Beiträge von Stille Mitleserin

    Liebe Piksieben,


    ich oute mich jetzt mal als mathematisches Untier - ich habe Mathe nie verstanden, es hat mich auch lange Zeit nicht interessiert. Für mich waren das immer böhmische Dörfer. Frag nicht, wie ich mein Abi ohne Mathekenntnisse geschafft habe - es ging aber irgendwie.
    Erst im Beruf hatte ich dann mit Mathe zu tun - und siehe - es ging, es hat mich interessiert und ich hab mich dahintergeklemmt.


    Heute schaue ich meinen Kindern über die Schulter und langsam fängt die Mittelstufenmathematik an, Gestalt anzunehmen. Und jetzt laufen mir Probleme der Kinder über den Weg. Was ist die kleinstmögliche Variante von gerundeten 3,52 mit drei stellen hinterm Komma? da fange ich an zu knobeln. Du lachst mich sicher dafür aus und hältst mich für dumm.


    Du verzeihst also, dass ich volles Verständnis für Schüler aufbringe, die sagen, dass sie Mathe nicht können.


    Ich bemühe mich übrigens auch um das gleiche Verständnis für Schüler, die sich mit Deutsch schwertun - auch, wenn mir das alles ganz klar ist.
    Es ist als Fachmann nicht leicht, die Probleme der Schüler zu verstehen - aber das ist unser Job als Pädagoge.


    Ich habe neulich eine Förderstunde mit einem Mathekollegen gegeben - er ist ein guter Lehrer, hat aber mit so vielen Fachbegriffen und Geschwafel erklärt, dass ich Nichts verstanden habe, geschweige denn der Schüler, der gefragt hatte.
    Ich plädiere für ein sehr tiefes Herunterbrechen der Probleme, besonders in Grund- und Hauptschulen, wenn schon viel verpasst wurde. Übrigens in allen Fächern.

    Ich weiß nicht, wie das Forum vor 10 Jahren aussah.
    Aber ich weiß, dass sich die Gesellschaft verändert. Sie wird pluralistischer. Und das ist auch gut so.


    Ich halte wenig von der klassischen Bildungseinteilung in Grundschultussen und Co. Die Gesellschaft heute gliedert sich doch mehr
    nach der Disparität der Lebensbereiche und das ist auch hier im Forum zu merken - die jungen Mütter haben eben andere Interessen und Ansichten als
    der 50-jährige Junggeselle.


    Die Einteilung in links=gut und rechts=nationalsozialistisch halte ich für zeitlich überholt - ich bin kein 68er mehr.
    Ich halte es damit wie in meinem Unterricht: Solange es verfassungskonform bleibt, darf jeder seine Meinung äußern, muss sie aber auch begründen können.
    Wir mögen hier historisch geschädigt sein, ja, ich sehe aber keinen Grund, konservative Meinungen als rechts zu verdammen und mich damit deswegen nicht mehr auseinandersetzen zu wollen.
    Ich bin Demokrat, ich setze mich mit allem auseinander (mit der oben genannten Einschränkung) - das tut mir in meiner Arbeit gut, denn wenn ich das nicht tun würde, könnte ich auch mit den Äußerungen meiner Schüler, die sich noch ganz woanders bewegen, nicht umgehen.
    Insofern schätze ich die Beiträge (auch die von Grundschultussen) in diesem Forum, auch wenn ich mich über manche aufrege.


    Adieu Nele, jetzt wird mein Wörterbuch verstauben.

    Lieber Primarlehrer,


    da ich annehme, dass ich 1. in einem anderen BL und 2. an einer anderen Schulform tätig bin, kann ich nicht beurteilen, wie das genau bei euch abläuft.


    Bei uns ist es so, dass die Praktikanten in der Regel zwei feste Betreuungslehrer haben (oft auch mich). Es ist wie im Ref genau vorgeschrieben, wie viele Stunden hospitiert, wie viele (Teil)Stunden gehalten werden müssen, wobei der Schwerpunkt beim Hospitieren ist. Zusätzlich sind die Praktikanten in der Regel einen Tag pro Woche am Seminar und lernen Didaktik.


