Beiträge von Roswitha111

    Zwischen allen Diskussionen um Schulschließung mal Neues von der „Testfront“:


    Kind hatte ja Kontakt zu bestätigtem Coronafall (bzw. zu mehreren, inzwischen sind es mind. 5 bestätigte Fälle alleine im Kollegium der Schule). Seit Montag hat mein Kind Halsschmerzen, Husten und erhöhte Temperatur.

    Nach Bekanntwerden der Infektionen am Dienstag Abend hing ich stundenlang am Telefon, irgendwann Mittwoch früh kam ich bei der Hotline durch. Sie haben alle Daten aufgenommen und gesagt, dass sich jemand meldet, um die Testung zu organisieren.

    Stand jetzt: noch immer kein Anruf. Ich habe jetzt auch Husten und erhöhte Temperatur. :krank:

    Erneute Nachfrage ergab, dass sie grade die Anrufe von Montag (!) abarbeiten und wir in etwa 4 Tagen (!) mit einem Anruf rechnen können. :staun:

    Wohl gemerkt: mein Kind nimmt Immunsuppressiva.


    Bis dahin sind wir wahrscheinlich wieder gesund. Meine Schüler und Kollegen sowie unsere anderen Kontaktpersonen sind derweil natürlich weiterhin ihrem Alltag nachgegangen.


    Herr Drosten lobt ständig unser toll funktionierendes System bei den Testungen und Isolationen. Aha, der wohnt wohl woanders. :autsch:

    Hier in Oberbayern sind inzwischen so viele Schulen und Kitas dicht, dass man den Schulbetrieb nicht mehr lange wird aufrecht erhalten können. Zum einen steigt damit die Anzahl der Lehrkräfte, die wegen der Kinderbetreuung ausfallen, zum anderen werden sich einige entsprechend der Empfehlung bei Erkältungssymptomen krankschreiben lassen.

    Ich rechne mit flächendeckender Schulschließung in Oberbayern ab Montag, spätestens ab dem 20.3. (Verlängerung der Osterferien von 2 auf 4 Wochen).

    Das mit den Stiften find ich ja hoch interessant. Bei uns in Bayern sind am Sonntag Kommunalwahlen, da wird der Stift zum Russisch Roulette. :sterne:


    In Bayern wurde auch vorhin verkündet, dass sie Semesterferien verlängert und Prüfungen an den Unis verschoben werden. Aber die Schulen bleiben offen. :autsch:


    Vom Gesundheitsamt kam bisher kein Rückruf. Bei Nachfrage bei der Hotline hieß es um 15 Uhr, dass das heute sicher auch nichts mehr wird, die KollegInnen hätten schon Feierabend. :zahnluecke:

    So, ich habe inzwischen einen Verdachtsfall zuhause und zwar ausgerechnet das immunschwache Kind. :traenen:


    Die Schule des Kindes wurde aufgrund einer bestätigten Infektion geschlossen. Mein Kind hat Halsschmerzen und Husten, ich ebenfalls.


    Der Kinderarzt verwies auf die 116 117, da darf man sich erstmal 5 Minuten lang Informationen zum Händewaschen anhören, ehe man weitergeleitet wird und dann aus der Leitung fliegt. :autsch:


    Nach vielen Stunden hab ich jetzt bei der Hotline der Gemeinde jemanden erwischt, der sich unsere Daten notiert hat und sie ans Gesundheitsamt weitergeben wollte, wir sollten dann zurückgerufen werden. Das ist jetzt 5 Stunden her. Rückruf Fehlanzeige.


    Wir wurden also noch nicht mal informiert, wie es jetzt weitergeht, geschweige denn getestet. Meine Schüler und Kollegen gehen natürlich weiterhin in die Schule. Ich durfte von der SL aus wenigstens heute zuhause bleiben, aber wenn hier nichts voran geht, müsste ich wohl bald wieder antreten. :tot:


    So viel zu unserem tollen System.

    Uns wurde heute vorsorglich mitgeteilt, dass eine Schulschließung keiner Freistellung vom Dienst entspricht und wir dann Anweisungen per Mail erhalten.


    Ob wir dann wohl zum Fensterputzen kommen dürfen?

    Oder vielleicht dürfen wir in der Corona-Hotline mitarbeiten, bei der eine Kollegin es heute 160 mal erfolglos versucht hat (sie war im Risikogebiet)?

    Ich finde die Maßnahmen nach wie vor undurchsichtig und inkonsequent.

