Beiträge von Nastavnik

    Was genau sollen die Konsequenzen aus diesem Einzelfall sein?


    Dass auf Klassenfahrten nur noch Schuhe mit Klettverschluss getragen werden dürfen! :top:


    Im Ernst, der Kollege tut mir schon leid. Gute Besserung.


    Meines Erachtens liegt die Sache aber doch nicht in der Situation Klassenfahrt begründet. Nach allem, was man jetzt über den Schüler gelesen hat, war der ja eine Zeitbombe, die auch bei jeder anderen Situation hätte hochgehen können. Wäre ein Szenario des Auflauerns auf dem Nachhauseweg, nachdem er in der 6. Stunde das Handy abgenommen bekommen hat, unwahrscheinlicher gewesen? Nein.


    Bleibt die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass der Schüler mit auf die Fahrt durfte. Die unbegründete Hypothese der Gutmenschen-Weichspülerei ist ja nicht die einzige Möglichkeit. Vielleicht hat man bei vorhergegangenen Regelverstößen nicht mit den entsprechenden päadagogischen und Ordnungsmaßnahmen reagiert bzw. diese nicht dokumentiert. Man muss die niedriger hängenden Maßnahmen ja erstmal verhängen und vernünftig dokumentieren, erst dann darf man zu höheren Maßnahmen greifen. Einen Ausschluss von der Klassenfahrt kann man ja in den meisten Fällen nicht mal eben so spontan raushauen.

    Hallo,


    hier noch ein paar Anregungen:


    - Kläre mal für dich das Ziel, das du mit diesem Kasten verfolgst. Wozu soll der überhaupt gut sein? Wenn du den Kasten dann immer noch sinnvoll findest, würde ich an deiner Stelle auf folgendes achten:
    - Auf gar keinen Fall Extrastunden nach Schulschluss anbieten: Du schießt dir belastungstechnisch ins eigene Knie und wirst dadurch im Kollegium (zurecht) unbeliebt, da du dieses implizit auch unter Druck setzt, ebenfalls Extrastunden anzubieten.
    - Nenn die Kiste auf gar keinen Fall "Kummerkasten"! Da wird man ja depressiv von. Lieber "Klassenbriefkasten 5a" oder so.
    - Stelle Regeln auf, was in den Kasten darf und was nicht (erlaubt: gegenseitiges Lob, Probleme, die DIE GANZE KLASSE angehen, Vorschläge für gemeinsame Aktivitäten usw.; nicht erlaubt: Petzen, Pillepalle, Witze, Müll, Genörgel über andere Lehrer, mit denen man als Schüler/Klassensprecher auch direkt sprechen könnte).
    - Sortiere die Themen/Briefe mit den Klassensprechern vor. Und zwar ganz strikt und für die Klassensprecher transparent nach den vorher gemeinsam mit/vor der Klasse festgelegten Regeln. Alles, was nicht den Regeln entspricht, wird aussortiert und - sofern Absender vorhanden - zurückdeligiert oder unter 4/6 Augen geklärt. Ich würde NIEMALS Themen in der Klasse auf den Tisch bringen, auf die ich nicht vorbereitet bin, wer weiß, was da für Bomben hochgehen. Ich denke auch, dass man eine 5. Klasse hier führen muss, es artet sonst total aus und am Ende sieht man nur noch Probleme, wo keine sind.


    Gruß
    Nastavnik

    Was sind das denn für Sitten? Quasi privat Zusatzpersonal rekrutieren? Dienstliche Aufgaben einfach so mir nichts, dir nichts outsourcen und aus der eigenen Tasche bezahlen? Hattet ihr das wenigstens mit der Schulleitung abgesprochen? Wie habt ihr das denn vertraglich geregelt? Stellt euch mal vor, irgendetwas (Unfall, Verletzung der Aufsichtspflicht, falsches Verhalten im Notfall) wäre da im Zusammenhang mit diesem unbekannten Studenten passiert ... Sorry, meines Erachtens unverantwortlich.


    Meines Erachtens gibt es in so einem Fall zwei Möglichkeiten:


    1. Die Schulleitung stellt eine qualifizierte männliche Begleitperson für die Fahrt ab (und organisert den Vertretungsplan entsprechend etc.).
    2. Die Fahrt findet nicht statt.


    Alles andere ist rechtlich zweifelhaft, übrigens auch wenn alle Beteiligten (Eltern, Schüler, Student usw.) einig sind. Es verstößt gegen die Dienstvorschrift. (Auch wenn realistischerweise der umgekehrte Fall, ohne weibliche Begleitperson zu fahren, bedenklicher ist.)


