Beiträge von Stille Mitleserin

    Hallo lamaison,


    gerade Windpocken kann man auch blind gehabt haben - 3 Tage Fieber nachdem die Geschwister erkrankt waren ohne Ausschlag...


    Hallo Karl-Dieter,
    den Aderlass (Blutabnahme) lässt mein Mann beim Hausarzt machen. Alle 6 Wochen. Es gibt Studien zur Wirkung von Aderlass auf Bluthochdruck
    https://www.aerztezeitung.de/m…-aderlass-hypertonie.html


    Ist zwar alt, aber wirksam.


    Wie übrigens auch die Blutegeltherapie verdammt alt, aber wirksam ist. Bei beginnenden Schwellungen nach Prellung etc. gibt es nix Besseres.
    Was mich stört, ist, dass die Tiere danach sterben sollen. Das machen wir nicht, bin dem Tierchen doch dankbar und habe ein Blutegelrefugium.
    Muss man kein Heilpraxisfan sein.

    Das Grundproblem liegt m.E. darin, dass man den Ärzten immer weniger Fachkompetenz zutraut. Dies liegt zum einen an der zunehmenden Apparatemedizin (mein örtlicher Kniegott hat mein Knie noch nie angefasst oder auch nur beäugt, er beurteilt nur per MRT oder Röntgen), aber auch an weniger Zeit, die die Ärzte für ihre Patienten haben, sowie auch an Ungenauigkeiten, die sich aus dieser knappen Zeit ergeben. So hat meine Mutter vor kurzem ein Medikament verschrieben bekommen, das sie nie hätte mit einem anderen zusammen einnehmen dürfen. Ihr Arzt hat sie aber gar nicht gefragt, welche Medis sie sonst nimmt. Ihr ist aber nichts passiert, draufgekommen ist aber meine Schwester (Krankenschwester), kein Arzt. Sie wird nicht die einzige sein.


    Insgesamt fällt mir auf, dass schnell Medikamente verordnet werden, aber kaum beraten wird. Mein Mann hatte hohen Blutdruck, hat Betablocker erhalten. Wir haben uns dann kundig gemacht, seither ernährt er sich anders, wird regelmäßig zur Ader gelassen, bewegt sich regelmäßiger, trinkt regelmäßiger Wasser - und er hat den Bluthochdruck auch so im Griff.


    Mein Junior ist Neurodermitiker, wie oft haben verschiedne Docs schon Kortison gerufen, bevor wir überhaupt richtig im Zimmer waren - nein danke, gibt es noch etwas anderes?
    Impfungen mit Neurodermitis? Machen wir. Aber nicht, wenn der Doc will, sondern dann, wenn es dem Knaben so weit gut geht, dass die Impfung keinen Schub auslöst. Und offenbar waren unsere Ärzte nicht in der Lage, das festzustellen ode rhatten keine Lust dazu.


    Kein Wunder, dass sich viele Menschen in die Hände von Heilpraktikern begeben - diese nehmen sich Zeit und beraten meist multiperspektivischer. Ich bin sicher, dass unsere Ärzte das sogar besser können müssten - sie tun es nur nicht.

    Hallo Nele,


    hier ein Versuch, etwas Empathie für die beschriebenen Mittelschichtsimfskeptiker zu wecken. Und nein, ich bin kein Impfgegner.



    Die meisten Familien hierzulande haben nur noch ein Kind, vielleicht zwei. Darum ist der Wert dieser "Lebensprojekte" immens hoch. In Deutschland wird sehr früh geimpft im Vergleich zu den europäischen Nachbarn. Und selbstverständlich kann es auch zu Impfreaktionen kommen, gar nicht mal so selten (Ich rede nicht von Impfschäden, aber die gibt es natürlich auch.) Die Impfreaktionen können von kleinen Rötungen bis zu hohem Fieber und Mittelohrentzündungen reichen. Laut vielen Berichten auf einschlägigen Foren passiert hier der Fehler: die besorgten Ersteltern machen sich auf zum Kinderarzt, machen sich Gedanken über einen Zusammenhang mit der Impfung und dieser wird von vielen Kinderärzten rigoros abgelehnt. Das macht die Eltern stutzig. Viele erleben die Impdreaktionen als sehr heftig, das bisher gesunde Kind ist krank. Für die Eltern durch die Impfung. Da viele Erwachsene kaum noch mit Kleinkindern Umgang pflegen, wirken zwei Fiebertage bedrohlich.


