Beiträge von Stille Mitleserin

    Liebe/r Chrisy,


    ich schaue nach, ob ich etwas Schriftliches finde, ich schließe mich alias an - wir haben in Bawü gar keine Hauptschulen mehr, dass sind Werkrealschulen - die seit jeher ein 10. Jahr für die Schüler anbieten, die den Realschulabschluss erwerben wollen.


    Und das machen HS-Lehrkräfte - doch bestimmt auch bei euch?
    Ich denke/hoffe, dass hier niemand dazu gezwungen wird, sondern die Kollegen das freiillig machen - jetzt schon.


    Ich habe jetzt auf die Schnelle nur etwas zum bisherigen Aufstiegslehrgang gefunden - komplett am seminar ohne zusätzliches Studium:
    http://www.bs.seminar-freiburg…semfrbs-AL3_Merkblatt.pdf


    Ich grabe weiter....

    Ich bin davon überzeugt, dass diese Form der Ungleichbehandlung in Ausbildung (in Bawü) und Bezahlung aufhören muss - und zwar durch die Anforderungen der Gemschulen.
    Bin zwar eigentlich nicht so der Fan der Gemschulen in Bawü, aber diese brauchen dringend schulfremde Lehrkräfte - eben alle Arten. An diese Schulen sollen eben auch alle Schüler unterrichtet werden können.
    Die Gy-Lehrer lockt man nicht mit A12 an.... Und die Kollegien werden sich die Ungleichbehandlung in einem Kollegium auch nicht gefallen lassen.


    Auch, wenn die Nachqualifizierung (ich kenne nur die für Kollegen aus der Rea, die gern die Oberstufe unterrichten wollen) noch nicht festgezurrt ist - sie muss es bald werden. Und das pragmatisch - ich denke, ohne Studium nur über die Seminare. Und auch in kurzer Zeit, weil es viele geben wird, die das machen wollen.


    Ich freue mich darüber - jetzt müssen nur noch die GS-Kollegen ins Boot.

    Bei Jungen ist man sehr schnell auf der Suche nach Sportarten und Gruppen. Aber wie du das beschreibst ist das vielleicht nicht der richtige Einstieg für ein so zurückgezogenes Kind.


    Die meiste Zeit verbringt der Junge in der Schule und zu Hause. Und genau hier muss er die Erfahrung machen, selbstwirksam zu sein.


    In der Schule kannst du das fördern - mit Interesse, Lob und vielleicht mit Aufgaben, die er gut erfüllen kann. Kann er irgend etwas besonders gut? Hat er Interessen? Verwende sie in der Klasse, so dass er sich als selbstwirksam empfindet.


    Zu Hause geht das ganz gut - genau so. Seine Mama sollte darauf sehen, ihn zu beteiligen - Tisch decken, ihn etwas zubereiten lassen (einfache Dinge, erst mit Hilfe, dann allein), gemeinsam Spaziergänge machen (er darf springen, balancieren, über den Bach hüpfen, ...), mit ihm Rad fahren (meine Jungs sind schneller als ich, das macht die zwei immer sehr glücklich, wenn sie auf mich warten müssen), er liest etwas vor, gemeinsam Schewimmen gehen, Kind springt vom Sprungbrett, Mutter ist begeistert, ... - und dann Lob und Anerkennung im Alltag von der mama.


    Dahingehend würde ich die Mutter beraten.


    Der Weg in den Sport ist für mich der nächste Schritt, bei dem er schon ein wenig Selbstbewusstsein mitbringen muss, um in einer Gruppe von Gleichaltrigen zu bestehen.

    In der 7. sind die Kids zwar mitten in der Pubertät, aber auch noch neugierig.
    Wie sieht es aus mit:


    - den Sternen. Habt ihr eine Sternenwarte in der Nähe? Das wäre ein netter Auftakt. Und dann würde ich die Kids in alle Richtungen arbeiten lassen - von Science Fiction über Astronomie bis hin zur Astrologie - erst mal sammeln, dann sich die Kinder Themen suchen lassen. Das gemeinsame Thema wäre dann eben Sterne. Oder ein anderes Thema wirklich Fächerübergreifend bearbeiten.


