Beiträge von Stille Mitleserin

    Die Privatschulen nehmen am Prüfungsreigen teil - die Arbeiten deiner Schüler werden anonym an Zweitkorrektoren verschickt und dort korrigiert. Sollten mehr als 3 Punkte Unterschied dabei herauskommen, dann geht die Arbeit in die Drittkorrektur.


    Wenn du deine Schüler zu gut bepunktest, dann droht ihnen (und dir) eine zusätzliche mündliche Prüfung.

    Zur Abianmeldung wird für die schriftlichen Fächer aus den drei Halbjahren eine Anmeldenote gebildet. Sollte die Note im schriftlichen Abi 3 Punkte oder mehr darunter liegen, dann gehen deine Schüler zusätzlich zur Präsentationsprüfung in eine mündliche Abiturprüfung (Die Aufgaben bereitest du dann vor, der Prüfer begutachtet). Das bestimmt der Prüfungsvorsitzende, ist jemand vom Regierungspräsidium (an Privatschulen, sonst SL oder AL). Und bei beruflichen Privatgymnasien schauen die verdammt genau hin.


    Wie man die Arbeiten korrigiert und welche Leistungen erwartbar sind lernt man in den Fortbildungen (und im Ref). Ich glaube, ich schrieb schon davon. Im Netz wirst du dazu kaum etwas finden und die Lösungen im Abi geben das auch nicht her. Die guten Fortbildner hüten Schüleraufsätze wie Schätzlein. Du musst dich um Fortbildungen bemühen, ich bleibe dabei. Oder an einem bereitwilligen BG hospitieren.

    Ich empfinde diesen thread definitiv nicht als pansich oder panikschürend.


    Es geht darum, zu überlegen, was man tun kann.

    Da wir unter besonderen Bedingungen in engem Kontakt mit Menschen arbeiten, finde ich es völlig normal, sich darüber auszutauschen, wie Hygiene in der Schule funktionieren kann. Ich finde es auch ganz normal, sich Vorräte zuzulegen, die eigentlich jeder Haushalt immer vorhalten sollte, nicht nur die Prepper, auf die wir so gerne herabsehen.


    Auch ich sehe bei den Empfehlungen des RKI Probleme, aber an anderer Stelle: Angehörige sollen helfen. Na prima. Und wenn man keine hat? Oder niemand, der in der Nähe wohnt? Unsere Nachbarschaft besteht aus hauptsächlich älteren Herrschaften, viele alleinstehend, die Kinder leben jwd. Insgesamt haben wir an die 60% Singlehaushalte in Deutschland. Man kann nur hoffen, dass sich da immer Freunde finden, die nach den Leuten sehen, wenn diese in Quarantäne sind. Das halte ich nach den xenophoben Aktionen ggü. asiatisch aussehenden Personen in der Öffentlichkeit aber für unwahrscheinlich - so altruistisch sind wir dann doch nicht unterwegs.


    Eines möchte ich noch zu Bedenken geben: bisher sind die Fallzahlen recht gering, was gut ist. Allerdings hatten die meisten BL momentan Schulferien. Ich werde aufmerksam beobachten, wie sich die Fallzahlen verändern, wenn wir den Schulbetrieb wieder aufnehmen. Ich bleibe dabei: Wir sind ein riesiger Umschlagplatz für Viren und Bakterien in den Schulen.


    Keine Panik. Aber ich möchte bestmöglich vorbereitet und informiert sein.

    Hallo Zauberwald,


    wieso muss das Wasser warm sein? Ist zwar netter, aber die Seife wird ja auch bei kaltem Wasser wirksam, oder?


    Bei uns in den Läden war das Mehl fast ausverkauft und die Hygieneartikel sind ziemlich begehrt. Ansonsten haben wir aber alles bekommebn.

    Wir haben uns mit Wasser eingedeckt und ein paar Dosen mehr gekauft.


