Beiträge von Claudius


    Auf die Frage von Claudius hat das Bundesverfassungsgericht jedoch die Antwort gegeben, an die auch Claudius sich als Beamter zu halten hat:
    http://www.sueddeutsche.de/kar…unde-ist-pflicht-1.171287


    An Gerichtsurteile müssen wir uns alle halten. Aber alle Bürger dürfen Gerichtsurteile kritisch bewerten, ihre persönliche Meinung dazu äussern, dagegen demonstrieren und so weiter. Das gilt auch für Beamte. ;)



    Die Schulpflicht muss gegen den Willen der Eltern und mit dem Ziel der Aufklärung und Wissensvermittlung für die Kinder durchgesetzt werden.


    Nicht nur gegen den Willen der Eltern, sondern auch gegen den Willen der Kinder. Das finde ich an Sexualkunde besonders problematisch, wenn Kindern gegen ihren Willen sexuelle Thematiken und Materialien aufgezwungen werden. Zwang in Verbindung mit Sexualität und Kindern hat aus meiner Sicht einen sehr, sehr fragwürdigen Beigeschmack.


    Aber machen wir uns mal nichts vor. Wir wissen beide, dass die Eltern und Kinder die Schulpflicht häufig leicht umgehen können. Da ist das Kind dann eben genau an den Tagen "krank", hat "unverschiebbare" Zahnarzttermine, muss zur "Beerdigung" von Onkel Wilhelm und so weiter.

    Wieder ein Beispiel für den altbekannten Satz:
    "Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast"


    Die Untersuchung stammt ja nicht von mir, sondern vom Institut für Demokratieforschung der Universität Göttingen unter Leitung des durchaus renommierten Politikwissenschaftlers Franz Walter. Ich wüsste zumindest keinen vernünftigen Grund, warum dieses Institut eine Studie fälschen sollte. Dass die Ergebnisse nicht repräsentativ sind, gibt das Institut auch selbst an. Aber eine gewisse Relevanz wird sie wohl schon haben und Rückschlüsse darauf zulassen, was für Leute da in der Masse von "NoPegida" so vertreten sind. Sonst hätte das Institut diese Studie wohl auch gar nicht veröffentlicht.


    Am Samstag fand in Hamburg übrigens eine Demo von Eltern und Schülern gegen zwangweise Sexualkunde und Frühsexualisierung in Grundschulen statt. Ein Bündnis "Vielfalt statt Einfalt", unterstützt von den Bürgerschaftsfraktionen der SPD, Grünen und Linken, hatte zur "Gegendemo" aufgerufen, deren Ziel darin bestand die Demo der Eltern und Schülern durch Blockaden und Aktionen zu verhindern. Dabei wurden die demonstrierenden Eltern und Schüler massiv mit Eiern, Schneebällen und gefrorenen Plastikflaschen beworfen und mit Feuerwerkskörpern beschossen. Eine 15jährige Schülerin wurde dadurch schwer am Kopf verletzt. Die Polizei musste ein massives Aufgebot bereitstellen und mit Schlagstöcken gegen die 1000 "Gegendemonstranten" vorgehen um die kleine Demo von 150 Eltern und Schülern zu schützen und noch schlimmere Gewaltausbrüche und Verletzte zu verhindern.


    http://www.focus.de/regional/h…ttackiert_id_4429499.html

    Da du keine Quelle angegeben hast, nehme ich mal an, dass du für die "Während bei "Pegida" überwiegend voll erwerbstätige Familienväter mittleren Alters demonstrieren,"-Aussage diese Untersuchung heranziehst.


    Ich beziehe mich auf dieselbe Quelle, die "alias" bereits angeführt hatte.



    http://www.spiegel.de/politik/…g-nopegida-a-1014993.html

    Lieber Claudius, hier im Forum zählt es zum guten Ton, die Quelle anzugeben. Gerade bei derartigen Tatsachenbehauptungen möchte ich schon selbst nachprüfen können, ob diese "Untersuchung" stichhaltig ist - oder von irgendjemandem im Netz "aus dem Bauch heraus" in die Welt gesetzt wurde.


