Beiträge von Stille Mitleserin

    Die frage ist doch, ob ich das Spiel privat oder schulisch nutze.


    Privat spiele ich Pokemon go (habe gespielt), Minecraft und Fortnite mit meinen Kindern mit.
    Privat sehe ich Filme, die Gewaltszenen zeigen oder politisch nicht immer korrekt sind.
    Ich schätze auch sehr direktes Kabarett. Privat.


    Als Lehrkraft treffe ich aber nicht Entscheidungen für mich, sondern für meine Schüler.
    Und da gibt es neben den Super-Gamern, die mit dem metaphorischen Spieletod umgehen können, auch zarte Pflanzen, die im Alter von 15 noch nicht einmal Jurassic Park schauen wollen/dürfen, weil es ihnen zu gruselig ist. Das muss ich akzeptieren und in meine Entscheidung einfließen lassen.


    Ich würde einfach nicht fördern wollen, dass Schüler, die bisher keine Gamer waren, plötzlich durch mich/die Schule dazu genötigt werden, das doch zu tun.

    Hallo noniale,


    hinzu kommt ein massives Nichtwissen und Nicht-entscheiden-wollen der Entscheider, die in den Ministerien sitzen.
    Wenn ich reguläre Apps im Unterricht verwenden möchte, zahlen die Schüler mit ihren persönlichen Daten dafür.


    Bis heute gibt es (zumindest in Bawü) keine Verhandlungen mit Betreibern, anonyme Schul/Klassengruppen einzurichten (und dafür auch zu bezahlen).
    Und so bewege ich mich im rechtlosen Raum, wenn ich apps im Unterricht verwenden will - und muss akzeptieren, dass die Schüler/Eltern ihre Daten nicht herausgeben wollen und folglich das Produkt nicht nutzen können. Darauf kann ich meinen Unterricht nicht aufbauen.
    Landesprodukte entstehen langsam - sehr langsam und es sind kleine Lösungen. Häufig nur für Lehrkräfte (sie halten größeren Userzahlen nicht Stand), aber immerhin.
    Bei größeren Produkten (ella lässt grüßen...) haben wir so unsere Probleme.


    Davon abgesehen: Kaum eine Schule hat ein flächendeckendes W-Lan, 30% der Realschulen in unserem Bezirk haben noch nicht einmal
    durchgängig Internetanschluss.


    Das könnte auch daran liegen, dass in Bawü Informatiker und Programmierer vom Land gesucht werden, denen man A11 in Aussicht stellt. Wer so wenig bezahlen will, muss sich nicht wundern, wenn man keine oder keine qualifizierten Leute bekommt.

    Hallo Schmidt,


    wenn ich als Frau selbstbewusst auftrete und fordere wie ein Mann, dann werde ich als unweibliche Emanze empfunden, die nicht ins Team passt. Da beißt sich Schmidts Katze in den Schwanz.


    Ein selbstbewusst auftretender und fordernder Mann wird selbstverständlich als männlich und stark empfunden und bekommt genau deswegen den Job.


    Wie wollen Sie aus diesen Rollenvorstellungen herauskommen?

    Hallo Schmidt,


    ich habe den Gender Pay Gap am eigenen Leib erlebt.


    Ich hatte einen Job als Projektmanagerin (vor meiner Zeit als Lehrkraft) und war zu dem Zeitpunkt 4 Jahre tätig.
    Magisterabschluss mit Bestnoten.
    Es gab im Unternehmen noch zwei weitere männliche PM, die nach mir angestellt worden waren - auch direkt von der Uni weg, auch mit M.A., Noten ähnlich.


    Bei einem Mittagessen unterhielten sich die beiden darüber, welche PKV denn die beste sei - beide verdienten mittlerweile über der Versicherungspflichtgrenze, der eine erzählte dem Kollegen vom Versicherungsabschluss am Tag zuvor. Natürlich wurden keine Beträge erwähnt. Ich verdiente, obwohl länger im Unternehmen und bei gleicher Stundenzahl und Tätigkkeit, deutlich unterhalb der Grenze.


    Natürlich habe ich verhandelt, aber einen Beweis hatte ich nicht, mein Chef war empört, dass ich "gelauscht" hatte. Die Versicherungspflichtgrenze habe ich als weiblicher PM in der freien Wirtschaft nie erreicht.

