Beiträge von Blakkheim

    Ein Lehrer muss eine Rampensau sein? So ein Unsinn. Es gibt zig verschiedene Lehrerpersönlichkeiten. Was nur nicht geht: extreme Schüchternheit und Unsicherheit- zumindest muss man das bald ablegen. So einen Reffi haben wir grad am der Schule. das ist dann schon problematisch....


    Wie recht du hast. Ich hatte zu Zeiten meiner Lehre unter anderem Unterricht bei einem introvertieren Psychologie-Lehrer und später bei einem Medizin-Seiteneinstieger, auch recht introvertiert. Beide waren wirklich super und authentisch in ihrer Lehrerart. Energiegeladene, extrovertierte Rampensäue finde ich persönlich sehr anstrengend - das Klassenzimmer ist keine Rock am Ring Bühne und auch nicht der Hamburger Fischmarkt mit allerlei Sonderangeboten - dann lieber doch der introvertierte Schlag Mensch (entsprechende Stimme und Körpersprache natürlich vorausgesetzt).

    Vermutlich wird es daran liegen, dass ich mich eher an berufsbildenden Schulen wohl fühle und den Ton dort öfter mal als roh aber herzlich wahrnehme. Ich persönlich würde mich nicht vor ein Berufsgrundschuljahr, vor Azubis oder Fachabiturienten stellen und mit denen analysieren wollen, "wo denn jetzt die Störquelle liegt, weil hier und da getuschelt wird.", um mal die Dame aus dem Video direkt zu zitieren. Das würde in heiteres Gelächter ausbrechen und in dem infantilen Ton braucht man denen gar nicht erst kommen. Vielleicht flutscht es ja mit der Schiene an Gymnasien, who knows.

    Unsinn. Kuschelpädagogen-Taktik, die bei echten Problemfällen nicht wirkt. Dem Schüler muss VOR der Klasse klargemacht werden, wer im Klassenraum das Alpha-Tier ist. Und das sollte vorne am Pult stehen. Ein Lehrer, der sich mit so einem Problemfall vor die Klassentür schleicht, zeigt dem Rest der Klasse nur eins: Schwäche. Und wird daher nicht für voll genommen. Das sind dann die Klassen, in denen es drunter und drüber geht.

    Vielen Dank, das ruft mir auch gleich die beiden hier unmittelbar ins Gedächtnis: http://www.self.mzl.lmu.de/self/film/unterrichtsstorungen,3/


    Hochgestochenes PädaGefasel gegenüber 8. Klässlern ohne jegliche Wirkungskraft oder Konsequenz und dementsprechend ein Hampelmann- & Weichei-Status im Klassenzimmer.


    Schaue ich mir zum Film der LMU oben allgemein die Einstellungsnoten für Gymnasien in Bayern an und betrachte dann diejenigen Personen, die diese Schnitte tatsächlich erreicht haben, so stellt sich bei mir dann doch eine recht traurige Kausalität zwischen fachlichen Überfliegern und Lemmingen ein, deren emotionale Intelligenz an der Nullgrenze kratzt und die ihre "social-skills" mit den BWL-Kollegen eigentlich nur in Blockseminaren erworben haben :| ........

    Ich habe den Eintrag bereits um 13 Uhr überflogen und versucht mich seitdem dezent zurückzuhalten, da ich mir immer noch nicht sicher bin ob hinter dieser Weltfremdheit ein Internet-Troll oder tatsächlich ein komplett bescheuertes Kollegium steckt. Sofern es wirklich Fall B sein sollte: Werdet euch endlich darüber bewusst, dass da ein junger Mensch täglich auf brutalste zwischenmenschliche Weise Gewalt erfährt und kein einziger Lehrer die Courage besitzt aktiv dagegen anzugehen! Stattdessen wirft man mit Begriffen wie Labeling-Approach um sich und versucht die Situation angenehm aus der Distanz zu analysieren 8| .........und dann wundert ihr euch auch noch tatsächlich darüber, dass das Kind sozial auffällig wird, um sich schlägt oder den Kopf in den Armen vergräbt?? Na herzlichen Glückwunsch und verdammte Hacke noch einmal!! Es ist schon sowieso eine Leistung von dem Jungen, dass er es bei dieser widerlichen Schikane überhaupt noch aus dem Bett schafft und sich selbst oder anderen ferner nichts Schlimmeres angetan hat! Die Schulsozialarbeit muss allerspätestens jetzt eingeschaltet werden!

