Beiträge von Mara

    Hallo,
    schwieriges Thema - wie immer artet so eine Diskussion aus und bei manchen Kommentaren koche ich innerlich.
    Blöd ist, dass es keine einheitlichen Regelungen gibt sondern dass die Schulen sich da selber was überlegen müssen, aber sie sind verpflichtet das zu tun und Teilzeitkrläfte zu entlasten. Ich arbeite auch Teilzeit und zwar bewusst, weil ich zwei kleine Kinder zu Hause habe. Und Konferenzen sind nicht gleich Konferenzen. Kollegen am Gymnasium oder der Realschule schütteln gerne mal den Kopf, wenn ich von unserer Konferenzfrequenz und dem -umfang berichte.
    Bei uns ist im Prinzip wöchentlich Gesamt- oder Teamkonferenz und zwischendrin noch andere Veranstaltungen. Die Dauer ist bei uns jeweils um die 3 Zeitstunden. Eine ganze Zeit lang habe ich das mitgemacht und bei allem teilgenommen, weil es bei uns auch keine festen Regeln gab/gibt. Aber das ist echt Wahnsinn und steht in keinem Verhältnis.
    Wir hatten auch eine Kollegin, die in Elternzeit nur mit 2 Stunden unterrichtet hat und zwar Religion, weil wir da auch dringend Bedarf hatten und die musste selbstverständlich nicht an allen Konferenzen teilnehmen sondern war etwa 2 bis 3 Mal pro Schuljahr dabei.


    Es stimmt, dass man bei Konferenzen keine feste Regel der Teilnahme gemäß der Reduzierung hat, ABER die Einzelschulen sind aufgefordert schulinterne Lösungen auf Basis der "Handreichungen zum Einsatz teilzeitbeschäftigter Leherinnen und Lehrer" zu erarbeiten. Das kann so aussehen, dass sich Teams bilden, die abwechselnd an den Konferenzen teilnehmen und sich gegenseitig informieren oder dass eine bestimmte Anzahl von Fachkonferenzen pro Schuljahr vorgegeben wird, an denen der Teilzeit-Lehrer teilnimmt.

    Hi,
    das sehe ich ähnlich wie niggel. Ich habe jetzt zum zweiten Mal ein 2. Schuljahr in Deutsch und habe es dieses Jahr anders gemacht - und bilde mir auch ein, dass es gefruchtet hat. Wir haben Konfetti und ich habe die Rechtschreibwerkzeuge (so wird es dort genannt) intensiv mit den Kindern besprochen und dazu extra ein Lerntagebuch angelegt, in dem alle diese Werkzeuge drin sind.
    Lernwörter habe ich erst vor ein paar Wochen angefangen und mit den Kindern in der Wörterklinik gearbeitet- einfach damit sie es mal kennenlernen. Das erste Lernwörterdiktat haben wir gerade geschrieben- nur damit sie sowas schon mal gemacht haben. Ich selber hatte letztes Schuljahr das Gefühl, dass die Arbeit mit den Lernwörtern nicht viel gebracht hatte (also zumindest vom Zeit/Aufwand-Ergebnis Verhältnis, deshalb habe ich das jetzt sehr beschränkt. ALso vor allem auch auf die wirklich häufig vorkommenden Wörter - und nicht etwa welche zum Thema passenden, das finde ich nicht so sinnvoll.


    All diese Regeln, die niggel oben genannt hat, sind aber im Konfetti und
    gehören meiner Meinung nach auch ins 2. Schuljahr (und die habe
    ich mit allen auch behandelt: bgd Verlängerungen, doppelte Mitlaute,
    lange und kurze Vokale, Wortverwandtschaften... )und ich glaube, dass die Übung, diese Regeln anzuwenden, fruchtet.


