Beiträge von Stille Mitleserin

    Ich sehe mehrere Möglichkeiten - die zwei einfachsten scheinen mir folgende zu sein:
    1. Wie die Kollegen schon gesagt haben - den Vater bitten, sich zurückzuhalten.
    2. Warum es nicht direkt sagen, wenn der Papa es denn so genau wissen möchte. Ein charmantes "Du , ganz unter uns, dein Sohn ist extrem schwach. Was haste denn da Schreckliches großgezogen? und auch noch renitent? Hätte ich von dir nicht gedacht...."
    Wenn er es so sehr wissen will..... Natürlich ohne Zeugen, logo.


    Ich glaube nicht, dass er noch mal nachfragt.

    Lieber Primarlehrer,


    ich habe mich nicht klar genug ausgedrückt:


    Ich habe bei allen Meinungsäußerungen zum Thema Migranten, die eventuelle kritisch ausfallen könnten oder aufgefasst werden könnten, das Bedürfnis, hinzuzufügen, dass ich kein nazi bin oder zumindest bisher davon überzeugt war, keiner zu sein und auch kein Gutmensch, sondern ganz normal.


    Dieses verbale Absichern, ("isch bin aber kein nazi oder so, ne" oder "pegida is scheiße, ehrlich") diese Beteuerungen habe ich auch ständig von meinen Schülern gehört.


    Und wenn ich dann das hier lese


    http://www.gmx.net/magazine/pa…ss-rechte-gewalt-31268278


    dann ist das für mich einer jener Artikel, der den Menschen die Möglichkeit nimmt, ihre Angst/Furcht/Vorurteile zunächst mal einfach zu äußern, weil wer so was äußert ist eh ein Nazi und zu rechter Gewalt bereit. Diese Form der Selbsterniedrigung "Wir sind noch schlimmer als die Täter an Silvester, zunächst müssen wir uns an der eigenen Nase fassen." schlägt schon fast in einen Machismo nach dem Motto "Wenn sexuelle Gewalt, dann können wir deutschen dass eh viel besser als andere" um. das finde ich schräg.


    Aber m.E. nach ist das, was wir brauchen eine offene Debatte, in der man Kritik äußern darf. Dann kann ich auch erwarten, dass man nicht verallgemeinert und Pauschalurteile fällt, sondern eben genau hinsieht. Aber vielleciht dann, wenn man verbal seine Emotionen geäußert hat.


    Mich nerven die Pauschalisierungen auf beiden Seiten, weil das dem Thema schadet.

    Da ich mit einigen meiner Klassen sowieso thematisch ganz nah dran war, habe ich in den vergangenen Tagen das Thema Übergriffe in Köln zur Diskussion gestellt - mal das Thema Rollen, mal das Thema Asyl und Migration.


    Ich habe mich darauf eingestellt, auch einiges aus rechter Ecke zu hören, und fühlte mich gewappnet.


    Feststellen konnte ich:


