Sagt mal, habt Ihr eigentlich auch Momente, in denen Euch das alles einfach nur surreal und wie in einem schlechten Katastrophenfall vorkommt und Ihr Euch gleichzeitig erschreckt, wie normal das alles inzwischen für Euch ist?
Ich hatte heute so einen Moment oder vielmehr Tag, da wurde mir mal wieder so richtig bewusst, wie sehr sich unser Leben verändert hat.
Wir hatten (mal wieder) eine freiwillige Reihentestung für KuK in der Aula. Als ich da mal wieder mir frisch desinfizierten Händen und FFP2 Maske so in der Reihe stand - brav mit Abstand zum Vorder- und Hintermann - und mich umsah, fiel mir richtig auf, wie absurd das eigentlich alles ist und gleichzeitig wie routiniert wir das jetzt alle machen. Zum Schnelltest zu gehen gehört einfach zum Alltag, Hände desinfizieren, 2 m Abstand halten und Maske sowieso. Die Aula ist nur noch Teststation, der Raum neben der Toilette im Dachgeschoss das Isolierzimmer und die Turnhalle steht leer. Vom Schwimmbad ganz zu schweigen, da waren zuletzt vor 1 Jahr SuS.
Im Anschluss an den Abstrich im Pausenhof guckte ich mir dann die Erstklässler mit Maske auf der Schaukel an und das Flatterband rund um die Basketballkörbe.
Später fuhr ich vom Lehrerparkplatz und an der Einfahrt zur nahegelegenen Klinik vorbei, an der geschäftiges Securitypersonal allen Besuchern das Fieberthermometer an die Stirn hielt. Um die Kurve vorbei am geschlossenen Schuhladen und Café, dem leeren Parkplatz beim Schwimmbad.
Mich hat das heute alles sehr nachdenklich gestimmt. Insbesondere die Tatsache, dass ich eben meistens gar nicht mehr drüber nachdenken. Es ist halt jetzt so, man nimmt nicht mal mehr richtig wahr, wie anders alles ist.
Und da musste ich an diesen Thread hier denken, der nun auch schon 1 Jahr auf dem Buckel hat und in dem anfangs noch keiner soweit dachte (nein, nicht einmal die, die ahnten, dass eine Pandemie kommt - das vermutete ich nämlich auch, aber trotzdem sah ich keine 6jährigen mit Masken auf Schaukeln und Teststationen in Schulaulen vor mir, erst recht nicht ein Jahr später).