    - Hab ich dich im Kopf als mathematisch technisch versiert? Such dir einen Schüler mit einem mindstorms -baukasten und lass die Kids programmieren. Geht einfach, ist in der Gruppengröße gut zu machen und die Kids stehen drauf. Ernenn den Schüler zum Co-Leiter.


    - Gibt es sonst einen Schüler mit einem ausgefallenen Hobby? In der Klasse? Frag doch mal nach - man könnte Musik machen, dazu Instrumente bauen, usw


    - Outdoor - das Thema der Altersstufe schlechthin. Verbringt die Woche draußen. Baut ein Lager im Wald. macht Feuer ohne Streichhölzer. Lernt, wie man Messer benutzt. Übernachtet eine Nacht dort.... Wenn du keine Ahnung hast hol dir den örtlichen Pfadichief, firechief, den Förster und den Jäger (nicht alle auf einmal) und lasst euch was zeigen.


    Viel Spaß!

    Ich habe festgestellt, dass oft schon einige wenige freundliche Gespräche mit Schülern das Eis brechen können - lob ihn, so oft es geht, geh zum Gespräch und erklär ihm Dinge und lob ihn, wenn es funktioniert, lob ihn, lob ihn, ...


    Beim persönlichen Umfeld wird es schwerer - meine Jungs sind in Feuerwehr/Kampfsport. Das sind ganz schön harte Truppen, nicht immer nur nett zueinander. Es gibt da nicht nur die Situation Erwachsene/Kinder, sondern eben auch oft Kinder/Kinder. Und die sind gerade in dem Alter nicht immer nett... und gerade gehen die Kampfsportler mit einem auffallend unbegabten Neuling nicht sanft um. Wenn der Trainer dabei ist, sieht das anders aus.


    In den Vereinen (diverse Sportarten) habe ich noch nie erleben dürfen, dass ein Trainer sich um ein schwaches Kind gekümmert hätte, es sei denn, das Kind hätte sich sportlich hervorgetan. Meine Erlebnisse und Beobachtungen sind, dass die Schwachen auf der Ersatzbank sitzen und die eh schon selbstbewussten Sportler gefördert werden. Oft sind es auch einfach viel zu viele Kinder für einen Trainer.


    So eine persönlich unterfütterte Förderung klappt dann eher in "Studios" - beim Kampfsport etc., das kostet dann aber auch eine ganze Stange Geld, das man erst mal haben muss.

    Tschuldigung,


    aber das , was ihr beschreibt, erfordert denn schon die Anwendung der Fachbegriffe, der Formel und ein gewisses abstraktes Denken.
    Zwar auf keinem hohen Niveau, aber ein Schüler muss sich damit auseinandersetzen. Und ich kann mir gut vorstellen, dass die Lust dazu nicht immer so hoch ist.


    Mit der Abstraktion ist das so eine Sache: sie fällt noch den Oberstuflern ganz schwer und meine ehemaligen Hauptschüler auf dem Weg zum Realschulabschluss und meine Hauptschüler brauchen immer eine ganz konkrete Sache, die sie quasi anfassen können, sonst wird das nix mit der Abstraktion. Das bedeutet, dass ich viele Fachbegriffe und Probleme mit kleinen Rollenspielen erkläre (Was ist Exekutive - 2 Schüler nehmen mich fest, weil ich Julians Handy stehle - sie brauchen diese Eselsbrücke, ansonsten lernen sie nur auswendig und verstehen es nicht. Seitdem ich diese Rollenspiele mache und viel mehr Eselsbrücken baue, werden die Leistungen auch besser.)
    Und da haben wir wieder das Fachleuteproblem - wenn ich einen Text lese, kann ich sofort Auskunft über Stil und sprachliche Mittel geben. Das fällt meinen 13ern diese JHahr so schwer - nach 10 Minuten haben die Süßen das erste Stilmittel gefunden, sind aber der Überzeugung, da ist nur das eine drin. In einem Kafka. Wenige Wochen vor dem Abi. Und wir haben das geübt. Wie die Blöden. Aber sie können es nicht. Ihnen fällt gar nichts im text auf, ist halt ein text.....