    - Die Jugendlichen haben Angst, die Mädchen mehr als die Jungs. Das diffuse (Täter können nicht festgesetzt werden, Tat kaum nachweisbar, Polizei hilflos) trägt nicht dazu bei, die Angst zu zerstreuen.
    - Die Mädchen haben aber auch schon vorher Ansgt gehabt - sexuelle Gewalt ist bei uns an der Tagesordnung, Frauen im fortgeschrittenen Alter merken das nur nicht mehr.
    - Viele haben sich durchaus kundig gemacht und haben versucht, sich politisch korrekt zu äußern, um nicht in die rechte Ecke gestellt zu werden. Diese Abwehrmechanismen habe ich auch hier in der Diskussion wahrgenommen und auch an mir selbst. Eigentlich finde ich es furchtbar, dass wir das tun meinen zu müssen.
    - Ich bin mittlerweile überzeugt davon, dass rechtsstehende Parteien bei den nächsten Wahlen massiven Zulauf verzeichnen werden. Das Vertrauen in den "Starken" Staat ist im Moment angeknackst, wenn weitere Hiobsbotschaften dazukommen (Istanbul gestern, Morgen wird es xy sein), dann werden diese Dinge nicht so leicht vergessen. Steter Tropfen usw.
    - Viele Schüler mit Migrationshintergrund wünschen sich einen starken Staat, wie sie das ausdrücken. Alle haben die Vorfälle verurteilt, viele meinten, wenn die Polizei nicht helfen könne, dann habe der Bürger das Recht auf Widerstand.Dazu tragen auch Bericht bei, dass z.B. eine Gruppe Zuhälter aus Hamburg einen Schlägertrupp gegen Kleinkriminelle Taschendiebe ausgeschickt hat, die ständig die prostituierten bestohlen haben sollen. nach der schlägeraktion soll angeblich Ruhe geherrscht haben. Ich habe dann versucht, den Unterschied zwischen Widerstand und Selbstjustiz zu erklären, habe nur Schulterzucken geerntet.


    Für mich folgt daraus, dass es jetzt dringend notwendig ist, etwas zu tun, um
    - den Respekt vor der Polizei wieder herzustellen. Für die Schüler ist es nicht begreiflich, warum in den Statuten steht, dass ein Polizist sich anspucken lassen muss und nicht reagieren darf. Sie wünschen sich keine Deeskalation und Gewaltfreiheit bis zum Letzten, sondern eine Exekutive, die sich wehren kann.
    - zu verhindern, dass wir einen Rechtsruck erleben, wie schon viele europäische Nachbarn. Dazu scheint geboten, klar zwischen integrationswilligen Flüchtlingen und (klein)Kriminellen zu unterscheiden - für die Bürger sichtbar.


    Liebe Meike, du meintest, viele Dinge hörten sich nur gut an, seien aber nicht machbar und es würde Zeit brauchen, um die dicken Bretter zu bohren. Und damit magst du recht haben.
    Ich glaube aber nicht, dass wir viel Zeit haben.
    ich glaube, dass Otto Normalbürger jetzt Änderungen sehen will. Und Änderungen gehen, das sieht man ja ganz deutlich an unseren Nachbarländern. Dass diese meist im Rahmen eines Rechtsrucks erfolgt sind, interessiert vielleicht dich und mich und noch ein paar andere, aber nicht allzu viele.


    Ich bin gespannt auf die politischen Konzepte aus der Mitte und hoffe, sie kommen schnell und werden als wirksam wahrgenommen.


    LG


    Stille Mitleserin

    Liebe Meike,


    du hast recht, wenn du sagst, dass sich die Forderung nach "Aufräumen" einfach fromulieren lässt, dies aber nicht ganz so einfach umzusetzen ist. Ich bin auch kein Jurist, der dir ganz genau Auskunft geben kann.
    Aber ich bin noch in einer Zeit aufgewachsen, in der ein Salafist nicht einfach seine Blättchen verteilen hätte können - die Polizei hätte die Person sehr schnell wegen Verdachts auf Volksverhetzung mitgenommen. Und warum müssen die Personen (bei kapitalverbrechen) laufen gelassen werden - es gibt Länder (in Europa), die die Personen dann auch festhalten.
    wenn ich lese, dass Personen polizeibekannt sind und unter Beobachtung stehen dann wünsche ich mir, dass die Personen in Gewahrsam beobachtet werden. Dazu kann es nötig sein, dass wir mehr Überwachung brauchen (die ich, wie viele andere zwar nicht toll finde, mit der ich aber leben könnte) und eine konsequentere Umsetzung des bestehenden Rechts.


    wenn ich lese, dass die Polizei an silvester massiv angegangen wurde, bespuckt und mit Böllern beworfen, dann fällt mir dazu nur noch wenig ein. dann wünsche ich mir einen Gebrauch der Bewaffnung. ja, dann gibt es Verletzte.


