) werden auch schon die ganze Zeit vergessen bei Themen wie Schutzausrüstung, Schnelltests, Impfung etc.

    Da müssten sich auch die Verbände viel mehr einsetzen.

    Ja.


    Ich verstehe durchaus, dass es da keine wirklich gute Lösung geben kann. Einerseits sind die Kinder sehr gefährdet und können Hygienemaßnahmen nicht oder kaum einhalten.

    Andererseits sind gerade unsere Kinder auf Präsenzunterricht und ihre Familien auf Entlastung dringend angewiesen. Das zeigt sich auch daran, dass aktuell 80% meiner SuS in der Notbetreuung sind. Es fallen ja auch alle anderen Unterstützungsangebote weg.


    Es wäre aber schön, wenn sich überhaupt mal jemand Gedanken über die Situation an FöS macht und Überlegungen anstellt, wie man deren Betrieb sicherer gestalten kann.

    Dazu gehört für mich beispielsweise, Luftfilteranlagen zu installieren (Kinder im Rollstuhl kühlen schnell aus, wenn man alle 20 Min lüften soll), regelmäßig Schnelltests durchzuführen, den Bustransport anders zu organisieren (bei uns werden die Kinder in Kleinbussen transportiert und bunt gemischt), die MA priorisiert zu impfen (inkl Schulbegleitern, die sowieso immer vergessen werden und Busfahrer).

    Wo Kinder besonders gefährdet sind, gleichzeitig aber Hygienemaßnahmen wie Masken und Abstand nicht funktionieren, muss man einfach andere Lösungen finden und dafür auch mal Geld in die Hand nehmen.

    Da kenne ich an allen von dir genannten Schultypen kleinere Klassengrößen.

    Es kommt aber natürlich auch drauf an, wie viele Stunden Doppelbesetzung und wie viele zusätzliche Betreuungskräfte u. Ä. man hat.

    Es scheint auch sehr aufs BL anzukommen.

    Eine Kollegin von mir kam vor ca. 10 Jahren aus BW (FöS gE) und war schockiert von unseren Klassengrößen und der Besetzung in BY. Sie hatte dort nie Klassen mit mehr als 6-7 SuS und fast durchgehend Doppelbesetzung, zusätzlich eine Kinderpflegerin in der Klasse.

    Wir haben weder Doppelbesetzung noch Kinderpfleger, höchstens 1-2 Schulbegleiter oder mal eine FSJ-Kraft.

    Ich weiß aber natürlich nicht, wie es heutzutage in BW aussieht.

    Da hast du allerdings Recht, Kinder mit chronischen Erkrankungem hatte ich gerade gar nicht auf dem Schirm!

    Musst du ja auch nicht.

    Ich würde mir nur wünschen, dass die Wissenschaftler und Politiker sie überhaupt irgendwann mal auf dem Schirm haben. Stattdessen werden mal wieder 40 Seiten Empfehlungen geschrieben, die unsere SuS mit keinem Wort erwähnen. Und das betrifft ja immerhin Zehntausende Kinder an G- und KmE-Schulen und bestimmt nochmal so viele im gemeinsamen Lernen. Dazu kommen viele weitere chronisch kranke Kinder und Jugendliche.

    Ich wünsche mir mal klare Aussagen dazu, wie damit umzugehen ist, aber die wird’s wohl nicht geben.

    Übrigens hat unsere SL mal nachgefragt wegen der Impfung: da werden wir MA der Schule natürlich zusammen mit allen anderen LuL in Gruppe 3 eingruppiert und nicht etwa zusammen mit den MA in Behinderteneinrichtungen in Gruppe 2. Derweil sind die MA unseres angegliederten Wohnheims bereits geimpft.

    Da werd ich echt sauer. :sauer:

    Wir haben zwischen 10 und max 18. Das mit den geteilten Gruppen und MNS hat gut geklappt bei den Großen. Bei den Kleinen ist es ausgeschlossen, angemessen Infektionsschutz zu betreiben m.M.n. Die sind (bei uns) noch nicht kontrolliert genug, der Rotz läuft einfach.


    Ich hab aber auch kein Problem damit, dort zu unterrichten, viele andere Kolleg*innen von mir auch nicht. Wir müssen uns sowieso in der Notbetreuung aufhalten.


    Dass Vorerkrankte im Homeoffice arbeiten, hab ich ja schon oft geschrieben.

    Ich habe grundsätzlich auch kein Problem damit, wobei ich bei Pflegetätigkeiten wie Wickeln und Sondieren im Moment schon ein ungutes Gefühl habe, zumal aktuell 70% der SuS meiner Klasse eine Maskenbefreiung habe.

    Ich halte die Kinder trotzdem nicht künstlich auf Abstand, das geht bei den Kleinen an der FöS einfach nicht. Ich bin zusätzlich auch noch in der Vorschule eingesetzt, da gehts natürlich erst recht nicht.


    Womit ich eher hadere ist die Gefährdung unserer SuS. Ich unterrichte u.a. Kinder mit Muskeldystrophie, Sauerstoffbedarf, vorgeschädigter Lunge etc. Diese Kinder kann ich einfach nicht adäquat schützen und ich könnte nur schwer damit leben, wenn sich eins dieser Kinder bei uns ansteckt und schwer erkrankt oder verstirbt.

    Aber das wäre eine Kollektivstrafe, lieber Frosch. Die fand ich schon immer doof. Nur weil die Klassenclowns sich nicht benehmen... *beleidigtguck*

    Lass doch lieber die Beteiligten einen Aufsatz darüber schreiben, warum man sich im Lehrerforum nicht gegenseitig beleidigen soll.

    Ich habe noch nie eine Klasse mit weniger als 7 SuS erlebt, weder an einer G- noch an einer E-Schule.

    Bei uns haben die G-Schulen inzwischen im Schnitt 10 SuS, es gibt aber auch Klassen mit 14. Im kmE Bereich kommt es auf den Lehrplan an, meisten 10-14 SuS und bei den Großen auch mal bis zu 18. An den SFZ (Sprache, Lernen, ESE) ist der offizielle Teiler 14, der aber vielerorts überschritten wird.


    Als ich noch im Studium war (vor 20 Jahren), waren die Klassen an FöS durchweg kleiner, da gab es an G-Schulen viele Klassen mit nur 7 SuS. Inzwischen werden sie gefühlt von Jahr zu Jahr größer, Lehrermangel lässt grüßen.

    Eben deswegen tippe ich, dass nächste Woche noch nichts läuft außer 12 und Notbetreuung.

    Das ist ein gutes Argument. Aber Kurzfristigkeit hat die Politik ja bisher auch nicht aufgehalten.


    Ich denke, sie werden schon deshalb einen Teil der SuS ab Mo in die Schule schicken, weil ihr Argument für die Streichung der Ferien sonst hinfällig ist.

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