    Und wenn ich das Problem in D und GK habe, kann ich mir vorstellen, wie es in Mathe aussieht.


    Also: Probiert es mit Mathe zum Anfassen. Dann darf das vielleicht auch mal knobeliger werden.
    Dreiecke in die Hand drücken. Drachen bauen. Erst dann Fläche und Umfang ermitteln. Ich wette, die meisten fangen an, nachzumessen - würde ich übrigens auch tun. Allein die Formel ist ja schon eine Abstraktion. Ich Depp kann mir die Probleme der Schüler gut erklären!

    Die große Frage ist für mich eigentlich, wie du ganz allgemein mit dieser "Freundin" umgehen willst.
    War das schon immer so und du hast es nicht bemerkt?
    Dir liegt auch an der Thematik und du hast dich verändert?
    Sie hat sich verändert und nimmt das Thema ernster?


    Besteht die Freundschaft aus mehr als aus diesen Themen?
    Teilt ihr andere Dinge, bei denen die Kommunikation gut klappt?


    Wenn sie es wert ist, würde ich das Thema in Zukunft ausklammern (und das auch deutlich kommunizieren).
    Bei einer sehr guten Freundin würde ich vielleicht entsprechend kontern - habe aber die Erfahrung gemacht, dass manche das dann nicht so gut aushalten.
    Da war die Freundschaft dann schnell vorbei.


    Ich komme übrigens vom Land, da hat man eine andere Einstellung zu Tieren. Ich habe eben auch schon selbst gejagt und geschlachtet.
    Meine Haustiere sind recht verwöhnte Biester, meine Nutztiere werden artgerecht und mit viel Liebe gehalten - und mit Liebe und Dankbarkeit verzehrt.

    An firelilly -
    finde ich interessant - mir ist Schule oft viel zu basisdemokratisch, wenn ich anmahne, dass in der Wirtschaft ein Chef die Entscheidung einfach fällen würde, werde ich oft ermahnt - bei Lehrers muss das diskutiert werden. Und das kann dann oft dauern.... Habe ich so in der Wirtschaft nie erlebt. Da wurde ich zwar auch um meine Meinung zur Sache gebeten, manche Dinge wurden auch vom Team in Mehrheitsabstimmung entschieden, das Gros der Entscheidungen urde aber auf GF-Ebene gefällt.


    Jeder Lehrer hat die Möglichkeit, an seiner Schule das Prinzip "Guter Unterricht zählt und muss mehr geschätzt werden" zu stärken - eben über die Diskussionen, über kollegiales Feedback, offenen Unterricht, Schüler und Elternfeedbacks, Verstärkung der Fobis im unterrichtlichen Bereich, ...
    Ich habe sogar den Eindruck, dass viele Schulleiter es durchaus schätzen, wenn man sie daran erinnert, dass Unterricht der Hauptzweck ist.
    Nur mit moosern, liebe Lilly, wirst du nichts erreichen, wenn du aber Mitstreiter findest hat dein Anliegen gute Aussichten.


    Dass die NWTler besonders geschlagen sind mit Vor- und Nachbereitungen ist mir bewusst. Ich kenne es so, dass die Fachschaften dafür aber durchaus Poolstunden verteilen können. Dieselbe Zeit verbringt dann aber der Deutschkollege mit den zusätzlichen Gutachten beim Abi, der Geschichtslehrer mit Aktionen zu Erinnerungstagen (Europatag gestalten etc - bleibt bei uns immer bei der G-Fachschaft hängen...) und so hat jeder sein Päckchen zu tragen. Wenn du das zu ungerecht verteilt findest, würde ich auch da einen Fachschaftsentscheid herbeiführen - die SL kann Lehrer durchaus entlasten (allerdings nicht mit Assistenten und Sekräteren).