    Aber ich stelle mir vor, jemand aus diesem Forum fährt in ein Land seiner Wahl und bespuckt Polizisten und bewirft diese mit Böllern. Ich kann mir nur wenige Länder vorstellen, in denen das keine Konsequenzen hätte.


    Du hast Recht, das alles ist aufwändig, kostenintensiv und bedarf eventuell einer (wehrhafteren) Neuausrichtung unseres Rechtsstaats, auf den ich eigentlich mal stolz war, ich nehme ihn nur als wenig wehrhaft wahr. Dass uns so eine Umstellung auch geschätzte Bürgerrechte kosten könnte ist mir auch nicht recht - aber vielleicht muss es sein.


    Wenn wir dann aber unsere Willkommenskultur leben könnten (was mir auch wichtig ist), aber die Personen konsequent bestrafen (auch mit deutschem Pass), die die Sicherheit der Menschen gefährden, wären wir ein Stück weiter.

    Was konkret getan werden kann?
    Kannste haben:


    - Die Flüchtlinge müssen schnell und digital erfasst und an andere Stellen weitergegeben werden. (auch erkennungsdienstlich), es muss auch erfasst werden, ob sie aus einem nordafrikanischem Land oder aus Syrien kommen. Erkennen lässt sich das wohl an der Sprache. Mit den nordafrikanischen Ländern muss zusammengearbeitet werden, um notfalls feststellen zu können, ob eine Person sich nur als syrischer Flüchtling ausgibt oder einer ist. Auch ein mitzuführender Chip wäre zu überlegen (hat unser neuer ausweis ja auch).
    Da dies aufwändig ist, muss man eventuell wirklich über eine Begrenzung der Flüchtlingszahlen nachdenken. (Obwohl ich kein CSU-Heini bin). Warum soll hier nicht gelten Familien, Kinder und Ältere/Kranke vor den jungen/starken alleinstehenden Männern?


    Hoffentliche Wirkung: Es ist nicht möglich, jeden Tag unter einem anderen Namen einen neuen Asylantrag zu stellen. Die Bundespolizei berichtet, dass die Täter ihre papiere zerrissen hätten mit der Behauptung, morgen könnten sie einen neuen Antrag stellen.


    - Ausweisung von Migranten und Flüchtlingen, wenn sie straffällig werden.
    Bisher ist das im Fall Asyl nur bei Kapitalverbrechen möglich - Diebstahl und sexuelle Belästigung gehören also nicht dazu.Soweit ich weiß, gehört auch Drogenhandel nicht dazu?


    - Schnelle Überprüfung der Flüchtlinge auf ein kriminelles Vorleben und konsequente Ausweisung bei Verbrechern - ich sage nur Ruanda.


    - Verstärkte Integrationsbemühungen: Mehr verpflichtende Integrations- und Sprachkurse, mehr Vorbereitungsklassen für junge Menschen, Paten, die Flüchtlinge begleiten, ein schneller Zugang zum Arbeitsmarkt für gut ausgebildete Kräfte


    - Eine konsequente Abschiebung von Menschen, die keine Flüchtlinge sind.


    - Ein komplett neues Einwanderungsgesetz, dass es gut ausgebildeten Fachkräften erlaubt, hier berufstätig zu werden, ohne, dass sich die Menschen als Flüchtlinge tarnen müssen, weil sie aus Nicht-EU-Staaten kommen.


    - Aufräumen mit kriminellen Parallelgesellschaften, rechten und religiösen Extremisten. Ein klarer Konsens, dass wir so etwas hier nicht wollen und deutliche Zeichen der Staatsgewalt.


    Und ein klares Zeichen nach außen: Ihr seid uns willkommen, wenn ihr mit uns friedlich zusammenleben wollt. Missverständnisse kommen vor, aber gegen Kriminelle tun wir etwas. Und wir werden genauso unangenehm wie eure eigenen Behörden.