    Im Moment sind hier Ferien, bin gespannt, wie es nächste Woche anläuft. An der Schule haben wir fast 3000 Schüler, im Schulzentrum müssten es so um die 5000 sein (nie alle gleichzeitig da, logo), Lehrer im Zentrum haben wir um die 500. Ich muss also auch auf keine Großveranstaltung, weil ich die täglich habe. Und unsere Schüler sind mobil, viele waren beim Skifahren. Ich gehe nicht davon aus, dass niemand sich angesteckt hat. Pro Tag begegne ich an die 100 verschiedenen Personen recht nah, immer wieder auch wechselnd durch die Berufsschultage.

    Und diese Schüler sind wiederum in allen möglichen Branchen tätig, auch im Verkauf oder bei Dienstleistern, viele mit Kundenverkehr.


    Insofern: Wenn sich das Virus verbreitet werde ich ihm kaum entgehen können. Auch meine Kinder sind an großen Schulen, ähnliches Risiko.

    Wenn diesen Kelch, dann bitte mit milden Symptomen!

    Hallo Seph,


    1-2% sind keine geringe Mortalität.


    Masern haben eine eher geringe Mortalität von 0,1%, Pocken liegen bei 20%, da reden wir von einer sehr hohen Mortalität.


    Wenn wir mit einem 1% Sterblichkeit rechnen und einer Durchseuchung der deutschen Bevölkerung von 50% (was niedrig gegriffen ist, amerikanische Forscher gehen von bis zu 80% aus), dann reden wir bei 80 Mio Menschen insgesamt (es sind 83, ich bin aber nur Germanist) von vierhunderttausend Toten in diesem Land.


    Die Frage ist nur, in welchem Zeitraum - das kann sehr schnell im Laufe des Jahres gehen oder sich über mehrere Wellen über Jahre hinziehen - die Chance liegt dann in einem Impfstoff.


    Hoffen wir auf ein langsames Voranschreiten oder ein Ausbremsen der Verbreitung durch Quarantäneinseln etc. Die Chinesen haben gezeigt, wie das funktioniert, darum ist in China auch der Peak überschritten.

    Noch eine Kleinigkeit für Schmidt:


    Die Sterblichkeit betrug in China um die 1%.

    In China ist der Anteil der Älteren in der Bevölkerung aber nur halb so groß wie bei uns.

    Man muss also von einer höheren Sterblichkeit in Europa ausgehen.

    Mathematiker vor: Mal Faktor 2 bei doppeltem Bevölkerungsanteil?

    Hallo Hannelotti,


    irr dich da mal nicht, die Schüler reden sehr viel über ihre Lehrer und wie die aussehen. Das bekommst du halt nicht mit.

    Bei uns am Mittagstisch ist das für meine beiden Söhne Thema und auch in den socialmediagruppen der Mitschüler, in die ich ab und zu mal hineinlinse.


    Gossip über Lehrer ist absolutes Hobby der Jugend, auch, was das Äußere und die Klamottage angeht. Die memes sprechen eine deutliche Sprache und die werden an der ganzen Schule geteilt.


    Übrigens auch schon an den Grundschulen.

    Der Vergleich mit der Grippe hinkt - Corona ist offenbar ansteckender und tödlicher als die Grippe. Und wer die (echte) Grippe einmal hatte, weiß, dass man nicht nach einer Woche wieder fröhlich herumhüpft.


    Außer den traditionellen Hygieneregeln scheint es keine Abhilfe zu geben und da die Inkubationszeit bei einem Erkrankten in Italien bei 27 Tagen lag, ist das Virus auch schon hier oder wird es sein, wenn viele Reisende aus den Faschingsferien zurückkehren.


    Und ich mache mir schon Gedanken um die Erkrankung - um meine Eltern, Freunde und Verwandte, Nachbarn und Schüler - gar nicht wenige haben Vorerkrankungen. Mich würde es sehr interessieren, wie denn die Pläne aussehen, um eben Ältere und Vorerkrankte zu schützen - Schließen insbesondere der Förderschulen? Quarantäne um Pflegeheime herum?