    Ich bin übrigens pingelig und korrigiere fast alle geschriebenen
    Schülertexte (und markiere die Fehler mit den entsprechenden Symbolen
    der Rechtschreibwerkzeuge laut Konfetti, also z.B. zwei Herzen unter verwandte Wörter - und die Schüler sollen die Fehler auch verbessern. Das klappt natürlich bei manchen besser, bei anderen schlechter und einige versuchen sich da rauszuwinden. Aber da setze ich mich dann auch mal daneben und schaue, dass sie es auch wirklich machen. Klar, gerade bei Geschichten ist es lästig, dann auch noch Fehler verbessern zu sollen, aber andererseits denke ich, dass nichts effektiver wirkt als wenn sie die eigenen Fehler kontinuierlich verbessern.

    Ah, ok, das wusste ich nicht, in NRW wird das anders gehandhabt. Ich weiß wohl, dass ich nur anteilig an Konferenzen teilnehmen müsste, aber das auch wieder Ermessenssache der SL ist und die natürlich will, dass jeder in vollem Umfang an allen Veranstaltungen teilnimmt.


    Ja, "wollen" ist ja schon und gut, aber rechtens ist das so nicht und wenn das bei dir so ist, dass du an jeder Veranstaltung teilnehmen musst als Teilzeit-Kraft, dann würde ich das an deiner Stelle schon mal versuchen zu klären, denn das kann ja so nicht sein. Klar ist, dass man als TZ-Kraft die ganzen außerunterrichtlichen Sachen nicht anteilig ermäßigt bekommt (schon allein Zeugnisschreiben und Elterngespräche etc) - einfach weil es nicht anders geht, aber es darf nicht so sein, dass du zu ALLEM verpflichtet wirst. Also gerade Konferenzen finde ich kann man doch ganz gut ermäßigt bekommen, schließlich gibt es Protokolle (bei uns an der Schule war das auch nicht einfach, aber mittlerweile gehe ich wirklich fast nur noch zu jedes zweite Mal hin und empfinde das schon als Erleichterung). Das Sportfest fiel dieses Jahr übrigens auf meinen freien Tag und ich musste nicht kommen.
    Wie oben schon geschrieben: Ich bin zu viel Einsatz bereit und vertrete auch oft spontan (hab dafür auch schon öfter meine freien Tage geopfert), aber wenn das als selbstverständlich angesehen würde und ich im Gegenzug dann nicht mal für die Einschulung meines Kindes frei bekommen würde... ich finde sowas geht nicht!

    Bei der Einschulung gibt es Immer wieder weinende und sehr, sehr unsichere Kinder, für die der Fachlehrer kein Ersatz für den richtigen Lehrer ist. Sorry, ich finde deine Reaktion sehr schade, wünscht du dir so einen Lehrer für dein Kind?

    Das Argument verstehe ich gar nicht. Am ersten Tag KENNT der Schulanfänger seinen Klassenlehrer doch noch gar nicht,folglich macht es doch auch in diesem Moment keinen Unterschied, ob es vom zukünfigen Klassenlehrer oder von einem Fachlehrer an die Hand genommen und etwas betüddelt wird, falls nötig.


    Ich habe jedenfalls nach wie vor kein Verständnis für die Schulleitung, die sich da quer stellt. Ich finde generell sollte das ein "Geben und Nehmen" sein im Arbeitsverhältnis und bei uns an der Schule ist das zum Glück auch so. Ich würde jedenfalls auch schlagartig aufhören, spontan Mehrarbeit zu machen sowies sonstige Extraaufgaben und ähnliches, wenn ich dafür im Gegenzug nicht mal ein Entgegenkommen bei einer Herzensangelegenheit von mir hätte.

    Ich muss es machen - viele Eltern scheinen den Lehrplan Englisch gut zu kennen und pochen auch darauf.
    Meine Englisch-Kolleginnen haben den Plan so "interpretiert", dass schrifltiche, benotete Arbeiten Pflicht sind.

    Also benotet werden MUSS das ganz sicher nicht (eher die Frage, ob es benotet werden DARF).
    Wenn deine Kollegen das machen wollen, dann setzt euch doch alle zusammen und entwickelt gemeinsame Arbeiten. Wenn da jeder sein eigenes Süppchen kocht, macht es das nur noch schlimmer - vor allem, wenn die Eltern dann eure schriftlichen Arbeiten noch vergleichen vom Aufbau her etc.