    Das ist jetzt nicht mein eigenes Parteiprogramm und ich hoffe, es deckt sich auch nicht mit diversen rechten Gruppen....
    Aber vielleicht würden solche Maßnahmen verhindern, dass die Leute bei den nächsten Wahlen rechts wählen oder gar Flüchtlingsheime brennen.

    Lieber Bolzbold,


    hier geht es aber nicht um den "klassischen" Vergewaltigungsfall, bei dem sich ein "Gast" strafbar gemacht hat, sondern um eine (für mich) neue Form der sexuellen Belästigung und sexualisierten Gewalt in einer größeren Masse von mitmachbereiten Tätern.


    Ich habe schon alles mögliche auf dem Oktoberfest und woanders (als Freundin eines "Nordafrikaners" in einer entsprechenden Clique) erlebt, aber immer war jemand dabei, der die anderen zur Vernunft gebracht hat.
    Ich habe in Bezug auf die Silvesternacht noch nicht von Berichten gehört, dass einer der Männer seine Kumpels zur Räson gerufen hätte oder dem es zu viel wurde und der eine Frau aus so einem Kreis herausgeholt hat.
    Circa 1000 Personen und alle machen mit oder dulden zumindest stillschweigend? Eine kollektive Täterschaft?
    Für mich hat das eine neue Dimension, die mich bewegt und die mir Sorgen macht.

    Lieber Karl-Dieter,


    dann beantworte doch bitte meine Frage, was du als Anwesender in einer der beschaulichen Nebenstraßen (ulk - für Kenner) unternommen hättest - mit deiner Partnerin an deiner Seite und sagen wir 10 Männern, die euch umringen.
    Werd mal konkret.


    Und - lieber Thamiel, so ist also die Entscheidung gefallen, die Szenerie mehr oder minder sich selbst zu überlassen? Aus Rationalität? Und ein paar der Personen zu kontrollieren? Und dann wieder laufen zu lassen? Meinst du das wirklich?
    Sorry, habe gerade so ein familiäres rationales Exemplar in der Telefonleitung gehabt - allerdings aus Bayern. Da hörte sich das anders an.

    Du selbst hast zugegeben, dass die Lage am HBF für den einzelnen Normalbürger nicht beherrschbar war, selbst, wenn rambo dort mit seiner Freundin gestanden hätte.
    Der einzelne Bürger hätte den Platz nicht räumen können.
    Der einzelne Bürger/in hat sich kaum wehren können.


    Aber die Polizei war ja da. Sie hat 1. das Gewaltmonopol, 2. den Auftrag, für Sicherheit zu sorgen 3. die Möglichkeiten gehabt, sich auch gegen böllerwerfende Gewalttäter durchzusetzen.
    Und warum ist dann nichts passiert?


    Ich Durchschnittsbürger wünsche mir, dass die Exekutive ihren Job macht, dann brauche ich auch keine Waffen.
    Aber daran sind wir selber schuld - wenn die Polizei jemand verletzt, dann keimen schnell Vorwürfe auf, gegen die sich die Beamten kaum wehren können.
    Wenn es auch noch um Migranten geht stehen schnell Vorwürfe, rechts zu sein, im Raum.
    Ich wünsche mir eine Polizei, die sich durchsetzt und sich auch Respekt verschafft, wenn die erfahrenen Beamten es denn für nötig halten. Egal, gegen wen, mir ist das wurscht. Für unsere/meine Sicherheit.

    Lieber Karl- Dieter,


    gegen eine Vergewaltigung würde ich mich wehren bis zum letzten. Und ich habe gelernt, meine natürlichen Waffen einzusetzen - meine Stimme, meine Hände, meine Zähne und ganz zum schluss würde ich alle Schließmuskel öffnen und hoffen, dass ich nicht das Pech habe, auf jemanden zu treffen, der das auch noch toll findet.