    Vielen Dank für die Erklärung.
    Völlig uninteressant - macht mir nur Arbeit und meinen Unterricht nicht besser.
    Und wenn ich mir Arbeit mache, dann muss der Unterrricht profitieren - und damit meine Schüler.


    Ich könnte mir ein Lernspiel vorstellen, auch meine Großen spielen noch gerne (mit an die 30...).
    Aber so ein Spiel muss natürlich etwas mit den Lerninhalten zu tun haben. Und Belohnungssysteme verwende ich dann auch -
    Gummibärchen, Brownies, Schokolade, Plätzchen, ....


    Hier sehe ich auch gute Chancen für gute Lernspiele, die das Üben attraktiv machen - Textverständnis abfragen, Wissen prüfen, nochmal erklären.
    Da wünsche ich mir noch viel mehr Auswahl und würde das auch gern in den Alltag integrieren.


    Aber die hier vorgestellte Variante finde ich ... langweilig?
    Nicht zielführend? Kontraproduktiv? Auf jeden Fall ungeeignet für meine Zwecke, ich habe durchaus noch den Anspruch, dass wir im Unterricht so oft wie möglich Freude am Lernen und auch Spaß haben. Gemeinsam in der realen Welt. Im kommunikativen Miteinander. Und wenn die Schüler denn ab und zu (so oft wie möglich) aus dem Unterricht gehen und der eine oder andere feststellt, dass er/sie heute etwas mitgenommen hat, was Wert für sein/ihr Leben hat, dann bin ich an solchen Tagen wirklich glücklich.

    Ich checks nicht - ich habe mir die Webseite von classcraft aufmerksam durchgelesen, ich habe aber immer noch keine konkrete Vorstellung davo, wie das Spiel läuft.
    Sind die Lerninhalte digital eingebaut? Aber wie und welche?
    Oder dürfen die Schüler als Belohnung spielen? Da spilen die meisten doch sicher lieber Fortnite oder die kleineren Minecraft phne Begrenzung.
    Oder gibt es Punkte fürs Spielen?


    Grundsätzliche kommen alle Arten von Spielen sogar bei meinen Großen gut an. Ich bin bemüht, beim Üben so oft wie möglich zu spielen, insofern finde ich die Idee spannend.
    Aber auf Elfen und Monster stehen meine Mittzwanziger meist nicht mehr so...


    Bitte klärt mich auf!

    Hallo fossi,


    die 43% Rentenniveau für AN wurden aber stetig gesenkt, sie lagen auch einmal bei über 70% wie bei den Beamten.
    In Europa haben wir damit fast das niedrigste Rentenniveau überhaupt, der EU-Schnitt liegt bei 70%.


    Die Menschen haben das aber kritiklos hingenommen und die Verantwortlichen für die Kürzungen wurden fleißig weiter in Regierungsverantwortung gewählt.


    Selbstverständlich könnte sich die Bundesrepublik ein höheres RNV leisten. Letztlich ist ja nur der Babyboomerpeak zu überstehen.
    Man will aber nicht.
    Unangenehmerweise kommen zur RNV-Kürzung eine Nullzinspolitik hinzu, so dass Erspartes wenig Rendite abwirft.
    Auch die volle Sozialversicherungspflicht auf angesparte Betriebsrenten, die einer Minderung des Ersparten von knapp 20% gleichkommen, sind wenig hilfreich.
    Von den Problemen der privaten Vorsorge bei Riester und Co. durch hohe Nebenkosten etc. muss ich gar nicht sprechen.
    Hinzu kommt auch, dass die Unternehmerverantwortung gesunken ist durch Umwandlung in AGn, frühere Betriebsrenten wurden genauso abgeschafft wie Werkswohnungen etc.


    Damit geht die Reise für die Rentner in eine ungewisse Zukunft.


    Aber das ist wohl kaum der Beamtenschaft anzulasten. Das geschieht alles aus Basis einer handwerklich miesen Sozialpolitik.

    Es ging hier darum, warum Lehrer noch immer mehrheitlich Beamte sind und um eine Begründung, warum das auch besser ist.