    Ich stimme nur bedingt zu bei - Arbeit mit nach Hause nehmen - da gibt es eine menge Leute, die auch zu Hause arbeiten, ab dem
    mittleren Management bleibt einem gar nichts anders übrig. Daneben: Telearbeitsplätze.


    Und natürlich gibt es eine Menge AN, die sich weiterbilden und sich zusätzliche Dinge anschaffen - für die Ausbildung, für den Betriebsrat, als Ausbilder etc.


    Gar so weit auseinander ist das gar nicht.


    Liebe Grüße von jemand, der schon mal AN war und jetzt Beamter ist.

    Liebe Firelilly,


    nehmen wir mal an, du wärest nicht Lehrerin geworden, sondern hättest heute eine Labortätigkeit.


    Würde dir alles Arbeitsmaterial vom AG gezahlt werden? Auch dein Kittel/Schutzkleidung/zusätzliche Fachliteratur?


    Die Antwort lautet: Wie bei den Lehrern würde dir dein AG einen Teil des Materials zur Verfügung stellen, den Rest (Kittel schuhe) müsstest du selbst zahlen.
    So geht es den AN in der Wirtschaft - mein Gatte bekommt viel gestellt, aber nicht alles, so muss er sich seine Sicherheitsschuhe und seine Spezialunterwäsche selbst kaufen,
    die dieser dann bei der Steuer wider absetzen kann.


    warum sollte es bei Lehrern anders sein?
    Wenn du massive Problem hast, schlage ich dir vor, innerhalb der Fachschaft zu beschließen, dass geisse Werke für die Bibliothek angeschafft werden - diese Gelder gibt es ja auch noch.

    Im Einverständnis mit der Schulleitung würde ich den Fall an die Schulaufsichtsbehörde weitergeben.
    Da lässt sich dann einiges erreichen, wenn man dran bleibt.


    Ansonsten: Habt ihr schon die Eltern des Mädchens informiert...
    Wenn der Vater aus einem gewissen Kulturkreis stammt, könnte das den Stein ins Rollen bringen.

    - spannend vorlesen - mit ausgeschnittenen pappfiguren, dem kommentierenden Monster, ... Aufnahmen anfertigen!
    - ein spiel aus einem Buch machen
    - kreativ mit Sprache umgehen - ottos mops - jedes Kind sucht sich ein zu seinem Namen passendes Tier (Vokal/Konsonant oder beides) und schreibt ein eigenes Gedicht( da kann dann auch gemalt werden)
    - mit Büchern kreativ umgehen - künstlerisch: ein altes Buch anmalen, einen neuen Einband gestalten, jede Seite mit Eselsohr versehen, etwas aus den Seiten ausschneiden, ...


    - Erfindungen rund ums lesen - den Nackengeradehalter, das Umblättertier, den im Liegen Buch aufrechthalter - entwerfen, zeichnen, basteln
    Kommt ein wenig auf die Klassenstufe an, mit erstklässlern geht einiges davon noch nicht.

    Wenn du darüber nachdenkst, verschiedene Werke zur Wahl zu stellen lass die Schüler doch gruppenweise referieren.
    Dann sind schon einmal ein paar Punkte bekannt und die Schüler können unter den Büchern frei wählen.


    Das erhöht sicher den Spaßfaktor.


    Mit Lesetagebüchern habe ich gute Erfahrungen gemacht, diese enthalten für gewöhnlich einen Pflichtkatalog (dann sind die Portfolios auch vergleichbar)
    und Wahlaufgaben, von denen eine Mindestanzahl anzufertigen ist.


