Beiträge von Claudius

    Einmal in der Woche für 2 Stunden in einer Spielgruppe mit Mama/Papa/Oma/Opa,
    2 Stunden Kinderturnen oder hin und wieder auf den Spielplatz (wieder mit Mama/Papa oder co in Begleitung) ist ja was ganz anderes,
    als jeden Tag von 8-13 Uhr oder noch länger in einer Gruppe von bis zu 25 Kindern (und ohne Mama/Papa...).
    Das kann man doch in keinster Weise vergleichen.


    Ich denke es ist problemlos möglich täglichen Kontakt mit anderen Gleichaltigen zu haben und soziales Verhalten und Gruppendynamik zu lernen, auch wenn man nicht in einen Kindergarten geht. Wenn die Kinder am Tag 5 Stunden im Kindergarten verbringen, werden sie ja nicht 5 Stunden permanente Gruppendynamik haben, sondern auch viel Einzelbeschäftigung. So läuft es in der Grundschule dann doch auch. Zwar macht man da auch mal was in der Gruppe, aber doch nicht pausenlos.

    Wird ja auch staatlicherseits gern weitergefördert, wie ich schon eingangs erwähnte.


    Naja, staatlicherseits gefördert wird man leider nicht wirklich. Wie ich heute gelesen habe, plant die neue Dunkelrot-Rot-Grüne Landesregierung in Thüringen nun eine weitere Enteignung der Eltern um damit ein kostenfreies Kita-Jahr zu finanzieren. Letztlich läuft das wohl immer nur durch diesen Umverteilungsmechanismus. Man nimmt es den Eltern um es dann wieder irgendwie anders zu verteilen.

    Claudius: Was du zu Hause aber nicht tun kannst, ist, die soziale Kompetenz, speziell den Umgang mit Gleichaltrigen und "fremden" Erwachsenen, zu fördern. Selbst, wenn du zu Hause 6 Kinder hättest, ist der Umgang mit Geschwistern und der eigenen Mutter / Oma doch etwas ganz anderes. Spätestens mit Schuleintritt muss man das aber können. Also Gruppendynamik fällt bei dir zu Hause schon mal flach.


    Das stimmt natürlich, wobei es sicher vielfältige Möglichkeiten zur Gruppendynamik und zum Umgang mit Gleichaltrigen gibt. Da ist der Kindergarten nun nicht der einzige Ort der Wahl. Wenn ich mir zum Beispiel so den Zustand vieler Kinderspielplätze ansehe, würde ich mir auch mal wünschen, dass die Kommunen da mal ordentlich Geld für die Instandhaltung bzw. den Neubau von öffentlichen Spielplätzen in die Hand nehmen. Aber auch da fehlt an allen Ecken und Enden das Geld, leider.


    Erzieherinnen sollten darüber hinaus ja auch fundierte Kenntnisse zur Sauberkeitserziehung haben. Außerdem müssen sie erkennen können, wann ein Kind logopädischen/ physiotherapeutischen/psychologischen etc. Förderbedarf hat. Mag sein, dass DU das alles hinkriegst, aber doch längst nicht alle Eltern und in manchen Stadtteilen sogar die wenigsten.


    Naja, ich denke mal wenn eines meiner Kinder Probleme mit der sprachlichen Lautbildung oder irgendwelche körperlichen oder psychischen Defizite hätte, würde ich das schon bemerken, auch ohne Studium. Aber Du hast natürlich schon recht, dass es auch einige Eltern gibt, die das vielleicht nicht erkennen oder sich nicht darum kümmern. Dann ist es natürlich gut, wenn sowas im Kindergarten auffällt und entsprechend reagiert wird.

    Ich sehe neben dem einfachen Begleiten dieser oben stehenden Dinge eben auch, dass von Erzieherinnen und Erziehern beobachtet, diagnostiziert, gefördert und dokumentiert wird, sei es in den Bereichen Sprache, Motorik oder was auch immer. Dass dies dann fachlich (wissenschaftlich) fundiert und reflektiert geschehen soll, das ist - denke ich - logisch. Dies durch ein entsprechendes fachwissenschaftliches Studium zu professionalisieren, halte ich durchaus nicht für abwegig.
    Was dann oberflächlich wie Basteln, malen, bewegen, singen, erzählen etc. aussieht, beinhaltet eben auch die oben genannten fachlichen Aspekte.