    Anstatt einer beruflichen Fachrichtung könntest du aber auch ein Unterrichtsfach wie Deutsch, Bio, Religion, Politik etc. mit einer sonderpädagogischen Fachrichtung kombinieren: http://zfl.uni-koeln.de/14023.html?&L=0


    Zu den Förderschwerpunkten sei aber zu sagen, dass sich für Berufskollegs/berufsbildende Schulen fast ausschließlich Lernen und emotionale/soziale Entwicklung als Förderschwerpunkte eignen. Die werden an jeder Form, sei das jetzt technisch, wirtschaftlich, gesundheitlich/sozial etc. benötigt. Hören, Sprache, körperliche/motorische Entwicklung sind im Vergleich dazu ziemliche Exoten. Mit Deutsch und ESE für BKs solltest also recht gute Einstellungschancen haben.


    Kläre aber erst einmal für dich ab, mit welcher Altersklasse du ca. 40 Jahre lang arbeiten möchtest. Man legt im Lehramt SP entweder den Schwerpunkt auf den Primarbereich (mit mathematischer Grundbildung, Sachunterricht usw.) oder auf die Sek 1 (mit Mathematik, Technik...). Im Lehramt BK mit sonderpädagogischer Fachrichtung hat man logischerweise ausschließlich mit der Sek II zu tun.


    Kläre danach ab mit welchen Klientel du ca. 40 Jahre lang arbeiten möchtest. Zwischen Förder-/Sonderschulen - Berufskollegs - Gymnasien liegen himmelweite Unterschiede. Mit der gehobenen Mittelklasse wirst du es kaum zu tun bekommen. Du befindest dich als Sonderpädagoge im Spannungsfeld zwischen dem klassischen Schulwesen, der Psychologie (bspw. Förderpläne für Kinder mit ADS/ADHS anfertigen), Sozialpädagogik (bspw. durch regelmäßigen Kontakt mit der Kinder- und Jugendhilfe) und teilweise mit der Medizin. Wenn deine erste Wahl ursprünglich das Gymnasium ist, dann könnte die second choice Wahl für SoPäd ziemlich in die Hose gehen! Schreibe am besten wirklich zwei, drei Schulen mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten mal unverbindlich für einen Hospitationstag(e) an und mach dir selbst ein Bild vom Alltag. Ein erster Eindruck von der Praxis kann manchmal Wunder bewirken, sei das jetzt positiv oder negativ.

    Werden solche Zahlen eigentlich auch für BBSen/Berufskollegs herausgebracht? Dass die Bereiche Maschinenbautechnik und Elektro-/Informationstechnik gar nicht ohne Quer- und Seiteneinsteiger auskommen liegt auf der Hand. Ich fände es aber einmal ganz interessant zu sehen wie sich so die Trends im Bereich Gesundheit, Pflege, Soziales, Wirtschaft, Ernährung in etwa bundesweit verhalten.
    Für NRW gilt momentan "Dessen ungeachtet bieten Fachrichtungen wie Maschinentechnik, Elektrotechnik, Technische Informatik, der Bereich Gesundheit sowie die Erzieherausbildung (Sozialpädagogik) nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre dauerhaft hervorragende Einstellungschancen, während in der Fachrichtung Wirtschaft insgesamt der Markt eher ausgeglichen ist." Aber gibt es hierzu auch konkrete Zahlen wie in Bayern?

    Ich finde letztlich habt ihr alle Recht und denke das die Wahrheit in der Mitte liegt. Mir war bewusste das meine Fächerkombi schwierig ist, daher werde ich auch zu einem Hauptfach wechseln. Ich finde jedoch auch das auf der anderen Seite zu viel Panik geschoben wird und finde diese Existenzängste die da zum Ausdruck kommen auch nicht so gut. Seien sie berechtigt oder nicht.

    Die Panik und Existenzängste werden dich spätestens dann einholen, wenn du und deine 500 anderen Mitbewerber (übrigens keine Hyperbel) euch gegenseitig um diese eine Stelle zerfleischt oder in den schulscharfen Stellenausschreibungen Geschichte wieder einmal als Ausschlussfach angeben wurde und deine Bewerbung somit erst gar nicht in der Bewerbungsrunde berücksichtigt wird.