    So kannst du das Portfolio auch im Unterricht anfertigen lassen, denn die Mindestzahl an zu bearbeitenden Aufgaben bemisst sich an den schwächsten SuS, die Stärkeren
    bearbeiten mehr Wahlaufgaben.


    Ich habe gute Erfahrungen mit kreativen Wahlaufgaben aus anderen Bereichen gemacht: Zeichne/male eine Szene/Figur,
    welche Musik oder Geräuschkulisse passt zur Szene x, wenn man verfilmen würde, Umwandlung einer Szene in ein Drehbuch,
    stellt eine Szene als Standbild dar (in der Gruppe) und nehmt das Foto mit auf, überhaupt Fotos sind hilfreich,
    male das Zimmer/den Park in Szene x usw., welche Kleidung trägt x/Beschreibung, ....


    ich habe natürlich große Leute, aber vielleicht ist auch was für die Kleinen dabei.


    Ich finde es wichtig, dass alle Sinne angesprochen werden. So können manche unbekannte Talente entwickeln.

    Im vierten Unterrichtsjahr am BK? Was für BKs habt ihr bei euch?


    Auf dem Weg zu einem höheren Abschluss ist das auch etwas anders - hier bringen die Schüler schon einen Abschluss mit, mit dem sie ins Berufsleben starten könnten.
    Interessanterweise sind aber eben die Grundkenntnisse häufig nicht da, nicht einmal bei ehemaligen Realschülern. Das könnte aber vielleicht daher kommen, dass diese Schüler einfach ignoriert und irgendwie durchgeschoben werden und dann auf den weiterführenden Schulen landen....
    Und: es muss nicht jeder ein Abi/Fachabi machen.


    Aber darüber sprachen wir ja nicht - wir reden über Personen noch ohne Schulabschluss, die die Grundlagen erwerben und sich dafür nicht motivieren können.
    Und meiner Meinung nach muss eben alles getan werden, um diesen Jugendlichen die Basis mitzugeben, damit genau das, was du beschreibst, nicht passiert.

    Ich will mich hier wirklich nicht als Weltverbesserer aufspielen und natürlich habe ich auch Schüler, die ich trotz aller Bemühungen nicht erreiche.


    Aber:


    Im geschilderten Fall, marie, (solche Klassen habe ich auch)


    - hätte ich die Klasse in Absprache mit der Klassenkonferenz zunächst einmal umgesetzt.
    - persönliche Gespräche geführt.
    - unwillige Personen während der Stunde in den Betrieb geschickt - mit einem netten Begleitanruf.
    - hätte schnell ein klärendes Gespräch mit Ausbilder und Azubi geführt.
    - hätte zusätzliche machbare Maßnahmen zur Nachhilfe empfohlen - in Form einer zu unterschreibenden Zielvereinbarung, dass bei Nichterfüllung eine Abmahnung des Betriebs nach sich zöge.


    Gerade in der BS stehe ich oft in enger Verbindung mit den Betrieben (besonders, wenn ich Klassenlehrerin bin, das mache ich aber auch als Fachlehrerin), das macht zwar Arbeit, aber meine Schüler wissen das und viele (nicht alle) schätzen das. So halten sich eben die Motivationsprobleme in der BS in Grenzen.


    Aber hier ging es ja um die Vollzeitschule, da geht der Druck über die Betriebe nicht. Man kann, wie schon vorgeschlagen, das Elternhaus einschalten, wenn es denn kooperiert.


    Lieber Chris,
    ich sprach von differenziertem Arbeiten, nicht von Aussetzen.
    Die, die mitkommen, arbeiten sich in kleinen oder größeren Schritten vor.
    In meinen KAs verlange ich eine Menge.
    Dazwischen bin ich aber bereit, auch kleine Schritte zu goutieren und mit mutmachenden Noten zu versehen.
    Wer das 1x1 nicht beherrscht, bekommt ein Mal die Woche eine 2-minütige Abfrage. Ganz persönlich. Darauf gibt es eine mündliche Note. Nur für ihn.
    Die Formeln stehen natürlich in einem separaten Formelheft - natürlich mit Heftnote. Und können da nachgeschlagen werden.
    Ich denke, die Probleme haben auch etwas mit Organisation zu tun.