    Und wie machen das dann zum Beispiel die Eltern, die kein pädagogisches Studium haben? Die können dann Deiner Meinung nach nicht "fachlich korrekt" mit ihren Kindern basteln, malen, singen, spielen etc.?


    Und noch etwas Allgemeines: Leider passen solche Aussagen in das Bild von "Standesdünkeln", die ich in unserem Berufsstand gegenüber nicht akademisch gebildeten, außerhalb des elitären Mikrokosmos Schule tätigen Menschen bzw. gegenüber Lehrern in als minderwertig angesehenen anderen Lehrämtern (z.B. Buntstiftschlampen :P ) leider zu häufig registriere.


    Meinerseits wirst Du sicher keine Geringschätzung von nicht akademisch gebildeten Menschen zu lesen bekommen. Ich komme selbst aus einer "Arbeiterfamilie". Obwohl meine Eltern von akademischer Bildung recht weit entfernt waren, wurde bei uns daheim trotzdem gespielt, gemalt, gebastelt, gesungen und vorgelesen. Und ich behaupte mal, dass es auch nicht besser gewesen wäre, wenn meine Eltern vorher eine pädagogisches Studium absolviert hätten. Meiner Meinung nach muss man die selbstverständlichsten Dinge, zum Beispiel einen vernünftigen Umgang mit Kindern, nicht unbedingt akademisieren.


    Eine andere Sache wäre die spezielle Förderung zum Beispiel für Kinder mit einer Behinderung. Da kann spezielles Fachwissen sicher sehr nützlich sein.

    Ich kenne einige Eltern, die ihre Kinder in den Kindergarten schicken. Auf meine Nachfrage, was die Kinder denn dort so machen, kommen immer die üblichen Dinge wie Malen, Basteln, Singen und Spielen. Wenn ich bei google:"Was wird im Kindergarten gemacht?" eingebe, werden mir zahlreiche Beiträge in diversen Eltern-Foren angezeigt, die sich darüber austauschen, was ihre Kinder so im Kindergarten machen. Auch dort findet man immer die üblichen Dinge.
    Meine Kinder gehen zum Beispiel nicht in den Kindergarten. Diese schönen Dinge wie Malen, Basteln, Singen und Spielen machen die Kinder mit der Mama, der Oma oder manchmal auch mit der Babysitterin von nebenan. Insofern ist doch die Frage durchaus berechtigt, was genau im Kindergarten Spezielles gemacht wird, was man ohne 4jährige professionelle Ausbildung nicht auch machen kann.


    Bei 100.000 fehlenden Erzieherinnen kann man sich ungefähr vorstellen, was das die öffentliche Hand kosten würde, wenn man die alle 4jährig ausbildet und dann natürlich auch entsprechend hoch bezahlen müsste.

    Nee, ich fürchte, das ist tatsächlich ernst gemeint :traenen:


    Natürlich ist es ernst gemeint, sonst würde ich nicht fragen. :) Was wird im Kindergarten besonderes gemacht? Malen, Basteln, Singen und Spielen sind schön für Kinder, aber dazu braucht man meines Erachtens keine besondere Ausbildung. Damit will ich allerdings nicht die Leistung schmälern, die viele Kindergärtnerinnen täglich für viele Kinder erbringen. Es gibt ja auch viele vernachlässigte Kinder, deren Eltern all diese Dinge leider nicht mit ihnen machen.

    Na ja, in vielen Ländern ist Homeschooling erlaubt und funktioniert weitgehend auch. Entsprechend können genauso die Eltern selbst das tun, was Lehrer mit mehrjährigem Studium + Referendariat machen, ja?