    Ob man einem ganzen Jahrgang an jungen Leuten die Zukunft verweigert ist eine theoretische Frage. Es ist möglich, wenn alle Lehrer nicht mehr verbeamtet wären.
    Hinzu kommt natürlich noch die Attraktivität des Berufsbeamtentums - Bundesländer, die nicht mehr verbeamtet haben/verbeamten, bekommen/bekamen kaum noch Lehrerinnen und Lehrer.
    Wenn man das umstellen wollte, müsste das eine bundesweite Entscheidung sein (problematisch: es geht ja um Landesbeamte, die Länder müssten sich also einigen).


    Und dann - dann wird es teuer für den Staat. Beamte sind derzeit nämlich billiger im Unterhalt als Angestellte. Der Staat/die Länder müssten jeden Monat den AG-Anteil an den Sozialverischerungen berappen. Bisher zahlt der Staat keine RV und nur im Krankheitsfall (daher auch die gesundheitliche Überprüfung, Beamte sind zumindest in den ersten Arbeitsjahren deutlich gesünder als der Rest der AN, weil sie danach ausgesucht werden.)


    Hinzukäme eine deutliche Steigerung des Bruttolohns der Beamten, um beim Netto zumindest auf das Gleiche zu kommen - was man tun müsste (gesetzlich). Das wird teuer.


    Teuer würde es auch, eine betriebliche Altersvorsorge zu unterstützen (Pflicht).


    Hinzu käme noch die Forderung nach weniger Arbeitszeit - in Bawü wie in den meisten Bulä haben die Beamten eine höhere wöchentliche Arbeitszeit als die Angestellten. 2 Stunden pro Woche tun da richtig weh. Das betrifft zwar nicht die Lehrer in dne schulen, aber die in der Verwaltung. Und das sind nicht wenige.


    hinzu kämen auch trafliche Forderungen für Mehrarbeit, Fahreten etc - für Angestellte sind die Kosten deutlich höher als für Beamte.


    Summa summarum: trotz noch hoher Pensionen sind Beamte billiger für den Staat.


    Dass sich im Gegensatz zur gestzlichen RV eine Ungleichb4ehandlung ergibt, ist richtig und unschön. Diese ergibt sich aber nicht aus dem Berufsbeamtentum an sich, sondern daraus, dass der Rentensatz von ursprünglich auch über 70% (identisch wie bei den Beamten) auf gerade mal 43% im Jahr 2030 absinkt. Die AN haben sich das von den verschiedenen Regierungen servieren lassen, ohne aktiv zu werden.

    Hoheitliche Aufgaben nehmen wir Lehrkräfte in dem Moment wahr, in dem wir Prüfungen abnehmen.
    Zusatz: Verwaltungsakte sind hoheitliche Aufgaben.


    Und hier liegt die Krux bei einem Streik - natürlich ist es unangenehm, wenn die Kinder nicht mehr in der Schule betreut werden.
    Noch unangenhmer wird es aber, wenn die Prüfungen und Abschlüsse ausfallen.
    An meiner beruflichen Schule sind 20 Schularten vertreten. Pro Halbjahr legen bei uns etwa 700 junge Menschen ihre Abschlussprüfungen der Berufsschulen ab, danach gibt es ein Schulzeugnis und den Gesellenbrief, den die Kammern auf Basis der schulischen Prüfungen plus einer mündlichen Kammerprüfung erstellen.
    Bei einem Streik gäbe es keine Gesellenbriefe in dem Halbjahr, keine Abturzeugnisse, keine Meisterbriefe, kein Fachabi. Alle müssten noch mal ein Jahr Schule dranhängen... Wie? In welchen Klassen? Mit welchen Ressourcen?


    Das wäre eine erhebliche Störung der Abläufe und streiktechnisch gar nicht schwer, da die Prüfungen alle zeitlich eng getaktet abgenommen werden.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass es einen großen Unterschied für den Normalbürger macht, ob der "Ausländer" in einem Beruf wahrgenommen wird oder eben beschäftigungslos am Bahnhof oder anderen öffentlichen Plätzen sitzt und mit seinen Kumpels quatscht.


    Ich habe großen Respekt vor dem Herrn, der mir meine Pakete bringt (sein Deutsch ist noch nicht so gut) oder dem jungen Mann, der mir als Hilfslagerist im Baumarkt mein Holz übergibt.
    Ich weiß, dass diese Männer hart für ihr Geld arbeiten.


