Beiträge von Claudius

    Ich muss es nicht aushalten, dass hier meine Lebensweise (mit der ich sehr glücklich bin und die in meinem gesamten Umfeld vorbehaltlos akzeptiert wird) hier mit einer Behinderung oder Übergewicht verglichen wird und dass Schüler darüber diskutieren sollen, ob das normal oder nicht normal ist.


    Doch, das musst du aushalten. Jedenfalls in einer pluralistischen Gesellschaft, wo Meinungsvielfalt normal und erwünscht ist, muss man das aushalten. Genauso muss ich als Christ aushalten, wenn "neleabels" und andere hier meine Religion als "Scheiss" bezeichnen und vehement ihre tiefempfundende Abneigung und scharfe Kritik gegen meine Religion, teilweise auch mit Polemik zum Ausdruck bringen. So ist das nunmal in einer freien Gesellschaft. Ich kann nicht erwarten, dass alle Menschen in dieser Gesellschaft mich mögen, meinen Lebensstil gutheißen, meine Meinungen teilen und meine Eigenschaften toll finden. Und Du kannst das ebenso wenig erwarten. Nur hast Du scheinbar nie gelernt damit umzugehen. Genau das ist aber eine wichtige Aufgabe der Schule, die Jugendlichen auf ihr Leben in dieser pluralistischen Gesellschaft vorzubrereiten, wo Meinungsvielfalt und kritischer Diskurs nunmal absolut normal und wünschenswert sind. Die Schule ist der beste Ort um genau dies einzuüben, denn man wird im Leben permanent Andersdenkenen begegnen und muss damit umzugehen wissen. Schade, dass Du das scheinbar nicht gelernt hast und dieses Defizit nun auch noch an Deine Schüler weitergeben willst.



    Wenn hier eine Plattform für solche Diskussionen ist, werde ich mich aus diesem Forum abmelden. (Ich erwarte nicht, dass einer deswegen weint, wollte es aber gesagt haben)


    Du wolltest es nicht mal so gesagt haben, sondern Du versuchst durch Androhung deiner Abmeldung die Schliessung eines Threads zu erreichen, weil Du nicht fähig bist auszuhalten, dass es tatsächlich Menschen gibt, die nicht vorbehaltlos Deiner Meinung sind. Findest Du das nicht selbst ein wenig armselig?


    Ich möchte nicht wissen, wie Dein Unterricht aussieht. Wahrscheinlich beendest Du sofort die Schulstunde, falls mal ein Schüler es wagt zu einem Thema eine Meinung zu äussern, die Deiner eigenen widerspricht. :autsch:

    Hier geht es doch schon lange nicht mehr darum, wie man mit Schülern angemessen über das Thema kommuniziert.


    Doch, genau darum geht es. Die unterschiedlichen Positionen dazu sind auch eigentlich recht gut deutlich geworden in diesem Thread.


    Die Mehrheit hier ist der Meinung, dass man Homosexualität in der Schule von der Grundschule an bis zum Abitur fächerübergreifend thematisieren sollte. Dabei sollte Homosexualität ausschliesslich positiv dargestellt werden, damit die Kinder(!) möglichst unkritisch die gewünschte Meinung übernehmen, dass Homosexualität etwas Gutes und gleichwertig zu Heterosexualität sei. Gegenteilige Meinungen, Argumente und Standpunkte sollen den Schülern vorenthalten werden, Diskussionen sollen unterbunden werden, da die Schüler sonst eine abweichende und damit "unerwünschte", kritische Meinung zu dem Thema entwickeln könnten.