    Offenbar schon, sonst würde das Homeschooling doch nicht funktionieren. Wobei es natürlich auch auf die Eltern ankommt. Analphabeten werden ihrem Kind wohl wenig beigringen können. Für diese Kinder sind wir dann zuständig. ;)


    Aber was wird denn im Kindergarten so gemacht? Vielleicht bin ich da auch nicht auf dem neuesten Stand. Aber ich gehe mal davon aus, dass im Kindergarten nicht viel andere Dinge gemacht werden als im Elternhaus oder bei Oma und Opa.

    Warum sollte man für den Kindergarten auch mehr Ausbildung brauchen als für die Schule? Lehrer kann schließlich auch jeder!


    Was wird im Kindergarten denn gemacht, was nicht genauso gut die Eltern selbst, die Oma oder die Babysitterin von nebenan machen könnten? Ich sehe natürlich schon ein, dass gewisse Voraussetzungen erfüllt sein müssen um in einem Kindergarten zu arbeiten, aber eine vierjährige Ausbildung für diese Tätigkeit kommt mir doch sehr übertrieben vor.


    :rofl: Ich nehme an, Du bist nie in die Situation gekommen, einen Kindergeburtstag mit Kleinkindern zu feiern? Danach wusste ich, was Erzieher/innen leisten!


    Darüber hinaus habe ich nun inzwischen eine sehr schlechte und eine sehr gute Kita kennengelernt. GUT wird das nur dann gemacht, wenn das Personal hochprofessionell arbeitet.


    Einen Kindergeburtstag haben wir erst neulich zuhause gefeiert. Ja, am Ende dieses Tages war ich auch geschafft. ;) Und ich kann mir vorstellen, dass es anstrengend ist sowas täglich mit einer grösseren Gruppe Kindern zu machen. Eine grossartige Ausbildung braucht man dazu meiner Meinung nach aber nicht unbedingt.

    Die im Artikel angesprochene 'Sprachförderung' wird in vielen Bundesländern von Leuten ohne jegliche pädagogische (oder linguistische) Qualifikation durchgeführt. Bei den Kleinen kann mans ja machen, da schadet es noch nicht so viel; Kindergarten ist eh Spielen, Schule dann Lernen. So zumindest die Meinung vieler, leider auch vieler Lehrer.


    Dieser Meinung bin ich ehrlich gesagt auch. Wobei ich damit nicht sagen würde, daß die Zustände und die Mitarbeiter in den Kitas insgesamt gut wären, aber eine pädagogische Ausbildung sehe ich nicht als zwingende Voraussetzung an um sich mit Kindern unter drei Jahren der auch mit Kindergartenkindern zu beschäftigen.


    Es ist doch auch völlig utopisch alle Kitas optimal auszustatten mit optimalem Personalschlüssel, optimalen Kleingruppen und natürlich nur hochqualifizierten Mitarbeitern, die auch noch grandios bezahlt werden. Wie sollte das finanziert werden? Das Geld fehlt doch schon an den Schulen und Universitäten, um dort angemessene Lehrbedingungen zu gewährleisten.

    Als Fachlehrer einer Hauptschule habe ich mir angewöhnt, jedem Schüler nach jeder Stunde eine Note zu geben.
    Dazu nehme ich mir die letzten 5 min der Stunde Zeit.
    Dies mache ich offen (auch über den Beamer) und nach Kriterien, die zu Beginn des Schuljahres mit den SuS besprochen wurden.
    Ich dokumentiere in eine umfangreiche Exceltabelle der BR Düsseldorf, so dass jeder Schüler jederzeit über seinen Stand informiert ist.
    Nach meinen Beobachtungen erleben die Schüler das eher nicht als "Beschuss", sondern als beruhigende Transparenz, die ihnen Sicherheit gibt.


    Ich gebe mündliche Noten inzwischen ganz pragmatisch. In der Regel achte ich darauf, dass die mündliche Note die schriftlichen Leistungen in der Endnote nicht nach unten zieht. Die Schüler wissen das auch. Bei mir kann man seine Zeugnisnote durch mündliche Mitarbeit höchstens verbessern, aber nicht verschlechtern, außer in Extremfällen.