    Verzeihung, das habe ich wohl vergessen, weil diese Meldung gestern in allen Printmedien nachzulesen war. Aber die Quelle hast Du ja nun bereits von selbst gefunden.


    Die Ergebnisse der Untersuchung sind schon interessant, insbesondere da man nun einen Vergleich zwischen "Pegida" und "NoPegida" hat. Während bei "Pegida" überwiegend voll erwerbstätige Familienväter mittleren Alters demonstrieren, sind es bei "NoPegida" überwiegend junge, kinderlose Single, die (noch) keiner vollen Erwerbstätigkeit nachgehen. Da spricht wohl vieles dafür, dass "NoPegida" zu einem grossen Teil aus Schülern, Azubis und Studenten besteht.

    Zitat Meike :

    Mit anderen Worten : Es findet hier auf merkwürdigen Kommunikations-Wegen eine subtile Indoktrinierung im Sinne der grünroten Denke statt. 8_o_)


    Ich habe gestern gelesen, dass es inzwischen auch eine wissenschaftliche Studie über die Demonstranten von "NoPegida" gibt. Demnach sind fast die Hälfte der Demonstranten zwischen 16 und 35 Jahre alt. Schüler, Azubis und Stundenten dürften da in sehr grosser Zahl vertreten sein. Dafür spricht auch, dass 55 Prozent bei "No-Pegida" kinderlose Singles sind und nur 44 Prozent einer vollen Erwerbstätigkeit nachgehen.

    Die "Lübecker Nachrichten" haben auf Grund der Schülerkommentare bei Facebook nochmal die Schulleitungen dazu befragt, ob die Schüler verpflichtet waren an der Demo teilzunehmen.


    An der Thomas-Mann-Schule und der Baltic-Schule sei der Unterrricht an diesem Tag für alle Schüler nach der sechsten Stunde beendet gewesen. Die Teilnahme an der Demo um 14 Uhr sei daher freiwillig gewesen.


    Die Ernestinenschule habe vorher die Eltern über die Demo informiert. Die Teilnahme sei keine Pflicht gewesen, eine Abmeldung war kein Problem.


    Die Friedrich-List-Schule gibt allerdings zu, dass die Demo für alle Schüler verpflichtend war, die in der siebten und achten Stunde noch Unterricht gehabt hätten. Für die anderen Schüler, die regulär nach der sechsten Stunde frei hatten, sei die Teilnahme an der Demo aber keine Pflicht gewesen.


    http://www.ln-online.de/Lokale…-eine-Zwangsveranstaltung


    Auch dieser Artikel der Lübecker Nachrichten wurde bei Facebook wieder von zahlreichen Schülern kommentiert. Überwiegend handelt es sich offenbar auch um die Schüler der Friedrich-List-Schule, die eben doch zu der Demo gezwungen wurden.


    So schreibt eine Schülerin:


    Zitat

    Auch ich bzw. meine Klasse musste an dieser Demo teilnehmen. Wir haben morgens davon erfahren und wir durften nicht zum eigentlichem Sportunterricht gehen.
    Und vielleicht muss man mal darüber nachdenken, alle die nach der 6. Schluss gehabt hätten stand es frei zu kommen. Es waren von 4 (?) Schulen gerade mal 1000 Schüler da. Es war kaum einer freiwillig da, die meisten, jedenfalls von der FLS, hätten 7/8 Unterricht gehabt und wurden somit gezwungen zu der Demo zu erscheinen.
    Es wurde sogar gedroht die beiden unentschuldigten Fehlstunden noch aufs Bewerbungszeugnis zu packen bei nicht erscheinen.