    Wie oben schon geschrieben finde ich es überhaupt nicht eindeutig, dass man das machen muss - eben wegen der Stelle im Lehrplan, die ich oben auch aufgeführt habe, in der es um die Leistungsbewertung in den Klassen 3 und 4 geht. Da steht ja was von Beobachtungen im Unterricht (z.B. anhand von Beobachtungsbögen) und dazu KURZE schriftliche Arbeiten (z.B. Multiple Choice) und es kann ja nicht ernsthaft so sein, dass richtige "schriftliche Arbeiten" wie in Deutsch oder Mathe geschrieben werden und ZUSÄTZLICH noch kurze Arbeiten und Beobachtungen und Portfolio... Das fände ich dann doch etwas zu viel.
    Ich glaube eher, dass das eine Erklärung ist, wie diese schriftlichen Arbeiten aussehen sollen, nämlich eher kurz (höchstens 15 Minuten) und zum Beispiel eben in Form von Multiple Choice oder Sachen verbinden etc.

    HI,
    musst du das machen oder willst du das machen?
    Ich finde den Lehrplan, was das angeht nicht eindeutig. Als ich zum ersten Mal gelesen habe, dass " im Beurteilungsbereich "Schriftliche Arbeiten" in den Klassenarbeiten der Klassen 3 und 4 komplexe Leistungen des Fachs" überprüft werden sollen, da hab ich mich gewundert und schon gefragt, wie das nun aussehen soll.
    Zwei Absätze weiter heißt es aber, dass (nicht nur in Klasse 1/2 sondern) auch in den Klassen 3 und 4 sich die Leistungsbewertung weiterhin im Wesentlichen auf die kriteriengeleitete Beobachtung im Unterricht stützt und dass kurze, schriftliche Arbeiten (z.B in Form von Multiple Choice Tests) hinzukommen, die nicht länger als 15 Minuten dauern sollen.


    Ich finde das widerspricht sich.


    Alles was ich an schrifltichen Arbeiten in Englisch mache sind die zu unserem Buch gehörenden Sally-Tests (die allerdings auch sehr einfach und kurz sind). Was man an denen verbessern könnte (ich weiß nicht wie die zu playway gehörenden aussehen) wäre meines Erachtens nach, dass man die Kinder etwas mehr schreiben lässt. Also zumindest etwas öfter mal die gelernten Wörter schreiben oder oft geübte Sätze vervollständigen. Aber so richtige umfangreiche, schrifltiche Arbeiten finde ich nicht notwendig und auch nicht sinnvoll im 3. Schuljahr.

    HI,
    mir ist der Titel wieder eingefallen: "Welcome to our play" vom Finken Verlag.
    Das WEihnachtsstück mit Rudolph habe ich schon zweimal mit jeweils dritten Klassen aufgeführt und einmal so einen kleinen Sketch daraus.


    VG

    Also nicht dass das jetzt falsch verstanden wird. Die Hefte liegen bei uns auch nicht offen für jedermann herum sondern es war wohl eher Zufall, dass ich reinschauen durfte (war beim Auspacken dabei) - und wahscheinlich auch nur, weil ich gerade gar nicht in der 3/4 eingesetzt bin (ich konnte mich jetzt aber auch einfach nicht dran erinnern wie das sonst bei uns war, weil ich davon in der 1/2 nicht viel mitbekomme).
    Ich war nur einmal an meiner alten Schule betroffen und da mussten wir damals am Tag selber noch alles kopieren und zusammenheften - war auch eine nette Aktion.

    Achso, das wusste ich gar nicht (mehr) *ups*. Aber mich betrifft es ja auch nicht, also könnte ich jetzt sowieso mit niemandem mehr extra üben oder so (wobei das doch sowieso nicht viel bringen würde so kurz vorher).

    Die Testhefte sind doch schon in den Schulen. ALso ich habe zumindest heute schon kurz reingeschaut, wobei es mich nicht betrifft, weil ich in der 1/2 bin. Insgesamt fand ich die Aufgaben ganz ok, aber einiges fällt den Kindern sicher schwer.

