Beiträge von Stille Mitleserin

    Netter Versuch.
    Kommt aber mit uns nicht mit...


    - SuS schwänzen die Berufsschule - Gespräche mit Betrieben
    - Schülerin wird im betrieb sexuell belästigt, Gespräch mit Kammer
    - Schüler handelt mit Drogen kommt nicht zur Schule weil in U-Haft
    - Schüler ist Nachts bei den Eltern rausgeflogen, weiß nicht wohin, ruft mich nachts an
    - Schülerin ins Frauenhaus bringen, kann nicht nach Hause zurück
    - Schüler prügeln sich ernsthaft, beide 27 Jahre alt und sehr groß und schwer
    - Mutter von Gymnasialschüler ist besorgt um Abinoten
    ...


    Nein, ich will eure Arbeit wirklich nicht klein machen, ich weiß sie zu schätzen.
    darum sollte es auch keine Klassengesellschaft geben (unter Lehrern)

    Ich hatte das eher scherzhaft gemeint und wollte nicht erneut die ich mach mehr Diskussion lostreten.
    Und jetzt mal ernsthaft - bei über 3000 Schülern schleusen wir dieses Halbjahr 1300 durch eine Abschlussprüfung.
    Was habt ihr zu bieten?


    Die Kollegen vom Gymi, die sich nach dem Ref notgedrungen bei uns bewerben sind im ersten Jahr erschlagen von der Pfüfungsdauerhetze im zweiten Halbjahr.


    Also: Berufler for president!! :dollar:

    Warum willst du das tun? Zu meiner Zeit war das Bafög zinslos und bei der Rückzahlung wurde eine Menge angerechnet: Gute Noten, Geschwindigkeit, Kindererziehungszeit etc. Da blieb dann gar nicht mehr viel von der Summe übrig. Den Rest habe ich zinslos abgestottert.


    Ich kann mir keine Bank vorstellen, die (auch bei den derzeitigen leitzinsen der EZB) ein zinsloses darlehen vergibt. Warum also? Du zahlst dann mehr als du müsstest.

    Da sie Schularten sich immer mehr durchmischen ist es wichtig, dass eine Gehaltsstufe für alle Lehrer kommt. Und dass die SL und stv SL attraktiv bezahlt werden, damit man die Stellen wieder anständig besetzen kann.


    Ich verstehe nicht, warum die Gymi-Lehrer hier so jammern - hallo, die Berufler nehmen nicht nur das Abi ab (was im Gym eben nur in einem Jahrgang vorkommt und folglich auch nur einen Bruchteil des Kollegiums treffen kann) , bei uns nimmt der Durchschnittskollege 2 Abschlussprüfungen pro Jahr ab, viele auch 3 oder mehr.


    Und natürlich bleibt es an uns Beruflern hängen, wenn wir 17-jährige in die Berufsschulen bekommen, denen die Kollegen in 10 jahren weder Lesen noch Schreiben noch die Grundrechenarten beigebracht haben - und wir dürfen es dann an zwei Schultagen in der Woche richten, dass die Schüler durch Primar und Sek I einfach durchgereicht wurden, eine Lehrstelle ergattert haben und der Betrieb nun sagt - aber nicht mit solchen Leistungen.


    Übrigens sagt der Schwabe von der Stange auch "das Teller" der Butter usf - das ist Dialekt, auch wenn es mir schwerfällt. Und so reden hier auch die älteren Erzieherinnen und alle finden das normal...

    Ich glaube, ich check die Frage nicht richtig.


    In meiner Notenliste steht bei Michi xy im Fach z Folgendes (schriftlich zählt 2/3, mündlich 1/3)


    1. HJ


    Ka1: 3,2
    Mdl: 2,7


    (gab eine 3 in der Halbjahresinfo)


    2. HJ


    KA2 : 4,4
    mdl: 3,4


    Nun errechne ich (Excel!) den mündlichen Durchschnitt aus 2,7 und 3,4 = 3,05


    und dann rechne ich (Excel) 3,2 + 4,4+3,05 = 10,65 / 3 =3,55


    Und jetzt fange ich an zu runden und überlegen - schriftlich zählt stärker, welche Tendenz zeigt sich, wie ist die Anstrengung des Schülers/Veränderungen zu bewerten, usw.
    Und dann trage ich eine Note ein.