    Plattenspieler, DaVinci und ich sind hingegen der Meinung, dass Homosexualität nicht von der Grundschule bis zum Abitur fächerübergreifend in allen Jahrgängen thematisiert werden sollte. Da Homosexualität ein unbedeutendes Randthema unserer Gesellschaft ist, ist eine ständige, penetrante Präsenz des Themas in der Schule absolut ungerechtfertigt und sinnfrei. Man könnte aber spezielle Themen wie "Homo-Ehe" oder "Homo-Adoption" auch im Unterricht diskutieren, wenn es dazu einen aktuellen Anlass gibt, zum Beispiel weil das gerade politisch heiss diskutiert und umstritten wird. Solche Themen sind dann aber eher für Jugendliche und nicht für Kinder geeignet. Und wenn man diese Themen im Unterricht bringt, sollte der Lehrer auch die gesamte Meinungsvielfalt in unserer Gesellschaft mit allen relevanten Positionen, Meinungen und Argumenten wertfrei im Unterricht abbilden und von den Schülern kritisch reflektieren und diskutieren lassen. In einer pluralistischen Gesellschaft müssen Jugendliche lernen mit anderen Meinungen umzugehen, andere Meinungen auszuhalten, sich eigene Meinungen zu bilden und diese sicher und argumentativ zu vertreten.


    Wenn ich Deinen Beitrag lese, wird mir umso deutlicher, wie wichtig das ist. Denn es macht den Anschein, dass Du nie gelernt hast mit anderen Meinungen umzugehen, es auch auszuhalten, dass andere Menschen andere Meinungen haben und dass in einer pluralistischen Gesellschaft nicht alle Menschen kritiklos Deine eigene Meinung teilen oder übernehmen. Wenn Du in einer pluralistischen Gesellschaft lebst, wirst Du permanent mit Anderdenkenden konfrontiert. Schule ist genau der richtige Rahmen dafür, zu lernen damit umzugehen und Argumentation, Meinungsbildung und kritischen Diskurs einzuüben.


    P.S. Ich hoffe, dass ich Plattenspieler und DaVinci nicht zu Unrecht für meine Meinung in Anspruch genommen. Mein Eindruck im Verlauf dieses Threads war, dass die beiden im Großen und Ganzen meine Meinung dazu teilen.

    Und NATÜRLICH werden im Unterricht nicht nur die Massenphänomene diskutiert. Ganz im Gegenteil. Man spricht über bestimmte seltene Behinderungen, über Einzelschicksale, die besonders auffällige Biografien haben (davon handelt eigentlich alle Literatur), man spricht über politische Ausnahmeerscheinungen, über singuläre Genies und Bösewichte, über einzelne radikale Randgruppen, über Drogen(abhängige), andere Randgruppen, über kleine IN-Gruppen und die wenigen leuchtenden Vorbildsterne am Himmel.
    Mit demselben dämlichen Argument müsste man weder über Martin Luther King noch über extremistische Terroristen reden - und die letzteren machen nun Gottseidank eine wesentlich kleinere Bevölkerungsgruppe aus als Homosexuelle.


    Was Menschen betrifft/bewegt, ist signifikant wichtiges Thema.


    Ja, meine Frage war nur gewesen, weshalb man zum Thema "Mobbing/Diskriminierung" ausgerechnet Homosexualität im Unterricht behandeln sollte. Warum sollte man unter Milliarden von potentiellen Gründen für Mobbing ausgerechnet explizit Homosexualität nehmen? Warum? Kannst Du das vielleicht mal rational begründen, warum unter Milliarden von Mobbingsgründen ausgerechnet Homosexualität so hervorgehoben werden sollte?


    Allein im sexuellen Bereich gibt es zigtausende Dinge, die potentiell zu Mobbing führen könnten. Warum ausgerechnet Homosexualität? Warum nicht irgendetwas anderes?


    Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht.


    Da Homosexualität weder eine Krankheit ist, noch per se Einschränkungen in der Lebensqualität mit sich führt - mit Ausnahme der offenen und verdeckten Diskriminierung durch allzu Konservative - gibt es außer egoistischen und ideologisch (ich schrieb schon "idiologisch" ...) verblendeten Gesichtspunkten keine Gründe, Homosexualität für das eigene Kind grundsätzlich abzulehnen.


    Wie kommst Du eigentlich dazu für alle Menschen festlegen zu wollen, was für sie eine Einschränkung der Lebensqualität ist und was nicht?