    Wow, das finde ich echt heftig - zumal du nur mit halber Stelle arbeitest und deine Angebote ja sehr entgegenkommend sind.


    Ich habe letzten Sommer meine Kollegin, deren Sohn eingeschult wurde bei der Einschulung vertreten (sie ist Klassenlehrerin, ich bin die 2. Lehrerin in der Klasse) und es war kein Problem - weder für die Kinder, noch für mich oder gar den Schulleiter. Ganz ehrlich: Ich finde eigene Kinder gehen bei sowas vor! Du arbeitest schließlich wohl absichtlich Teilzeit und wenn sowieso eine andere Kollegin noch mit in der Klasse unterrichtet, reicht es doch vollkommen, wenn sie am ersten Tag da ist.

    HI,
    ich habe schon mehrmals kleine Stücke im Rahmen des normalen Englischunterrichts mit den Kindern gemacht (wobei da immer ordentlich Zeit bei drauf geht, aber es macht Spaß). Wir haben ein ganz nettes fertiges Heft mit Stücken (da sind teilweise auch kleine Lieder eingebaut) , das sich ganz gut für 3. und 4. SChuljahr eignet an der Schule. Den genauen Namen kann ich nächste Woche rausfinden.
    Und wir haben Act&Sing gerade dieses Schuljahr neu angeschafft, das ist auch nett, weil die Musik direkt auf CD mit dabei ist und die Lieder recht eingängig sind, aber das ist eher für kleinere geeignet - das ist eher etwas zu einfach für 4. Schuljahr würde ich sagen.


    Ansonsten eignen sich auch englische Bilderbücher, um sie als Theaterstück aufzuführen. Da gibt es ja viele Möglichkeiten - auch in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und du könntest die Kinder auch in die Entstehung mit einbeziehen, also erst das Buch lesen und daraus dann ein Stück entwickeln.


    Viele Grüße



    Nachtrag: Ich denke es gibt genug, was du noch machen könntest. Also klar immer wieder proben, aber es müssen ja auch Kostüme gebastelt werden, evt. Plakate, dann kann man ggf. auch noch Arbeitsblätter zu dem Stück bearbeiten oder kleine Mini Dictionarys mit den Kindern machen. Sprechübungen mit Zungenbrechern oder Korken im Mund... ach mir würde glaub ich mehr einfallen als man Zeit hätte.
    Wieviel Zeit hast du denn? Was ich wohl eher ungünstig fände ist, wenn die AG nur einmal wöchentlich stattfindet, weil dann wieder so viel vergessen ist bis zum nächsten Üben.
    So eine AG würde mich auch reizen.

    HI,
    das müsst ihr an der Schule besprechen. Nachdem die Zeugnisse bei mir an der Schule (und an meiner Ausbildungsschule sowieso) sehr individuell waren, sind wir nun zum Teil auch bei Zeugnisprogrammen mit festen Textbausteinen angekommen :( - "zum Teil" deshalb, weil es (noch) nicht Pflicht ist, mit dem Zeugnisprogramm zu arbeiten, aber ich denke das wird kommen. Grund dafür war bei uns ursprünglich, dass es die Eltern die Texte und die dazu gehörigen Noten (die letzten Jahre gab es für die Klassen 2 und 3 bei uns beides) verglichen haben und da teilweise pingelig waren. Und um da Stress und Diskussionen vorzubeugen, sollten die Texte möglichst ähnlich sein und außerdem sich auf die Kompetenzen des Lehrplans beziehen. Dazu kommt, dass viele Eltern und Kinder der Text sowieso kaum noch interessiert sobald dort auch eine Note steht. Also warum sollten wir uns den Stress mit Schreiben von individuellen Texten für jedes Kind antun? (Die Argumentation leuchtet mir ja noch ein).


    Zwischendurch waren bei uns auch Ankreuzzeugnisse im Gespräch, aber davon sind wir auch wieder abgekommen.