    Wo kann man so etwas nachlesen?

    Auf jeden Fall werde ich morgen Wasservorräte ergänzen und mir meine Dosensammlung mal zu Gemüte führen.

    Und meine Mom werde ich auch bitte, Vorräte anzulegen. Vorsichtshalber.

    Ich bleibe sogar dabei, dass es unverantwortlich ist, jemand ohne Erfahrung und bar aller Kenntnisse zu den Inhalten in eine Klasse 12 zu stecken. Selbst bei allergrößter Kompetenz durch das Studium - das ist der Horror für den Lehrer und letztlich auch für die Schüler.


    Jivatma, hier in Bawü darfst du als Lehrkraft an Privatschulen an den Fortbildungen der öffentlichen Schulen teilnehmen. Allerdings nur, wenn noch Restplätze frei sind, was gerade nicht so häufig vorkommt.

    Ich denke nicht, dass du jetzt schon teilnehmen darfst, sondern erst, wenn du tätig bist und ab Mai finden für die Oberstufe keine Fobis mehr statt, weil wir mitten im Abi stecken. Finde raus, ab wann du teilnhemen kannst. Ohne Fortbildungen halte ich das für unmöglich.

    Ein hartes Brot, als Direkteinsteiger in die 12 am BG zu gehen. Ziemlich unverantwortlich von der SL.


    In Bw sind derzeit die drei Lektüren Steppenwolf, Faust I und Der goldne Topf zu lesen - diese drei münden in eine recht ungewöhnliche Aufsatzform, den Werkvergleich mit Außentext.

    Diese Aufsatzform muss sukzessive aufgebaut werden, da sie recht komplex ist (und der Außentext das auch noch schwerer macht) - dazu brauchst du dringend eine Fobi.


    Daneben sind noch 4 andere Abiturthemen zu unterrichten - Texterörterung/Textanalyse, Lyrikinterpreation (idr Gedichtvergleich, hier sind wir gerade im Umbruch von der Naturlyrik zur Reiselyrik, es kommt darauf an, wann die Klasse Abi schreibt), Interpretation Kurzprosa, Essay.


    Die zwei Jahre reichen nicht für all das - normalerweise wird in 11 vorentlastet, z.B. Kurzprosa und strukturierte Textwiedergabe wird vorgezogen.

    Du musst rausfinden, was schon gemacht wurde.

    Beschäftige dich mit den Abiturprüfungen.

    Beschäftige dich mit Unterlagen von Fortbildungen, die die Kollegen dir geben können.

    Bitte um Schülerprobeaufsaätze bei den Kollegen.

    Hilfreich könnte die Seite von Klaus Schenk sein, der eine Abivorbereitung für BW anbietet - zumindest bekommst du einen ganz guten Eindruck. Googel mal.


    Ungewöhnlich sind die Aufsatzformen:

    - Werkvergleich mit Außentext

    - Texterörterung/Textanalyse (die gleiche Aufgabe nur unterschiedliche Struktur)

    - Essay (mit einem reflexiven Schwerpunkt)


    Prosa und Lyrik sind recht klassisch, das wirst du mitbringen. Dein Problem ist, dass du dich einarbeiten, aber gleichzeitig darauf achten musst, dass deine SuS die Aufsatzarten auch kennenlernen und von dir so korrigiert werden, dass das fürs Abi passt. Die Zweitkorrektoren sind idr nicht besonders entgegenkommend oder kompromissbereit.


    Viel Erfolg

    Diese Form der Egoreiterei, die du betreibst, Miss Jones, kannst du dir leisten, weil du in einem Beruf arbeitest, in dem das akzeptiert ist und offenbar auch chique. Die Mehrheit der Menschen im Anzug ist verlogen... alle in Hoodies sind sympathische Freigeister. Korrekte Kleidung ist noch lange keine Verkleidung. Kindliche Einstellung.