    Nettmensch hat da schon recht - ich habe damals erst den Wehrersatzdienst und danach eine Ausbildung gemacht, die anderen sind alle studieren gegangen.
    Nun bin ich im Studium und die anderen sind im Ref oder mittlerweile fertig geworden. Einer von denen mit Deutsch/Sport wird nun Altenpfleger,
    ein anderer mit einer ähnlichen Kombi wie deiner (Kath. Religion/Geschichte) arbeitet mittlerweile als Leiharbeiter bei der DHL.
    Und allen anderen ohne MINT-Fach, künstlerisches Fach oder berufliche Fachrichtung blüht das Gleiche. Das ist ziemlich bitter nach 7 Jahren Ausbildung.


    Ich habe mir mal die Mühe gemacht und nachgeschaut: https://www.hu-berlin.de/de/studium/beratung/merk/laba_html
    An der HU könntest du Wirtschaftspädagogik mit Sozialkunde oder mit Sonderpädagogik kombinieren,
    an der TU wiederum z.B. die Fachrichtungen Ernährung oder Agrar- und Gartenbauwissenschaft studieren.


    Ich bin beileibe kein Mensch mit höherer MINT-Veranlagung (Berufliches Lehramt Fachrichtung Sozialwesen), aber warum gerade so etwas fruchtloses wie Geschichte/Philosophie?
    Lass das besser mit der Romantik sein im Sinne dass das alles schon irgendwie wird und dass man auf sein Herz und den Bauch hören sollte,
    das Lehramt an beruflichen Schulen wäre eine sinnigere Alternative für dich, das ist bei Weitem nicht so tot wie andere Schulformen.


    Oder du wählst dieses "Lehramt an Integrierten Sekundarschulen und Gymnasien" und kombinierst Philosophie/Ethik
    mit einer sonderpädagogischen Schwerpunktsetzung wie Lernen oder ESE (bei diesem Unterrichtsfach besser ESE) - das ist laut HU möglich.

    Du kannst nach dem Examen in Humanmedizin auch noch in der Sek II an Berufskollegs einsteigen, es turnen öfter mal ehemalige Klinikärzte an berufsbildenden Schulen herum.
    Die Fachrichtung Gesundheit/Pflege ist seit einer halben Ewigkeit eine Mangelrichtung und der Seiteneinstieg wird dafür vermutlich aufgrund der wenigen Studienorte (in NRW nur Münster) auch noch lange geöffnet bleiben. Vielleicht eine attraktive Alternative in Münster mit Kunst oder einer Naturwissenschaft? Ein "Problem" könnte vielleicht nur sein, dass du dich so aufs Gymnasium eingeschossen hast. An BKs muss jeder Lehrer selbstverständlich die Berufsvorbereitungsklassen etc. machen - Schüler die den Hauptschul- oder Realschulabschluss nachholen kommen eher selten von einem Gymnasium. Mit Kunst und Physik wirst du dein Plätzchen aber sicherlich an irgendeinem Gymnasium in NRW finden können.


    kodi: Ein TU-Informatiker hat letztens mal meine Skripte durchgeblättert und war nach drei Minuten recht froh Informatik zu studieren. Telefonbücher auswendig lernen sei nicht seins, zudem sei ihm einiges zu hoch. Ich werde hier jetzt keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen, aber dieses elitäre Gefasel von MINTlern und Juristen geht mir ziemlich auf die Nerven. Sollten morgen urplötzlich alle Altenpflegerinnen und Erzieher oder alle Rechtsanwälte und Physiker tot umkippen, dann weiß ich jetzt schon welcher Gruppe ich eher nachtrauern werde.

    Ich zitiere mal einen Prof: "Sie können mit Ihrem Master of Education in Russland, Australien, Indien und England lehren, jedoch nicht in Bayern."


    Ich sehe du kommst auch aus NRW - während hier zwei Förderschwerpunkte mit zwei Unterrichtsfächern kombiniert werden, gibt es andere Bundesländer (bleiben wir beispielhaft bei Bayern), in denen nur ein Förderschwerpunkt studiert wird, jedoch mit einem erweiterten Fächerkatalog. Von daher sind selbst Wechsel zwischen Bundesländern kompliziert. Ich würde an deiner Stelle das Ref umbedingt hierzulande machen und erst danach versuchen mir das in Österreich, Belgien oder den Niederlanden anerkennen zu lassen.


    Wobei Helikopter-Mami ja bestimmt schon möchte, dass sich die vielen teuren Investionen in das Projekt Sohnemann auch irgendwann einmal rentiert haben. Von daher kann ich mir recht schwer vorstellen, dass sie dem Knirps später einmal gestattet einen Ausbildungsberuf zu erlernen oder Lehrer zu werden :wink_1: , wenn sie ihm bereits jetzt das unbeschwerte Spielen an den Wochenenden nimmt. Er wird vermutlich an einer privaten Business School landen. Von der Qualität her sehen die Einrichtungen und (Hoch-)Schulen natürlich alle absolut high-end aus - glücklich wirkten die Kinder jedoch nicht auf mich, eher sogar traurig.

