Beiträge von Roswitha111

    Sagt mal, habt Ihr eigentlich auch Momente, in denen Euch das alles einfach nur surreal und wie in einem schlechten Katastrophenfall vorkommt und Ihr Euch gleichzeitig erschreckt, wie normal das alles inzwischen für Euch ist?


    Ich hatte heute so einen Moment oder vielmehr Tag, da wurde mir mal wieder so richtig bewusst, wie sehr sich unser Leben verändert hat.

    Wir hatten (mal wieder) eine freiwillige Reihentestung für KuK in der Aula. Als ich da mal wieder mir frisch desinfizierten Händen und FFP2 Maske so in der Reihe stand - brav mit Abstand zum Vorder- und Hintermann - und mich umsah, fiel mir richtig auf, wie absurd das eigentlich alles ist und gleichzeitig wie routiniert wir das jetzt alle machen. Zum Schnelltest zu gehen gehört einfach zum Alltag, Hände desinfizieren, 2 m Abstand halten und Maske sowieso. Die Aula ist nur noch Teststation, der Raum neben der Toilette im Dachgeschoss das Isolierzimmer und die Turnhalle steht leer. Vom Schwimmbad ganz zu schweigen, da waren zuletzt vor 1 Jahr SuS.

    Im Anschluss an den Abstrich im Pausenhof guckte ich mir dann die Erstklässler mit Maske auf der Schaukel an und das Flatterband rund um die Basketballkörbe.

    Später fuhr ich vom Lehrerparkplatz und an der Einfahrt zur nahegelegenen Klinik vorbei, an der geschäftiges Securitypersonal allen Besuchern das Fieberthermometer an die Stirn hielt. Um die Kurve vorbei am geschlossenen Schuhladen und Café, dem leeren Parkplatz beim Schwimmbad.


    Mich hat das heute alles sehr nachdenklich gestimmt. Insbesondere die Tatsache, dass ich eben meistens gar nicht mehr drüber nachdenken. Es ist halt jetzt so, man nimmt nicht mal mehr richtig wahr, wie anders alles ist.

    Und da musste ich an diesen Thread hier denken, der nun auch schon 1 Jahr auf dem Buckel hat und in dem anfangs noch keiner soweit dachte (nein, nicht einmal die, die ahnten, dass eine Pandemie kommt - das vermutete ich nämlich auch, aber trotzdem sah ich keine 6jährigen mit Masken auf Schaukeln und Teststationen in Schulaulen vor mir, erst recht nicht ein Jahr später).

    An meiner Schule tragen die Kinder verpflichtend während der Hofpausen ihre Maske. Wenn sie dann zurück im Klassenraum sind, müssen wir erstmal eine "Maskenpause" machen...

    Das klingt ja mal besonders sinnvoll, dass die Kinder draußen (mit geringem Ansteckungsrisiko) Masken tragen sollen, diese aber drinnen (mit wesentlich höherem Ansteckungsrisiko) erstmal abnehmen müssen.

    Vielleicht sollen dann eure Erzieher, ... deswegen mit Biontech geimpft werden, damit die Bereitschaft steigt?

    Ich glaube nicht, die Entscheidung hat wohl nicht die SL getroffen, sondern das Gesundheitsamt oder wer auch immer solche Reihenimpfungen organisiert.

    So wie ich es verstanden habe, kümmert sich eine übergeordnete Stelle um die Impfung der KuK und die Schule selbst um die Impfung des anderen pädagogischen Personals (das bei der Schule angestellt ist und nicht beim Staat).

    Update: Scheinbar sollen jetzt an unserer Schule LuL doch mit AZ geimpft werden, während Erzieher*Innen und Schulbegleiter*Innen Biontech bekommen sollen. Es wird wohl unterschieden zwischen denen, die staatlich angestellt sind (AZ) und den anderweitig Angestellten.

    Verstehe das, wer will.

    Führt gewiss zu Begeisterungsstürmen.

    Genau... ich wüsste das auch gern, aber ich war so lange nicht mehr in der Schule... ;)


    Die, zu denen ich Kontakt habe, die sind auf jeden Fall pro impfen, aber hätten (wie die meisten), wenn sie die Wahl hätten, lieber BT als AZ...

    Im Kollegium ist die Impfbereitschaft hoch. Unter den Erzieher*Innen, Schulbegleiter*Innen und sonstigem schulischen Personal eher mäßig.

    Waren die FS alle in deinem Regierungsbezirk? Hier in Mfr ist - zumindest bei uns - noch überhaupt gar nichts bekannt.

    Ich finde, Hauptsache Impfen. Wenn alle um mich rum mit Biontech geimpft sind und ich mit Astra, bedeutet das ja auch für mich einen höheren Schutz :)

    Ja, alle im gleichen Regierungsbezirk (OBB) und dort wiederum im gleichen LK. Es handelt sich um Schulen mit den Förderschwerpunkten kmE, gE und Hören.