    Bei den jungen Männern, die ganztätig an unserem Bahnhof herumsitzen, plauschen und ganz gern Frauen und Mädchen angraben (nicht immer nett), fühle ich mich nicht ganz so wohl. Selbst, wenn ich mir klar mache, dass viele gar nicht arbeiten dürfen oder aufgrund fehlender Sprachkenntnisse nicht arbeiten können.


    Eine Zuwanderung von Menschen in die Arbeitswelt würde ich sehr begrüßen. Es gibt eine große Menge an Arbeitsplätzen, die wir jetzt schon nicht besetzen können. Die Menschen könnten legal zu uns kommen, dann sind auch Wohnungen und Bildung für die Kinder viel besser planbar. Wenn diese Arbeitsmigranten in die Sozialkassen einzahlen, bleibt auch genug Geld für die übrig, die wirklich unsere Hilfe brauchen.


    Nachdem Frau Merkel Afrika mehrfach bereist hat, wundert es mich, dass nicht so ein Förderprogramm herauskam - z-B. Deutsch lernen und Berufsschule in Afrika, die Absolventen können dann nach Deutschland zum Arbeiten kommen, wenn sie möchten. Auch deutsche Unternehmen (da waren ja diverse auf der Reise dabei) könnten ihren Anteil leisten. Das wäre gleichzeitig ein Weg, vor Ort gute Kräfte für das eigene Land auszubilden, quasi Entwicklungshilfe.


    Mich nervt der politische Stillstand der letzten Jahre sehr.

    Hallo Krabappel,


    Eritrea ist bis heute kein sicheres Herkunftsland, eine Abschiebung muss heftige Hintergründe haben.


    die große Frage ist, was die Wahrheit ist.
    Erzählen kann jeder viel. Und das wird auch gern gemacht - würde ich auch tun, wenn ich dadurch hierbleiben kann. Ist das auch überprüfbar?


    Das ganze Dilemma liegt ja darin, dass ein Wirtschaftsflüchtling lügen muss, um hierbleiben zu können.
    Ich erwarte von der Politik klare Ansagen darüber, wie jungen, gesunden und kräftigen Männern aus aller Welt der Weg freigemacht werden kann, zum Arbeiten nach Deutschland zu kommen. Ohne Abfederung des Sozialstaats wie bei den EU-Einwanderern auch. Dann können die Leute hier arbeiten, müssen nicht lügen und sind durch ihre Berufstätigkeit gefordert und haben eine gute Perspektive. Von der Bevölkerung würden sie viel positiver wahrgenommen und vor allem: arbeitend wahrgenommen und nicht vor Bahnhöfen herumlungernd.


    Für die "echten" Flüchtlinge bliebe dann Rücksichtnahme und Verständnis dafür, dass sie in den Genuss von sozialen Leistungen kommen müssen, weil sie eben in Not sind. Und wesentlich mehr Rückhalt in der Bevölkerung für die entstehenden Kosten.

    Hallo Morse,


    in Kabul leben knapp 4 Mio Menschen. Sie alle leiden unter den Attentaten der Taliban und immer wieder werden Menschen bei Attentaten getötet. Aber die Menschen leben dort, sie lieben ihre Familien und leben ihr Leben, so gut es geht. Die Stadt wird übrigens immer größer.


    Wer aus Deutschland nach Afghanistan abgeschoben wird, hat meist Dreck am Stecken - er hat sich nicht an die Regeln des Gastlandes gehalten, es handelt sich sehr häufig um Mehrfachstraftäter, die das Recht auf weiteren Aufenthalt verwirkt haben und nicht in ein wildfremdes Land, sondern in ihre Heimat zurückgeführt werden. Übrigens sehen das die GFK durchaus vor, dass man sein Recht auf Aufenthalt verwirken kann.


    (Zitat FAZ 18. Febr. 19 Unter den Abgeschobenen soll sich auch ein islamistischer Gefährder aus Nordrhein-Westfalen befinden sowie ein 23 Jahre alter Afghane aus Hessen, der vor einigen Wochen bereits abgeschoben worden war, jedoch wieder nach Deutschland zurückgeschickt wurde. Er war in Hessen als Gewalttäter aufgefallen und unter anderem wegen Körperverletzung, räuberischen Diebstahls und versuchter Nötigung mehrfach vorbestraft. Insgesamt sollen 13 Straftäter an Bord gewesen sein).


