Beiträge von Stille Mitleserin

    Ähmm,
    verwechselst du mich?


    Mein Kollegium ist ziemlich toll, ich bin glücklich als Lehrerin, wenn auch manchmal gestresst,
    ich empfinde viele von jungen Müttern vorgetragene Forderungen als schräg, kenne auch die Realität von Frauen, die nicht an vorderster Front jammern, sondern klammheimlich versuchen, alles irgendwie zu wuppen und es manchmal einfach nicht schaffen. Ich kämpfe seit ich denken kann für eine
    Gleichstellung der Frauen - auch im Berufsleben, so wie die Frauen in meiner Familie vor mir.


    Dafür setze ich mich ein. Nicht nur in meiner Schule.


    Im Übrigen fände ich es schön, wenn du die Beiträge lesen würdest - oder zumindest versuchtest, sie zu verstehen.

    Hallo Schantalle, vielleicht hinkt der Vergleich Kind - pflegebdürftiger Partner.
    Aber wie soll man einem Kinderlosen sonst erklären, dass es da eine/ mehrere Personen gibt, die abhängig werden können von einem selbst?
    Insofern finde ich den Vergleich zulässig, denn es geht um nahestehende Personen, für die man sich verpflichtet fühlt. Und die Gefühlsseite
    ist eben auch nicht zu vernachlässigen.


    Mir war auch wichtig, herauszustellen, dass jeder in die Bredouille kommen kann, plötzlich von einer anderen Seite her herbe Verpflichtungen
    zu bekommen, die sich eben nicht ganz so einfach schieben oder delegieren lassen.


    Wer kinderlos ist, schimpft gern über die wehleidigen Mamas, vergisst dabei aber, dass der Partner (und wenn man den nicht hat, die Eltern)
    einen in eben dieselbe Situation bringen kann, nicht mehr jederzeit abrufbereit zu sein. Und meiner Ansicht nach muss man auf pflegende
    Kollegen besondere Rücksicht nehmen, weil diese neben der Doppelbelastung ja einen Zustand vor sich haben, der nicht durch das Erwachsenwerden der Kinder,
    sondern in der Regel durch den Tod des geliebten Angehörigen endet.


    Ich hatte gehofft, so Verständnis bei den Nicht-Kinderfreunden zu wecken.
    Davon abgesehen ist das nicht überdramatisch, sondern realistisch, knapp 13% der Pflegebedürftigen sind unter 60 Jahren.
    https://www.statistik.rlp.de/f…efte/2005/05-2005-284.pdf

    Dann muss ich hier doch noch die GK-Keule auspacken:
    (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.


    Na, wiedererkannt? Artikel 20, einer unserer Ewigkeitspragraphen.
    Das sozial bedeutet hier keineswegs nu, dass der Staat Personen hilft, die es allein nicht schaffen.
    Darin findet sich auch die Unterstützung innerhalb der Familie (z.B. Elternunterhalt) wieder, ebenso wie die
    Unterstützung untereinander innerhalb der ganzen Gesellschaft, z.B. durch Rücksichtnahme für Personen, die sie brauchen.


    Schule ist ein Teil davon, nicht nur für die Schüler, sondern auch innerhalb des Kollegiums.
    Dies stammt aus der klaren Einsicht unserer Gründungsväter und Mütter, dass eine problematische Situation jeden einzelnen von uns jederzeit treffen kann.


    Mrs Pace, jemand muss gepflegt werden, nämlich Mr Pace. Gibt es nicht? Dann stell dir doch irgend eine Person vor, zu der du eine innige Beziehung unterhältst.


    Job aufgeben mit Mitte 40 is nich - zumindest für Normalverdiener.
    Was ich pflegetechnisch beschrieben habe entspricht nicht mal der Pflegestufe 2. Entsprechend wenig Geld bekommt man für eine "andere Lösung" zugeschossen.
    Ein Heimplatz kostet sagen wir mal im Schnitt 3200 Euro im Monat.
    Je nach Rentenbeiträgen des Partners bleiben da gerne mal 1500 Euro übrig, die der Partner zu zahlen hat. Reicht dir das Geld nicht mehr? Dann empfehle ich eine Scheidung...
    Oder eben die Pflege zu Hause mit allen denkbaren Verpflichtungen, die alle um dich herum mitberühren werden.
    Aber das ist ja kein Problem, wir sind ja ein Sozialstaat.