    Die Argumente, man solle doch an die anderen Kinder denken, ziehen hier nicht. Dafür gibt es auch ein literarisches Vorbild: in Homo Faber denkt Faber nach dem Schlangenbiss bei Sabeth über die statistische Mortalität bei Schlangenbissen nach, seine Exfreundin kontert, sie habe nicht 12 Töchter, sondern eben nur eine.


    Die Krux liegt hier in der Betreuung durch die Kinderärzte: Einfühlsame Beratung, die Versicherung, dass das Kind nicht bedrohlich erkrankt ist (ohne die Sorg als lächerlich abzutun) und auch ein Einräumern, dass es sich zwar um eine Impfreaktion handeln könne, diese aber in den Griff zu bekommen ist, würde viel mehr helfen als jede Impdpflicht.


    Dazu müssten die Krankenkassen aber Beratungen der Ärzte auch entsprechend bezahlen.


    Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass eine bessere Beratung sinniger wäre als eine Impfpflicht. Das ist Aufgabe der Ärzte, die kaum Zeit für so etwas haben.
    Ich hatte kürzlich einen Termin beim Gynäkologen, der mich auf eine mögliche HPV-Impfung für meine Söhne ansprach (die seit diesem Jahr von den Kassen bezahlt wird.) Mir war gar nicht klar, dass auch Jungs geimpft werden sollten. Auch nach meinem Impfstatus hat er gefragt. Ich fand toll, dass er sich die Zeit geommen hat - kein anderer Arzt hat das bisher getan.

    Hi platty,
    bei der Gelegenheit möchte ich noch auf die Gewebespenden aufmerksam machen, die automatisch mit "drin" sind - hier können Haut, Knorpel, Teile der Augen etc. entnommen werden. Mit diesen Gewebespenden wird auch nachweislich Geld verdient. Recht viel Geld.


    Eine Organspende könnte ich mir vorstellen, wenn sichergestellt wäre, dass eine Narkose erfolgt wie in CH und nicht nur Muskelrelaxantien gegeben werden wie hierzulande.
    Gewebespenden würde ich ausschließen wollen, ich kann mir das für die Anverwandten sehr unangenehm vorstellen, wenn z.B. Teile des Gesichts fehlen.

    Unser Problem hierzulande ist ja, dass sich am liebsten bestimmte weltanschauliche oder religiöse Gruppen aus dem Unterricht verabschieden würden. Und niemand möchte, dass diese Kinder einen entsprechend geprägten Unterricht erhalten.


    Nicht in den Medien finden sich aber die jungen Leute/Kinder, die echte Probleme mit dem Schulbesuch haben: weil sie chronisch krank sind oder psychisch nicht in der Lage, die Schule zu besuchen. Hier würde ich mir eine Aufweichung der Schulpflicht wünschen, die Bayern machen das schon mit einer Onlineschule für ältere Schüler, die natürlich alle ein entsprechendes Attest brauchen. Der gehaltene Onlineunterricht am Abend ist beeindruckend, für viele ist das aber auch die letzte Möglichkeit, noch einen Schulabschluss zu ergattern.


    Ich kann mir auch gut vorstellen, dass wir vor allem in der Phase der Pubertät andere Versionen von Schulpflicht überlegen: hier wünsche ich mir die Möglichkeit, dass schulunwillige Jugendliche in Dauerpraktika gehen oder ein FSJ machen können, das muss natürlich betreut sein (wird aber an zu wenig Lehrpersonal scheitern.) Der fehlende Unterrichtsteil kann nachgeholt werden, da brauchen die beruflichen Schulen ein paar Stunden mehr für die Hauptfächer, aber in der Regel sind die Jugendlichen in der Ausbildung sehr motiviert, ihre Lücken zu füllen.


    Wir sind eine individualisierte Gesellschaft, insofern brauchen wir voielleicht auch mehr individualisierte Schullaufbahnen. Die Abschlüsse sind ja heute schon kaum miteinander vergleichbar, insofern sehe ich hier eine Chance in Aufnahmetests der AG und der Hochschulen.