    Jetzt geht die Entwicklung zurück von den Noten zu den Texten (da die Schulen das ja selbst bestimmen können und es bei uns ein ganz klares Votum gegen zu frühe Noten gibt ), trotzdem gibt es bei uns jetzt ab diesem Jahr ein Zeugnisprogramm mit Textbausteinen. So ganz leuchtet mir das nicht ein - und ich arbeite auch vorerst nicht damit sondern schreibe meine Zeugnisse weiter so vorher.


    Ich bin da zwiegepalten. Für mich als Lehrerin ist das natürlich bequem und eine ernorme ZEitersparnis, einfach immer die gleichen Texte zu schreiben (oder gar anzukreuzen), aber schön finde ich das nicht. Ich mag lieber individuellere Zeugnisse - gerade auch wenn ich an mein eigenes Kind denke, das im Sommer eingeschult wird.


    Viele Grüße

    HI,
    steht denn bei der Fortbildung was dabei, dass es dafür Stundenermäßigung gibt?
    Ich möchte auch gerne eine größere Fortbildung machen (die auch der Schule zugute kommt) und bei der ist es so, dass sie wöchentlich stattfindet und dass die SChule den Stundenplan dann entsprechend danach ausrichten muss - also dass ich an dem Tag dann früher frei habe und es gibt dafür sogar 3 Stunden Unterrichtsermäßigung. Das stand aber schon in den Infos dabei und die Anmeldung musste auch der Schulleiter mit unterschreiben.

    Bei uns an der Schule gibt es beides. Ich denke es kommt auch sehr auf das Lehrwerk drauf an und auf die Klassenstufe. In der Eingangsstufe kann ich mir das gar nicht vorstellen. In Klasse 3/4 arbeiten einige der KollegInnen mit Einstern und haben die Themenhefte einmalig angeschaft und die Kinder arbeiten alles in ihr Matheheft. Soweit ich es aus deren Erzählungen weiß funktioniert das gut.

    Ich finde es auch unglaublich!

    In dem Zusammenhang: verhängt ihr Pausenverbote? Bei uns ist das durchaus üblich. Ich denke auch eher, dass uns die Eltern der verprügelten Kinder aufs Dach steigen würden, wenn wir die Übeltäter nicht bestrafen und mal kurzfristig aus dem Verkehr ziehen würden.

    Ja, ich verhänge Pausenverbote (und die meisten anderen LehrerInnen bei mir an der Schule auch). Bei mir kommt es nicht regelmäßig vor, dafür muss sich das geweilige Kind schon einen ziemlichen Knaller geleistet haben (oder wirklich richtig schlimmen Streit in der Pause selber, dann müssen die Beteiligten auch reingehen und sich vors Lehrerzimmer setzen).
    Und viele Möglichkeiten für Sanktionen haben wir als LehrerInnen ja sowieso nicht.

    Ich habe bisher noch von keinem Lehrer gehört, der Inklusion unkritisch sieht und sich darauf freut.
    Das liegt vor allem an den Umständen. Ich bin nicht grundsätzlich gegen Inklusion (und fast alle, mit denen ich bisher sonst darüber geredet habe auch nicht) sondern fände es an sich eine gute Sache, WENN die Rahmenbedingungen dafür stimmen würden. Die Klassen müssten deutlich kleiner sein (unter 20 Kindern) und Förderschullehrer müssten mit nicht zu geringer Stundenzahl mit im Unterricht dabei sein. Außerdem müsste es in der Schule eine Auffangmöglichkeit für Kinder geben, die in den Klassen nicht tragbar sind oder aber weiterhin die Möglichkeit, diese Kinder in Förderschulen zu beschulen.
    Ich denke zumindest jede Grundschullehrkraft, die schon länger dabei ist, hat (dank ewig langer AOSF-Verfahren) schon mal ein Kind im Unterricht gehabt, das so stark verhaltensauffällig ist, dass die gesamte Klasse davon enorm beeinträchtigt wird. Und genau dafür finde ich braucht man dringend Lösungsmöglichkeiten - die vor allem schnell greifen müssen, denn es kann nicht angehen, dass die anderen SchülerInnen dadurch so extrem beeinflusst werden.
    Und ich muss zugeben, dass ich letzteres als größtes Problem ansehe. Ich traue mir durchaus zu - mit Unterstüzung einer Förderschullehrkraft, die auch passende Materialien für die entsprechenden Kinder vorbereitet - Kinder mit dem Förderschwerpunkt Sprachentwicklung oder Lernen mit zu unterrichten, KB-Kinder sowieso (in meiner Klasse ist ein Kind, das recht regelmäßig einige Wochen im Rollstuhl sitzt - das ist dank Schulbegleiter für die Lehrer kaum Mehraufwand), aber Kinder mit großen Defiziten in der emotionalen und sozialen Entwicklung, das finde ich schwierig, weil das je nachdem wie sich diese Defizite äußern leicht die ganze Klasse aus dem Gleichgewicht bringen kann - da reicht ja oft schon ein Kind aus. Während meines Refs gab es in einer Klasse ein Kind (4.Klässler), das regelmäßig Ausraster hatte, mit Stühlen um sich warf etc., so dass die Lehrerin es teilweise fixieren musste. Das war eine große Beeinträchtigung für die Lehrerin - klar - aber natürlich auch für die anderen Kinder.