    Kabul ist sicher kein sicherer Ort - aber wo auf der Welt gibt es absolute Sicherheit? Auch hierzulande gab es schon Terroranschläge und Übergriffe, auch Deutschland garantiert keine Sicherheit.
    Dass manche der Rückgeführten auch fürchten müssen, zu Hause für ihre Taten in Haft zu kommen - so etwas nennt sich Recht.


    Ehrlich: mein Mitleid beim Landeanflug auf Kabul hält sich in Grenzen.

    Thema Kurden: Im Norden Iraks ist letztlich so etwas wie ein Kurdistan entstanden. Die kurdische Regionalregierung ist nicht nur erfolgreich in der Bekämpfung des IS, sondern arbeitet sehr effektiv und besonders gerne mit der Bundesregierung zusammen. Nicht umsonst ist der beliebteste Jungenname dort derzeit "Milan" nach den deutschen Milanraketen...
    Ob Bagdad sich das dauerhaft gefallen lässt (im Norden sind ie Ölquellen) mag dahingestellt sein. Faktisch ist der Irak in zwei Teile zerfallen. Eine politische Unterstützung der Bundesregierung wäre hilfreich, so dass Kurden nicht nach Europa, sondern nach Kurdistan gehen können, das ein friedlicher Faktor in der region werden könnte - und Zuflucht für viele Kuden in der Türkei.


    Thema AFD-Wähler: Extrem Rechte werden nicht unterscheiden, nein.


    Als hier in meinem schwäbischen Dorf die ersten Flüchtlinge kamen, entbrannte die Wut der Superkonservativen - vorher schon. Dann kamen sie: Alles Familien mit Kindern, Schwangere und auch Ältere. Und siehe da: die Hilfsbereitschaft war enorm, gerade unter den superkonservativen Vereinen, die vorher die Flüchtlinge abgelehnt hatten. Bis heute haben sich die Familien gut integriert und sind gern auf allen Dorffesten gesehen.
    Danach kamen meist nur junge Männer, die auch gern mal Ärger gemacht haben - regelmäßig Polizei vor den Unterkünften, zerstörte Lampen in der Straße (nachgewiesen durch einen jungen Betrunkenen aus dem Heim), zerkratzte Autos, zerstörte Gärten. Da waren die Mitbürger nicht mehr so fröhlich, die Kosten durften sie selbst tragen.


    Insofern: es hat seinen Grund, warum Kanada keinen alleinstehenden jungen Männer aufnimmt. Schickt uns Familien, Kinder, Senioren und es wird funktionieren.Auch mit dem örtlichen Trachtenverein. Und Otto wird dann auch nicht die AFD wählen, sondern seinen Kretschmann.

    Es ist doch ein großer Unterschied, ob man Ausländern das Recht zu leben abspricht oder ihnen das Recht, in Deutschland zu leben, abspricht.


    Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man die meisten Deutschen/Hier-lebenden hinter der Idee versammeln kann, dass Deutschland Menschen in Not helfen muss.
    Und was Not ist, wird von Art 16 GG und den GFK sehr klar definiert.
    Was wir seit 2015 tun, ist die passive Aufnahme von Menschen. Die Leute kommen zu uns, treten ein und stellen ihren Asylantrag. Etwa 2% wird das Recht auf Asyl zuerkannt, mit GFK, subsidiärem Schutz und Abschiebeverbot sind wir bei ca. 50% der Menschen, die zu uns gekommen sind. Die übrigen 50% haben kein Recht, hier zu leben, bleiben aber trotzdem zum großen Teil.


    Das Prozedere der passiven Aufnahme bedingt aber auch, dass es zu Missbrauch kommt - Mehrfachidentitäten, falsche Altersangaben, Aufnahme von Straftätern wie Isis- oder Boko Haram-Mitgliedern. Im Übrigen kommen so auch viele Wirtschaftsflüchtlinge, die sich mit mehreren tausend Euro Schleppergeld in Afrika oder Asien eine Existenz hätten aufbauen können.


    Und diese Tatsachen stören das Bild von der Hilfe für Notleidende und damit Familie Normalschaf, die im Rechtsstaat Deutschland gewohnt ist, dass alles rechtens verläuft oder ansonsten geahndet wird.