    Meine Bekannte arbeitet an einem SFZ im gleichen LK. Ich hab jetzt mal interessehalber andere befreundete LuL an anderen Schulen (SFZ, ese, GS) gefragt. Von denen hat noch keiner Informationen bezüglich Impfungen vor Ort o.ä.

    Bei Förderschwerpunkten gE und kmE kann ich es nachvollziehen, denn dort werden ja viele SuS aus der Risikogruppe betreut und gepflegt. Das ist ja eher vergleichbar mit einer „ambulanten Behinderteneinrichtung“, wie sie im Online-Portal als Option aufgeführt ist.

    Aber das Förderzentrum Hören schlägt da komplett aus der Art, zumal es eine weiterführende Schule ist.

    OT: Ich kannte mal einen Nymphensittich der panische Angst vor der Freiheit hatte. Der lebte mit 2 Wellensittichen zusammen in einer Voliere, durfte aber eigentlich im Zimmer, in dem diese stand, frei fliegen. Seine Lieblingsbeschäftigung war es, die beiden Wellensittiche in die Voliere zu treiben und von Innen die Tür zuzumachen.

    Hat er die beiden Wellensittiche auch mit Untergangsszenarien unterhalten?


    Sorry, Nymphicus, ist nicht böse gemeint. :rose:

    Das stimmt wohl. Bei den älteren Kindern und Jugendlichen wird die Dunkelziffer so klein sein, dass sich das allein schon ökonomisch gesehen gar nicht lohnt. Ich las mal Zahlen aus dem Kanton Zug (knapp 127000 Einwohner), da soll der Spass etwa 400000 CHF pro Woche (!!) kosten soll. Wenn man dann fast nichts findest, ist das absolut nicht gerechtfertigte Verschwendung von Steuergeldern.

    Sehe ich genauso.

    Gerade die jungen SuS sind ja oft symptomlos und halten sich auch weniger an die AHA Regeln.

    Ich finde da die Idee aus Ö schon gut. Schulbesuch nur mit negativem Schnelltest würde für deutlich mehr Sicherheit sorgen oder zumindest ein besseres Gefühl. Dann könnte man auch vollständig öffnen.

    Schöner Nebeneffekt: Querdenker halten die Schnelltests bestimmt für Hexenwerk (könnte ja ein Mikrochip im Tupfer versteckt sein) und schicken ihre mit Maskenattest ausgestatteten Kinder dann vorsorglich gar nicht.

    <Mod-Modus>

    Ein paar gemeldete Beiträge und die Antworten / Zitate darauf erstmal weggesichert.

    Bitte sachlich bleiben, es möchte doch sicherlich keiner, dass die Nacht-Bar hier geschlossen wird.

    Jetzt hab ich Nackt-Bar gelesen. Oh Mann, die Bilder in meinem Kopf... nackte Schafe und unbekleidete User nur in Wollsocken... :staun:

    Jetzt haben wir die Info bekommen, dass wir Lehrkräfte auf jeden Fall mit AZ geimpft werden...

    Eine Bekannte hat auch ein entsprechendes Schreiben von ihrer SL bekommen (FöS).


    Das Ganze ist schon recht undurchsichtig. Bei uns an der Schule und an der Schule meines Kindes (beides FöS) soll ja angeblich Biontech verimpft werden und ich weiß inzwischen von 2 Förderschulen, die schon diese Woche Reihenimpfungen mit Biontech durchgeführt haben.


    Derweil fühle ich mich schon etwas schuldig, dass ich Biontech bekommen habe.

    Da wir ja gestern über die Frage der Prävention von Pandemien sprachen, hab ich noch einen Literaturtipp für alle, die sich ausführlicher damit auseinandersetzen wollen (leider nur in englischer Sprache verfügbar):


    „Deadliest Enemy“ von Dr. Michael T. Olsterholm


    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5749459/


    Olsterholm ist einer der bekanntesten und erfahrensten Epidemiologen der USA. Er war an der Erforschung und Aufklärung verschiedener Pandemien und Ausbrüche beteiligt und sitzt jetzt im Beraterstab der Biden-Regierung zu COVID-19.


    https://www.cidrap.umn.edu/abo…chael-t-osterholm-phd-mph


    In seinem (vor Covid-19 veröffentlichten) Buch stellt er anhand verschiedener Epidemien, Pandemien und Ausbruchsgeschehen dar, wie die Epidemiologie arbeitet und wie man zukünftige Pandemien verhindern könnte.


    Ich finde, es liest sich sehr gut und ist durchaus spannend und faszinierend.

    Wer also mehr wissen will (oder ein ebenso großer Nerd ist wie ich), kann hier viel lernen.

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