    Die Mehrheit der Menschen in diesem Land arbeitet als abhängig Beschäftigte/r und/oder hat Kundenkontakt. Auch die Mehrzahl unserer Schüler wird das treffen. Und da es im Alltag ganz häufig so ist, dass "man (...) von der Beurteilung anderer in sehr kurzer Zeit abhängig ist", wie Schmidt ganz richtig schreibt, gehört es zum Erwachsenwerden dazu, sich mit gesellschaftlichen Konventionen auseinanderzusetzen. Sie einfach zu umgehen, weil man sich hip fühlt, ist für mich kein Lernziel.

    Vielleicht liegt es daran, dass viele Kolleginnen und Kollegen an den Beruflichen Schulen eine Ausbildung gemacht haben, so dass sie formal wear normaler finden als die Kollegen an den allgemein bildenden Schulen.


    Ich bin Profi. Ich lass mir das bezahlen. Ich nehme mich und meinen Beruf ernst und möchte ernst genommen werden. Zudem bin ich keine 20 mehr und möchte auch nicht so aussehen wie 20 - ich bin keine Mitschülerin.


    Miss Jones, werd erwachsen.

    Die Kleidung, die ich wähle, sagt etwas darüber aus, welchen Wert ich der Aktivität, zu der ich mich kleide, und den Personen, mit denen ich zu tun habe, beimesse.

    Die Kleidung sagt etwas darüber aus, wie ich mich wahrnehme und wie ich wahrgenommen werden möchte. Sie ist Teil meiner Identität, insbesondere im Beruf. Ich möchte nicht von einem Banker mit Hoodie beraten werden oder von einem Arzt in kurzen Hosen.


    Wie will man in Berufskompetenz erklären, dass man sich zum Bewerbungsgespräch angemessen kleiden sollte? Wo sind die Vorbilder, wenn es nicht die Lehrer sind?

    Hallo Nele,


    ich finde schon, dass es wichtig ist, über Kleidung als Teil der Identität zu sprechen, insbesondere bei jungen Erwachsenen.

    Ich hatte mal eine Friseurklasse, in der es nötig war, das Thema Bedeckung im Rahmen des Themas "Selbstachtung und Professionalität" zu besprechen.

    Verbieten möchte ich zwar nichts, das könnte aber passieren - in der Parallelklasse kam eine junge Dame mal im Bikinioberteil zur Schule.

    Beim Thema Löcher in den Hosen können auch meine jungen Männer mithalten - mir unangenehm, wenn die letzte Schicht Boxershorts dann auch noch verrutscht.

    Bei frei sichtbaren Genitalien neige ich dann schon dazu, Kleidervorschriften aufzustellen.


    Im Übrigen: Zur Professionalität in einer beruflichen Schule gehört es auch, dass die Lehrkräfte so gekleidet sind wie auch die Ausbilder im Betrieb.

    Unsere Männer tragen fast alle Sakko, die Damen könnte man auch in die Bank stellen. Wenn ich im Kostüm vor der Klasse stehe, werde ich anders wahrgenommen.

    Wie stellst du dir denn das Ref und eine anschließende Tätigkeit als Lehrkraft vor, wenn du so stark wie geschildert beeinträchtigt bist?

    Es hat durchaus seinen Grund, warum der Staat sich für die Gesundheit der angehenden Lehrer interessiert. Natürlich möchte man Kosten gar nicht erst entstehen lassen.

    Der Beruf, den du dir ausgesucht hast, ist einer der psychisch belastendten überhaupt. Krank dort hineinzustarten ist keine gute Idee. Für die Schüler ist eine Lehrkraft, die authentisch ist und Freude an der Arbeit hat, unabdingbar. Unter dem Stress und den Belastungen knicken viel zu oft auch diese Kollegen gesundheitlich ein,


    Insofern: die Angst vor der Therapie scheint mir Teil des Problems zu sein. Mein rat: Geh es jetzt an.