    Noch einmal: Väter/meist Mütter verzichten auf einen Teil ihres Gehaltes und auf einen Teil ihrer Pensionsansprüche, um die Kinder großzuziehen.
    Sie haben oft die Entscheidung getroffen, sie wünschen sich die Kinder (zum privatvergnügen sozusagen).
    Die Kosten für die Aufzucht und Erziehung leisten zu einem großen Teil die Halter (ich stelle mal meine Sprache um, damit auch die Hundeliebhaber mich verstehen.)


    Im Alter der Eltern dienen diese Kinder aber nicht nur der Absicherung der eigenen Eltern( wozu sie durch zusätzlichen Elternunterhalt aber verpflichtet werden können), sondern sie sichern die gesamten Senioren finanziell und pflegerisch ab.


    Das klassische Dinks-Paar (double income no kids) sieht finanziell wesentlich besser aus: beide mit Vollverdienst, beide mit voller Rente/Pension, die Möglichkeit, Rücklagen zu bilden. Im Alter eine Absicherung in Geld und Pflegeleistungen durch die Kinder von Fremden.


    Eine Familie wird zudem stärker besteuert, da sie ja auch mehr verbraucht, in den grundlegenden Abgaben ist sie gestellt wie die Dinks.
    Die Dinks profitieren also von den Familien, ohne sich einschränken zu müssen. Im Alter stehen sie mit mehr Geld da als die Eltern von Kindern und erhalten dieselbe Rente und Pflegegeld ohne Abzüge.


    Das BVerfG hat schon öfter aufgefordert, Familien gleich zu stellen mit Kinderlosen. Bisher ist da wenig passiert.


    Natürlich darf jeder selbst entscheiden, ob er die Nachteile in Kauf nehmen will. Gut, dass das noch ein paar Leute tun - sonst sind wir Lehrer bald arbeitslos.
    Aber wenn Kinder da sind, leistet die Familie einen hohen Beitrag zur Konsolidierung der Gesellschaft, der nicht honoriert wird.


    Eben auch nicht im Berufsleben. Natürlich ist es nicht mein persönlicher Spaß, wenn mein Mann im Schichtdienst arbeitet, er tut das nicht aus Spaß an der Freud und 40 % seines Gehaltes gibt er an den Staat ab. Wenn ich arbeite mache ich nicht meine eigenen Zeiten - ich muss mich danach richten, was mir vorgesetzt wird. Dafür gibt es nun Gesetze die besagen, dass ich nicht zur Bilokation fähig sein muss, wenn ich Kinder geboren habe, sondern der Arbeitgeber mir mir gemeinsam daran arbeitet, mir die Berufstätigkeit zu ermöglichen.


    Da hier im lehrerforum offenbar ganz viele Leute unterwegs sind, die von Kindern gar nichts halten probiere ich es einmal mit einem anderen Beispiel:


    Stell dir vor, dein Partner/deine Partnerin erleidet in jungen Jahren einen Schlaganfall und wird pflegebedürftig. Du willst ihn/sie nicht ins Heim geben und versuchst, den Alltag mit Pflegediensten zu organisieren.
    Du musst dann einen Tag um 6 zur Öffnung der Prüfungsaufgaben sein und jeden Tag zur ersten Stunde anfangen, der Pflegedienst kommt aber erst später. Du lässt den Partner also entweder allein liegen oder weckst ihn um 4.30, um ihn zu waschen und anzuziehen.
    Dein Partner isst schlecht allein, der Pflegedienst bekommt das Füttern aber nicht bezahlt und macht es auch nicht - dann macht das sicher die Nachbarin von nebenan? Und auch mal Windeln wechseln sollte da drin sein, oder? Oder möchtest du gar etwa darum bitten, nicht zur ersten Stunde kommen zu müssen?
    Du sitzt in der GLK - heute ist Physio bei dir zu Hause, du hättest gern mit dem Therapeuten gesprochen. Die Konferenz dauert aber noch eine Stunde. Der Hausarzt kommt gegen Mittag zur Untersuchung - du bist nicht mal da, um die Tür aufzumachen. Macht das wieder der Nachbar? Oder möchtest du einen festen freien Nachmittag, der für Therapien und Arztbesuche wirklich frei bleibt?