    Ich kenne dicke Menschen, die kerngesund sind und sich pudelwohl in ihrer Haut fühlen und deswegen zum Beispiel auch keinen Grund sehen ihre Leibesfülle zu verdammen oder etwas dagegen zu tun. Ich kenne aber auch dicke Menschen, die tief unglücklich mit ihrer Leibesfülle sind und sich sehnlichst eine Veränderung wünschen. Es gibt Behinderte, die ihr Leben toll finden genau so wie es ist und mit ihre Behinderung gar nicht als Einschränkung ihrer Lebensqualität empfinden. Es gibt aber auch Behinderte, die ihr Leben lang damit hadern und ihre Behinderung als riesiges Manko in ihrem Leben empfinden. Es mag auch Homosexuelle geben, die gerne homosexuell leben und damit sehr glücklich sind und solche, die damit sehr unglücklich sind und das als Einschränkung ihrer Lebensqualität empfinden, zum Beispiel weil das mit ihrem Glauben, ihren moralischen Werten, ihren Lebensträumen und Plänen kollidiert und diese konterkarriert etc.


    Aber wenn das Thema Familie angesprochen wird, gibt es eben verschiedenste Konstellationen.


    Das Thema "Familie" behandle ich in meinem Unterricht. Da lasse ich zu Beginn immer die Kinder selbst darüber sprechen, was eigentlich Familie ist. Alle Kinder definieren "Familie" als Mutter, Vater und Kind(er). Manche beziehen auch noch Oma und Opa in die Familie mit ein. Das ist die Lebensrealität der Kinder, darüber mache ich Unterricht und das ist auch gut so.


    Ich hoffe, es kommt der Tag, an dem endlich das Lichtlein aufgeht, dass freie Meinungsäußerung dort ihre Grenzen hat, wo sie andere Menschen zu Unrecht verurteilt und in ihren Rechten und in ihrer Würde verletzt. Wahrscheinlich auf ewig ein Wunschtraum.


    Du bist also der Meinung, dass eine kritische Beurteilung und moralische Ablehnung von Homosexualität als solcher keine legitime Meinung ist, sondern die Grenzen der Meinungsfreiheit sprengt?


    Und bitte, bitte, ich will endlich ein stichhaltiges Argument hören, was prinzipiell und unumstößlich gegen die Homo-Ehe oder die Homo-Adoption spricht! Bitte! Ich bin zu unkreativ, mir fällt nichts ein ...


    Was meinst du mit "unumstößlich"? Diese Themen sind umstritten, es gibt verschiedene Meinungen, verschiedene Argumente, verschiedene Standpunkte. Vielleicht ist Dir schonmal aufgefallen, dass wir in einer freien, pluralistischen Gesellschaft leben, in der unterschiedliche Meinungen der Normalfall sind, im Gegensatz zur Diktatur, wo die einzig wahre Meinung von oben vorgeschrieben ist. :autsch:


    Ein paar gute Argumente gegen "Homo-Adoption" wären zum Beispiel:


    - Jedes Kind hat ein Recht auf Mutter und Vater. In der Struktur einer homosexuellen „Familie“ wird dieses Recht dem Kind geplant und bewusst verwehrt. Das ist eine grundlegende Verletzung des Kindesrechts.


    - Ein Kind, das in dem Bewusstsein aufwächst, seine beiden Eltern seien zwei Frauen oder zwei Männer, wird in seinem Wissen um seinen zweigeschlechtlichen Ursprung manipuliert. Das wird sich negativ auf seine Identitätsbildung auswirken.


    - Verschiedenheit ist immer ein größerer Entwicklungsanreiz als Gleichheit. Die Forschung der letzten vierzig Jahre zeigt übereinstimmend, dass Mutter und Vater geschlechtsabhängig Verschiedenes in die Entwicklung der Kinder einbringen. Ein Kind, das bei einem homosexuell lebenden Männer- oder Frauenpaar lebt, ist daher von vornherein in seinen Entwicklungsmöglichkeiten benachteiligt.


    - Die besten Voraussetzungen zur Entwicklung einer sicheren Geschlechtsidentität hat ein Kind, wenn es in der Geschlechterspannung von Mutter und Vater aufwachsen kann. Bei einem homosexuell lebenden Frauen- oder Männerpaar wird dieser Entwicklungsvorteil dem Kind bewusst vorenthalten.