    Vor meinem Leben als Lehrer war ich mehrere Jahre im Projektmanagement, kenne also beides.


    Als anstrengender empfinde ich:
    - man hört den Antworten der Schüler im UG zu und versucht, die Schülerantworten in sinnvoller Weise an die Tafel zu schreiben, gleichzeitig unterbindet man Gespräche oder Störungen, bekommt mit, was nebenher läuft (Handy), bewertet die Schülerantworten (weil man ja auch mündliche Noten machen muss) und weiß immer, was als Nächstes kommt. Nach 8 Stunden Unterricht bin ich total erledigt. Im Büro ist das nicht vonnöten, es ist auch nicht vergleichbar mit Vorträgen vor Erwachsenen.


    - es gibt kaum Rückzugsräume. Man ist 30 Augenpaaren ausgesetzt und die jungen Erwachsenen beobachten einen sehr aufmerksam. In den Pausen führe ich oft Gespräche mit Schülern, während des Unterrichts gehe ich ungern auf die Toilette, ich trinke viel zu wenig (weil ich es vergesse) und komme selten zum Essen. Im Büro war das ganz anders, selbst auf Geschäftsreisen war ich freier, meinen Bedürfnissen nachzukommen. In der Schule taktet das der Unterricht. Besonders stark merke ich das, wenn ich krank bin: im Büro konnte ich mich vor meinen Rechner verkrümeln und auch mal langsamer werkeln, in der Schule geht das nicht. In der Schule ist man fremdbestimmter.


    - Der Orgaaufwand ist schon recht groß - man muss ständig vorausdenken. Montag habe ich Nachschreiber in einer Klasse, ich brauche eine Arbeit, drei freie Räume, muss die betroffenen Kollegen informieren, dass die SuS später zum Unterricht kommen und das auch noch eintragen. In der nächsten Klasse sollte ich Geld einsammeln, brauche Wechselgeld dafür und haben alle den Elternbrief bekommen? In den Stunden darauf sollte ich darauf achten, ob der Schüler x heute da ist, ich habe noch keine mündliche Note von ihm, weil er oft fehlt, ich sehe die Klasse aber nur noch ein Mal vor der Notenabgabe. Und ich muss seine Entschuldigungen prüfen, ob ein Attest vorliegt, wenn er heute fehlt, weil die Klasse in der 3 und 4 Stunde eine KA beim Kollegen schreibt und ich die Klassenlehrerin bin.


    - In den beruflichen Schulen läutet das Abitur einen Prüfungsreigen ein, der bis zum letzten Schultag geht. Für die Allgemeinbildner ist das strange, aber bei uns dauern die 18 Ausbidlungsgänge an der Schule zwischen 1 und 3 Jahren, dann gehen die Leute in die Prüfung. Und auch, wenn man nicht selbst prüft, ist man als Zweitprüfer oder Prüfungsaufsicht eingeteilt. Die Abstände zwischen den Prüfungsterminen werden immer enger, oft hat man wenige Tage für große Mengen, hält aber weiter Unterricht. In diesem Jahr prüfe ich in drei Schularten schriftlich und mündlich in Erst- und Zweitkorrektur, für 183 Prüfungsarbeiten in der BS habe ich 9 Tage Zeit, bis die Abi-Zweitkorrektur eintrudelt. Die Belastung im Prüfungshalbjahr ist hoch und steigt stetig.


    - Es gibt auch Positives zu berichten: Meine Schüler sind in der Regel nett und willig und man nimmt ein Stück am Leben der jungen Leute teil. Auch bei schwachen Klassen läuft es in der Regel gut, wenn man das Vertrauen der Klasse erworben hat. Wichtig ist Respekt und gute Orga (s.o.), das danken die Schüler. Klar gibt es auch Probleme, mit einer aktiven SL und einem guten Kollegium geht das aber.