    Einerseits sollen Veranstaltungen ab 1000 Teilnehmern abgesagt werden, andererseits bleiben die Schulen trotzdem geöffnet.

    Die Nachbarschule meines Kindes wurde wegen eines bestätigten Falls geschlossen. Die Schule meines Kindes bleibt aber geöffnet, obwohl die Schüler zusammen mit dem Bus fahren, viele Kontakte bestehen etc.

    Mein Kind hat eine Autoimmunerkrankung und nimmt Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken. Mir geht der Allerwerteste langsam auf Grundeis. Das Kind (Pubertier) besteht aber darauf, zur Schule zu gehen, es hat Angst, zu viel zu verpassen. Ein Hinweis auf Schüler mit Vorerkrankungen findet sich in keinem Schreiben der Behörden, damit könnte ich Kind vielleicht überzeugen.

    Meine Schüler sind ebenfalls vielfach mit schweren Vorerkrankungen (Förderschule), manche werden beatmet. Und an Hygieneregeln kann man sich bei uns schlicht nicht halten, das verstehen unsere Schüler gar nicht und wir haben viel mit Pflege zu tun. Ich finde, man sollte zumindest solche Schulen schließen.

    Einer meiner lieben Kollegen war unlängst im Risikogebiet und hat deutliche Symptome. Gestern und heute früh war er noch brav in der Schule.


    Die Frage, ob er sich nun testen lasse, verneinte er. Sei sicher nur eine Erkältung und schließlich wolle er ja jetzt ein paar Tage zuhause bleiben. :autsch:


    Kann man da was unternehmen? Muss sich jemand testen lassen?

    Sind die Maßnahmen bezüglich Urlaubsheimkehrern in BW und Bayern eigentlich nur als Empfehlungen zu verstehen oder kann man da etwas unternehmen, wenn sich Eltern nicht dran halten (z.B. Kind abholen lassen o.ä.)?


    Unsere Nachbarin war mit ihren Kindern in den Ferien in einem vom RKI ausgewiesenen Risikogebiet. Sie hat mir vorhin ganz begeistert erzählt, wie schön leer es da war.

    Auf die Frage, ob sie die Kinder jetzt zuhause lässt, meinte sie, dass sie sie natürlich zur Schule und in den KiGa schicken wird, sei ja eh alles nur Panikmache und die Kids seien ja gesund. :daumenrunter:

    Berufstätig ist sie übrigens nicht.


    Wenn ich sowas höre, komme ich zunehmend zu der Ansicht, dass Schulschließungen die einzig sinnvolle Maßnahme ist. Schon alleine, um Menschen vor ihrer eigenen Dummheit zu schützen. :autsch:


    Erinnert mich alles ans Thema Impfungen: so mancher denkt halt nur an sich, aber nicht an andere. Da ist der freie Vormittag halt wichtiger als der Schutz der Lehrer und Mitschüler. Muss man schon verstehen. :victory:

    Danke Alte Dame, Lehrerin2007 und CDL (ich hoffe, ich habe niemanden vergessen).


    Ich werde mein Kind zumindest am Montag erstmal zuhause lassen und mit dem Arzt telefonieren. Allerdings müsste ich dann auch die beiden Geschwister zuhause lassen oder alternativ das betroffene Kind im Zimmer einsperren, was es vermutlich nicht zu schätzen weiß. :sterne:


    Beim bayerischen KM gibts gar keine Hinweise zu immunschwachen Schülern, nur zu Schülern mit Symptomen, Kontakt zu Infizierten oder Urlaubsrückkehrern aus Risikogebieten.


    Von unserer SL kam bisher noch gar nicht, von den 3 verschiedenen Schulen der Kinder auch nicht.


    Ich glaube im Übrigen nicht, dass irgendwer sein Kind zuhause lässt, weil sie in Südtirol im Skiurlaub war. Ich habe regelmäßig Kinder mit 39 Fieber, Durchfall und Erbrechen in der Klasse sitzen, da hilft kein Hinweis und keine Ermahnung. :daumenrunter:

    Ich bin schon besorgt, besonders weil ich ein chronisch krankes Kind zuhause habe, das immunsupprimierende Medikamente einnehmen muss und somit ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf trägt.


    Ich habe überlegt, mein Kind erstmal nicht zur Schule zu schicken, aber das bringt natürlich nichts, wenn ich den Virus dann einschleppe. Zumal mein Ansteckungsrisiko relativ hoch ist, da ich mit jungen Schülern in der Förderschule arbeite und den ganzen Tag angehustet und -geniest werde und auch Wickeln und Naseputzen zum Programm gehört.