    Aber zurück zum Thema Waffen - wie hier schon klar festgestellt wurde, liegt das Gewaltmonopol beim Staat (wo es hingehört). Da wundere ich mich, dass die Polizistin, der in die Hose gegriffen wurde und die bewaffnet gewesen sein muss sowie ihre Kollegen nicht entsprechend reagiert haben.
    Wenn ich an Platzräumungen in diversen afrikanischen Ländern denke, fallen mir andere Bilder ein...


    Zwischen nichts tun und alle nierschießen muss es noch was dazwischen geben, was vielleicht den Beamten auch Respekt verschafft.

    Lieber Karl-Dieter,


    jetzt mal Butter bei de Fische.


    Egal, ob ich Opas alte Luger im Keller liegen habe oder nicht, egal, ob ich eine Frau mit Waffenschein bin oder nicht, zu Silvesterfeiern habe ich grundsätzlich keine Waffen dabei.
    Du etwa?


    Obwohl ich wütend bin über die Vorfälle möchte ich doch auch keine amerikanischen Verhältnisse bei uns. Ich würde, so ich bewaffnet wäre, auch nur schießen, wenn ich mein Leben bedroht sähe. Fummeln ist zwar Scheiße, rechtfertigt aber kein Loch im Kopf. Sonst gäbe es viele Gelegenheiten...


    Was kann denn die Antwort sein? Ich habe meinen Mann gefragt, was er gemacht hätte, wenn wir uns am Kölner Bahnhof befunden hätten. Er meinte - na, nichts, in der Menge, ohne Waffe, und mit hätten sie uns dann gemeuchelt, dich (also mich) hätten sie abgegriffen (oder auch nicht, vielleicht wärst du (also ich) denen schon zu alt gewesen (danke).


    Was hättest du denn gemacht?

    Lieber Percy,


    da wirst du suchen müssen - nach jemanden, der sich auskennt.


    Grundsätzlich ist es aber wirklich so, dass die Pension um den Betrag der gesetzlichen Rente gekürzt wird.
    Die einzige Ausnahme ist dann möglich, wenn du unter 5 Jahren gesetzlich versichert warst, dann kannst du dir deine gesetzliche Rente auszahlen lassen. Habe ich versucht, war aber zu lang gesetzlich versichert.


    Nicht ganz fair finde ich die Regel schon - ich habe vorher in ein System eingezahlt, wenn ich die Zeit im Beamtentum verbracht hätte, wäre auch mein Pensionsanspruch höher.
    Aber: Es ist so.

    Mal von euren Streitereien abgesehen -
    ich kann mir schon vorstellen, dass die in Köln stattgefundene Form des sexualisierten Spießrutenlaufens auch für die anwesenden deutschen (darf man das so schreiben?) Männer ein Novum war. Und vielleicht sogar ein erschreckendes.


    In echten(?) Zeugenaussagen haben Männer beschrieben, dass sie als Begleitung ihrer Freundinnen/Frauen diese nicht beschützen konnten, weil sich die Menge eng um die Menschen schloss und viele Gruppe getrennt wurden. Ein Mann beschrieb, dass er seine Freundin gegen eine Plexiglaswand stellte und sich vor sie.


    Ob es also nur um die Frauen geht oder um eine Rolle, die die männlichen Personen unseres Kulturkreises so eigentlich nicht kennen und der sie offenbar nicht nachkommen konnten und genauso hilflos wie die Frauen vor den Übrgriffen standen, bleibt offen. Hilflosigkeit macht nicht glücklich. Siehe Vergewaltigungen nach dem WKII.


