Noch einmal: Väter/meist Mütter verzichten auf einen Teil ihres Gehaltes und auf einen Teil ihrer Pensionsansprüche, um die Kinder großzuziehen.
Sie haben oft die Entscheidung getroffen, sie wünschen sich die Kinder (zum privatvergnügen sozusagen).
Die Kosten für die Aufzucht und Erziehung leisten zu einem großen Teil die Halter (ich stelle mal meine Sprache um, damit auch die Hundeliebhaber mich verstehen.)
Im Alter der Eltern dienen diese Kinder aber nicht nur der Absicherung der eigenen Eltern( wozu sie durch zusätzlichen Elternunterhalt aber verpflichtet werden können), sondern sie sichern die gesamten Senioren finanziell und pflegerisch ab.
Das klassische Dinks-Paar (double income no kids) sieht finanziell wesentlich besser aus: beide mit Vollverdienst, beide mit voller Rente/Pension, die Möglichkeit, Rücklagen zu bilden. Im Alter eine Absicherung in Geld und Pflegeleistungen durch die Kinder von Fremden.
Eine Familie wird zudem stärker besteuert, da sie ja auch mehr verbraucht, in den grundlegenden Abgaben ist sie gestellt wie die Dinks.
Die Dinks profitieren also von den Familien, ohne sich einschränken zu müssen. Im Alter stehen sie mit mehr Geld da als die Eltern von Kindern und erhalten dieselbe Rente und Pflegegeld ohne Abzüge.
Das BVerfG hat schon öfter aufgefordert, Familien gleich zu stellen mit Kinderlosen. Bisher ist da wenig passiert.
Natürlich darf jeder selbst entscheiden, ob er die Nachteile in Kauf nehmen will. Gut, dass das noch ein paar Leute tun - sonst sind wir Lehrer bald arbeitslos.
Aber wenn Kinder da sind, leistet die Familie einen hohen Beitrag zur Konsolidierung der Gesellschaft, der nicht honoriert wird.
Eben auch nicht im Berufsleben. Natürlich ist es nicht mein persönlicher Spaß, wenn mein Mann im Schichtdienst arbeitet, er tut das nicht aus Spaß an der Freud und 40 % seines Gehaltes gibt er an den Staat ab. Wenn ich arbeite mache ich nicht meine eigenen Zeiten - ich muss mich danach richten, was mir vorgesetzt wird. Dafür gibt es nun Gesetze die besagen, dass ich nicht zur Bilokation fähig sein muss, wenn ich Kinder geboren habe, sondern der Arbeitgeber mir mir gemeinsam daran arbeitet, mir die Berufstätigkeit zu ermöglichen.
Da hier im lehrerforum offenbar ganz viele Leute unterwegs sind, die von Kindern gar nichts halten probiere ich es einmal mit einem anderen Beispiel:
Stell dir vor, dein Partner/deine Partnerin erleidet in jungen Jahren einen Schlaganfall und wird pflegebedürftig. Du willst ihn/sie nicht ins Heim geben und versuchst, den Alltag mit Pflegediensten zu organisieren.
Du musst dann einen Tag um 6 zur Öffnung der Prüfungsaufgaben sein und jeden Tag zur ersten Stunde anfangen, der Pflegedienst kommt aber erst später. Du lässt den Partner also entweder allein liegen oder weckst ihn um 4.30, um ihn zu waschen und anzuziehen.
Dein Partner isst schlecht allein, der Pflegedienst bekommt das Füttern aber nicht bezahlt und macht es auch nicht - dann macht das sicher die Nachbarin von nebenan? Und auch mal Windeln wechseln sollte da drin sein, oder? Oder möchtest du gar etwa darum bitten, nicht zur ersten Stunde kommen zu müssen?
Du sitzt in der GLK - heute ist Physio bei dir zu Hause, du hättest gern mit dem Therapeuten gesprochen. Die Konferenz dauert aber noch eine Stunde. Der Hausarzt kommt gegen Mittag zur Untersuchung - du bist nicht mal da, um die Tür aufzumachen. Macht das wieder der Nachbar? Oder möchtest du einen festen freien Nachmittag, der für Therapien und Arztbesuche wirklich frei bleibt?