    Ich weiß noch nicht so recht, wie ich reagieren soll.

    Danke Euch für die Antworten.


    Es ist wirklich ärgerlich, dass es nicht übernommen wird, aber mir bliebe nur noch die Klage und die würde Jahre dauern. So lange kann ich nicht warten, denn die überschüssige Haut verursacht Schmerzen und grade im Sommer wunde Stellen etc.


    Dennoch gilt es so als „medizinisch nicht notwendig“ und somit als Wahlleistung. Sämtliche Ärzte sagen, dass sie mich da nicht krankschreiben dürfen, da sowohl sie ein großes Risiko eingehen würden (Regress) als auch ich.


    Ich werde mal beim BLLV nachfragen.

    Hallo zusammen,


    ich habe folgende Frage und hoffe, jemand kann mir mit Infos helfen, bevor ich zur SL gehe:


    Demnächst möchte/ muss ich eine größere Operation durchführen lassen (Bauchdeckenstraffung nach großer Gewichtsabnahme). Die Krankenkasse hat die Kostenübernahme mehrfach abgelehnt, daher werde ich privat zahlen.
    Allerdings kann ich somit auch nicht offiziell krankgeschrieben werden, sondern müsste mich freistellen lassen.
    Ich werde 6 Wochen ausfallen. Von einer OP im Sommer raten die Ärzte wegen Wundheilung dringend ab.


    Gibt es denn eine Möglichkeit, für diesen Zeitraum eine Freistellung zu bekommen? Wäre der Ansprechpartner die SL oder die Regierung?
    Oder fällt jemandem eine andere Option ein?

    Ich bin freiberuflich in der Fort- und Weiterbildung sowie Beratung tätig. Das ganze hat sich im Prinzip aus meiner Haupttätigkeit entwickelt, ich habe damit etwa 4 Jahre nach dem Ref begonnen.
    Zunächst habe ich VZ gearbeitet und die Nebentätigkeit zusätzlich ausgeübt. Nach 2 Jahren konnte ich ein paar Stunden in der Schule reduzieren, da die freiberufliche Tätigkeit genug abgeworfen hat, um mir das leisten zu können.


    Für mich ist die Nebentätigkeit ein Ausgleich und sie macht mir viel Spaß. Zwar ist die Tätigkeit an sich vom Themenschwerpunkt her ähnlich, aber ich habe im Rahmen der Nebentätigkeit viel mit Erwachsenen zu tun (Fortbildung) und begegne Kindern und Jugendlichen in anderen Settings (Beratung).


    Gelegentlich überlege ich, ob ich nicht irgendwann komplett darauf umsatteln und den Schuldienst verlassen möchte. Aber Schule macht mir eben auch Spaß und eine freiberufliche Tätigkeit ist von Natur aus immer mit größeren Risiken verbunden. Daher werde ich wahrscheinlich weiterhin zweigleisig fahren.

    Ich hoffe du findest es dann auch ungerecht, dass Privat Versicherte, die nicht mehr Arbeiten können dennoch ihr Leben lang die unter Umständen sehr teure PKV-Beiträge weiterzahlen müssen. Während z.B. bei Hartz4 die gesetzliche immer kostenlos inklusive ist.

    Ja, das tue ich.


    Wenn wir bei der Frage sind: das System der GKV und PKV sollte man m.E. ebenso zusammenlegen wie die Pensions- und Rentenkasse.

    Aber weiß man das nicht vorher, dass man nicht die Wahl hat?


    Wenn ich das vorher wüsste und es mich mein ganzes Berufsleben ärgern würde, würde ich mich evtl. zu etwas anderem entscheiden.


    Nun, zum einen können Erkrankungen auch im Laufe des Studiums oder Referendariats auftreten, dann weiß man das eben nicht vorher. Es hängt auch stark von jeweiligen Amtsarzt ab. Ich hatte da halt Pech.


    Zum anderen: ich ärgere mich sicher nicht mein ganzes Berufsleben darüber. Ich hätte diesen Beruf so oder so gewählt, weil ich ihn gerne mache und mir damals wie heute nichts anderes vorstellen könnte.
    Meistens denk ich nicht wirklich darüber nach, dass Kollege Müller bei gleicher Arbeit deutlich mehr in der Tasche hat und als Pensionär haben wird als ich.
    Nichtsdestotrotz ärgern mich Sätze wie: „Jeder hat die Wahl“, weil es eben einfach nicht stimmt. Das ist überheblich und genau das führt zu großem Unmut im Lehrerzimmer.


