Beiträge von Roswitha111

    Ich möchte auch nochmal auf den Faktor Immunität eingehen.


    Die Studienautoren der Studie aus Heinsberg gehen von einer Immunität von 6 bis 18 Monaten aus. Es gibt auch Berichte von Reinfektionen und gestern las ich von Fällen in Südkorea, bei denen eine Reaktivierung des Virus vermutet wird.


    Eine Herdenimmunität ist bei nur kurzer und unvollständiger Immunität ja nicht zu erreichen und auch bei der Impfstoffentwicklung dürfte das äußerst problematisch sein.


    Hat dazu jemand was anderes gelesen oder weiterführende Quellen?

    Leider wohnen wir in Südbayern, also in einer der am stärksten betroffenen Regionen.


    Ich hoffe ein wenig auf Antikörpertests. Meine Kinder und ich waren Anfang März krank. Wir wurden nach ewigem Bangen und Warten negativ getestet, aber zwischen Symptombeginn und Test lag mehr als eine Woche und Drosten hat erklärt, dass der Rachenabstrich in der 2. Woche oft falsch negativ ausfällt, da der Virus dann nur noch in der Lunge repliziert.


    Grundsätzlich fände ich Antikörpertests, sobald sie zuverlässige Ergebnisse liefern, eine gute Möglichkeit. Man könnte dann zunächst diejenigen wieder in die Schule schicken, die die Infektion überstanden haben. Allerdings bestehen ja auch Zweifel an der Dauer der Immunität und es dürfte illusorisch sein, alle auf Antikörper zu testen.


    Also nein, eine wirkliche Lösung sehe ich nicht, außer darin, die Schulen noch lange geschlossen zu lassen oder einem Verbot des Schulbesuchs für Risikogruppen. Vielleicht könnte man das über Atteste regeln, also eine Bestätigung des Arztes, dass keine Bedenken bestehen?

    Wenn Risikopatienten zu Hause bleiben sollen,

    wie denkt ihr über Lehrkräfte die Risikopatienten zu Hause haben?

    Es geht ja nicht nur um die eigene Ansteckung, sondern darum, dass man das Virus weitertragen kann.

    Mir fallen direkt ein paar Lehrkräfte ein, die zum Beispiel mit ihren Eltern zusammen wohnen, oder mit Angehörigen, die Risikopatienten sind.


    Ich mache mir da auf jeden Fall Gedanken.

    Mein Kind nimmt Immunsuppressiva ein, gehört also eindeutig zur Risikogruppe.

    Allerdings hält sich Kind mit 14 Jahren für unbesiegbar und besteht darauf, wieder zur Schule zu gehen, sobald diese wieder geöffnet wird.

    Da sowohl ich als auch die beiden Geschwister täglich zur Schule müssten, wäre eine Ansteckung aber auch dann wahrscheinlich, wenn das betroffene Kind zuhause bliebe.


    Ich habe keine Ahnung, wie man da zu einer sinnvollen Lösung kommen soll. Man kann ja nicht über Monate hinweg den ganzen Haushalt isolieren, wenn ein Familienmitglied zur Risikogruppe gehört.

    Das dürfte in Deutschland ja locker 20% aller Haushalt betreffen.

    Danke für den Link.


    Abschlussklassen find ich ja nachvollziehbar, aber Förderschulen (außer gE)?

    Im Förderschwerpunkt kmE z.B. sind Pflege und enger Körperkontakt unvermeidlich. Ob sie da wohl auch Ideen haben, wie das gehen soll?


    Oder gilt das an Förderschulen auch nur für die Abschlussklassen? Ich werde aus dem Satz nicht ganz schlau.


    Soviel also zu bundesweit abgestimmtem Vorgehen. Ich dachte, es sollte vermieden werden, dass einzelne BL vorpreschen.

    Ebenso wie die Situation an den Förderschulen.


    Meine Schüler verstehen gar nicht erst, wozu Abstand gut sein soll, haben Pflegebedarf, gehören in der Mehrheit zur Risikogruppe.


    Ich weiß auch nicht, wie man den Schülertransport an Förderschulen dann sinnvoll organisieren soll, die Kinder kommen ja mit dem Fahrdienst und sitzen direkt nebeneinander im Bulli.

    Mit unterschiedlichen Start- und Endzeiten dürfte das auch organisatorisch ein absolutes Chaos ergeben.

    Ich war heute mit einem einzigen Kind in der Notbetreuung.


    Wir haben im Garten Ostereier gesucht, gebacken und mit dem Kettcar Schule und Hof unsicher gemacht.