    Schräg, diese "Die faulen Mütter machen sich den Lenz"- threads. Was soll das? Wollt ihr zeigen, wer die härteste Muttischnute ist? Und alle anderen sind Weicheier?


    Ein paar Fakten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf:


    - diese TZ-Kräfte verzichten auf einen Teil ihres Gehaltes. Es ist nicht unbekannt, dass TZ-Kräfte aber anteilig mehr arbeiten, als sie Bezüge erhalten.
    - Mit einer TZ-Tätigkeit sinken auch die Pensionsansprüche.
    - Mit Familie und einer beruflichen Tätigkeit ergibt sich für die meisten Frauen leider immer noch eine Doppelbelastung, die Kräfte aufzehrt.
    - Kinder bedeuten also eine Minderung der Bezüge jetzt und im Alter.


    Meine Schule beginnt um 7.20 Uhr, der Kiga hat um 7.00 aufgemacht, dazwischen liegt eine Viertelstunde Fahrzeit - bei guten Verhältnissen.
    Mein Mann beginnt seinen Dienst im versetzten Wechsel morgens um 4.00 Uhr, das habe ich bisher seinem AG (der gerade bei den Kinderkrankheitszeiten sehr flexibel ist) noch nicht ausreden können.
    Für mich war die erste Stunde der Horror - bitte keine nassen Straßen, kein heulendes Kind, keinen Stau, alles schon kopiert in der Tasche...
    Das hat oft nicht geklappt. Ein Mal, bei Schnee, habe ich das Kind schon um 5 vor 7 zum Kindergarten hineingebracht, die Erzoieherin hat mich rausgeschmissen und vor der verschlossenenen Tür bis um 7 warten lassen. Mit Kind. An dem Tag kam ich natürlich zu spät.


    Die Generation meiner Mutter ist bei den Kindern zu Hause geblieben- oft dauerhaft. Die jetzigen Kolleginnen bekommen noch ein Jahr Geld, danach müssen sie faktisch wieder arbeiten gehen. das ist politisch so gewollt. Von einem Gehalt zu leben funktioniert zwar in manchen Regionen noch, aber in manchen auch nicht, insbesondere, wenn man z.B. eine Immobilie finanziert.
    Insofern stehen die Mütter (meist sind es eben die Mütter) da und versuchen, Kinderbetreuung und Arbeit unter einen Hut zu bekommen. Wenn dabei die Familie einspringen kann und die Oma die Kinder übernimmt, ist das häufig sehr flexibel. Aber was macht man, wenn die Familie weit weg wohnt?


    Jetzt kommt bestimmt wieder, Kinder seien das eigene Privatvergnügen. Jein.
    Leider ist es so, dass die heute geborenen Kinder unser aller Renten, Pensionen und Pflegeversicherungen zahlen werden. Auch/Gerade die der Kinderlosen.
    Insofern ist die ganze Gesellschaft darauf angewiesen, dass Kinder zur Welt kommen.
    Ansonsten sieht es nämlich mau auch mit unserer Altersversorgung aus.


    Ich will hier nicht für überzogene Ansprüche werben, die mir sehr wohl bekannt sind.
    Auch nicht dafür, sich hinter dem Muttersein zu verstecken, um sämtliche Vergünstigungen herauszukitzeln.
    Aber für mich macht es einen großen Unterschied, ob ein Single zum Tennis möchte, jemand sein Klienkind von der Kita abholen muss oder ob zu Hause ein Angehöriger gepflegt wird.
    Aber vielleicht ist das in einer so partikularinteressierten Gesellschaft wie der unseren wirklich gleichwertig.