    Habe ich das richtig verstanden dass du die 3 aus der Halbjahresinfo noch mal als separate Note zählst??

    Na na, Spinner war fantastisch bei der Umsetzung solchen Unterrichts.


    Ich schätze mittlerweile beides in Kombi - zunächst muss die Analyse klappen, dann kommen die produktionsorientierten Verfahen zur Vertiefung.Oder umgekehrt.


    Beispiel: Reimschema eines Gedichts erarbeiten lassen wie du es oben vorschlägst, dann: selber machen.
    das kann man binden, indem man beispielsweise versucht, den vorliegenden Dichter zu "kopieren", man kann auch ein Gegengedicht oder ein Parallelgedicht schreiben lassen.


    Oder: Reime tauschen lassen, neue Wörter finden.


    Oder: an den Vortrag binden, z.B unreine Reime "verbessern", dann interpretieren, was sich verändert hat.


    Die Werke kann man dann wieder analytisch verwerten: Was ist denn eben so typisch für den Dichter (nicht nur Reimschema - Welche Stilmittel wurden nachgeahmt, das kann mit Größeren schön für den Epochenunterricht verwerten.)

    Ich bin mir nicht sicher, wie das in anderen BL läuft - in Bawü bekommt nur das LBV die Info, die Bezüge regelt auch das jeweilige RP. Allerdings wird der Familienstand auch in der Persoakte vermerkt - die SL wird also davon erfahren.


    Bei uns heiraten viele Kolleginnen und Kollegen, das wird auch in der GLK beklatscht. Wen sie geheiratet haben, geht keinen was an. Klappt das nicht bei euch? Aber wenn ihr schon zusammenlebt, weiß das Dorf doch eh Bescheid, oder?


    Ich würde es nicht verheimlichen, sondern einfach das tun, was alle tun - sagen, ich hätte geheiratet. Wieso auch nicht, du hast nichts zu verheimlichen.


    Meine Erfahrung ist: Je selbstverständlicher eine Person mit Ungewöhnlichem/Nicht-Mainstream in ihrem Leben umgeht, umso leichter ist es für die Umwelt, das zu akzeptieren. Viel blöder ist, wenn du es nicht sagst und die Kollegen dann neugierig werden.


    Es wird Zeit, dass wir im 21. Jahrhundert ankommen. Trau dich!

    Ich wundere mich - auch unsere Schüler werden mit wildfremden Prüfungsvorsitzenden konfrontiert, im Stex 2 sitzt auch immer eine Unbekannte, ebenso bei den mündlichen Examensprüfungen. Da kommen dann eben auch mal ungewöhnliche Nachfragen (Bei mir damals: "Ich habe mal eine Klausur gestellt mit der Aufgabe: "Schreiben Sie ein Frühlingsgedicht". Ein Schüler schrieb "Es grünt." Wie hätte ich das bewerten sollen?" - Da steckte ich in der Patsche.)
    Das ist normal.


    Wo ist dein Problem? Was willst du im Ref machen?

    Ich verstehe das nicht ganz - die Notizen der Diagnostiker werden ja thematisch zum Kind gemacht worden sein, nicht zu etwas anderem. Ergo ist alles, was zur Person des Kindes gehört, dem Kind/seinen gesetzlichen Vertretern zugänglich zu machen...


    Aber etwas Grundsätzliches zum Testen:
    Du hast nichts über das Alter des Kindes geschrieben. Ich habe bei Kindern (eigenen und fremden) und auch bei meinen Schülern die Erfahrung gemacht, dass Testergebnisse sehr tagesunterschiedlich ausfallen können und auch vom Tester abhängen. Je älter die Kinder sind, umso mehr schwindet das, aber auch unter meinen Großen (16 Jahre aufwärts) gibt es noch das Phänomen, dass diese beim Test die Lust verloren haben, sie der Tester genervt hat, die Konzentration irgendwann zur Neige ging, etc.


    Bei Intelligenztests in der Primarstufe sind die Kinder bis zu 3 Stunden beschäftigt - zwar mit kleinen Pausen, aber wie ein Schüler von mir gestern so schön formuliert hat: Da setzt man auch mal Prioritäten.


    Insofern finde ich es nicht falsch, dass du dich auf "Reihenergebnisse" des Unterrichts stützt, die täglich erbracht werden und eben noch mal ein ganz anderes Bild zulassen.