    Hallo zusammen,
    auf ZON finde ich folgenden Beitrag
    https://www.zeit.de/2019/24/de…brueder-grimm-schule-hamm


    und frage mich:
    Ist der gute Unterricht erkauft auf dem Rücken der Lehrkräfte?
    Im Artikel fallen mir auf:
    - nur junge Lehrkräfte um die 30
    - Verwendung Lehrerzimmer als Klassenzimmer
    - frei wählbarer Epochenunterricht


    Das alles hört sich nach verdammt viel Arbeit eines jungen Teams an. Schön.
    Aber kann man das halten, wenn die Kollegen Familien gründen?
    Wenn man auch noch etwas anderes macht als nur den Lehrerjob?
    Wie fühlt man sich, wenn auch der letzte Rückzugsraum schwindet (Lehrerzimmer)?


    Und die Frage ist: Kann man gute Schule machen, ohne die Lehrkräfte zu überfordern?

    Viele meiner muslimischen Berufsschüler gehen Kompromisse ein - um die Leistungsfähigkeit zu erhalten, trinken sie tagsüber während des RamadanR
    Neulich ist ein Schüler im Unterricht eingeschlafen, seine Begründung war, dass er wegen des nächtlichen Fastenbrechens so müde sei - allerdingfs schläft er auch außerhalb des Ramadan, dann aber, weil er am Vorabend ausgegangen ist.


    Ich wünsche mir mehr interkulturellen Unterricht, ich denke darüber nach, einen Fachmann einzuladen, der über die Anpassung des Fastengebotes spricht. Die jungen Leute, die in der Ausbildung sind, haben durchaus Probleme mit dem Fastengebot.


    Übrigens: laut Koran soll amn sich in fremden Ländern anpassen, Fastentage kann man auch nachholen, wenn besondere Termine anstehen wie Prüfungen etc.
    Hier wünsche ich mir einen Religionsunterricht, der jungen Muslimen Wege aufzeigt, mit dem Arbeitsleben in Mitteleuropa umzugehen und trotzdem religiös zu sein.

    Jeder kann sich bei mir am Anfang der Stunde melden, wenn er aus besonderen Gründen das Handy benutzen will - Oma im KH oä.


    Im Unterricht nutzen wir das Smartphone immer wieder - sinnvoll. Das dürfen meine Schüler auch, wenn Sie z.B. ein Wort nachsehen wollen. Sie fragen mich dann.


    Das klappt gut, nur selten werden die Geräte privat genutzt, dann reicht ein Blickkontakt, dass die Dinger verschwinden.
    Natürlich bespreche ich das am Schuljehresbeginn.

    Hallo Perfektionist,


    freie Zeiteinteilung und viele Ferien?


    Ich empfehle dringend ein Praktikum an einer Schule und der Teilnahme am kompletten Lehreralltag.
    Ganztagsschulen sind auf dem Vormarsch, das mit der freien Zeiteinteilung schwindet massiv dahin.



    Und die Ferien...
    Ich komme im Jahr auf etwa 30 Urlaubstage. Ansonsten bin ich gut beschäftigt, gerade in den Ferien.


    Und die Ansprüche an die Lehrkräfte steigen - durch Inklusion, Differenzierung und letztlich auch durch die Digitalisierung.
    Das alles sollten nicht die Argumente für die Wahl des Lehramtsstudiums sein.

    Ich kann nur aus Bawü berichten: Die Realschüler kommen bei uns im beruflichen Gymnasium mit einem eher mittelprächtigen Allgemeinwissen an.
    Die Realschulen sind aufs Auswendiglernen ausgelegt, damit und mit "Neatness" scheint man gute Noten erreichen zu können.


    Viele SuS tun sich in der Oberstufe schwer, weil sie mit Fleiß und Auswendiglernen nicht weit kommen - wir wollen Transfer und eigene Beurteilung sehen.
    Andererseits haben wir auch intelligente junge Menschen, die aber in der Realschule das Arbeiten nie gelernt haben und ohne Aktivität durchgekommen sind, für die Oberstufe reicht es aber eben so nicht. Und sich nach der Pubertät komplett umzustellen im Lernverhalten ist gar nicht so leicht. Was Hänschen....


    Beide Gruppen tun sich schwer auf dem Weg zum Abi. Bei einem begabten Kind würde ich den Weg über die mittlere Bildungsschiene nicht gehen, wenn es nicht nötig ist.