    Eine andere Schülerin schreibt:


    Zitat

    In unserer Klasse gab es weder eine Abstimmung, wer hingehen möchte und wer nicht, noch eine Aufklärung darüber was es für eine Veranstaltung ist und aus welchem Grund wir daran teilnehmen. Ach doch, wir haben an der Aktion teilnehmen müssen, weil wir eine Europaschule sind. Und bescheid bekommen haben wir auch ganz flüchtig(ein Tag vorher) und wurden erst ein Tag nach der Versammlung/Demo wirklich aufgeklärt.(FLS)


    Eine weitere Schülerin:


    Zitat

    Wir wurden echt gezwungen meine klasse und ich haben es erst in der letzten stunde erfahren das wir zur Demo müssen und das wenn wir nicht kommen ärger bekommen


    Eine Mutter schreibt:


    Zitat

    ich bin davon ausgegangen das mein sohn in der schule ist. erst als er nach hause kam, erzählte er von der Demo. die schüler erfuhren erst an diesem tag das sie dort hin gehen. als sie ankamen, bekam jeder schüler einfach ein schild in die hand gedrückt. nach 20 min konnten die schüler nach hause gehen. ich bin der meinung die eltern hätten informiert werden MÜSSEN.


    Es handelt sich immer um Schüler der Friedrich-List-Schule. Insgesamt sind es nun wohl ein gutes dutzend Schüler, die über Zwang zur Demo berichten. Und die Facebook-Profile sind authentisch, mit Klarnamen, Profilfotos, Angabe von Wohnort, Name der Schule etc. pp.


    Also von den fünf Europaschulen gab es wohl nur in einer wirklichen Zwang zur Demo, für die Schüler, die in der siebten und achten Stunde noch regulär Unterricht gehabt hätten.


    Das erklärt dann wohl auch, warum von den 8182 "Europaschülern" in Lübeck nur knappe 1000 bei der Demo waren. Das waren dann die gezwungenen Schüler von der Friedrich-List-Schule.

    Der Vergleich zu einer Pegida-Demo hinkt gewaltig. Da halte ich nämlich schon das zwanglose Angebot an Schüler für rechtlich fragwürdig.


    Wenn Schüler in ihrer Freizeit an einer "Pegida"-Demo teilnehmen, findest du das "rechtlich fragwürdig"?


    Und wenn Schüler von der Schule dazu gezwungen und unter Druck gesetzt werden, an einer anderen Demo teilzunehmen, findest Du das rechtlich einwandfrei und in Ordnung?

    Das ist unklar. Siehe oben.


    Also gehst Du erstmal davon aus, dass die Schüler auf Facebook lügen?


    Und Du meinst, die betreffende Schule oder die betreffenden Lehrer würden es nun offen zugeben, dass sie die Schüler zur Teilnahme an einer Demo gezwungen und sie dabei mit Androhung harter Konsequenzen unter Druck gesetzt haben?


    Ich vermute, wenn in Dresden Schüler von ihren Lehrern gezwungen werden würden an der "Pediga"-Demo teilzunehmen, würdest Du solche Schülerkommentare auf Facebook dazu nicht so kritisch beurteilen.

    Mag sein. Trotzdem sind die Kommentare keine relevante Quellen.


    Was wäre denn für Dich eine relevante Quelle, wenn Du die betroffenen Schüler für eine irrelevante Quelle hälst?
    Ich möchte wetten, dass Du die Äusserungen von betroffenen Schülern als relevante Quelle ansehen würdest, wenn diese Schüler von der Schule dazu gezwungen worden wären zum Beispiel an einer "Pegida"-Kundgebung teilzunehmen.


    Nachtrag:
    Ich finde die Kundgebung inhaltlich gut, keine Frage, aber sollten die Schulen daraus wirklich eine Pflicht-Schulveranstaltung gemacht haben, (was wir hier nicht eindeutig beantworten können), war es taktisch schlecht überlegt. Leider.


    Das ist aber doch nicht unüblich. Das war zum Beispiel damals bei den "Stuttgart21"-Demos auch so, dass da ganze Schulklassen hingekarrt wurden um dann am Ende eine grosse Anzahl von "Demonstranten" angeben zu können.