    Man muss aber auch sehen, dass man schon sehr starke gesundheitliche Probleme haben muss, um die Einstellungsuntersuchung für das Referendariat nicht zu schaffen, schließlich muss der Amtsarzt hier ja nicht bescheinigen, dass du vermutlich bis zur Pensionierung dienstfähig bist. Sollte man hier wirklich "durchfallen", dann ist die Einstellung ins Ref vermutlich das kleinste Problem, dass man hat.

    Ich stimmte da Trantor zu, soweit ich informiert bin müsste da schon eine wirklich schwerwiegende Erkrankung vorliegen.


    Eine Mitstudentin von mir hat chronische Hepatitis B, diese ist jedoch inaktiv und sie trägt eine niedrige Viruslast im Blut (vielleicht bei der Geburt übertragen, habe da nicht weiter nachgefragt...).
    Jedenfalls meinte sie mal zu mir, dass das für die Verbeamtung später kein Genickbruch sein wird, weil der Amtsarzt Vater Staat bescheinigen muss, dass sie vorausichtlich bis zur Pension voll dienstfähig sein wird, was bei einem inaktiven Virus ja der Fall sein sollte. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

    zu 1.) Geschichte/PoWi geht schon länge nicht mehr, und das genau aus dem von dir genannten Grund:
    zu große fachliche Überschneidungen, geringe bis mittlere Relevanz an Schulen.


    zu 2.) Schau mal hier rein: http://verwaltung.hessen.de/ir…005c815960e3b4379e6080174


    Mit Deutsch/Sozialkunde für HRGe kommst du zumindest bei uns in NRW mit längerem Atem unter, an Gymnasien/Gesamtschulen hingegen sehr schwer.
    Bei euch steht auch etwas von mittelfristig guten Einstellungschancen an Haupt-/Realschulen, Tendenz also recht ähnlich.

    Nun gibt es anscheinend (in NRW?) eine Flut an Auszubildenden in erzieherischen/sozialpädagogischen Berufen, die bei uns in der Ganztagseinrichtung ihre unterschiedlich langen Praktika absolvieren. Ist dort Leerlauf, muss ich die Leute den Kollegen aufs Auge drücken, damit genug Stunden für das Praktikum zusammen kommen. Wir stellen nun fest, dass die Motivation/Eigeninitiative der Praktikanten immer weiter abnimmt.

    Ich bin im ersten Leben ausgebildet als staatl. Erzieher und habe mein Anerkennungsjahr in der OGS einer Grundschule absolviert, von daher erlaube ich mir mal folgende Frage:
    Sind Praktikanten/Azubis aus dem erzieherischen/sozialpädagogischen Bereich nicht Sache der OGS?
    Wenn Lehramtspraktikanten über Elise für das Eignungspraktikum kommen, dann gibt es gleich eine dicke PDF vom KM, die während dieser Zeit bearbeitet und mit dem Praktikumsbetreuer anschließend evaluiert werden soll, das gleiche Spielchen wiederholt sich später in allen Praktikumsabschnitten an der Uni. Mein Arbeitsalltag sah damals in etwa so aus, dass ich von 7-8 Uhr Dienst in der OGS hatte, dann von 8 bis ca. 11.30 (bis zur 4. Stunde) mit im Unterricht saß, um a) die Abläufe im Ganztag außerhalb der OGS besser verstehen zu können, b) zu beobachten wie sich die Kinder untereinander verhalten und c) natürlich irgendwo, um den Morgen und Vormittag auszufüllen. Nach der 4. Stunde ging es aber bis 16.30/17.00 ausschließlich in die OGS, um das Freispiel anzuleiten und zu beaufsichtigen, Angebote (drinnen/draußen) durchzuführen, bei der Mittagsbetreuung mitzuwirken etc. Von daher frage ich rein pragmatisch, warum du dich als Praktikumskoordinatorin um die Azubis von den Berufskollegs kümmern musst? Die machen eine Ausbildung zum Erzieher, zur HEP, zur Sozialassistentin, event. ein Studium zur Sozialpädagogin (FH) - das sind aber alles Zuständigkeitsbereiche der OGS.