    Beim Hospitieren besteht die Arbeit darin, Stunden nachzubesprechen. Ich mache das aber nicht zu jeder Stunde, sondern habe ein bis zwei Termine in der Woche - am Anfang länger, später reichen auch mal 20 Minuten.
    Beim Unterrichten der Praktikanten kommt es sehr auf die Person an - ich fange nie mit einer ganzen Stunde an, sondern lasse Teilaufgaben übernehmen: Eine Hausaufgabenkontrolle, die Einführung von Fachbegriffen, die Besprechung einer Karikatur etc, damit die Studis reinkommen. Richtung Schluss sind dann natürlich auch ganze Stunden dabei - hier gebe ich gern Material, die Didaktik lasse ich die Praktikanten aber gern selbst zusammenfieseln, sie sollen ja auch ausprobieren dürfen und natürlich findet dann eine Nachbesprechung statt.


    Das Ganze ist durchaus mit einer REfbetreuung vergleichbar. Wir verteilen das auf mehrere Köpfe, so möchte ich, dass die Praktikanten auch fachfremden Unterricht erleben oder sich mal einen ganzen Tag in eine Klasse reinsetzen, um die Belastung der Schüler zu erleben.
    Manche Praktikanten kümmern sich selber darum, manche brauchen Hilfe, das spreche ich dann mit den Kollegen ab.

    Liebe/r Chris,


    an den beruflichen Schulen ist es sehr wohl so, dass viele Schüler wissen, wofür sie arbeiten oder sie kommen im Laufe der Ausbildung dahinter.
    Für die Ausbildung bekommen sie ja auch Geld, das motiviert viele, und dass es das Echte ist (wie meine Schüler sagen würden), auch.
    Das macht uns Beruflern das Leben auch oft viel leichter als den Kollegen an den allgemeinbildenden Schulen (wenn es auch Bereiche gibt, die unangenehmer sind, zum Beispiel
    die ständige Prüferei).


    Aber hier reden wir über 14-jährige. Pubertierende Jugendliche, die zwar äußerlich sehr reif aussehen, aber oft noch nicht wissen, was sie mit sich anfangen sollen.
    Wer hier kein Theoretiker ist und bisher schon viel verpasst hat, weiß oft gar nicht, wie Motivation geht.
    Darum wünsche ich mir, dass gerade an der Hauptschule noch einmal praxisnahe Lernangebote gemacht werden und meine Erfahrung ist, dass man
    die Altersgruppe dann "einfängt", wenn man Interesse am Einzelnen zeigt.


    Du hast recht, wenn du sagst, dass das Leben kein Ponyhof ist. Das wollte ich auch keineswegs suggerieren. Aber was für Bindungen hat ein Jugendlicher, der sich gerade vom Elternhaus abnabelt in der heutigen Zeit? Wer eine stabile Peergroup hat, zählt oft nicht zu den Problemfällen.
    Meiner Meinung sollte die Schule hier Orientierungen anbieten.


    Das ist mit Sicherheit kein 100-Prozent-Erfolgsrezept. Soll es auch nicht sein.

    Ich ganz persönlich habe sehr wohl die Erfahrung gemacht, dass es mir leichter fällt, Schwierigkeiten von Schülern einzuschätzen, seitdem ich eigene Kinder habe.


    So sehe ich, wie und ob das Verlangte umsetzbar ist und an welchen Kleinigkeiten Leistungsprobleme hängen können. Und mir ist heute viel klarer, dass Schüler auch das Recht haben, zu versagen, dass es sogar wichtig ist für sie und ihre Entwicklung.


    Auch das Einfühlen in Pubertätsprobleme fällt mir leichter und ich finde einen besseren Zugang zu den Schülern.
    Im Gespräch mit Eltern finde ich mehr Verständnis und ich merke, wie sich viele meiner Positionen verschoben haben, z.B. dass es leicht ist, zu sagen, auch ein Hauptschulabschluss ist doch nett, solange es nicht das eigene Kind betrifft.


    Natürlich habe ich auch Kolleginnen und Kollegen, die es als Kinderlose hinbekommen, nah an ihren Schülern dranzubleiben. Aber ich sehe auch, dass das mehr Aufwand fordert.
    Insofern kann ich Sindbads Äußerung durchaus verstehen.