    An manchen Stellen könnte es hilfreich sein, eine Fachschaftsentscheidung zu erwirken - zum Beispiel eben, dass jeder Mathekollege ein Formelheft führen lässt, das die schüler auch in den Arbeiten verwenden dürfen. So sind die Formelhefte aus den vorausgehenden Jahren vorhanden - das müsste man natürlich auch an die Schüler kommunizieren. wer das Heft in der Arbeit nicht dabeihat, hat dann Pech.


    ich finde gerade diesen Anteil an meiner Arbeit spannend - was kann ich in dieser Klasse tun/verändern, damit es Wirkung zeigt. Darüber hilft auch der Austausch mit den Kollegen - ich finde das bereichernd. Für mich sind solche Klassen besondere herausforderungen, die mir Spaß machen, da werde ich dann wirklich kreativ, ziehe alle Register und nehme ein Erfolgserlebnis mit, wenn ich ein paar erreiche. Bisher wurde ich noch nie enttäuscht.



    Ein Schüler hat mir zu Beginn jeder Stunde sein gefülltes Mäppchen zeigen müssen (hat eine Sekunde gedauert, er hat es hochgehalten oder eben nicht, ein Blick meinerseits, 19 Jahre alt, weil er nie Material dabeihatte), bis es ihn genervt hat und er meinte Frau Mitleserin, ich habs kapiert.
    na also.


    Ich ertappe mich (und auch Kollegen bei Unterrichtsbeobachtungen/ kollegialen besuchen) oft dabei, zu wenig Orientierung zugeben, wo wir sind und was wir gerade machen. Uns ist das klar, wir haben die Stunde im Kopf, aber unseren schülern oft nicht. Das bedeutet zum beispiel, dass man jede Stunde mit einem Überblick beginnt. "Wir sind immer noch in der Weimarer Republik und gerade bei Problem Nummer 7, der Hyperinflation. Kann bitte noch mal jemand erklären, as die Hyperinflation ist. Aha, es wissen nicht alle, ich komme bei Jonas vorbei und erkläre das nochmal, die anderen lesen im Buch bei Deflationspolitik weiter."


    Für Mathe würde das bedeuten - wir sind immer noch bei den Flächen, schlagt mal euer Regelheft auf, da müssten jetzt x und y stehen. Ist das bei jedem da? Heute erweitern wir das Problem auf xy, wer kann noch nichts mit dem Rechteck anfangen? ich komme vorbei, die anderen machen weiter mit x".


    Da hilft es, die Gebetsmühle immer dabeizuhaben.


    Das sind dicke Bretter und man erreicht nie alle, aber es gibt sogar Fortbildungen für so etwas.
    Das ist unser Job. Ich mache ihn gern.

    Die finden es cool, nichts zu können.
    Gute Noten hätten sie sogar gern. Aber halt ohne was dafür zu tun.


    Das hört sich für mich nach einem guten Startpunkt an.


    Beispiel: Ich erkläre die Konjunktivbildung. So lange, bis es der Letzte kapiert hat und mir erklären kann;
    und dann schreibe ich einen Test - mit dem Vorgehensangaben an der Tafel. Sichtbar.


    Sie müssen nur noch umsetzen, das gerade Verstandene anwenden. Und dann gehen Schüler mit einer 2 da raus und sind glücklich und sagen - jetzt habe ich das mit dem Konjunktiv verstanden. Die Einstellung ist dann eine andere, dieses Gefühl "ich kann das". Darauf kann man aufbauen.


    Dass du genervt bist, kann ich gut verstehen. Das bin ich auch oft.

Werbung