    Ich habe ähnliche Dinge auch schon an meiner Schule erlebt, allerdings mit etwas subtilerem Zwang. Da wurde dann gesagt:"Um 13 Uhr findet heute in der Innenstadt eine Kundgebung gegen/für XY statt. Wir werden uns nach der fünften Stunde zusammen auf den Weg zu dieser Kundgebung machen. Mathe in der 6. Stunde fällt dafür dann aus und ihr bekommt auch keine Hausaufgaben auf. Ausser ihr wollt lieber Mathe und Hausaufgaben machen, dann bleiben wir in der 6. Stunde hier." Natürlich wollen die Schüler keine Hausaufgaben und sind froh, wenn Mathe ausfällt und man stattdessen zusammen draussen rumlaufen kann. Das wird dann ausgenutzt um eine grosse Anzahl von "Demonstranten" für ein bestimmtes politisches Anliegen zu rekrutieren. Und in der regionalen Presse wird dann am nächsten Tag gross darüber berichtet, dass die Schüler aus X gegen/für Y wären. :autsch:


    In dem Lübecker Fall war es aber wohl sogar so, dass den Schülern harte Konsequenzen wie unentschuldigte Fehlstunden auf dem Abschlusszeugnis angedroht wurden, wenn sie sich weigern würden an der Demo teilzunehmen. Das grenzt meiner Meinung nach schon stark an Nötigung.

    Dann bin ich nämlich alt (= 40) und sitze laut Claudius nur noch meine Zeit bis zur Pensionierung ab (= die nächsten 27 Jahre).


    Kannst Du mich bitte mal zitieren, liebe Anna Lisa, wo genau ich geschrieben haben soll, dass Du, liebe Anna Lisa, ab 40 Deine Zeit bis zur Pensioniserung absitzt? Kann mich nicht erinnern Dir diesen Vorwurf gemacht oder diese Behauptung über Dich aufgestellt zu haben.


    Ich habe geschrieben, dass es eine nicht geringe Anzahl von verbeamteten Kollegen gibt, die sich irgendwann in dieser Beamten-Hängematte ausruhen und nur noch ihre Zeit bis zur Pension absitzen wollen. Ich habe nicht geschrieben, dass Du das so machst, dass alle das machen oder dass die Mehrheit das macht. Aber es gibt leider viele, die das so machen und es auch genau so machen können, weil in unserem Beruf die Leistung keine Rolle spielt, man auch bei schlechter Leistung, mangelndem Arbeitseinsatz und unmotivierter Berufsauffassung unkündbar ist und eigentlich kein Druck besteht sich anstrengen zu müssen. Ob man guten Unterricht macht und zuhause viel Zeit in eine gute Vorbereitung investiert, oder ob man schlechten Unterricht macht und sich ab Mittag zuhause auf die faule Haut legt, macht für die Bezahlung keinen Unterschied und hat auch keine Auswirkungen auf die Stelle.


    Hier ist ein interessantes Interview mit einem Kollegen, der seine eigene Verbeamtung abgelehnt hat und freiwillig als Angesteller arbeitet. Er erläutert im Spiegel seine Beweggründe und spricht sich dafür aus, dass Lehrer zulünftig generell Angestellte sein sollten:


    Zitat

    Dabei täte man den Lehrern einen Gefallen, wenn man die Verbeamtung bundesweit abschaffen würde. Lehrer gelten immer noch als faul. Ihr Ruf würde sich schlagartig verbessern, wenn sie nicht mehr verbeamtet wären. Außerdem wäre es gesamtgesellschaftlich gerechter. Lehrer sollten nach Engagement bezahlt werden. Jemand, der Leistungskurse leitet, nebenbei einen Schüleraustausch organisiert und haufenweise Klausuren korrigiert, sollte mehr verdienen als seine Kollegen, die im Schulbetrieb weniger Aufgaben übernehmen.