    - Wenn Vater oder Mutter tragischerweise fehlen wie etwa bei Alleinerziehenden, hat das Kind die Möglichkeit, diesen Verlust zu betrauern und konstruktiv zu bearbeiten. Wenn dem Kind dagegen vermittelt wird, eine homosexuelle „Familie“ sei eine vollständige, nur eben alternative Familienform, verhindert dies, dass das Kind den realen Verlust von Vater oder Mutter betrauern kann. Damit bleibt der Verlust abgespalten und wird sich destruktiv auf die psychosoziale Entwicklung des Kindes auswirken.


    http://www.dijg.de/homosexuali…recht/recht-mutter-vater/


    Sicher gibt es auch die Pro-Seite, die ihre Argumente ins Feld führt. Wenn ich dieses Thema im Unterricht mal behandeln sollte, würde ich die verschiedenen Positionen und Argumente in der Klasse gegenüberstellen und die Schüler darüber diskutieren lassen. Jeder sollte sich dazu seine eigene Meinung bilden.

    Das merkt man vor allem daran, dass wir hier auch dich, als Menschen, tolerieren müssen. Das gilt jedoch nicht für deine Meinung. Ihr muss man entgegen treten und das haben andere und ich hier auch getan.


    Das ist auch in Ordnung. Wir sind hier in diesem Forum als erwachsene Privatpersonen. Da darfst Du mir gerne entgegen treten und Deine eigene Meinung vertreten. Aber im Beruf geht sowas sicherlich nicht. Wenn wir als Lehrer mit unseren Schülern zum Beispiel das aktuelle Thema "Homo-Adoption" besprechen, sollten wir nicht versuchen unsere Privatmeinung unseren Schülern aufzudrängen und Meinungsverbote zu erteilen. Wir haben alle relevanten Argumente Pro und Contra ausgewogen und sachlich zur Sprache zu bringen und offen und frei zu diskutieren, ohne Manipulationsversuche oder ähnliches. Es ist nicht unsere Aufgabe die Schüler nach unseren persönlichen Wünschen zu indoktrinieren und ihnen Argumente und Informationen vorzuenthalten, nur weil wir möglicherweise Angst haben könnten, dass die Schüler sich dann eine eigene Meinung bilden, die sich von unserer eigenen unterscheidet. Das gilt für Dich ebenso wie für mich und alle anderen Kollegen.


    Ist das nun bei Dir angekommen?



    Du ignorierst Argumente entweder völlig oder verdrehst sie oder missverstehst sie (absichtlich).


    Nun fang doch nicht gleich wieder virtuell zu weinen an, nur weil ich Deinen Argumenten nicht sofort kritiklos folge.


    Es ging gerade um das Thema Mobbing im Unterricht. Ich behandle dieses Thema ganz allgemein. Als Fallbeispiele wähle ich höchstens mal einen der häufigsten Mobbinggründe aus, keine Kuriositäten.


    Du bist hingegen der Meinung, in einer Unterrichtseinheit zum Thema Mobbing müsste explizit auch Homosexualität besprochen werden. Daraufhin habe ich Dich gefragt, welchen Sinn das haben sollte und ob Deiner Meinung nach dann alle sexuellen Minderheiten und Besondersheiten in der Unterrichtseinheit "Mobbing" explizit besprochen werden sollten, zum Beispiel Sadomasochismus. Daraufhin versuchtest Du mir zu erklären, dass Sadomasochismus keine sexuelle Orientierung sei. Nun wollte ich von Dir wissen, was das damit zu tun hat. Denn ein Sadomasochist kann genauso gemobbt werden wie ein Homosexueller. Und nun verfällst Du in Weinerlichkeit, weil ich deinen Ausführungen nicht sofort kritiklos folge, sondern dir argumentativ entgegne. :autsch:

    Kein Wunder, dass du ständig auf der Leitung zu stehen scheinst, wenn du nur so oberflächlich die Antworten liest.


    Ich lese alle Antworten durch, allerdings kann ich aus Zeitgründen nicht immer auf alles erwidern.


    Fräulein Gingergirl kann ich antworten, dass ich nicht hier eine Diskussion Pro und Contra über Homosexualität führen wollte, sondern dass ich der Meinung bin, dass in der Schule solche Themen wie "Homo-Ehe" oder "Homo-Adoption" kritisch und kontrovers mit allen relevanten Argumenten Pro und Contra vorgestellt und diskutiert werden sollten, wenn man denn solche Themen überhaupt in der Schule behandeln möchte.