    Ich könnte mir mehrere Wege vorstellen:


    Wenn du die Zeit aufbringen kannst, wie wäre es mit einem persönlichen Coaching?
    Mit jedem S ein Gespräch führen- wo will er beruflich hin?
    Dann Ziele in Mathe vereinbaren - Aufgaben im Wochenplan geben, die abgegeben werden müssen - das gibt dann im Idealfall Lob.
    Und immer wieder Gespräche, Lob verbeiten für kleine Fortschritte, ernst nehmen, aber auch zeigen, was du willst und dass du darauf bestehst, dass eine ruhige Lernatmosphäre herrscht.


    So oft wie möglich klar machen, wo der Stoff Bezug zur Realität hat - bei Wahrscheinlichkeitsrechnung fallen mir da Spiele ein. Lass sie Lotto/Glücksrad/Roulette/Bingo spielen und dann rechnen. Vielleicht auch in vereinfachter Form. geht so was?


    Ich ködere Sus in der Mittelstufe gern damit, dass eine der Matheaufgaben in diesen zwei tagen auf jeden Fall in der KA drankommt - da tun dann schon ein paar mehr mit.


    Ich dene, dass Sus mit 14 oft noch nicht für sich lernen - sondern immer noch für die Erwachsenen. Stell eine Beziehung her, mach Mut.


    In den Berufsschulen haben wir oft Leute, die Probleme mit Dreisatz und Co haben - die sind, wenn man sich mit ihnen beschäftigt, dankbar, wenn sie es denn endlich verstehen. Sie haben auch meist nicht keine Lust, sondern so viel verpasst oder wirklich Probleme beim Verstehen.
    kannst du nicht in der HS vom lehrplan weg und wieder bei den Grundlagen einsteigen? Bei den Dingen, die klassische Grundkenntnisse sind, die sie wirklich brauchen?
    Vielen Sus macht eine einfache Projektarbeite (wir verkaufen Cocktails - wie viel brauchen wir von welchem Saft und wie berechnet man den Preis des Getränks) klar, wozu sie das brauchen.
    Kannst du so etas aufnehmen?


    Aufgeben würde ich sie nicht.

    Lieber Paul,


    auch ich kann mir kaum vorstellen, dass man sich kurz vor dem Master stehend noch nie Gedanken über die zukünftige Berufstätigkeit gemacht hat.
    Eigentlich würde ich mir vostellen, dass ein moderner Geisteswissenschaftler in den Semesterferien regelmäßig Praktika in Unternehmen absolviert, nicht zuletzt, um sich ein Netzwerk aufzubauen mit Alternativen.


    Lehrer mit Reli und Philosophie? Sieht eher Mau aus ... So ein Hauptfach erhöht doch die Chancen auf eine spätere Einstellung.

    Ich weiß nicht, wie das bei euch ist, aber bei uns gelten die sog. EPAs (Einheitlichen Prüfungsanforderungen) aus dem Abitur auch für alle anderen klassenarbeiten/Prüfungen.
    In diesen Epas sind drei Anforderungsbereiche vorgesehen -
    1. Der reproduzierende Bereich - bei diesen Fragen kann man also mit gelerntem Wissen punkten.
    2. Der Transferbereich - hier muss man schon die Grundprinzipien des Problems verstanden haben, es anwenden, aber noch nicht erklären.
    3. Stellung beziehen - hier muss man die Problematik erkennen, beurteilen, evtl. Lösungen anbieten (immer dialektisch) und seine eigene Position begründen können.


    Eine Arbeit hat stets aus allen drei Teilen zu bestehen - erkennbar für die Sus wird dies an den Operatoren (die auch gemischt sein können - "Nenne und erkläre" sind die Bereiche I und II). Natürlich sollten die Sus die Operatoren vorher kennenlernen dürfen!


    Die drei Bereiche sind je nach Schulart und Klassenstufe zu variieren - für die Kleinen heißt das mehr Bereich 1, für die Oberstufe bedeutet das, dass man mit Bereich 1 gerade mal Note 4-5 bekommt, mit Bereich I und II zusammen noch eine 3 und für die Noten 1 und 2 muss der Bereich 3 dazukommen.


    Insofern stellen sich die obigen Fragen gar nicht - es geht um die Anteile, die man eben schon bei der Fragestellung berücksichtigen muss. Folglich gibt es keine Frage ohne Operator (in Mathe sehen die etwas anders aus als in D, klar).


