Das rechte Bild in Beitrag 5 veranschaulicht sehr schön die Symbiose zwischen Eltern und Kind.
Ich kenne viele Kinder, die schon Angst haben mit einer bestimmten Noten überhaupt nach Hause zu kommen und die Klassenarbeit ihren Eltern zu zeigen, weil es dann nämlich dort Geschrei und Strafen hagelt. Das bekommen wir Lehrkräfte dann nur nicht mehr mit. Aber ich kenne auch Kollegen, die das ausnutzen um Schüler mit solchen Drohungen unter Druck zu setzen. ("Soll ich wieder deine Eltern anrufen?")
Im linken Bild von 1969 wird deutlich, wie es früher war. Was die Lehrer gesagt haben war für die Eltern Gesetz. Dem Kind wurde grundsätzlich nicht geglaubt bzw. was das Kind dazu zu sagen hatte war irrelevant und wurde auch nicht erfragt. Meine Grosseltern wurden in der Schule noch von den Lehrkräften gezüchtigt und die Eltern haben das hingenommen mit der Begründung, der Lehrer werde schon seine Gründe gehabt haben bzw. das Kind wird es schon verdient gehabt haben.
Meine Erfahrungen gehen eher dahin, dass immer mehr Eltern heute die Fehler für Probleme und schlechte Noten nicht mehr ausschliesslich bei den Kindern sehen, sondern auch die Sichtweisen ihrer Kinder annehmen und die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass auch die entsprechende Lehrkraft eine Schuld/Mitschuld daran haben könnte.