    Fakt ist aber auch, dass meine Junioren immer größer werden, ich habe die Rücksichtnahme nur einige Jahre gebraucht. Eigentlich wäre ich bereit, das zurückzugeben, wenn es denn jemand möchte.

    Ich finde es manchmal sogar schwer, mit (oft, nicht immer männlichen) Kollegen zu sprechen, deren Frau daheim ist und ihnen die komplette Kindererziehung abnimmt - und ihnen morgens und nachmittags die Kinder vom Hals hält.


    So konnte ein Kollege nicht nachvollziehen, dass es nicht so leicht war, morgens um 6. zum Öffnen der Prüfungsaufgaben da zu sein. Für ihn kein Problem, seine Frau ist ja da. Für mich mit Orgaaufwand und Kopfständen verbunden.

    Liebe/r kodi,


    der Weg zu einer von allen getragenen Teilzeitvereinbarung dauert unter Umständen ganz schön lange.
    Und manchmal gibt es keine Einigung.


    Micky braucht aber jetzt eine Entlastung.


    Im Übrigen ist es den meisten SL völlig klar, dass Teilzeitkräfte eben manchmal nicht zu den Konferenzen erscheinen - as stammt nicht von mir, sondern von SL.
    Was anderes ist das Fehlen an Elternsprechtagen - das kommt nicht so gut an, da hast du Recht.
    Ich habe auch nicht zum Dauerschwänzen aufgefordert, sondern ganz genau zu schauen, was wirklich wichtig ist und was nicht.
    Wenn Micky dadurch eine kleine Entlastung erfährt und der SL weiß, dass sie gerade erst wieder gesundet ist, kann ich mir kaum vorstellen, dass es hier Probleme gibt.

    Hallo Micky,


    ich ziehe die vorbereiteten Stunden dann auch so durch.
    Das bedeutet dann aber meist, dass es einen wohldurchdachten Strang gibt, der klar auch auf die KA zuläuft. In den SuS-Feedbacks bekomme ich oft Lob, dass
    die Einheiten sehr stringent sind. Ich komme auch nie in Clinch, weil ich die besten Quellen/Texte schon im Unterricht verbraucht habe. Fragen der Schüler sind natürlich immer erlaubt.


    Bei der Methodik ist es so, dass ich mir pro Einheit meist eine Schwerpunkt-Methodik wähle, die ich einführen möchte/vertiefen möchte. Darum baue ich mit Erstellung der Stunden gleich auch die Methoden - möglichst abwechslungsreich, aber oft eben mit einem Schwerpunkt. Auch das wird von den Klassen meist als Übungsmöglichkeit verbucht und positiv gesehen.


    Mir nimmt das den Stress, wenn ich weiß, dass ich für den kommenden Tag nichts mehr vorbereiten muss. Ich brauche abends 10 Minuten, um die Sachen noch mal anzusehen und notiere mir, was ich kopieren muss. Dann haut mich auch kein Schwimmbadbesuch außer der Reihe um.
    Lade dir Last ab.

    Nirgendwo - wie denn auch. Nehmen wir an, du sitzt in der Pampa und der Danton wird nirgendwo in der Nähe gegeben... Und dann?
    Es kann gar keine Vorschrift geben!


    Aber man kann sich ja auch anders behelfen: In zwei Wochen kommt der Film "Agnes" in die Kinos, viele Kinos haben den Regisseur eingeladen.


    Und: Ich war mit meinen Hasis im Theater (für die meisten seit der GS das erste Mal, Dank dafür an die Real, Werkreal- und Hauptschulen, die heute lieber ins Musical gehen!!!)
    und es hat ein paar gefallen! So ein wenig kulturelle Bildung ist doch ganz nett.