    Diese Systematik ermöglicht es auch, zu sehen, in welchen Bereichen der Schüler stark oder schwach ist - hat jemand nicht gelernt, kann er nicht abstrakt denken, hat er Schwierigkeiten mit der Pröblemlösekompetenz, dazu kann man dann auch beraten ... - ich schätze dieses system sehr.
    Soweit ich weiß, hat die KMK das deutschlandweit eingeführt. also, wo ist das Problem?

    Lieber Claudius,
    dass die ruhigen Sus, die eine gute Note bekommen, sich nicht beschweren, ist mir schon klar.
    Das sind aber die Schüler, die in den Feedbacks äußern, dass sie mit meiner Benotung nicht zufrieden sind, weil Kollege Claudius sie viel besser beurteilt, obwohl sie im Unterreicht genauso still sind wie bei mir.
    Und die anderen Schüler, die schriftlich schwach sind, erklären, dass sie im System von Claudius viel mehr mündlich tun müssten, um auf die selbe mündliche Note zu kommen wie die Kombischüler schriftlich gut/mündlich schweigsam.


    Führst du regelmäßig Schülerfeedbacks durch? kann sehr erhellend sein.
    Liebe Piksieben,


    ich mag besonders die Fälle, in denen zu erkennen ist, dass Schüler , je nach Fach, unterschiedlich viel Interesse aufbringen.
    Es tut mir gut, zu sehen, dass Schüler x in den Naturwissenschaften dabei ist, sich in D und GK aber hängen lässt. Das bringt mich dann oft dazu, mir Schüler x genauer anzusehen und Zugangsarten auszuprobieren, die auch dem einseitig Begabten entgegenkommen und auch Methoden aufzunehmen, die technischer/Mathematischer sind.
    Das hilft nicht immer, aber manchmal.

    Liebe firelilly,
    und wie stellst du fest, dass die Leute im Unterricht alles verstehen, wenn sie sich nicht beteiligen?


    Eine mündliche Benotung, die der schriftlichen nachzieht mit der Begründung "Der weiß ja alles" ist etas, was Schüler zu Recht beklagen.
    Die mündliche Note setzt sich ja durchaus nicht nur aus der reinen Mitarbeit, dem Strecken zusammen.
    Auch bei eher stillen Schülern kann man die Arbeit in EA, PA und GA beobachten - wie gut/tief>/flink werden hier Aufgaben gelöst, wie verhält sich die Person in der Gruppe?
    Hier müssten auch Präsentationen hinzukommen, wenn der stille Schüler seine HA/GA vorstellt.


    Und in BAWÜ ist es überdies so, dass wir Lehrer nachfragen müssen - nur aufgrund des Nicht-Streckens darf gar keine Note erteilt werden - hierbei sind die SuS aber im Nachteil, weil ich sie frage, wann ich will - und dann die Antwort benote. Wer von sich aus mitmacht, hat den Vorteil, dass er sich aussuchen kann, wann er etwas sagen möchte und wann nicht. Auch das sollte zu Jahresanfang vorgestellt werden - wie entstehehen die mündlichen Noten.


    Zur Gesamtnote - natürlich nutze ich den Taschenrechner.
    Und dann vergebe ich zwischen , 4 und ,6 die Endnote, die sich nach einigermaßen klaren Kriterien in dieser Reihenfolge richtet:
    - den schriftlichen Arbeiten räume ich mehr Gewicht ein.
    - ich beobachte die Tendenz über die Lernezeit - aufsteigend oder absteigend
    - wie ist die einzelne Lerntentwicklung der Person einzustufen? (Das sollte hier nicht zum ersten Mal kommen, idealerweise hat mindestens ein Gespräch pro Halbjahr über die Lernentwicklung stattgefunden)
    - wie sehen die Unterlagen aus, wie wurde bei den Aufgaben in der Klasse gearbeitet? (übungsaufsätze etc.) - Gesamtüberblick.


    Meine Schüler kennen dieses Vorgehen, das lege ich offen und erkläre es für den Einzelfall, wenn ich die Endnote herausgebe.
    Sie sind nicht immer glücklich, aber verstehen heißt nicht zwingend, einverstanden zu sein.
    Ich denke, dass jede Lehrkraft ihre eigene Liste hat - was in Ordnung ist. Wichtig ist aber, diese Kriterien zu formulieren und zu kommunizieren und das eben nicht erst bei der Endnotenvergabe.