    Das war richtig toll, mal Zeit für nur ein Kind zu haben und noch dazu für so schöne Sachen. :top:


    (Außerdem war es nach 4 Wochen auch mal ganz angenehm, meine eigenen Kinder mal ein paar Stunden nicht am Rockzipfel hängen zu haben. Ich liebe sie ja sehr, aber manchmal... :pfeifen:)

    Hier nochmal ein Artikel zu den Ergebnissen aus Heinsberg:


    https://m.faz.net/aktuell/gese…e-lockerung-16718884.html


    Was sagt Ihr denn zu folgender Aussage (letzter Absatz):


    Derzeit sei davon ausgehen, dass die Immunität nach einer Coronavirus-Infektion etwa sechs bis 18 Monate anhalte.“


    Wenn die Immunität tatsächlich nur 6 oder 12 Monate anhält, haben wir ja auch im Herbst oder Winter wieder ein großes Problem. Dann hilft uns die Herdenimmunität kaum, da sie nicht lang genug schützt.

    Schichtunterricht: Nachname A bis F von 6 bis 12, G bis L von 12 bis 18 und M bis Z von 18 bis 24 Uhr. Von 24 bis 6 können die Lehrer dann direkt in den Klassenräumen schlafen.

    Muss man Feldbett und Schlafsack selbst mitbringen oder wird das gestellt?


    Ich habe eine noch bessere Lösung: nicht nur die Lehrkräfte, sondern auch die Schüler schlafen in der Schule. Dann können sie zuhause auch niemanden anstecken. Abstand halten ist dann auch nicht nötig, bleiben ja alle unter sich. Und interessant zu Studienzwecken ist es obendrein! Das ist dann wie auf der „Diamond Princess“. Survival of the fittest und so.

    Übrigens ist die Entwicklung der Zahlen der Neuansteckungen im Augenblick überraschend positiv. Die letzten beiden Tage hatten wieder die geringsten prozentualen Steigerungen seit Beginn der Infektionswelle in D, auch auf Wochenbasis sind in den letzte 7 Tagen etwa genau so viel Neuinfektionen hinzugekommen, wie in den 7 Tagen davor, so dass es kein Wachstum der Neuinfektionen mehr gibt. Bis Ostern werden mir mit großer Wahrscheinlichkeit in einem Bereich sein, in dem die Zahl der Folgeinfektionen pro Infiziertem eindeutig kleiner als 1 ist.


    Warten wir mal morgen und Donnerstag ab, in den letzten Wochen waren das Tage mit starken Steigerungen (wahrscheinlich aufgrund verspäteter Meldungen vom Wochenende).

    Aber positiv ist es. Wäre ja aber auch abstrus, wenn es nicht so wäre nach 2 Wochen massiven Kontaktbeschränkungen und 3 Wochen Schulschließungen.

    Die Frage ist ja eher, wie es weitergeht, sobald die Maßnahmen gelockert werden.


    Allerdings gibt es weiterhin massiv betroffene Regionen und BL.

    Jetzt wäre es doch besonders interessant, zu untersuchen, wie und wo sich die Neuinfizierten angesteckt haben.

    Ich fände tatsächlich interessant, zu beobachten, wie es in Dänemark weitergeht. Ideal wäre es, die Entwicklung dort 2-3 Wochen zu beobachten, ehe man eine Entscheidung trifft.


    Allerdings bin ich auch der Ansicht, dass es sehr hilfreich wäre, schon jetzt eine gewisse Prognose zu haben. Ich verstehe, dass das schwierig ist, weil sich die Zahlen ja ständig ändern, aber zumindest eine Tendenz (Schulen öffnen am 20.4. oder nicht) wäre prima, um wenigstens ein wenig planen zu können. Den 15.4. finde ich da eindeutig zu knapp.


    Was das Prozedere angeht: ich glaube, dass kann man überhaupt nicht über einen Kamm scheren. Das hängt doch zu stark von Schulform, Klientel und regionalen sowie individuellen Bedingungen (technische Ausstattung etc.) ab. Ich fürchte, da wird jede Schule ein eigenes Konzept entwickeln müssen.

    Nicht mal innerhalb eines Ortes oder Kreises sind die Bedingungen vergleichbar.


    Ich selbst sehe für meine Schüler kaum Möglichkeiten, sie sinnvoll online zu beschulen. Ich unterrichte junge Schüler mit verschiedenen Behinderungsbildern, die Mehrheit meiner Schüler lernt ausschließlich auf der Handlungsebene, die Hälfte der Kinder spricht nicht, lesen kann nur einer.

