Liebe/r Ketfesem,
ich kann mir gut vorstellen, dass es dich Kraft kostet, wenn solche Zustände herrschen.
Ich halte zwei Herangehensweisen für sinnvoll - aber das können natürlich nur Ferndiagnosen sein:
1. Wenige klare Regeln einführen und die durchhalten - und sie tunlichst auch im Klassenzimmer "veröffentlichen" und mit der Klasse besprechen und am nächsten Elternabend den Eltern bekanntgeben.
zum Beispiel:
a) wer nicht pünktlich nach der Pause da ist bleibt auch draußen mit Info an die Eltern
bei kleineren Kindern wahlweise Eintrag ins Klassenbuch, beim 3. Mal Nachsitzen und Info an die Eltern
bei mir heißt das "nach mir kommt keiner".
b) Jede Arbeitsphase im Heft/am Arbeitsplatz beginnt mit einem Minidiktat - meist nur 1-2 Sätze (altersangemessen). Wer die nicht vollständig hat bekommt natürlich eine schlechte Heftnote, logisch.
Die SuS merken schnell, dass sie nicht mitkommen, wenn das Heft nicht aufgeschlagen vor Ihnen liegt und ich nehme da auch keine Rücksicht. So eine kleine Diktatphase (3-4 pro Stunde dürfen sein) bringt auch viel Ruhe in die Stunde, so dass man auch lautere Arbeitsphasen wagen kann. das ist übrigens auch ein gutes Beschleunigungstraining für langsame Schreiber.
c) Ein klares und lautes Zeichen für Arbeitswechsel - nicht deine Stimme. Viele nehmen eine Klangschale, die ist mir aber zu leise und zu eso, ich habe eine Holzglocke, wie sie auch am Schlagzeug verwendet wird. Und die ist laut. Auf das Zeichen hin herrscht sofortige Ruhe (ich habe große Leute), du kannst das aber auch als Zeichen für das Minidiktat benutzen und auf die Kleinen anpassen.
d) Nur einer spricht im Unterrichtsgespräch. Wer sich nicht daran hält, fliegt raus. Ohnen Ermahnung. Und ohne Diskussion. Bei mir den Rest der Stunde, du musst das wieder altersgemäß anpassen.
es gibt natürlich noch viel mehr Möglichkeiten, ich denke, da werden auch noch viele kommen, aber ich würde auswählen und die Anzahl begrenzt halten.
2. Weg:
Wenn du schreibst, dass du eher Disziplinprobleme hast würde ich das einmal analysieren:
1. Sieh dir deine Stunden an:
- hast du klar getrennte Arbeitsphasen?
- sind deine Arbeitsaufträge klar?
- sind die Arbeitsaufträge schwer genug? dass die SuS deinen Unterricht nicht ernst nehmen kann daran liegen, dass sie das Gefühl haben, keine Leistung bringen zu müssen. (kann auch andere Gründe haben).
- bist du stets konsequent?
- redest du zu viel?
- Wissen deine Schüler immer, was sie eigentlich tun sollen? Wenn nicht, woran liegt das?
Es ist sehr schwer, dass allein zu analysieren - ich denke, da könnte kollegiales Feedback helfen. hast du jemand im Kollegium, von dem du viel hältst? Muss nicht die beste Freundin sein, muss nicht die gleichen Fächer haben, das kann sogar bremsen.
Bitte doch, dich im Unterricht zu besuchen und gib ihr/ihm einen klaren Beobachtungsauftrag. Der sollte nicht allgemein sein, sondern ganz spezifisch (wie oben).
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man da viel erfährt, oft auch blinde Flecke, aber auch, woran es hapern könnte.
dann hast du die Chance, dich zu verändern und damit deine Situation zu verbessern.
Alles Gute
mitleserin
ich denke, dass