    Gruß
    Nastavnik

    Also ich würde darauf auch als eigenes Satzglied bestimmen und zwar als Akkusativ-Objekt, weil du fragen kannst: "Worauf ist die Vorfreude riesig?" "Darauf!"


    :angst: Akkusativobjekte erfragt man ausschließlich mit der Frage "Wen oder was?"!


    Mit der Frage "Worauf?" erfragt man bestimmte Präpositionalobjekte. Dass es sich erstens - wie oben von einem Vorposter schon angemerkt - umstellen lässt und sich zweitens mit "Worauf?" erfragen lässt, sind zwei starke Argumente dafür, es als Präpositionalobjekt zu sehen.


    Aber es könnte ebenso als Attribut angesehen werden. In sehr ähnlichen Sätzen lässt es sich nämlich nicht umstellen: "Die Vorfreude darauf verbreitete sich schnell." lässt sich meiner Meinung nach nicht sinnvoll zu "Darauf verbreitete sich die Vorfreude schnell." umstellen. (Es sei denn, man sieht das "darauf" als adverbiale Bestimmung der Zeit im Sinne von "daraufhin"/"danach". Dann ist der Sinn aber nicht mehr der selbe.)


    Wie dem auch sei, so ein komplexer Fall hat im Grundschulunterricht meiner Meinung nach nichts zu suchen. Präpositionalobjekte sind bei uns im Lehrplan erst für Klasse 6 (Gymnasium) vorgesehen. Und viele Schüler brechen sich bei der Unterscheidung von Präpositionalobjekten und adverbialen Bestimmungen wirklich einen ab.


    Gruß
    Nastavnik


    Edit II: Hatte den letzten Beitrag von Herrn Rau vorhin wohl überlesen.

    Hallo!


    Ich bin seit 10 Jahren am Gymnasium. Meine Sicht der Dinge ist die:


    Korrigieren:
    Mit Deutsch und SoWi hast du natürlich den Korrektur-Hauptgewinn gezogen (Na ja, Deutsch und Englisch ist wohl noch schlimmer). Rechne mal pro Wochenstunde eine Klausur/Klassenarbeit pro Schuljahr. Also bei einer vollen Stelle um die 25 Klausuren im Jahr. Wenn du im Schnitt von 28 Schülern pro Lerngruppe ausgehst, musst du also 700 Klausuren/Klassenarbeiten pro Schuljahr korrigieren.


    Wie lange man an einer Arbeit korrigiert, hängt von vielen Faktoren ab: Effizienz bei Planung und unterrichtlicher Vorbereitung, Fähigkeiten der Schüler, Qualität des Erwartungshorizonts, Jahrgangsstufe, Thema usw. Wenn du im Schnitt 30 Minuten pro Arbeit annimmst (was schon sehr knapp kalkuliert ist), bist du bei 350 Stunden Korrektur im Schuljahr. Ohne Sommerferien (in denen es nichts zu korrigieren gibt), bleiben dir im Jahr 46 Wochen, also korrigierst du im Schnitt ca. 8 Stunden pro Woche. Da man nachmittags/abends meistens platt ist/sich erholen und/oder Unterricht vorbereiten muss, ist also ein Tag des Wochenendes für die Korrektur reserviert.


    Dann hast du aber noch keine Hausaufgabenüberprüfung korrigiert oder auch nur bei einem Schüler kontrolliert, ob er sein Heft ordentlich führt. Die Folgen einer Korrektur sind da auch noch nicht drin: Listen führen, Schnitt ausrechnen, Berichtigungen nachsehen, Elternunterschriften hinterherrennen ...


    Vor- und Nachbereitung:
    Lässt sich pauschal nicht beantworten. Es gibt Leute, die schnell planen und guten Unterricht machen. Andere mühen sich bis spät nachts ab und es kommt nichts dabei herum. Es gibt Leute, die ziehen alten Stunden aus der Schublade, andere planen jede Stunde neu. Mit der Zeit wird es aber weniger an Aufwand, finde ich.


    Fachliches vs. Didaktisches:
    Es wäre naiv zu glauben, der Schwerpunkt am Gymnasium liege ausschließlich beim Fachlichen. Didaktisch ist das auch recht anspruchsvoll und vor allem je nach Alter sehr unterschiedlich.


    nicht angesprochene Punkte:
    Vergiss nicht: Bürokratismus, Konferenzianismus, Elternarbeit, Binnendifferenzierung, extreme Belastungspeaks (Vorweihnachtszeit und Abiturprüfungszeitraum z.B.), Exkursionen, Kurstreffen, Projekte, AGs, Sonderaufgaben usw.


    zur Frage überhaupt:
    Es ist völlig legitim und vernünftig, nach der Belastung zu fragen. Ich würde das aber nicht zum alleinigen Kriterium machen. Arbeiten musst du in beiden Fällen für dein Geld, und zwar hart. Frage dich lieber, was du inhaltlich/fachlich machen möchtest und mit welchen Menschen du arbeiten willst.