    Je mehr du schreibst, desto weniger glaube ich daran, dass du wirklich Lehrer bist. Oder sollte es heißen: desto weniger hoffe ich...?


    Du hoffst, dass ich kein Lehrer bin, weil ich die Beamten-Hängematten-Mentalität und systemimmanente Leistungsfeindlichkeit in unserem Beruf kritisiere und mir wünsche, dass unser Berufsstand mal grundlegend reformiert wird? :autsch:

    Du schnallst es einfach nicht, oder? Sadomasochismus gehört zum sexuellen Verhalten und nicht zur sexuellen Orientierung! Pyro hat es doch so verständlich und ausführlich erklärt.


    Und weil Sadomasochismus nicht zur sexuellen Orientierung gehört, dürfen Sadomasochisten nun gemobbt werden oder wie?



    Was ist eigentlich mit der Diskussionsrunde, zu der du von Gingergirl herausgefordert wurdest?


    Das muss ich überlesen haben. Aber Gingergirl sollte bitte nochmal ihre Fragestellung konkretisieren, dann kann ich ihr auch gerne Pro- und Contra-Argumente nennen.

    Neben dem Gehaltsgefälle gibt es noch einen weiteren Punkt, der nur selten erwähnt wird in diesem Zusammenhang: als Angestellte habe ich wesentlich geringere Aufstiegschancen als verbeamtete Kolleginnen und Kollegen. Zumindest in meinem BL sind Funktionsstellen aller Art in der Regel nur für Beamte ausgeschrieben. Ich werde beurteilt wie die Kolleginnen und Kollegen, aber eine gute Beurteilung bringt mir trotzdem nichts, weil ich mich auf die entsprechenden Stellen ohnehin nicht bewerben kann. Zwar strebe ich aktuell keine Funktionsstelle an, aber ich ärgere mich dennoch über diese Praxis. Egal, wie sehr man sich als Angestellter auch engagiert, der Weg nach oben bleibt einem verwehrt. Auch an dieser Praxis sollte sich dringend etwas ändern.


    Ich ärgere mich über so vieles. Wenn ich sehe wieviele Kollegen sich gemütlich in der Beamten-Hängematte eingerichtet haben und wieviele Leute schon ein Lehramtsstudium aufnehmen, mit dem Ziel es sich dann im Beamtendasein mit Halbtagsjob ohne Leistungsdruck, 12 Wochen Urlaub im Jahr und lebenslanger Jobgarantie gemütlich zu machen. Ich hoffe ich werde es noch erleben, dass unser Beruf grundsätzlich umstrukturiert wird.


    Aber denkst du, das ist bei zum Beispiel dunkelhäutigen, übergewichtigen oder behinderten Schülern anders? Es verlangt jedoch niemand, dass das Thema Hautfarbe, Übergewicht oder Behinderung in jeder Klassenstufe in jedem Fach thematisiert werden müsse.


    Dabei ist doch Übergewicht wohl einer der absolut häufigsten Mobbinggründe überhaupt, im Gegensatz zum totalen Randphänomen Homosexualität, von dem nur ganz wenige Menschen betroffen sind.


    Ich glaube "DaVinci" hat hier mal geschrieben, dass er sich nicht wünscht, dass sein Sohn/seine Tochter mal homosexuell wird. Daraufhin wurde von den Homosexualitäts-Fans hier behauptet, diese Aussage sei diskriminierend und "homophob". Wenn sich jemand wünscht, dass sein Sohn/seine Tochter nicht dick wird oder nicht behindert wird, würe wohl niemand hier behaupten, dass diese Aussage diskriminierend und "behindertophob" oder "dickophob" wäre.

    Sadomasochismus und Polygamie gehören dabei NICHT zur sexuellen Identität und auch NICHT zur sexuellen Orientierung, sondern gehören zum sexuellen Verhalten. Allein deshalb sind diese Dinge schon anders zu behandeln als Homosexualität.


    Warum ist das denn anders zu behandeln? Wenn ein Sadomasochist sich mit seiner sexuellen Neigung "outet", könnte er doch genauso deswegen gemobbt werden wie ein Homosexueller. Oder wenn jemand offen polygam lebt, könnte er auch deswegen gemobbt werden.