    P.S.: Und so spießig das klingen mag, aber im Lehrerzimmer hatte ich als Azubi bzw. Nicht-Lehreramtsprakikant sowieso nichts zu suchen. Nicht, dass man mich dort nicht willkommen geheißen hätte - ich wurde zwischenmenschlich immer nett von den Kolleginnen behandelt, aber es war eben nicht mein Teilbereich. Für solche Leerlaufzeiten hatten wir das Dienstzimmer in der OGS.

    Auszug zur Autorin:

    Zitat

    Geboren 1971 in Beckum. Nach dem Abitur 1990 Studium der Geschichte, Publizistik und Politikwissenschaft in Hamburg, Barcelona und Münster. Magisterarbeit über die Vorbehalte der deutschen Katholiken gegenüber dem Nationalstaat im 19. Jahrhundert. Seit 1997 Redakteurin der Rhein-Main-Zeitung sowie der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. ImJahr 2000 Wechsel zur „Welt“ nach Berlin. Ein Jahr später Rückkehr zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung in die politische Redaktion. Dort befasste sie sich mit dem Islam in Deutschland, Einwanderung und Familienpolitik. Seit August 2014 im Politikressort der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Verheiratet, zwei Töchter.

    Personen, die beruflich nicht im Entferntesten etwas mit Didaktik, Linguistik, Medizin oder Psychologie zu tun haben, aber meinen darüber professionell urteilen und schreiben zu können, nehme ich grundsätzlich in etwa so ernst wie den Scheidungsanwalt, der mit dem Neurochirurgien darüber diskutiert, an welchen Stellen das Skalpell am besten anzusetzen ist.

    Zum Thema anfassen: Uns wurde damals auf einer Fortbildung für schwierige Kinder sogar ein Griff gezeigt, wie man Kids, die gerade ausrasten und sich und andere gefährden, ruhig stellen kann. Zum Glück musste ich das noch nie anwenden. Aber ich musste schon mal sehr energisch ein Kind (ES) von einem viel schwächeren runterziehen, das gerade massiv gewürgt wurde.

    Mal eine Frage hierzu als ausgebildeter Erzieher und angehender Förderschullehrer: Inwieweit sind solche Schutztechniken überhaupt legitim, sobald bspw. ein Kind (egal ob ES oder nicht) beginnen würde andere Kinder oder mich körperlich anzupacken bzw. zu attackieren? Ganz weg von der Moral, sondern aus rechtlicher Sicht? --> https://www.youtube.com/watch?v=gxOTHuHU5DE
    Mir wurde zu Zeiten der Ausbildung von sozialpädagogischen Quasselköpfen vermittelt, dass körperliche Intervention, egal wann, immer und sofort als pädagogische Bankrotterklärung erklärt wird und heftige Konsequenzen nach sich ziehe. Reagiert man aber erst gar nicht darauf und ignoiert es im worst case, dann wird das vermutlich im Sinne einer unterlassenen Fürsorgepflicht genauso geahndet - von dem ruinierten Ruf bei Schülern sowas überhaupt über sich ergehen zu lassen mal ganz zu schweigen. Ich kenne als Student noch nicht den rechtlichen Rahmen hierzu und denke gerade an die Handvoll Lehrer, welche so etwas nicht mit sich haben machen lassen und anschließend mit Fackeln und Mistgabeln inklusive Portrait auf auf der Schlagzeile der Bildzeitung durch die Stadt getrieben wurden :S

    Zum Bewerbungsgespräch und -ablauf kann ich nichts beitragen, jedoch gab es bei uns in Dortmund vor geraumer Zeit folgenden Fall. Daran hat sich bis heute auch nichts geändert:
    http://www.derwesten.de/politi…n-verlangt-id2307548.html


    Ich habe anfangs kurz mit KR im Nebenfach geliebäugelt, da das anscheinend oftmals von den Schulen gesucht wird und nicht allzu schwer sein soll. Nach Gesprächen mit Studenten aus der Fakultät KR wurde mir dann aber auch bewusst, warum das niemand mit klarem Verstand machen möchte (regelmäßige Hausbesuche und Kontrollen im Privatleben auf wilde Ehen, Homosexualität usw.). Da holt man schlagartig lieber ein Mathe-Vorkurs Buch raus als sich dauerhaft mit der kirchlichen Gestapo auseinandersetzen zu müssen. In deinem Fall handelt es sich um eine kirchliche Ersatzschule, das könnte in puncto Lebensführung bei Belieben noch eine Spur extremer ausgelegt werden.

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