    Gruß

    Hallo Helmut,


    finde Deine Entscheidung, das Gespräch zu führen, gut. Vielleicht nich ein paar Anregungen:


    - mache dir selbst klar, was für dich die Ziele und das Thema des Gesprächs sein sollten
    - schließe dich vorher mit dem Schulleiter kurz und klärt zusammen, wie das Gespräch mit welchem Ziel geführt werden soll
    - Vorschlag für eine Zielvereinbarung/eine Themenformulierung mit SL und Eltern: Klärung dessen, was überhaupt in der Klasse vorgefallen ist,
    Vereinbarung von konkreten Maßnahmen, die dem Kind das Bedrohungsgefühl nehmen


    Das Kind selbst sollte dann/in einem späteren Gespräch auch gehört werden.


    Ich würde die Mail gar nicht thematisieren: Es geht um das Wohl des Kindes und auf das gehört im Gespräch der Scheinwerfer gerichtet. Lass dich nicht auf die Bühne zerren/zum Gesprächsthema machen.


    Und nimm die Mail nicht persönlich. Das sind eben die Tücken der Mail-Kommunikation. Die Eltern kommen gestresst/deprimiert von der Arbeit nach Hause, hören, dass das Kind angeblich gemobbt wird, und hacken dann im Affekt irgendwelche Drohungen und Vorwürfe in die Tasten. Kommt vor.


    Ich beantworte so etwas immer mit einer inhaltlich nichtssagenden Mail wie: "Danke für Ihre Mail vom .... Gerne biete ich Ihnen in dieser Sache einen Gesprächstermin am ... von ... bis ... Uhr an." Man findet auch immer nette Kollegen, die das Gespräch dann protokollieren.


    Gruß

    Bei meinen Kollegen, die im Laufe der letzten Jahre A14 geworden sind, reden auch von Nettobeträgen um die 150€ im Monat.


    Bei uns sind die Stellen auch alle Funktionsstellen, die "maßgeschneidert" für Hausinterne ausgeschrieben werden. Dazu sollte man noch ergänzen, dass sich diese Stellen je nach Inhalt in puncto Arbeitsaufwand extrem unterscheiden. Ich kenne Kollegen, die sich ins Fäustchen lachen, weil sie kaum was tun müssen, und Kollegen, die sich für die 140€ mehr wirklich kaputtarbeiten.


    Es gibt für den zweiten Fall (Kaputtarbeiten) aber auch die Möglichkeit der Überlastungsanzeige, in deren Folge es möglich ist, von den Aufgaben entbunden zu werden, wobei der Status (und die Vergütung) A14 aber erhalten bleiben.


    Wenn es dir wirklich nur "um den schnöden Mammon" geht, kannst du - je nach persönlicher Situation und Weltanschauung - auch erstmal an den Schrauben Familienzuschlag 1 (Heirat) oder Kirchensteuer (Austritt) drehen.

    Das ist leichter gesagt, als getan. Man hängt in einem System drin, zu dem man gehört. Alles beeinflusst sich gegenseitig.
    Es stimmt einfach unzufrieden, wenn man versucht eine gute Arbeit zu machen, aber man sich ständig anhören muss: "Die Anderen machen zwei Klassenfeste, warum wir nicht? Die Anderen machen 2 Ausflüge, warum wir nicht? Die Anderen machen 3 Elternabende, warum wir nicht?"


    Vielleicht sind das ja ernstgemeinte Fragen. Wie wäre es denn mal mit ein paar ehrlichen Antworten: "Wir machen einen Elternabend, weil es für die anstehenden Themen einfach reicht - offensichtlich sind wir besser strukturiert und effektiver als die anderen! Und wenn die anderen aus dem Fenster springen, springen wir nicht hinterher."


    Ich erkläre anhand von einem Beispiel, wie viel Druck entstehen kann:
    Es kommt oft vor, dass wir gemeinsam vereinbaren, den Werkraum aufzuräumen, oder das Archiv zu entrümpeln.
    Wir machen einen Tag aus - aber vereinbaren keine Uhrzeit, wie lange die Aufräumaktion dauern soll.


    Keine Endzeit für einen Termin zu vereinbaren, ist natürlich ein kapitaler Fehler. Seit ich für alle Schüler-, Eltern- und Kollegentermine immer ein "von ... bis ..." veranschlage, ist mein berufliches Leben echt einfacher geworden. Die anderen Teilnehmer sind dafür übrigens auch in der Regel sehr dankbar.

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