    Es gibt wahrscheinlich gut eine Milliarde Möglichkeiten, weswegen man gemobbt werden könnte. Vielleicht auch noch ein wenig mehr. Wenn ich da im Unterricht zum Thema Mobbing ein Fallbeispiel nehme, dann doch wohl eher eines, das recht häufig vorkommt und keine seltenen Phänomene, die rein theoretisch auch irgendwo, irgendwann mal als Mobbingsgrund auftreten könnten, wie Homosexualität oder andere sexuelle Seltenheiten.


    Und da muss man mit ethischen Methoden jede Handlung einzelnd überprüfen. Ist diese und jene sexuelle Handlung moralisch vertretbar? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht? Warum homosexuelles Verhalten in der Regel moralisch vertretbar ist, wurde hier auf 30 Seiten lang und breit erklärt.


    Und ich habe Dir bereits mehrfach geantwortet, dass es dazu völlig unterschiedliche Meinungen gibt. Und das ist auch vollkommen legitim und normal.


    Was Letztes noch: Dein Beispiel mit den Frauen, die auf Partys "rummachen" und den Menschen, die das besonders toll fanden... Das ist ein typisches Beispiel für positive Diskriminierung. Wie toll ist das doch, wenn sich zwei Frauen küssen!


    Eine Diskriminierung dieser Frauen, die in der Öffentlichkeit homosexuelle Handlungen begangen haben, konnte ich nicht feststellen. Das Gegenteil war der Fall. Diese Frauen waren auch noch nicht mal homosexuell, sondern haben das einfach nur so gemacht. Dadurch standen sie im Mittelpunkt des Interesses und haben von allen Seiten Aufmerksamkeit und positive Reaktionen erhalten. Auf den Partys wurde dann immer versucht auch andere Frauen dazu zu animinieren sich zu küssen. Und diejenigen, die das nicht machen wollten, wurden dann schnell als "prüde" und "verklemmt" hingestellt und verlacht.

    Ist Diskriminierung kein Thema bei dir im Unterricht? Ist das wirklich unwichtiger als die Todesstrafe, obwohl Diskriminierung im Ganzen eine viel größere Masse an Menschen betrifft?


    Diskriminierung ist natürlich ein Thema in meinem Unterricht. Aber ich kann nicht jede noch so unbedeutende, winzige Minderheitengruppe explizit in meinem Unterricht aufblähen. Welchen Sinn sollte das denn auch haben? Ich thematisiere Diskriminierung bzw. Mobbing ganz allgemein in meinem Unterricht. Da kommt Homosexualität nicht vor. Sadomasochismus auch nicht. Polygamie auch nicht. Sollte man Deiner Meinung nach im Unterricht zu dem Thema alle erdenklichen sexuellen Minderheiten explizit durchgehen, oder wie stellst Du dir das vor?


    Wenn ich im Unterricht mit Fallbeispielen arbeite, dann nehme ich in der Regel Beispiele von Mobbing im Bezug auf Äusserlichkeiten, weil das wohl mit Abstand am häufigsten vorkommt. Wichtig ist mir, dass die Schüler die Mechanismen des Mobbings verstehen, über Präventionsstrategien nachdenken und ein eigenes Bewusstsein dafür entwickeln, dass Mobbing falsch ist, dass man sich daran nicht beteiligen sollte und dass die Schüler wissen, wie sie sich ggf. dagegen wehren können bzw. wie sie anderen helfen können, wenn sie mitbekommen, dass jemand gemobbt wird. Darauf kommt es an.


    Übrigens sage ich meinen Schülern ausdrücklich, dass sie nicht alles gut oder gleichwertig finden müssen. Man darf Eigenschaften von anderen Menschen schlecht finden. Man darf auch andere Menschen nicht mögen. Man darf auch das eine besser finden als das andere. Mobbing beginnt nicht dort, wo man Eigenschaften von Menschen schlecht findet oder einen Menschen nicht mag, sondern wo man andere Menschen gezielt versucht zu verletzen.