    Ich habe zwar Wochenpläne geschickt und natürlich Kontakt gehalten, aber wirklich sinnvoll ist das für meine Klientel ganz sicher nicht, sie bräuchten dringend Präsenzunterricht. Außerdem mach ich mir zunehmend Sorgen, da einige Eltern am Rande der Erschöpfung sind. Die Betreuung und Pflege mancher Kinder ist eine Mammutaufgabe, besonders, wenn man alleinerziehend ist und auch noch HO machen soll. Die Familien meiner Schüler brauchen dringend Entlastung.

    Von daher wäre eine Öffnung der Schule eigentlich notwendig.


    Gleichzeitig pflegen wir in der Schule aber auch, Wickeln und Essen anreichen usw. gehören zu den täglichen Aufgaben. Da kann man Mundschutz und Hygienestandards komplett vergessen, das verstehen meine Schüler überhaupt nicht.

    Dementsprechend hoch ist das Infektionsrisiko, zumal natürlich die Mehrheit der Kinder alleine aufgrund der Behinderung zur Risikogruppe gehört.

    Von dieser Warte aus betrachtet wäre eine Öffnen der Schule eine Katastrophe.


    Wie also soll man da zu einer sinnvollen Vorgehensweise finden?

    Ich fände es am sinnvollsten, die Notbetreuung zu erweitern, damit auch übermäßig belastete Familien Entlastung bekommen können. Vielleicht könnte man das tageweise staffeln, damit nicht zu viele Kinder gleichzeitig da sind, aber jede Familie trotzdem eine verlässliche Auszeit bekommt.

    Regulären Unterricht sehe ich da in nächster Zeit nicht.


    Das sind die Gegebenheiten an meiner Schule und vermutlich an vielen anderen Förderschulen.

    Die Gegebenheiten an anderen Schulen, in anderen Schulformen etc. sind selbstverständlich vollkommen anders, daher ist ein gemeinsames Vorgehen absolut illusorisch.

    Da wird letztlich doch jede Schule ihr eigenes Konzept finden müssen. Aber genau dafür wäre es jetzt an der Zeit und ich sehe nicht, dass das gerade passiert (bei uns zumindest nicht).

    Irgendjemand schrieb schon, dass sich das ja nicht nur auf die Schule beschränkt, sondern auch der Weg zur Schule bedacht werden muss.

    Das ist m.E. ein ganz zentraler Punkt, der nicht genug betrachtet wird. Selbst, wenn die Klassen aufgeteilt werden und man die Pausen staffelt etc.: die SuS müssen ja erstmal zur Schule kommen und in vielen Fällen wird das mit dem ÖPNV sein. Wenn die Verkehrsbetriebe nicht plötzlich den Takt und die Zahl der Fahrzeuge verdoppeln (was logischerweise nicht funktioniert), werden tausende Schüler wieder gemeinsam mit AN und sonstigen Reisenden auf engstem Raum in Bussen und Bahnen unterwegs sein. Da hilft es nicht viel, wenn die Kontakte innerhalb der Schule reduziert werden. Ansteckungsketten können dann höchstens mithilfe einer App nachvollzogen werden.

    Nein, die brauchen wir diesmal sicher nicht, weil sie dann viel länger dauert bis auch die "schlechten" Gebiete dabei sein, aber warum sollen hier in Brandenburg mit kaum Infizierten nicht die Schulen wieder aufmachen, gerade hier im Landkreis sind wir meine ich immer noch zweistellig, so dass sogar die Infektionskette nachvollzogen werden könnte.

    Ich denke, in manchen Bereichen muss es einheitliche Regelungen geben. Umgang mit Abschlussprüfungen und gegenseitige Anerkennung der Abschlüsse beispielsweise.

    In der grundsätzlichen Frage, wann und in welcher Form die Kitas und Schulen wieder öffnen, machen regionale oder zumindest vom BL abhängige Lösung wirklich mehr Sinn, auch wenn das natürlich nicht ideal ist.


    Interessant finde ich auch die Frage, wie mit unterschiedlichen Schulformen umgegangen wird. Förderschulen, Grundschulen, weiterführende Schulen, berufliche Schulen usw. unterscheiden sich ja enorm bezüglich Schülerschaft, Arbeitsformen, Gruppengrößen und -zusammensetzung etc. Ich kann mir da absolut keine einheitliche Herangehensweise vorstellen.

    Wahrscheinlich wird man das dann auch der individuellen Schule oder Kita überlassen müssen, wie man eine schrittweise Öffnung unter bestmöglichen hygienischen Bedingungen vor Ort gewährleistet.

    Ich glaube, wir haben jetzt ausreichend Argumente für und gegen Wiedereröffnung der Schulen gesammelt. Um die Aufgabe, das entscheiden zu müssen, kann man die Politiker wahrlich nicht beneiden.