    Ich würde mir wünschen, dass sich Beamte und Angestellte gemeinsam dafür einsetzen, dass es gleichen Lohn für gleiche Arbeit gibt.
    Wenn dann angesichts eines - m.E. ausgewogenen und neutralen - Artikels hier gleich von „Lehrerbashing“ die Rede ist, halte ich dies für kontraproduktiv.
    Manchmal hab ich das Gefühl, dass viele Beamte Angst haben, dass man ihnen die Butter vom Brot stehlen möchte, wenn man auch nur auf die Gehalts- und Pensionsschere hinweist, die es ja einfach gibt. Aber darum geht es doch gar nicht.


    Ich finde abschließend durchaus, dass man das Renten- und Pensionssystem zumindest mal auf den Prüfstand stellen sollte. In Österreich sind die Renten für alle deutlich höher, da auch Beamte und Selbstständige einzahlen. Ich finde, darüber darf man diskutieren, so funktioniert nämlich Solidarität.

    Ich würde Dir auch raten, das vorher mit der Mentorin zu besprechen, weil bei dem Thema doch einiges zu bedenken ist.


    Ich war letztes Jahr mit meiner Klasse bei der Feuerwehr und da wurde eindringlich davor gewarnt, Kindern nahezulegen, Brände selbst zu löschen. Stattdessen sollen sie üben, schnellstmöglich die Gefahrenzone zu verlassen und die Feuerwehr zu rufen.
    Gründe wurden ja schon genannt: der Fettbrand zum Beispiel, bei dem Wasser absolut keine gute Idee ist.


    Wenn Du nun mit dem Löschen experimentierst, sehe ich klar die Gefahr, dass Dir angelastet wird, die Kinder zu eigenen Löschversuchen im Brandfall zu verleiten.

    Ich sehe es wie Juditte und Frapper.


    Ich bin in meinem Arbeitsfeld (Förderschule KME) regelmäßig mit aggressivem Verhalten konfrontiert.
    Wir beschulen Schüler mit geistiger Behinderung, schwerer Mehrfachbehinderung, Autismus und auch immer wieder Schüler mit psychischer Erkrankung oder in akuten Krisensituationen. Viele unserer Schüler können sich nicht oder nicht ausreichend verbal mitteilen.
    Bei dieser Schülerschaft ist Aggression letztendlich Ausdrucksmittel und Zeichen von Hilflosigkeit.
    Das heißt keineswegs, dass man das „hinnimmt“, aber es gehört tatsächlich zum Job. Natürlich ergreifen wir Maßnahmen, aber eher pädagogischer als disziplinarrechtlicher Natur. Das kann auch im Einzelfall lange dauern. Man muss Auslöser identifizieren, alternative Handlungs- und Kommunikationsmöglichkeiten anbahnen, Interventionsmöglichkeiten individuell anpassen und vor allem Beziehung aufbauen und Verlässlichkeit bieten. Manchmal ist in Extremfällen auch eine Medikation notwendig und eine intensive Zusammenarbeit mit externen Stellen, behandelnden Ärzten etc.
    Natürlich kostet das Zeit, aber in aller Regel kann man durchaus Verbesserungen oder oft auch eine vollständige Abkehr von aggressivem Verhalten erreichen.
    Ich persönlich arbeite sogar gerne mit „schwierigen“ Schülern, ich habe mich aber auch auf eigene Initiative in diesem Bereich weitergebildet.


    Ich denke schon, dass es eigentlich jedem angehenden Sonderpädagogen bewusst sein sollte, dass Umgang mit aggressivem Verhalten Teil des Berufes ist. Es gibt genug Praktika und Möglichkeiten, neben dem Studium Erfahrungen zu sammeln.
    Der Umgang mit aggressivem Verhalten war zumindest bei mir schon Teil des Studiums und erst recht des Referendariats.
    Man steht dem auch keineswegs hilflos gegenüber. Wir hatten schon im Ref einen Selbstverteidigungskurs. Auch jetzt bietet meine Schule regelmäßig Deeskalationstrainings und ähnliches an. Fortbildungen und Kurse dieser Art gibt es überall, im Zweifel bei externen Trägern.


    Statt nur zu jammern, finde ich schon, dass man da eine gewisse Eigeninitiative erwarten kann.
    Und wenn man trotzdem weiterhin merkt, dass man in diesem Bereich nicht zurechtkommt, sollte man sich wohl nach einer beruflichen Veränderung umsehen.


    Das gilt wie gesagt speziell für die Förderschule.

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