    Max darf also der Meinung sein, dass blonde Haare viel schöner sind als braune Haare. Solange er die brünette Lisa nicht mobbt, nur weil ihm ihre Haarfarbe nicht gefällt, ist alles in Ordnung. Und so gilt das für alle möglichen Eigenschaften und Verhaltensweisen von Personen.


    Hingegen kenne ich kaum jemanden, der / die (sich vollkommen von der Außenwelt Isolierende einmal ausgenommen) nicht in irgendeiner Form mit Homosexuellen Kontakt hat(te) und über deren Diskriminierung Bescheid weiß, vielleicht sogar aktiv daran beteiligt ist.


    Dann leben wir vielleicht in verschiedenen Welten. Ich kenne jedenfalls keinen Homosexuellen und habe auch noch nie eine einzige Diskriminierung von Homosexuellen mitbekommen.


    Selbst zu meiner Schulzeit war es schon "normal", dass auf den Abi-Partys Frauen in Feierlaune "rumgemacht" haben in aller Öffentlichkeit. Die meisten anderen fanden das "cool" und haben das auch zum Ausdruck gebracht. Negative Kommentare oder gar Mobbing habe ich da nie erlebt, eher im Gegenteil. Die Frauen, die sowas nicht mitmachen wollten, weil sie das nicht gut fanden, waren da eher unter Rechtfertigungsdruck und wurden als "prüde" und "verklemmt" abgestempelt.

    Bei mir zum Beispiel:
    Ich gebe immer erstmal eine Quelle unkommentiert rein. Beider Seiten.
    Zum Beispiel ein kurzes Video eines homophoben Christian Right Wingers aus Amerika. Und ein Statement von dessen Gegnern.
    Aufgabe: "Form an opinion. Discuss in groups".


    Dann Texte mit Fakten über die Argumente beider Seiten. Wieder Diskussionen ohne mich.


    Und dann besprechen wir's in der Klasse. Und nehmen die Argumente auseinander.


    So ähnlich gestalte ich meinen Unterricht auch. Wobei ich schon auf ein ausgewogenes Quellenmaterial achte, das verschiedene Sichtweisen auf die Thematik enthält und alle relevanten Argumente der Pro und Contra gleichberechtuigt zur Sprache bringt. Eine selektive und manipulative Quellenauswahl, die meinen Schülern eine bestimmte Sichtweise geradezu aufdrängt, würde ich nie vornehmen.


    Ein immer wieder heiss diskutiertes und sehr beliebtes Thema bei meinen Schülern ist zum Beispiel "Todesstrafe". Da zeige ich zum Einstieg auch immer einen Film, der verschiedene Perspektiven zu diesem Thema wiederspiegelt und keine Wertung vorwegnimmt, sondern zur kritischen Reflexion einläd. Danach können die Schüler im Klassenverband ihre Eindrücke und spontanen Meinungen zum Film austauschen. Anschliessend mache ich gerne Gruppenarbeiten. Die Schüler können sich in Gruppen entweder "Pro Todesstrafe" oder "Contra Todesstrafe" zusammenschliessen. Ich verteile entsprechendes Quellenmaterial und die Schüler arbeiten in ihrer Kleingruppe die wichtigsten Argumente für ihren Standpunkt aus den Quellen heraus, überlegen sich gemeinsam eine Argumentationslinie und setzen sich auch mit den Gegenargumenten der anderen Gruppe auseinander, versuchen diese zu entkräften etc. Dann veranstalten wir vor der Klasse eine Podiumsdiskussion mit jeweils einer Pro- und Contra-Gruppe. Ich "moderiere" das Ganze und stelle kritische Nachfragen an beide Gruppen. Auch die übrigen Schüler dürfen den Gruppen kritische Fragen stellen und bisher zu kurz gekommene Aspekte einwerfen. Im Anschluss wird die Diskussion nochmal reflektiert und die wichtigsten Punkte trage ich mit den Schülern nochmal zusammen. Die Schüler können sich dazu äussern, welche Argumention sie mehr überzeugt hat und weshalb, welche Schwächen die eine oder andere Argumentation hatte, was man besser machen könnte und so weiter.


