Ich ärgere mich jedes Jahr über die Berichtszeugnisse, die mich die schönen Frühlingswochenenden kosten, die andere mit Ausflügen, Grillen im Garten und anderen schönen Dingen verbringen.
Aber jetzt, wo mein jüngstes Kind nun so ein Akreuzzeugnis erhalten wird (die Älteren hatten alle Berichtszeugnisse) , bin ich nicht mehr so neidisch und möchte auf keinen Fall mehr umstellen. So ein Zeugnis zeigt überhaupt nicht, wie das Kind in der Schule so ist, was es gerne macht (ist es sozial und hilfsbereit? Ist es nach Schwierigkeiten der Eingewöhnung am Anfang gut angekommen? Schreibt es mit Hingabe Geschichten? Denkt es sich selbst gerne Matheaufgaben auch schon mit größeren Zahlen aus? etc.) Es ist so unpersönlich.
Dazu kommt: Wenn ich etwas in einem Schuljahr nicht ausführlich (oder gar nicht) geschafft habe, schreibe ich dazu einfach nichts, beim Rasterzeugnis käme ich in Stress. Und noch schlimmer: Ich muss nicht nur in jedem Bereich MIR sicher sein, wo ich das Kreuz setze sondern muss gleichzeitig immer für Nachfragen Belege dafür haben, um den Eltern zu erklären, warum ich das Kreuz genau da gemacht habe (sei es ein Test oder Beispiele etc). Nein, ich bin ganz froh, dass wir weiterhin Berichtszeugnisse schreiben.
Formulierungen kann man doch im Kollegium sammeln und sich selbst für jedes Fach in Dateien speichern.