    Ich liebe meinen Beruf, aber zur Wahrheit gehört auch, dass ich am Beginn jeder Sommerferien sehr müde und zerschlagen bin und faktisch eine Woche Schlaf und Ruhe brauche, um überhaupt in den Urlaub fahren zu können.

    Wie und wann die Eltern das Medikament genau gereicht haben, weiß ich nicht. Das Kind hat sich aber wegen des Untergewichts auch mehrfach in der Klinik befunden - und da gehe ich davon aus, dass man die Gaben nach Empfehlung gegeben hat. Gebessert hat sich dadurch aber nichts.
    Würdest du zuschauen, wie dein Kind verhungert?

    Neben der Wirkung auf die Psyche kann Ritalin auch körperlich wirken - der Appetit geht zurück.
    Ein Klassenkamerad meines Sohnes nahm Ritalin, als das Kind bei uns übernachtet hat und in Unterhose vor mir stand, habe ich mich erschrocken: ich habe noch nie ein so dünnes Kind gesehen.
    Die Mutter hat das Medikament schließlich abgesetzt, weil sie seine Gesundheit gefährdet sah (er ist auch viel kleiner als die Altersgenossen bei übergroßen Eltern) und seither nimmt der Kanbe stetig zu und hat Appetit.


    ADHS versuchen sie seither mit viel Bewegung/Outdoorfreiheit, einem eng geregelten Tagesablauf, einer gesunden Diät und Konzentrationstraining zu bekämpfen.


    Zumindest sieht der Bub heute viel gesünder aus.

    Gleichberechtigtere Gesellschaften zeigen deutlich, dass es sehr wohl einen Geschlechterunterschied gibt - eben auch in der Berufswahl.
    So entscheiden sich Frauen in den nordischen Ländern ganz frei eher für soziale Berufe statt für Mint und Technik.


    Die Frage ist doch nicht, ob Frauen gerne Hausfrauen sein möchten oder einen sozialen Beruf ausüben wollen.


    Die systemische Frage dahinter ist doch, warum ein Job in der Pflege (Schichtdienst, schwere Arbeit) so viel schlechter bezahlt wird als die Fertigung bei Porsche (Schichtdienst, schwere Arbeit).
    Das liegt an der Gesellschaft ganz allgemein- für den Porsche zahlen wir viel lieber und viel mehr als für Omas Pflege. Auch Frauen.
    Das liegt aber auch daran, dass Familienarbeit so schlecht bewertet wird, dass man dafür eben kein Geld und keine Rente erhält.
    Und wofür man kein Geld erhält, das ist wiederum nichts wert.


    Diese Wertung ist patriarchalisch - die Frauen sollen einfach vom Geld des berufstätigen Gatten mitleben. Und er ist stolz, Gattin und Nachwuchs unterhalten zu können.


    Um das zu verändern, müssten wir zu einer anderen Bewertung von Arbeit kommen. Das bedingungslose Grundeinkommen (bin kein Sozialist!) wäre eine Überlegeung wert, eventuell auch eine Grundrente nach niederländischem Vorbild, die jeder bekommt, der im Land gelebt hat - wir müssen Erwerbsarbeit und Einkommen entkoppeln.


    Ich fände es schön, wenn gerade wir Frauen uns auch trauten, Familienarbeit wertzuschätzen - moderner Feminismus kann es nicht sein, alle Frauen zur Erwerbsarbeit zu bringen, damit sie etwas wert werden. Wir sollten dazu übergehen, nicht mit den (männlichen) Wölfen zu heulen, sondern neue Standards zu setzen.


    Gerade wir Lehrkräfte sollten Familien, in denen man sich gut um die Kinder kümmert, sich Zeit für sie nimmt, sie fördert und fordert und ihnen soziale Kompetenzen vermittelt, zu schätzen wissen.

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