    Bei unserer letzten Projektwoche wurden alle Teilzeit-Leute gefragt, ob sie bereit sind in dieser Woche Mehrarbeit zu leisten und Vollzeit zu arbeiten (was viele auch gemacht haben). Mehrarbeitsstunden sollten diejenigen sich selbstverständlich aufschreiben und haben sich die Stunden auszahlen lassen.
    Diejeningen, die das nicht machen wollten/konnten, hatten zusammen eine Gruppe zu betreuen und haben sich die Tage und Zeiten frei untereinander aufgeteilt.

    Mara: Naja, Arbeiten von 5. oder 6. KLässlern in Französisch oder Englisch wird ma wohl kaum noch in 3 Minuten korrigieren.

    Das habe ich auch nicht behauptet. Ich habe nur für meine Englischtests gesprochen, die ich in Klasse 3 und 4 schreibe. Und das sind wirklich einfache Lernzielkontrollen, wo die Kinder Sachen verbinden oder nummerieren müssen oder mal einzelne Wörter oder kurze Sätze schreiben. Für die brauche ich tatsächlich schätzungsweise 3 Minuten pro Kind, um die nachzusehen.
    Klar mag das in anderen Bundesländern anders sein und in KLasse 5 und 6 generell nochmal (bei uns geht die Grundschule ja nur bis Klasse 4), aber ich denke, das was ich meinte wird dadurch verdeutlicht, nämlich dass die Arbeitszeit sich einfach anders verteilt, aber dass die Arbeitsbelastung in der Grundschule nicht automatsich geringer ist.

    Ich kenne mich in Berlin nicht aus, aber ich denke es ist klar, wenn du NUR den Korrekturaufwand für Klassenarbeiten betrachtest, ist der in der Grundschule natürlich wesentlich geringer als in der weiterführenden Schule. Aber das heißt ja nicht, dass die Arbeit dort weniger oder weniger anspruchsvoll ist. Sie ist einfach anders. Die Englischtests, die ich schreibe, korrigiere ich in ca. 3 Minuten pro Kind. Das ist ein Klacks. Dafür habe ich aber an anderen Stellen mehr zu tun als Sek1 oder Sek2 Lehrer. Ich schaue z.B. jede Woche Wochenpläne nach, also ich schaue mir ALLES an, was "meine" Kinder in der Woche gearbeitet haben und korrigere es und schreibe den Kindern eine Rückmeldung. Da sitze ich pro Woche ca. 3 Stunden dran (und wir sind zu 2 Teilzeit-Lehrerinnen in einer Klasse, ich schaue also nur von der Hälfte der Kinder die Sachen nach). Außerdem denke ich, dass du in der Grundschule z.B. mehr und längere Elterngespräche hast als bei den Größeren, dass du öfter Kontakt zu Therapeuten der Kinder aufnehmen musst und dort Gespräche hast etc.... Liste lässt sich fortsetzen.


    @silicium: Es gibt keine "Kleinkinder" in der Grundschule. ;)

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