    http://www.spiegel.de/schulspi…er-arbeiten-a-877431.html


    Aber bestimmt ist dieser Kollege gar kein Lehrer. Das ist ja hier die armselige Standard-Diffamierung gegen alle Kollegen, die eine andere Meinung vertreten. ;)

    Ein paar Auszüge aus dem Kommentarbereich:


    "Das war keine Demonstration.. Das war eine Kundgebung ohne Rede aka Zwangsveranstaltung für uns Schüler. Ich musste da sein und meine Anwesenheit wurde überprüft!"


    "1. Es war keine Demonstration sondern es war eine Aktion von den Schulen (so wurde das uns gesagt) 2. Lustig war es, dass wir spät informiert worden sind. Unsere Klasse erfuhr es am Dienstag, ein Tag vor dieser Aktion, dass wir eine Art "Demo" haben werden. 3. Freiwillig war das gar nicht: Wer nicht mitgegangen wäre, hätte dann einen "Strich" in der Anwesenheit bekommen und warum?"


    "Leider kann ich nur wiederholen es bestand für die Schülerinnen und Schüler eine Anwesenheitspflicht! Es wurde leider "versäumt" vorher zu fragen ob man da hin möchte (und dafür denn 7/8 Stunde frei)"


    "Uns wurde erst am Tag der Veranstaltung morgens gesagt, dass wir da zu erscheinen haben! Sonst sind es 2 unentschuldigteFehlstunden auf unserem Bewerbungszeugnis, da geht man natürlich hin."



    Für diejenigen, die den Kommentarbereich bei Facebook nicht eingesehen können.

    Ich finde es gut, dass die Schüler es auf Facebook öffentlich machen, dass man sie unter Androhung von schulischen Konsequenzen dazu gezwungen hat an einer politischen Demonstration teilzunehmen. Denn der Zeitungsartikel der "Lübecker Nachrichten" verschweigt diesen Umstand und stellt die Sache als freiwillige Demonstration von Schülern dar. Dieser Missbrauch der Schulpflicht sollte auf jeden Fall publik werden. Eine politische Demonstration kann wohl keine Schulveranstaltung sein.


    Sowas ist aber leider kein Einzelfall. Ich kenne ähnliche Dinge auch aus meiner Schule. Selbst zu meiner Schulzeit hat es sowas gegeben, wenn auch mit etwas subtilerem Zwang zur Teilnehme, als das in Lübeck der Fall ist.


    @ Claudius: Außerdem bin ich auch voll sauer, dass meine verbeamteten Kollegen immer alle Hängematten in unseren Ruheräumen :schlafen: belegen :weinen:


    Ihr habt Ruheräume mit Hängematten? :top:


    Im Ernst, ich meinte eigentlich die Kollegen, die ab 40 nur noch ihre Zeit bis zur Pension irgendwie absitzen wollen und dies aufgrund ihres Beamten-Rundumsorglos-Pakets leider auch können, während junge Kollegen, häufig Angestellte, sich mit Idealismus und Leistungsbereitschaft regelrecht den Hintern für ihren Beruf aufreissen, bis sie irgendwann völlig ausgebrannt resignieren, weil sie feststellen, dass sie bei de facto höherer Leistung in ihrem Beruf deutlich schlechter bezahlt werden als die verbeamteten Kollegen in ihrer Hängematte. Es gibt sicher gut und schlechte Lehrer, aber als Lehrer hat Du - ob verbeamtet oder nicht ist egal - kaum Anreiz mehr zu leisten als andere, denn auch wenn Du eine faule Socke bist, hast Du deinen Status bis zum Lebensende in der Tasche.


    Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich am Anfang häufiger ältere Kollegen hatte, die sich darüber wunderten, wieviel Zeit ich nach Unterrichtsende zuhause noch dafür aufwende meinen Unterricht gut vorzubereiten. Während mein Arbeitstag dann häufig noch bis zum Abend andauerte, machten nicht wenige Kollegen wirklich um 13:15 Feierabend. Wenn man einen minimalistischen Unterricht macht, der eigentlich keiner grossen Vorbereitung bedarf, dann kann man das auch. Das hat mich damals schon sehr geärgert. Denn es dankt Dir am Ende niemand, wenn Du nach Unterrichtsende noch den ganzen Tag zuhause am Schreibtisch darüber brütest, wie Du guten und interessanten Unterricht für deine Schüler machen kannst. Du bekommst für den ganzen Aufwand nicht mehr Geld oder mehr Anerkennung. Du hast dadurch auch keine besseren Aufstiegschancen. Du machst es entweder aus Idealismus, weil Du den Beruf liebst und Dir wirklich etwas an Deinen Schülern liegt, oder du lässt es. Denn Anreize und Motivation zu mehr Leistug und mehr Engagement hat man in unserem Beruf leider nicht. Die Faulpelze sitzen ihre Zeit ab und kommen damit auch gut durch. Und die Leistungsbereiten und Engagierten resignieren irgendwann und brennen aus.


    Ich kann mich Dir nur anschliessen. Langfristig sollten wir alle Angestellte werden mit ganz normalen Rechten und Pflichten wie andere Arbeitnehmer auch. Durch eine gute gewerkschaftliche Organisation könnten wir dann auch für unsere Anliegen wirksam eintreten. Und ich denke unser Beruf würde attraktiver für die Leute, die leistungsbereit sind und sich in ihrem Beruf reinhängen, während die Hängematten-Kollegen ausgedient hätten und genauso wie andere Arbeitnehmer rausfliegen können, wenn sie meinen nur noch ihre Zeit absitzen zu müssen, ohne die entsprechende Leistung zu bringen, für die sie bezahlt werden. ;)


    Und ernsthaft: Die Meinungsfreiheit findet ihre Grenzen in den Regelungen der Gesetze, In diesem Falle sollte sich Lehrer Claudius das Grundgesetz - speziell die Paragrafen 2 und 3 - näher betrachten.


    (Ironie)
    Danke für den Hinweis. Nun habe ich es auch mal nachgelesen.


    §2 GG: Alle Bürger haben Homosexualität gut zu finden.


    §3 GG: Alle Lehrer sind verpflichtet ihren Schülern beizubringen, dass Homosexualität gut ist. Freie, ergebnisoffene Diskussionen zum Thema Homosexualität in der Schule sind zu unterlassen und ggf. zu unterdrücken. Eine freie Meinungsbildung der Schüler ist zu verhindern.
    (/Ironie)


    Selbstverständlich bin ich als Lehrer dem Grundgesetz und der Landesverfassung verpflichtet. Beide betonen die Verantwortung vor Gott. Gemäß Landesverfassung und Schulgesetz bin ich verpflichtet die Schüler in Ehrfurcht vor Gott zu erziehen. Dies gehört zu den vornehmsten Bildungszielen. Ausserdem betonen sowohl Grundgesetz wie auch Landesverfassung die herausragende Stellung der Ehe und Familie. Beide stehen unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung. Meinen Eid habe ich mit den abschliessenden Worten:"So wahr mir Gott helfe" abgelegt.


    Ich wage zu bezweifeln, dass alle Kollegen hier sich ebenso uneingeschränkt mit Grundgesetz, Landesverfassung und Schulgesetz identifizieren, wie ich dies tue.


    Und um das abschliessend nochmals, zum gefühlt hundertsten Mal zu erwähnen:


    - Homosexuelle haben dieselbe unantastbare Menschenwürde wie alle anderen Menschen!
    - Homosexuelle haben dasselbe Recht auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit wie alle anderen Menschen!
    - Homosexuelle haben dasselbe Recht auf körperliche Unversehrheit wie alle anderen Menschen!
    - Homosexuelle dürfen weder körperlich noch psychisch angegriffen und verletzt werden, genauso wie alle anderen Menschen!
    - Homosexuelle dürfen weder in der Schule noch sonst wo in irgendeiner Form gemobbt werden, genauso wie alle anderen Menschen!