    Selbstverständlich gibt es auch noch andere Wege der Aufnahme - die aktive zum Beispiel. Bawü hat es vorgemacht, man hat etwa 1000 jesidische Frauen und Kinder aufgenommen, die in den Flüchtlingslagern des Irak von einer deutschen Beamtengruppe ausgewählt wurden. Diese Frauen und Kinder waren Sklaven und Kindersoladaten des IS und haben schwere psychische Schäden davongetragen und nach der Schwere der Schäden wurden sie ausgewählt, um in Deutschland behandelt zu werden und hier zu leben, wenn sie es wollen. Die ehemaligen Sklavinnen des IS sind im Übrigen auch wichtige Zeuginnen gegen IS-Kämpfer und werden hier geschützt.


    Man hat sich also die Opfer des Krieges ausgesucht, diese Personen waren wirklich notleidend. Missbrauch ist in diesem Fall so gut wie ausgeschlossen, die Integration der Familien wird gut gefördert.


    Damals hat sich nur SH an der Aufnahme beteiligt, Bawü überlegt eine neue Aufnahme von Kriegsofern.


    Auch Norwegen nimmt mittlerweile aktiv auf - von den Bootsflüchtlingen im Mittelmeer nimmt Norwegen niemanden, aber das Land nimmt Menschen aus den libyschen Lagern auf.


    Es gibt also Alternativen zum bisherigen Weg - nur wird dieser politisch außer auf Landesebene nicht erwogen. Ich bin überzeugt, dass Otto Normalschaf nebst Gattin Mitleid hat mit hungernden Kindern im Jemen und Kriegsopfern und ihnen helfen möchte (so wie ich) - aber eben nicht den Stärksten der afrikanischen Mittelschicht.

    Du empfindest meine Beiträge als Verteidigung, ich sie als Gereraderücken.


    Zum Thema linke Themen: richtig, ich frage mich seit Jahren, wo die SPD geblieben ist.


    Beispiel?


    Die Leute sollen für ihr Alter privat sparen, als dritte Säule sind betriebliche RV vorgesehen. Einige haben das ernst genommen und betriebliche Vorsorgen abgeschlossen.
    Die ersten sind nun in der Auszahlungsphase, leider hat man den Leuten nicht gesagt, dass diese Versicherungen bei Auszahlung sozialversicherungspflichtig sind und zwar auch für die AG-Seite. Da es in der Rente keinen AG mehr gibt, müssen die Leute ihren Anteil und den des AG zahlen. Wir reden hier von 18% auf das Gesamtersparte. Was tut die Groko? Nichts.
    So lohnt sich für viele die betriebliche RV nicht und nur noch wenige Leute schließen so eine Versicherung ab.


    Wer macht noch eine verantwortungsvolle Politik für die Arbeitnehmer? Die AFD wird das sicher auch nicht tun, aber irgendwer sollte den Job machen. Möglichst bald.

    In der AFD tobt derzeit ein erbitterter Richtungsstreit extrem gegen radikal. Und es gibt bei dem Tauziehen Erfolge in beide Richtungen - sowohl Rücktritte von gemäßigten
    Politikern als auch den Ausschluss von Frau Sayn-Wittgenstein. Wer am Schluss siegt, ist noch offen.


    Eine rechtsradikale Partei wird immer auch Extreme anziehen. Auch bei einer Neugründung. Das geht links nicht anders, in der Linken tummeln sich Antifa und
    ehemalige SED-Funktionäre.


    Übrigens geht es den Wählern ja nicht nur um die Migrationspolitik, auch andere Themen sind durchaus interessant.
    Z.B. die EU, Nullzinspolitik und Macht über nationale Gesetzgebung (siehe EuGH und Beugehaft Söder/Kretschmann)
    Target-Salden oderArmuts-Binnenmigration in der EU.
    Für den Osten gehört auch das Thema Klimapolitik dazu, Kohleausstieg in Kohleregionen, innere Sicherheit.
    Und (im Westen) eben auch Familienpolitik für die Kleinfammilie.
    Wohnungsbau, Abgabenlast, Niedriglohnsektor, Rentenpolitik - alle diese Themen hinterlassen Verlierer, für die die GROKO
    derzeit keine attraktiven Lösungen anbietet.


    Wenn die AFD jemals erkennt, welche Wählerschichten sich hier erschließen lassen, sieht es auch im Westen unangenehm aus.

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