    Das Grundproblem ist für mich nicht die Rolle der Frauen - auch nicht im Islam. es ist die Rolle der Männer.
    Im Islam müssen Männer vor ihren Trieben geschützt werden, indem die Frauen sich verhüllen. Man verlangt den Männern nicht ab, sich selbst zu kontrollieren.
    In unserem Kulturkreis gehen wir davon aus, dass die männlichen Wesen, denen wir begegnen, sich sexuell kontrollieren können. Zumindest in der Regel. Und dass wir Frauen keine Beschützer brauchen, wenn wir uns in der Öffentlichkeit bewegen.


    Ein Freund von mir, der im Iran-Irak-Krieg gekämpft hat, sagt oft, wir würden hier auf einer friedlichen Insel leben und hätten keine Ahnung, wie die Weltenläufte so aussähen.

    Du fragst nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
    Aber du möchtest nichts darüber lesen.


    Meinen Glückwunsch an alle, deren Kinder schon mit 4 Jahren perfekt lesen und schreiben können, ohne zu üben gut in der Schule sind, die man nie antreiben muss, etwas zu erledigen, weil sie alles von allein machen, ihre Blätter und Zweige (sic!) schon als Erstklässler sammeln und viel Verständnis haben, wenn niemand zur Schulaufführung erscheint! Und krank werden diese perfekten Kinder nie. Und die Blumen gießen sich eh von allein.


    Die Niederungen meines unvollkommenen Alltagslebens sind da natürlich nicht nachvollziehbar. Da sollte ich mal an meinem Zeitmanagement arbeiten!


    Aber - upppsss - ich bin ja gar nicht schreibberechtigt in diesem Thread, bin ja keine SL.

    Ich weiß nicht, ob es dir weiterhilft, aber als ich als junge Lehrerin an eine neue Schule mit eigentlich angenehmen Kollegium kam, haben doch zwei ältere Lehrer getestet, wie weit sie gehen können.
    Einer hat mich vor meiner Klasse beschämt (weil ich eine alte Tradition an der Schule nicht kannte), der andere mich vor einer meiner Schülerinnen runtergeputzt.
    Im ersten Fall habe ich ein ruhiges Gespräch geführt mit dem Hinweis, das das gar nicht ginge, im zweiten Fall habe ich die Schülerin in ihre Klasse gebracht, bin zurück und dann habe ich zu brüllen angefangen. Laut. Lange.


    Seither ist Ruhe.


    Ich war nicht die einzige Betroffene.
    Ich glaube nicht, dass ich das als Refi anders gemacht hätte - vielleicht hilft es ja, sich zu wehren. Wenn etwas kommt das Handy hinhalten mit dem Hinweis "Das muss ich noch für mein Mobbingtagebuch aufnehmen". Sich auf die Hinterbeine stellen. Sich wehren. Kein Mobbingopfer sein. Das deutlich machen.


    Aber jetzt sind erst einmal Ferien. Genieß sie. Und wenn du Kinder hast, denk darüber nach, was du deinem Kind empfehlen würdest, wenn es in der zweiten Klasse gemobbt wird. Und das setzt du dann selber um.


    Viel Erfolg

    hüstel....


    Ich denke schon, dass viele Schulleitungen Familie haben.
    Ich glaube aber immer noch, dass die Schulleiter, die eine nicht arbeitende oder in Teilzeit arbeitende Gattin haben, die ihnen den Rücken freihält, es leichter haben als Schulleiterinnen mit Familie.


    Das zeigt sich an den kleinen Dingen - mein Mann hält mir (als normaler Lehrkraft) auch den Rücken frei, wäscht, kocht, macht hausi mit den Kindern, gestaltet mit Ihnen Freizeit und die Kinder lieben ihn heiß und innig. Mit einem Spreisel, einem kratzenden Hals oder den ersten Liebesquerelen genauso wie mit schulischem Ärger kommen die Kinder aber zu mir.
    Das sind nicht immer Dinge, die sich zwischen Tür und Angel erledigen lassen.

    Aus eigener Erfahrung kann ich nicht berichten.


    Nur über die Erfahrungen anderer.