    Was mich interessieren würde: was glaubt Ihr denn, wie es weitergeht? Welches Szenario erscheint Euch am realistischsten?


    Ich fange mal an:


    - Verlängerung der allgemeinen Schulschließung zunächst bis 04.05.


    - Verschiebung/ Absage der Abschlussprüfungen in den BL, die Ende April mit den Prüfungen beginnen


    - Erweiterung der Notbetreuung ab 20.4. (z.B. berufstätige Alleinerziehende, besonders belastete Familien)


    - ab dem 04.05. schrittweise Wiedereröffnung der Schulen (zunächst Abschlussklassen, dann im Schichtbetrieb in Kleingruppen etc. - regional wird es wohl unterschiedlich gehandhabt werden)


    - Aussetzen der Schulpflicht bis Ende des Schuljahres (andernfalls dürfte es eine Welle an Krankschreibungen und Protesten geben, da viele Eltern ihr Kind wahrscheinlich nur ungern wieder zur Schule schicken würden)


    - Parallel zur schrittweisen Wiedereröffnung der Schulen müsste demnach weiterhin ein Homeschooling- Angebot bestehen für die SuS, die die Schule noch nicht wieder besuchen


    - Versetzung aller SuS auf Probe, außer bei freiwilligem Wiederholen


    - Lockern der Kontaktsperre ab dem 20.4., mehr Geschäfte und Cafés / Restaurants dürfen wieder einige Stunden öffnen


    - keine Großveranstaltungen bis mindestens Ende des Kalenderjahres


    Außerdem vermute ich, dass es letztlich immer wieder nötig sein wird, einzelne Schulen oder alle Schulen in bestimmten Regionen phasenweise auch wieder zu schließen, wenn Fälle auftreten oder die Fallzahlen in der Region noch oben gehen.

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    Es kann sich eigentlich jeder selber ausrechnen, wie lange es bis zu Herdenimmunität geht, wenn man gleichzeitig zusehen muss, dass die Spitäler nicht überlastet werden. Wer keine Lust hat zu rechnen, den empfehle ich an dieser Stelle noch mal MaiLab. Herdenimmunität über Durchseuchung ist vollkommen utopisch, die einzige Option ist ein wirksamer Impfstoff. Und bis dahin irgendwie die Phase "Containment" wieder erreichen.


    Genau, das hab ich vorhin auch so gelesen. Die Zahlen müssen so weit gedrückt werden, dass man die einzelnen Infektionsketten wieder nachvollziehen und alle Kontakte isolieren kann. Erst dann machen Lockerungen Sinn und das ist frühestens nach 2 Monaten möglich.

    Ich habe gestern auf einige Kommentare geantwortet, die baldige (da gab es Unterschiede) Schulöffnung wollen, damit die Wirtschaft wieder in Gang kommt. Bei uns, aber auch in Bayern sind die Verdopplungszeiten immer noch kleiner als im Rest von Deutschland (ich habe fast alle aufgerufen) als auch in der Schweiz. Bei uns ist es noch zu früh.


    So sehe ich das auch, ich wohne in Bayern, genauer in Oberbayern, also einer der am stärksten betroffenen Regionen. Die Verdopplungszeit meines Wohnortes (Kleinstadt) liegt unverändert bei 5 Tagen, die des Landkreises ebenso.

    Hier ist keine Entspannung in Sicht, obwohl Bayern besonders strenge Kontaktbeschränkungen erlassen hat.


    Bei allem Verständnis für den Wunsch, zu einer einheitlichen Lösung für ganz D bezüglich Schulöffnungen zu kommen: die schwerer betroffenen Regionen dürfen kein Kollateralschaden sein, nur weil es überwiegend bergauf geht. Vielleicht wären dann regionale Lösungen doch die bessere Antwort.

    Ein Öffnen der Schulen nach den Ferien wäre hier m.E. ein großer Fehler.


    Ich teile auch nicht die Ansicht, dass die Schulen als erstes wieder öffnen sollten, bevor die anderen Beschränkungen gelockert werden. Ein Öffnen der Schulen würde zu hunderten Kontakten führen, überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln, massenhaften überregionalen Personenbewegungen mit Verschleppen des Virus in alle Himmelsrichtungen (meine Kinder besuchen Schulen in der Großstadt, die jeweils ein Einzugsgebiet von locker 50-100 km haben, in einem Fall sogar mit Internat und Einzugsgebiet von mehreren hundert km).

    Ein Lockern der Kontaktbeschränkungen hingegen würde zwar zu mehr Interaktionen führen, allerdings zu eher regionalen Kontakten. Und ein Kind, das sich mit 5 anderen trifft, trifft wenigstens nur diese 5 und nicht 100.

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