    Weder Plattenspieler, noch DaVinci, noch ich haben das jemals bestritten oder das Gegenteil gefordert. Wer uns das unterstellt, der lügt einfach nur böswillig, um uns als Diskutanten zu diskreditieren und sich vor der sachlichen Argumentation zu drücken.


    Aber natürlich gilt auch:


    - Kein Bürger der Bundesrepublik ist dazu verpflichtet alles gleich gut und gleich richtig zu finden. Das gilt auch für Homosexualität.
    - Jeder Bürger hat das Recht, Homosexualität auch kritisch zu beurteilen oder aus moralischen oder sonstigen Gründen für sich persönlich weniger gut oder falsch zu finden.
    - Jeder Bürger hat das Recht, diese Meinung frei zu äussern. Dies gilt auch für Schüler.
    - Schule ist kein Ort der Indoktrination, sondern ein Ort des freien Meinungsaustauschs und des freien, ergebnisoffenen Diskurses.
    - Lehrer sind nicht befugt ihre berufliche Stellung zu missbrauchen, um den freien, ergebnisoffenen Diskurs durch einseitige Verbreitung ihrer persönlichen Privatmeinung im Unterricht zu ersetzen, um die Schüler auf diese Weise in ihrem Sinne zu manipulieren oder zu beeinflussen.

    Just my two cents... Claudius, die Angabe einer fundamental christlichen Website als neutrale Quelle zum Thema disqualifiziert sich selbst. Setzen, sechs.


    Wieso neutrale Quelle? "LucyDM" hatte mich nach Argumente Contra "Homo-Adoption" gefragt. Diese Argumente habe ich ihr gebracht, mit Verweis auf eine Website, die diese Contra-Position vertritt.


    Nun könnte man sich inhaltlich mit den Argumenten auseinandersetzen und darüber diskutieren. Oder man kritisiert einfach nur die Quelle und glaubt sich dadurch um eine Auseinandersetzung über die Sachargumente drücken zu können. Von einem unreifen Schüler, der nicht gelernt hat einen Diskurs zu führen, könnte man solches Verhalten verstehen. Für einen gestandenen Akademiker und Pädagogen, dessen Beruf unter anderem darin besteht Jugendlichen einen freien Diskurs näherzubringen, ist es hingegen ein Armutszeugnis.

    Die 33 Seiten dieses Threads bestehen nur zu ca. 25 Prozent aus soliden Sachbeiträgen zum Thema, ob bzw. wie und in welcher Form "Homosexualität" in der Schule behandelt werden sollte. Die meisten dieser Sachbeiträge stammen von Plattenspieler, DaVinci und mir.


    Weitere 25 Prozent bestehen aus themenfremdem Spam und Hetze gegen Kirche und Christentum. Diese Beiträge stammen von "neleabels", "moritz" und Co.


    Weitere 25 Prozent bestehen aus reinen ad-personam-Beiträgen, die sich aus Ermangelung an sachlichen Argumenten in Versuche flüchten, Plattenspieler, DaVinci und mich persönlich anzugreifen, zu diffamieren, zu diskreditieren oder zu beleidigen.


    Und die übrigen 25 Prozent der Beträge ergehen sich - ebenfalls aus Ermangelung an sachlichen Argumenten - inkünstlich-pathetisch vorgetragener, moralischer Entrüstung über angebliche "Menschenverachtung", die wohl darin bestehen soll, dass man tatsächlich im Unterrricht frei, ergebnisoffen mit Pro und Contra diskutieren lassen möchte oder dass man eine fächerübergreifende Allgegenwärtigkeit eines gesellschaftlich relativ unbedeutenden Randthemas als unverhältnismäßig und unbegründet ablehnt.

Werbung