    Welche Meinung sich der einzelne Schüler am Ende über dieses Thema gebildet hat, das lasse ich völlig offen. Jeder darf seine Meinung auch offen sagen. Das Meinungsbild in den Klassen ist immer sehr vielfältig und reicht von "Todesstrafe ist Mord" bis hin zu "Todesstrafe ist in manchen Fällen gerecht und richtig". Ich habe für derartigen Unterricht bisher auch immer sehr positive Resonanz erhälten.


    Warum sollte man das nicht auch zu einem Thema wie "Homo-Ehe" oder "Homo-Adoption" so ähnlich machen können, wenn diese Themen gerade politisch aktuell sind?



    Außer die Themen, die du gar nicht einbringst, weil du sie für zu unwichtig hältst. Zum Beispiel Homosexualität.
    Dein Unterricht ist nicht vielfältig.


    Mein Unterricht ist schon vielfältig, aber ich kann natürlich nur eine begrenzte Anzahl von Themen in meinen Unterricht unterbringen. Und da gibt es eben sehr viele, weitaus wichtigere Themen als solche absolut unbedeutenden Randphänome wie Homosexualität. Oder thematisierst Du in deinem Unterricht sämtliche sexuellen Ausnahmeerscheinungen?

    Nein, ohne Contras. Weil es keine Contras dagegen geben kann.


    Warum kann es keine geben? Es gibt sie doch. Oder meinst du, es sollte keine geben, weil sie Deiner persönlichen Meinung widersprechen?


    Ich versuche mir gerade diesen Unterricht vorzustellen. Die Schüler werden völlig einseitig nur mit Pro-Argumenten konfrontiert, Contra-Argumente werden den Schülern systematisch vorenthalten, eine echte Diskussion findet deshalb auch gar nicht statt und es werden auch nur zustimmende Meinungen im Unterricht geduldet. Läuft das bei Euch dann so ab?


    Also in meinem Unterricht wird zu vielfältigen Themen generell immer kontrovers diskutiert. Ich würde nie auf die Idee kommen eine freie Diskussion zu unterdrücken.


    Claudius, liest du eigentlich auch?


    Die Rede war von emotionaler Nähe zu einer Frau, nicht von Sichverlieben.


    Wo habe ich bestritten, dass ein homosexueller Mann auch gute Freundschaften zu Frauen haben kann? :autsch:


    Ich habe geschrieben, dass ein Mensch nur dann "homosexuell" ist, wenn er dauerhaft vollkommen unfähig dazu ist eine sexuelle und emotionale Anziehung zu Menschen des anderen Geschlechts zu empfinden. Extra nochmal für Dummies: Keine Verliebtheit, keine Sehnsucht nach einer Partnerschaft, keine Sehnsucht nach körperlicher Intimität/Geschlechtsverkehr mit einem Menschen des anderen Geschlechts und zwar dauerhaft.

    Übrigens: Ich bin homosexuell und habe trotzdem ganz wundervolle und emotionale nichtsexuelle Beziehungen mit Frauen. Sogar bevorzugt mit Frauen, da ich mich mit ihnen in der Regel (aber natürlich bei weitem nicht immer) besser verstehe. Aber laut Claudius gibt es mich ja nicht.


    Wenn Du wirklich "homosexuell" sein solltest, dann bist Du dauerhaft unfähig Dich in eine Frau zu verlieben. Du bist dann eben nicht fähig gegenüber einer Frau diese besondere emotionale Nähe zu empfinden, die eine Partnerschaft von einer Freundschaft unterscheidet. Daher kannst Du dann auch keine Partnerschaft mit einer Frau eingehen oder führen und Du verspürst auch keine Sehnsucht danach.


    Solltest Du Dich in eine Frau verlieben oder den Wunsch nach einer Partnerschaft mit einer Frau verspüren, wärst Du wohl nicht "homosexuell".

    Sach mal Claudius - glaubst du diesen Stuss wirklich, oder brauchst du einen Fisch? (Ich hab's extra für dich rosa eingefärbt... :uebel:


    Was ist denn daran "Stuss"? Ein homosexueller Mensch kann sich nur in Menschen des eigenen Geschlechts verlieben. Gegenüber Menschen des anderen Geschlecht ist er zu solchen Empfindungen dauerhaft unfähig.

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