    Ich würde Schmeili gern zustimmen - auch, wenn du dich bei der Beschreibung der Vorbereitungen auf deinen Unterricht bezogen hast.
    Warum stellst du alles bereit?


    Die kids lernen beim Hauswirtschaften ja mehr als das Zusammenrühren und Essen - gerade das Abwiegen, das Herrichten des Arbeitsplatzes und das Wiederaufräumen sind wichtige Punkte. Und das sind auch die Punkte, bei denen die Kinder sehen, dass sich z.B. der Matheunterricht lohnt, ganz praktisch.


    Mein mathefauler Junior wollte neulich Muffins backen - er musste das Rezept aber verdoppeln. Das hat zwar Zeit gekostet, aber die spätere Erkenntnis "ich hab das dann mal zwei genommen" und "125 Gramm mal zwei sind ein Stück Butter" waren Gold wert.


    Also: entspann dich, gerade in der Praxis lernt man viel mehr aus eigenen (Fehl-) entscheidungen. Lass die Kinder mal machen. Und wenns nicht schmeckt - unbedingt thematisieren.

    Depp.
    Meinst du ich wüsste das nicht.
    Und jetzt nehmen wir alle hier auf?



    Hier und bei unseren Nachbarn sah es mal genau so aus, noch gar nicht so lange her:


    http://www.beeldbank.leidenuni…age/id/FT083778/thumbed/5


    http://images.google.de/imgres…KAhUGYA8KHUviBfYQrQMIWjAR


    https://www.dhm.de/fileadmin/m…/Titelbilder/95009310.jpg



    http://www.hdg.de/lemo/img/zei…nge_foto_LEMO-F-8-045.jpg


    http://images.google.de/imgres…KAhUGDQ4KHSvpAFoQrQMIHTAA


    Ich finde einzelne Aussagen aus den Artikeln (die Taz habe ich nicht abonniert!) doch merkwürdig:


    Die Häuser sind völlig zerstört, liegen in Trümmern. Sie sehen es ja selber.“
    Fünf Monate waren sie als Asylbewerber in Deutschland, hatten gehofft, arbeiten zu dürfen. Jetzt sind sie mit ihren beiden Kindern wieder in das verlassene Haus eingezogen. Es gibt kein fließendes Wasser und keine Toilette, keine Fenster und keinen Strom. Sie müssen von dem leben, was ihnen die Nachbarn schenken. Arbeit finden sie seit Jahren nicht.
    Herr Murtezi (Übersetzung Monitor): „Wir haben große Sorgen, es ist eine Katastrophe, Sie sehen es ja auch.“
    Florie Murtezi (Übersetzung Monitor): „Wir sind einfach bitterarm. Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll. Wenn ich Geld und Möglichkeiten hätte, hätte ich ein Haus gebaut, hätte mein Leben hier geregelt und wäre nicht nach Deutschland gegangen.“


    Und wer soll die Trümmer wegräumen? Und die Jobs schaffen? Und alles schön machen? Und Menschenrechte implementieren?
    Vielleicht hilft Gott ja dabei.....
    Oder die Deutschen?


    Wie wäre es mit positiven Beispielen aus der jüngsten Geschichte, wo die menschen ihrem eigenen Glück nachgeholfen haben:


    https://upload.wikimedia.org/w…ration_am_4._November.jpg


    und das hier passt auch, wenn es auch nicht erfolgreich war, aber ich glaube fest daran, dass sich das noch ändert:


    http://c3445010.r10.cf0.rackcd…e/2793/big_585452346a.jpg



    Und auch hier bin ich fest überzeugt, dass es noch eine Änderung zu meinen Lebzeiten geben wird:



    http://www.jugendopposition.de…lstein_high__00428972.jpg





    Wenn alle gehen ändert sich nichts. Das kann nicht die Lösung sein.

    Na Pausenbrot,
    schade, dass du andere Meinungen einfach eklig und hohl findest. Wirkt ein wenig - na, sagen wir mal, einseitig.


    Unsere Menschenrechte sind nicht vom Himmel gefallen, dafür haben eine ganze Menge Leute auch bei uns ihr Leben gelassen.
    Traust du afrikanischen Ländern, deren Bürger du als Zigeuner bezeichnest (ja, bist du noch ganz dicht?), nicht zu, dass sie selbst einen Prozess
    auf dem Weg zu mehr Demokratie und Wohlstand im eigenen Land durchlaufen? Weil sie die deutsche Version ganz dringend brauchen?
    Und darum mögen sich alle an unseren tollen Menschenrechten laben?