    Grundsätzlich hast du auch als Schulleiterin in einem gewissen Rahmen die Möglichkeit, deine Arbeitszeit selbst zu gestalten.
    Das mag zwar auf manche Leute komisch wirken, aber dann ist die Schulleitung z.B. am Mittwochnachmittag nicht anwesend. Punkt.


    Ein Problem sind sicher die fixen Termine, auch am Abend. Aber auch da hast du in der Hand, wo du deine Prioritäten setzt. Bist du immer an Elternabenden im Haus oder eben nicht?
    Hast du ein gutes Team und bist du in der Lage zu delegieren? Viele SL haben Probleme damit, nicht nur die Arbeit, sondern auch die zugehörigen Kompetenzen abzugeben.
    Hast du den Überblick über Schulentwicklung, bist du gut vernetzt? Kannst du dich davon freimachen, alle politisch gewollten pädagogischen Neuerungen mitzutragen oder kannst du eine sinnvolle Neuerung, die deine Schule weiterbringt, wählen und gezielt an deiner Schule implementieren?
    Musst du im Kollegium bei Neuerungen kämpfen oder ziehen die Kollegen in der Regel mit?


    Kannst du auf gewiefte Elternvertreter zurückgreifen?
    Hast du einen guten Schulrat, der dich machen lässt und dich unterstützt?


    Ich denke, mit Familie muss man das offen leben - dann sitzt der Große eben einen Nachmittag bei Mama im Büro, weil er für xy lernt und Mama ihn unterstützt. Oder der Kleine ist, wenn der Hort zu hat, mal mit dabei. Ich habe das schon erlebt und fand das positiv.


    Ich hoffe, du machst es, es ist so schwer, gute Leute zu finden.


    LG


    Stille Mitleserin

    Liebes Rotkehlchen,


    ich bin mir sicher, dass es da draußen auch noch etwas anders gibt als nichts.
    Ich habe oft Schüler jenseits der 30 in der Berufsschule sitzen.
    Es ist gar nicht schlimm, immer wieder neu anzufangen - das machen ganz viele ihr ganzes Leben lang. Manche brauchen das auch, um sich lebendig zu fühlen.


    Es gibt eine ganze Menge Ausbildungsstellen, die noch offen sind. Es müssen vielleicht nicht die großen und bekannten Betriebe sein,
    der Mittelstand sucht manchmal ganz schön lang nach geeigneten Leuten.
    Die Frage ist, ob es Mainstream sein muss.
    Eine meiner Schülerinnen mit einem ähnlichen Weg hat vor ein paar Jahren bei mir die Einzelhändlerausbildung bei A.... und nebenher
    ein Wsstudium absolviert. Heute ist sie im mittleren Management, am Umsatz beteiligt und verdient definitiv mehr als ich.
    Aber: Sie muss dafür auch richtig schutteln.


    Den Haken sehe ich momentan mehr in der Motivation: In so einer Phase der Depression ist es kaum möglich, freudig und energiegeladen an
    neue Berufsmöglichkeiten zu denken. Dein Selbstbild muss wieder aufgebaut werden, du musst wieder zu der Überzeugung kommen, dass du etwas kannst.


    Und wenn es das Unterrichten nicht ist, so what? Dann kannst du etwas anderes besser.


    Aber nicht ich muss das denken, du musst das tun.
    Mein rat wäre, tätig zu werden, ehrenamtlich, für andere, damit du aus deinem Elend herauskommst und du dich wieder schätzen lernst.
    Dann erst werden sich Wege für dich auftun.

    Jetzt verstehe ich auch endlich den Namen Wollsocken....


    Also ich find ja auch 38 ist ne echte Übergröße. Frauen dürfen niemals mehr wiegen als 45 Kilo, egal wie groß sie sind.
    Und alles über BMI 20 ist jenseits von Eden.


    Ich glaub, ich wander nach Samoa aus.

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