    Schantalle, du hast Recht, Kinder lernen ganz selbstverständlich und gern und sind auch stolz auf ihre Erfolge - man sehe sich den Dreijährigen an, der gelernt hat, die Rutsche zu erklimmen.
    Das Problem an Schule scheint mir, dass die Kinder und Jugendlichen nicht unbedingt das lernen, was sie jetzt gerne lernen würden. Der 45-Minuten Takt (man ist gerade in ein Thema vertieft, hat erste Erkenntnisse gewonnen und würde gern weitermachen... Aber dann erklingt der Gong und der Flow ist vorbei) ist tödlich.


    Eine meiner Klassen, die Geschichte nicht in der schriftlichen Prüfung haben, hat mich gebeten, doch bitte Aktuelles zu behandeln (was im Bildungsplan nicht vorgesehen ist). Nun bemühe ich mich, in Längsaufschnitten von der Geschichte auf die Zeitgeschichte zu kommen, z.B. von Kolonialisierung zu aktuellen Sezessionsbestrebungen. Die ganze Klasse ist dabei und macht mit.


    Das würde für eine Montessori-Pädagogik sprechen, auf jeden Fall für eine Mitbestimmung in der Themenwahl, dann würden die Leistungen auch Spaß machen, ohne dass es dafür Geld gibt.

    In den letzten Beiträgen ging es um die Diskussion, ob das Verhalten des Kindes noch in die Kategorie "normal" oder schon "verhaltensauffällig" fällt. Die Kollegen sind offenbar der Meinung, es handele sich um ein verhaltensauffälliges Verhalten, ich stehe auf der Position, dass das Verhalten nicht schön und auch nicht tolerabel, aber eben noch normal ist.


    Warum?


    Ich habe immer wieder außerhalb der Schule gearbeitet. Auch als Putzfrau. In der Schulzeit, im Studium, als meine Kinder klein waren. nebenher halt.


    Und da ist mir des Öfteren ein Hygieneverhalten von Erwachsenen aufgefallen, das man nicht mehr als normal bezeichnen kann.


    Zum Beispiel hat, in einem Gemeinschaftsschlafraum, ein Mann nachts seine Lampe nicht gefunden. Er hat sich neben dem Kopf eines Lagernachbarn erleichtert. In einer Firma, in der nur Frauen arbeiteten, hat die Vorgängerin die Klobrille wohl verschmutzt - die Nachfolgerin hat einen Haufen vor der Toilette abgesetzt.


    In unserer Schule besuche ich während meiner Aufsicht die Mächentoiletten - es ist unglaublich, wie diese teilweise hinterlassen werden. Ich habe einen guten Draht zu unseren Reinigungskräften, die sich oft über den Zustand der Jungentoiletten echauffieren. neulich habe ich einen Blick hineingeworfen (abends!) - an unserer Schule scheint es mehrere Exemplare wie den Grundschulknaben zu geben, die sind dann eben 16 Jahre aufwärts.


    Soll ich weitermachen oder wollt ihr mehr?


    Das bedeutet nicht, dass ich das Verhalten des Kindes gutheiße - das habe ich auch nirgends geschrieben. Aber es ist mittendrin in der Hygienerziehung und benötigt zur Korrektur seines Verhaltens offenbar Unterstützung. In der Hoffnung, dass, wenn er bei uns ankommt, die Hygienekonventionen kennt.


    Hier wird viel zu Schultoiletten geschrieben - es scheint an der Zeit, das Thema Hygiene im Unterricht zu behandeln.


    Übrigens erinnere ich mich an die Toiletten meiner Grundschulzeit - noch heute träume ich davon, grässlich, es hat sich also nichts verändert.

    Gern geschehen, Belehren gehört quasi zu meinem gut bezahlten Job!


    Aber du, schantalle, zeigst eben sehr deutlich, wo dieses Nichwissen über Kinder hinführt - ein Kind, das auf dem Klo danebenpinkelt wird daheim missbraucht - ist doch klar. kann gar nicht anders sein. Und das soll pädagogisch gedacht sein?


    Und da scheinen auch meine Belehrungen, dass es eben normal ist, sich in dieser Entwicklungsstufe zu befinden (lies deinen Freud, falls du einen hast!) , nichts zu fruchten.


    Da wirst du noch viele, viele Erfahrungen sammeln müssen, um aus deiner pädagogischen Einbahnstraße herauszukommen.

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