    Und willst du mir wirklich erzählen, dass alle im letzten Jahr in Europa Angekommenen politische Flüchtlinge sind ? Das ist echt hanebüchen!
    Den Wohlstand in diesem Land versuchst du süffisant darzustellen. Wenn wie in Sierra Leone das Durchschnittseinkommen p a bei 340 USD im Jahr liegt sind 350 Euro im Monat viel Geld. In den A geblasen, wie du dich so fein ausdrückst.


    Und was in Gottes Namen hast du gegen den Libanon, der in den letzten Jahren seine Sache in Bezug auf Flüchtlinge ganz gut gemacht hat? Er ist nicht so gut wie Deutschland? Nur wir können das? Besser? Weil wir Deutsche sind oder wie? Und Geld kann man denen schon gar nicht geben?


    Willkommen in der Naziecke - oder deine demokratische Kinderstube war für den A....

    Liebe Wollsocke,


    ich mache auch niemand Vorwürfe, weil er staatliche Gelder beansprucht. das habe ich auch schon getan - Bafög und Co, und das mit gutem Gewissen.
    Ich wollte nur drauf hinweisen, dass es auch eine Dunkelziffer an Personen gibt, die beihilfeberechtigt wären, dies aber nicht beantragen. "Versteckte Armut").


    Natürlich haben wir auch Personen im Land, die nichts leisten wollen. damit müssen wir umgehen. Trotzdem macht es einen Unterschied, ob jemand hier etwas geleistet/nicht geleistet hat oder in einem anderen Land. Es gibt eine ganze Menge Länder (Dänemark), die ihren Bürgern eine Bürgerrente zahlen, unabhängig davon, wie lange die Person gearbeitet hat - einfach dafür, dass sie Dänen sind. Solche ein System verträgt nur begrenzte Zuwanderung. Das soziale System verträgt eine gewisse Zahl an "Erstgewinnern", das haben wir 1949 gesehen und auch 1990. Ich bin kein Wirtschaftsweiser, denke aber, dass auch hier eine kritische Masse nicht überschritten werden sollte.


    Pausenbrot: Wir machen den Menschen Hoffnungen - Hoffnungen, die so groß sind, dass sie wacklige Seelenverkäufer betreten, um ins gelobte Land zu kommen.


    Die Krux ist meiner Meinung nach, dass wir eben nicht nur klassische Asylbewerber anlocken (und da muss man sich überlegen, ob es nicht andere Möglichkeiten gibt - eben, den Nachbarstaaten der Kriegsländer Geld zu geben, selber Hilfe vor Ort zu leisten oder, ganz massiv, die Flüchtlinge auf sicherem Weg nach Europa zu bringen), sondern dass wir alle eingeladen haben - auch die, die sich in unserem Land aus wirtschaftlichen Gründen eine bessere Zukunft erhoffen. Ich kann das persönlich gut verstehen, schätze auch einige der Flüchtlinge, mit denen ich bisher zu tun hatte, ganz persönlich und menschlich, nur wäre mir lieber, wir würden dabei helfen, den Menschen eine Zukunft in ihrer Heimat zu ermöglichen - z.B. politisch oder als europäische Wirtschaftsmacht. Dass ein Staat ausblutet, wenn alle Jungen und Leistungsfähigen gehen, hat man an der DDR in den 50er Jahren gesehen. Die Konsequenz war der Mauerbau.


    Wir Deutschen möchten alle beglücken und teilweise können wir (uns) das leisten, ich habe aber den Eindruck, dass wir regelrecht erfreut darüber sind, dass wir endlich mal zeigen können, was wir so drauf haben. Ich möchte nicht, dass wir uns übernehmen.

    Ich wüsste nicht, dass es neu ist, dass plötzlich neue Schüler ohne Deutschkenntnisse in der Klasse sitzen. Ich erinnere mich noch gut an meine Grundschulzeit in den 70er Jahren, als regelmäßig neue Schüler aus der Türkei in der Klasse saßen - ohne jegliche Deutschkenntnisse. Leider ist meine damalige Klassenlehrerin schon verstorben, sonst würde ich gern mal nachfragen, wie sie das gemanagt hat.