    Ich gebe Dir unbedingt Recht.
    Kinder sind das schwächste Glied in der Kette, um die sich unbedingt gut gekümmert werden muss.
    Allerdings: Wenn Schüler sich wehren, werden sie von Lehrern angegriffen! ;)


    Ja, die Kinder sind nicht dumm. Die wissen genau um dieses Machtgefälle und dass Nonkonformität ihnen zum Nachteil gereichen kann. Denk nur mal an eure eigene Schülerzeit oder beobachtet gelegentlich das Gemurmel in euren Klassen. Veiele wehren sich überhaupt nicht. Und diejenigen, die sich wehren, haben ohne die Eltern an ihrer Seite keine Chance. Dass Eltern gegenüber den Lehrkräften als Anwälte ihre Kinder auftreten halte ich für normal und auch für richtig.


    In meinen Augen ein Unding, das nicht sein müsste. Ich gebe meine Noten doch so, dass ich jederzeit dafür Rede und Antwort stehen kann, mit schriftlichen Notizen, Datumsangaben usw usf. Schon im eigenen Interesse.


    Schreibst du dir nach jeder Stunde für jeden Schüler eine mündliche Note auf? Ich gebe zu, dass ich es nicht tue und auch gar nicht könnte. Bei 25 bis 30 Schülern traue ich mir nicht zu jeden Schüler in einer Doppelstunde gerecht bewerten zu können. Zumal "gerecht" in dem Zusammenhang sowieso sehr subjektiv wäre, wie du glaube ich zugestehen wirst.

    Viele Kollegen können nur unzureichend und für die Schüler kaum nachvollziehbar Noten begründen. Das grenzt schon an Willkür gepaart mit Arroganz.


    Und man muss bedenken, dass die Schüler der Notengebung der Lehrkraft auch mehr oder weniger wehrlos ausgeliefert sind. Das liegt schon am enormen Machtgefälle zwischen Schüler und Lehrkraft. Alleine hat ein Schüler praktisch keine Chance sich zu wehren, wenn er sich ungerecht behandelt fühlt. Ohne die Rückendeckung der Eltern, die dann gegenüber der Lehrkraft quasi als "Anwalt" ihres Kindes auftreten, würden viele Kinder wohl untergehen. Und selbst dann ist es noch schwierig sich z.B. gegen ungerechtfertigte Noten oder Behandlung in der Schule zu wehren.

    Ich habe früher immer "vorgeschlafen", damit ich abends beim Fußball lange aufbleiben konnte. Damals war der Unterricht in der Sek I aber auch spätestens um 13 Uhr beendet, da konnte man sich nachmittags mal gut ein paar Stunden aufs Ohr legen. Dürfte in Zeiten von G8 heutzutage schwierig sein.


    Ich kann mich aber auch erinnern morgens manchmal totmüde in der Schule gesessen zu haben, wenn am vorherigen Abend ein Spiel mal bis zum Elfmeterschießen ging. Ja meine Güte, das gehört halt mal dazu. Dann musste man sich an diesem Tag eben mal ein wenig zusammenreissen. Das war es mir dann auch wert. :)

    Nochmal zur Begriffsbestimmung:


    http://www.sueddeutsche.de/leb…likopter-kreist-1.1319335


    DAS sind Helikoptereltern.


    Und solchen Eltern begegnet ihr oft? Ich habe das in dieser Form bisher noch nie erlebt. Vorallem habe ich ja auch als Lehrkraft überhaupt keinen Einblick in das Privatleben der Familien und der Verhältnis von Eltern und Kindern. Deshalb kann ich mir da überhaupt kein Urteil darüber bilden, ob es sich um solche "Helicopter-Eltern" handelt.


    Ich würde sagen, dass rund 1/4 der Eltern sich für die schulische Entwicklung ihrer Kinder relativ wenig interessiert, nicht zu Elternsprechtagen erscheinen, nicht auf Gesprächsversuche und Lernangebote reagieren etc. Die sehe ich als das grösste Problem an.


    Die grosse Mehrheit der Eltern würde ich als engagiert bezeichnen. Extrem überengagierte Eltern, die einem Helicopter-Eindruck hinterlassen, sind meiner Erfahrung nach sehr selten. Aber vielleicht ist der Begriff Helicopter-Eltern inzwischen auch so dehnbar, dass manche alle Eltern schon als solche abstempeln, die z.B. zum Elternsprechtag erscheinen und Kritik an der Lehrkraft üben.