    Unsere Bildungspläne und Schulbücher nehmen wenig Rücksicht darauf, welche Wörter durch Hören erfasst werden können und bei welchen man wissen muss, wie man sie schreibt. Vermittelt wird alles bunt durcheinander. Zwar ist die Reihenfolge gerne kindgerecht gewählt (früh kommen z.B. Hund und Katze), aber diese Wörter lassen sich nicht durch Hören schreiben, ebenso wenig wie wir, ihr und sie - alle mit gedehntem i und jedes anders geschrieben.


    Das verwirrt Kinder mit LRS und solche, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.
    Hier braucht es Fachkräfte mit viel DAZ- Erfahrung und einer guten linguistischen Ausbildung.
    Die Gymnasialkollegen, die nun in den Grundschulen unterrichten, bringen diese wohl eher seltener mit.

    Attestpflicht scheint mir auch der erste Schritt. Wenn die Fehlzeiten anhalten, kann man mit der Familie über einen Besuch beim Amtsarzt reden.
    Ich habe in solchen Fällen auch schon über die Möglichkeiten des Hausunterrichts gesprochen.


    Erfolg war, dass das Kind plötzlich seltener krank wurde.

    Hallo Karl-Dieter,


    ich habe so sanfte Zweifel, dass 75% der Bevölkerung einen IQ über 115 haben.
    Ich führe Realschüler zum Abitur und sehe die Schwierigkeiten, die viele mit der Abstraktion haben.


    Selbstverständlich gibt es begabte Leute, die aufgrund ihrer Herkunft von höherer Bildung ausgeschlossen werden. Das ist aber systemimmanent und liegt an den Lehrkräften:
    Wenn Referate in Primar- und Unterstufe zu Hause angefertigt werden, dann mischen eben die Eltern mit - oder sie tun es eben nicht (weil sie nicht können, keine Zeit, kein Interesse, keine Sprachkenntnisse haben oder gar kein Deutsch können)
    Auch die Übung (Lesen, 1x1, Schreiben) wird komplett nach Hause verlagert, es hängt also an der Familie, ob Kinder erfolgreich sind oder nicht. Das könnte man relativ leicht abstellen.
    Und dann geht auch nicht mehr nur der Adel aufs GY....

    Die Frage ist ja, ob dir der Beruf liegt. Die jetzige Situation ist schwierig, insbesondere als Seiteneinsteiger.
    Die Frage ist aber, was dich am Gy erwartet. In Bawü haben wir Übertrittsquoten von 55% der Viertklässler ans Gy. Die sind nicht alle begabt.
    In einigen Städten in Bawü liegt die Quote sogar bei über 75%, weil keine Realschule mehr da ist.


    Die Klientel am Gymnasium ist schon lange nicht mehr das, was sie mal war.


    Nur du kannst entscheiden, wie unzufrieden du jetzt bist. Theoretisch ist es kein Problem, dir einen Job in der Chemieindustrie zu suchen, im Vertrieb wirst du viel Interessantes finden, auch gut bezahlt. Als Interimslösung. Und dann kannst du ein Praktikum am Gy machen, um eine Entscheidung zu treffen. Sei ehrlich mit dir selbst dabei.


    Oder du machst dir noch einmal Gedanken, wo du deine Stärken und Kenntnisse einbringen kannst und was dir Spaß macht.


    Frage Verwandte und Freunde, in welchem Beruf sie dich sehen. Und finde heraus, was du machen möchtest.

    Hallo Mikael,


    wie viele sind es, die "wichtige Berufe" haben, die KI steuern und nicht durch sie ersetzt werden?
    5% der berufstätigen Bevölkerung? Vielleicht 10%?


    Wen braucht man denn noch?
    Geisteswissenschaftler? Ein paar versprengte.
    Juristen? Vielleicht noch als Richter, den Job eines Anwalts kann KI übernehmen.
    In wenigen Jahren können Rechner auch selbst programmieren, dann braucht man auch viel weniger Informatiker.


    Und bei den Angestellten im kaufmännischen Bereich? Über 50% aller Berufstätigen sind Angestellte, darunter 17 % im kaufmännischen Sektor. Und davon braucht man nur noch eine geringe Zahl zur Überwachung.
    Alle einfachen Jobs und Jobs in der Produktion können komplett ersetzt werden.


    Nach meiner Rechnung sind wir da ganz schnell bei über 50% Arbeitslosen.

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