    Ich fände es erst einmal wichtig, Zahlen zu haben, wie viele im letzten Jahr bei uns angekommene Personen denn nun regelrechte Flüchtlinge und Asylbewerber sind und wie viele davon Wirtschaftsflüchtlinge.


    So sehr ich die Großzügigkeit der Deutschen schätze, so sehr müssen wir uns auch klar machen, dass im Zeitalter der Globalisierung es auch in Afrika und Asien Internet gibt - wer hier ankommt berichtet nach Hause, wie es ihm geht. Dort, zu hause, entsteht ein Bild, das offenbar deutlich umreißt: In Deutschland geht es einem gut, in vielen anderen Ländern schlecht.
    Manche EU-Länder gehen offen damit um - so werden in einigen Ländern Flüchtlinge bewusst eingeknastet, damit diese nach Hause melden - kommt nicht hierher, hier ist es schlecht.
    Das ist dann auch so gewollt.


    Wir machen das nicht - sind ja auch ein freiheitliches Land. Der Effekt ist aber, dass sich immer mehr Menschen in Bewegung setzen auf dem Weg nach Deutschland, eben, weil es den Flüchtlingen hier gut geht und wir momentan gar nicht nach Asyl und WS unterscheiden (können). Damit benehmen wir uns wie der C&A-Hund - wir rühren kräftig die Werbetrommel - kommt zu uns, während unsere Nachbarn die Türen dicht machen.


    Wir sollten uns, ohne Totschlag und Tränendrüsargumente, sehr wohl überlegen, ob wir nicht daran schuld sind, dass so viele Leute im Mittelmeer ertrinken, denn wir locken sie an. Ein deutlicher Kurswechsel (nein, ich meine nicht einknasten!) würde sicher dazu führen, dass weniger Menschen migrieren. Vielleicht haben wir dann sogar die Möglichkeit, denen konkret schon vor Ort zu helfen, deren Leben wirklich bedroht ist (bevor sie barfuß durch ganz Europa tippeln müssen...).


    Hah , habe sogar einen Fachmann gefunden, der meine These stützt - ich hatte sie zuerst!
    http://www.welt.de/wirtschaft/…lingskrise-Wer-sonst.html



    Wir sind eigentlich ein reiches Land, haben aber trotzdem eine zunehmende Verarmung bestimmter Bevölkerungsgruppen zu verzeichnen.
    In unserem kollektiven Bewusstsein spukt Luther (und viele nach ihm) herum, für uns ist klar, wer Brot will, soll auch arbeiten, wer Leistung bringt, soll mehr haben als der, der keine Leistung bringt.
    Das Prinzip steht so schon in der Bibel - wir haben aber bereits vor der Flüchtlingswelle Probleme damit gehabt. Ich kann verstehen, dass Anja sagt, eine Lebensleistung sollte entsprechend honoriert werden im Vergleich zu Personen, die nicht arbeiten (dürfen). Und womöglich hat sie sogar auch schon einen Krieg miterlebt... - die Oma, nicht Anja. Und hat dafür noch viel mehr Gleichbehandlung verdient, oder?
    Und warum soll es keinen Unterschied machen, ob die Leistung hier erbracht oder in einem anderen Land erbracht wurde?
    Wo ist das gute alte tust du was für mich tu ich was für dich?
    Meine Mutter hat für eine leben lang (einfache, aber schwere) Arbeit + Kinder+ Pflege der Eltern eine Rente von 450 Euro. Solange es meinem Vater gut geht, ist das kein Problem, aber dann... Und sie hätte Probleme damit, Grundsicherung zu beantragen, für sie wäre das ein Makel - sie nennt das Sozialhilfeempfänger.


    Die schlecht versorgten Rentnergenerationen kommen ja jetzt erst - wir Beamte werden (zunächst mal) nicht dazu gehören.


    Um zum Punkt zu kommen - von unserem hohen und sicheren Ross fällt es leicht, eine Neiddiskussion für lächerlich zu erklären, aber es gibt eine Menge
    Personen, die unter ganz anderen Umständen leben und es nicht für gerecht halten, wenn Neuankömmlinge mehr Geld erhalten als sie.
    Politik muss für alle da sein, nicht nur für Arrivierte!!!

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