    Allgemein würde ich sagen, dass Kinder nötige Freiräume in ihrem Alltag benötigen. Insofern halte ich sowohl Helicopter-Eltern als auch die HElicopter-Schule (Ganztagsschule) nicht gerade für positiv.

    Als Schueler ist man nur von einem Leher "abhaengig", wenn man sich von ihm abhaengig macht.


    In meiner Notengebung bin ich frei. Wenn ich bösartig wäre, könnte ich Schüler Max oder Schülerin Lisa eine 5 im Zeugnis geben, ohne dass sie dagegen etwas machen könnten. Vorallem wenn hinter den Schülern keine wehrhaften Eltern stehen, ist das ganz einfach. Und das wissen die Schüler auch. Das wussten auch zu meiner Schulzeit alle. Lehrer haben die Macht, ihren Schülern die Zukunft zu verderben. Deshalb ist es für Schüler nur sinnvoll, sich mit ihren Lehrern gut zu stellen, möglichst nicht unangenehm aufzufallen.


    Täglich beim Direktor zu stehen und sich über den schlechten Unterricht von Lehrer Müller zu beschweren birgt für einen Schüler doch das unkalkulierbare Risiko, dass die Beschwere eben ohne Folgen bleibt, Lehrer Müller weiterhin die Klasse unterrichtet und der Schüler, der sich beschwert hat, am Ende eine schlechtere Note reingedrückt bekommt.


    Wer sich für seine Schüler aufreibt, ist irgendwann ausradiert. Worin besteht da die Leistung?


    Natürlich meine ich nicht "aufreiben" in dem Sinn, bis zur Selbstaufgabe seinem Beruf nachzugehen. Ich meinte damit das ernsthafte Bemühen, den Schülern einen guten und effizienten Unterricht zu bieten. Und woraus sollte man dazu die Motivation schöpfen, wenn nicht aus einem gewissen Maß an Idealismus?


    Ich stell mir grad vor, dass mein Doktor staendig von irgendwem unangemeldet besucht, belagert und bewertet wird, weil seine Patienten denken, er leiste gute Arbeit. Dem wuerde das auch auf den Senkel gehen.


    Wenn Dein Doktor schlechte Arbeit leistet, wird er immer mehr Patienten verlieren. Denn niemand möchte sich von einem unhöflichen oder inkompetenten Arzt behandeln lassen. Wenn es ein angestellter Arzt ist, werden sich die Kunden bei seinem Arbeitgeber/Vorgesetzten beschweren und es wird Konsequenzen für ihn geben.


    In der Schule funktioniert das aber nicht, schon alleine weil wir Lehrkräfte eine gewisse Macht über die Schüler haben bzw. die Schüler von uns abhängig sind, trauen sich viele nicht mal sich zu beschweren. Die Schüler können sich ihre Lehrer auch nicht aussuchen oder wechseln. Und kommt es doch mal zu Beschwerden, hat es in der Regel keine Konsequezen, abgesehen vielleicht von ergebnislosen Gesprächen. Machen wir uns nichts vor, ob man seine Arbeit gut oder schlecht macht ist in unserem Beruf völlig irrelevant.


    Seit meinem Einstieg in den Schuldienst bin ich da ziemlich desillusioniert worden. Ich kann sicher mehr als eine handvoll Kollegen nennen, von denen ich regelmäßig Beschwerden von Schülern mitbekomme. Die wollen ihre Zeit bis zur Pension nur noch irgendwie absitzen und ansonsten ihre Ruhe habe. Viele jüngere Kollegen haben inzwischen auch schon ihren anfänglichen Idealismus verloren. Leistung wird eben auch nicht honoriert in unserem Beruf. Da lohnt es sich irgendwann nicht mehr, sich für seine Schüler aufzureiben, wenn man sich genauso gut einen Faulen machen kann, ohne negative Konsequenzen zu spüren.

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