    Wo kannst du reduzieren:


    1. Konferenzen. Wer nicht da ist, ist nicht da. Ich würde das so geschickt streuen, dass du natürlich zwischendrin da bist (möglichst dann, wenns wichtig ist), aber eben nicht immer. Natürlich entschuldigt, logo. Und natürlich solltest du nachher die Protokolle lesen. Das betrifft den päd. Tag genauso.


    2. Klassenleitung: Auch hier kann man versuchen, den Aufwand zu reduzieren. Das ist ein wenig eine Typfrage, ich schätze es, einen Stapel Entschuldigungen zusammenkommen zu lassen, bevor ich eintrage. Dazu nutze ich dann eine Freistunde oder die Aufsicht in einer KA oder Prüfung.
    Elternsprechtage etc. wird man als Klassenlehrer kaum reduzieren können, aber vielleicht kann man den Mailaufwand reduzieren durch Textbausteine etc.. Persönliche Gespräche sind wichtig, aber vielleicht kann man auch diese kürzen - weniger schwafeln, das Wichtige nur ein Mal sagen, gleich eine schriftliche Vereinbarung schließen - eben keine Zeit vertrödeln.


    3. Vielleicht hilft es dir, unter der Woche nicht vorzubereiten? Als meine Kinder noch klein waren habe ich die komplette Unterrichtsvorbereitung in den Ferien gemacht - inklusive Klassenarbeitserstellung. Immer den Unterricht bis zu den nächsten Ferien. Dadurch hatte ich Zeit für die Kinder, habe nur noch aus dem Ordner gezogen und musste Verwaltung und Korrekturen bewältigen, aber dafür habe ich mir auch mal Zeit gelassen. Mir hat das geholfen, ich mache das heute noch so und bin dann unter der Woche recht flexibel. Aber klar, da gehen die Ferien drauf.


    4. Pass auf dich auf, mach langsam, find deinen eigenen Weg - mach das gut, was dir wichtig ist, mach das Nötigste bei Dingen, die dir nicht so wichtig sind. Und steh dazu.

    Hallo Jasmini,


    zum Problem in der Uni kann ich nicht viel sagen, damals war Lehramt gleichauf mit den Magistern.


    Aber meine Familie hat auch lange Jahre gelästert über meinen Berufswunsch.


    Und heute hört sich das ganz anders an...
    Das Kind ist ja wohlversorgt, wird eine Pension bekommen (hoffentlich) und hat einen Job, den sie auch mit Familie vereinbaren kann. Na sowas!

    Lieber Mannometer,


    herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Examen.


    Ich wünsche dir einen guten Berufseinstieg mit netten Kollegen und freundlichen Klassen.


    Mich würde es sehr interessieren, wie du in ein paar Jahren mit Abstand über das Ref denkst. Das kann Unterrichtsbeobachtungen betreffen oder die Betreuung von Praktikanten oder Referendaren. Es dauert meist nicht lang, bis man sich in der Gegenrolle wiederfindet und dann wird es spannend, ob du noch genau so denkst oder sich deine Wahrnehmung verschoben hat.


    Wenn du dann noch an das Forum denkst - schreib doch mal.

    Und nun noch eine Mini-Anekdote zum Thema Impfen und Antibiose - und die Sicht darauf im Ausland.


    Im Urlaub in Frankreich hat sich mein Junior verletzt und musste genäht werden. Da das in einer Umgebung mit Pferden passiert ist, habe ich dem Arzt gesagt, dass ich Bedenken hätte, wie frisch die Tetanusimpfung sei. Statt, wie in deutschland, einfach zu impfen, wurde zuerst der Titer genommen - der zu gering war. Erst dann hat der Junge eine Impfung bekommen. Daheim habe ich nachgesehen, die Impfung war erst drei Jahre her.


    Nach der Versorgung habe ich gefragt, welche Antibiotika genommen werden sollten. der arzt sah mich verständnislos an, mein französisch ist offenbar nicht so toll, aber es stellte sich heraus, dass der Arzt überhaupt keine Antiobitika verschreiben wollte.
    In D nach einer OP mit Nähen undenkbar.


    Also wird "Schulmedizin" von Land zu Land unterschiedlich betrieben.

    Ich finde manche Einstellungen, die hier vorgetragen werden, spannend.
    Man mag Hom. und alternative Heilmethoden ablehnen. Und findet dafür auch wissenschaftliche Begründungen. gut.
    Warum aber jemand schreibt, dass es falsch sei, Kindern für Erkältungen o.ä. irgend etwas zu geben, weil das die Kinder irreführe und verwöhne, finde ich interessant.
    Sperrt ihr eure Kinder in den Keller, wenn sie krank sind? Sohn hustet - erbärmlich. Und ihr unternehmt nichts? Sagt ihm, dass geht vorbei, er möge ausharren?


    Viele Eltern holen sich hier gern Antibiotika beim Arzt ab, die das immer noch schnell und gern verschreiben. Das finde ich nicht gut.
    Wer sich mit multiresistenten Keimen beschäftigt, wird versuchen, eine Antibiose wirklich nur im Notfall einzusetzen, sonst wirken die Medikamente weniger/ nicht mehr, wenn man sie wirklich braucht.


    Was also tun, wenn Kind erkältet ist? Ich fahre da ein alternatives Programm auf, dass ihr belächeln mögt: Thymian als Einreibung auf der Brust (Menthol ist für kleine Leute noch nicht geeignet), eine scharfe Zwiebel mit ein paar Tropfen Lavendelöl über dem Bett, damit sich der Schleim verflüssigt, heiße Kartoffeln (nicht ganz heiß) auf die Brust als warme Packung, kalte Wadenwickel bei Fieber, Halswickel, Salzwassernasenspülungen, um die Krusten hinauszuspülen und so fort.
    Das mag ja alles blöder Humbug sein, aber die Erfahrung zeigt: Es bringt Erleichertung.


    Verabreicht ihr euren Kindern nur weiter Antibiotika, werft ihnen Schmerz- und Fiebermittel bei erhöhter Temperatur ein und sagt ihnen, sie mögen durchhalten.
    Ich benutze diese verwerfliche Zauberei weiterhin!

    "Ich fragte Hanna, wieso sie nicht an Statistik glaubt, statt dessen aber an Schicksal und Derartiges. "Du mit deiner Statistik!" sagt sie. Wenn ich hundert Töchter hätte, alle von einer Viper gebissen, dann ja! Dann würde ich nur drei bis zehn Töchter verlieren. Erstaunlich wenig! (...) Ich habe nur ein einziges Kind."


    Über den hier vertretenden Wissenschaftsglauben hat sich Max Frisch schon 1957 mokiert.

    Prima. Es haben sich also einige Dinge als nützlich erwiesen - aber bis es so weit ist, werden sie verteufelt. Vor diesem Nachweis waren sie aber nicht unwirksam, oder?


    5 Gramm Globuli kosten in der Regel zwischen 5 und 12 Euro. Die reichen mir, bei regelmäßiger Einnahme, 1 Jahr.
    Ich hoffe, die Firma bereichert sich nicht zu intensiv daran...


    Darf ich dir empfehlen, mal einen Blick ins Krankenhaus im Nachbarort zu werfen? Da geht es um Gewinn.
    Geh zum Facharzt. Er empfiehlt dir eine spezielle Behandlung, die deine Kasse nicht zahlt? Er wird doch nicht gewinnorientiert sein?
    Impfungen? Sind wichtig, besonders bei Krankheiten wie TB, Wundstarrkrampf etc. Aber muss die jähliche Zeckenimpfung denn sein? Wer verdient daran? Wie oft hat dich schon eine Zecke gebissen? Wie lange hat sie an dir gesaugt? Und du glaubst, diese Spritzen und Mittelchen haben keinen Einfluss auf deinen Körper und dein Immunsystem, außer dich vor bösen Krankheiten zu bewahren?


    Echt?

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