Beiträge von Claudius

    Das können wir uns deswegen sparen, weil das Argument bereits Käse ist. Es muss gar nicht über den semantischen Unterschied von Toleranz und Akzeptanz diskutiert werden, weil im Lehrplan nicht steht, man müsse eine sexuelle Orientierung akzeptieren, sondern das Ziel ist die Akzeptanz von Menschen, die hetelesbischwutero oder wie auch immer ihr Leben gestalten wollen.

    Was genau bedeutet es dann einen Menschen zu "akzeptieren", der einen Lebensstil pflegt, den man als unmoralisch und verwerflich empfindet?


    Und warum soll das Thema dann zur omnipräsenten, fächerübergreifenden "Querschnittaufgabe" aufgebläht werden?

    Und du, Claudius, fühlst dich in einer Gesellschaft wohl, in der du ertragen wirst?

    Gegenfrage: Erwartest Du von allen Menschen, dass sie Dich mögen, dass sie deinen Lebensstil gutheissen, dass sie Dein Verhalten toll finden?


    Oder genügt es nicht, wenn Menschen, die Dich nicht mögen und Deinen Lebensstil nicht gutheissen, dich einfach in Ruhe lassen und Dir keinen Schaden zufügen?

    Claudius nur so fürs Verständnis:


    Toleranz wäre jemanden nicht gleich wegzusperren wenn er sich mit einem gleichgeschlechtlichen Partner in der U-Bahn knutscht. Akzeptanz wäre der Gedanke bei der selben Situation mit "Lass se doch machen.". Sehe ich das richtig?

    Nein.


    Toleranz wäre es, wenn man den eigenen Blick angewidert in eine andere Richtung schwenkt, die betreffenden Personen aber in Ruhe lässt. Man erträgt es, dass da andere Menschen etwas tun, was man selbst verachtet und schlecht findet.


    Akzeptanz wäre, wenn man persönlich eine positive Haltung zu dem Gesehenen einnimmt und deshalb auch kein Problem damit hat. Wenn man etwas bereits akzeptiert hat, kann man es gar nicht mehr tolerieren. Tolerieren kann man nur etwas, was man nicht akzeptiert.


    Daher ist es auch ein gewaltiger Unterschied, ob die Schule Kindern nahebringt, dass man es ertragen muss, wenn andere Menschen Verhaltensweisen an den Tag legen, die man selbst verachtet, oder ob versucht wird Kinder zu einem positiven, zustimmenden Werturteil zu bestimmten Verhaltensweisen zu bewegen (-> Indoktrination).

    also auf deutsch: "...das Maul hältst und mir nicht begegnest"

    Toleranz ist keine Einbahnstraße. Wenn Du von mir verlangst Deine Lebensführung zu tolerieren, dann kann ich im Gegenzug auch verlangen, daß Du mich dann aber mit Deiner Lebensführung auch in Ruhe lässt. Mit anderen Worten: Wir gehen uns aus dem Weg und jeder lebt nach seiner Facon. Das ist Toleranz.

    Akzeptanz (von lat. „accipere“ für gutheißen, annehmen, billigen) ist eine Substantivierung des Verbes akzeptieren, welches verstanden wird als annehmen, anerkennen, einwilligen, hinnehmen, billigen, mit jemandem oder etwas einverstanden sein.



    Ziemliche Bedeutungsvielfalt. Kann sich jeder aussuchen, wie viel er zu geben bereit ist.


    Akzeptanz = gutheißen, billigen, annehmen. Wer etwas akzeptiert, fällt ein positives Werturteil über darüber


    Toleranz = erdulden, ertragen, hinnehmen. Wer etwas toleriert, erduldet etwas, obwohl er ein negatives Werturteil darüber gefällt hat


    Das sind zwei grundverschiedene Dinge.


    Ja, genau das wird doch kritisiert.


    Toleranz bedeutet, dass ich Deine Lebensführung strikt ablehnen, verabscheuen, moralisch verurteilen, für verwerflich und schändlich halten kann, Dich aber trotzdem so leben lasse, wie du es eben möchtest, solange Du mich in Ruhe damit lässt und mich nicht belästigst.


    Akzeptanz bedeutet, dass ich Deine Lebensführung persönlich wertschätze und gutheisse, also ein grundsätzlich positives, zustimmendes Werturteil über eine Lebensführung treffe.

    Und werden Elternbeiräte normalerweise in die Lehrplanentwicklung einbezogen?


    Ja und eigentlich ist auch die Zustimmung des Elternbeirats zur Inkraftsetzung des Lehrplanes zwingend notwendig. Das hat die Landesregierung aber übergangen, indem der Kulturminister den Lehrplan einfach per Ministerentscheid gegen den Elternbeitrag in Kraft gesetzt hat.


    Der Hauptkritikpunkt des Elternbeirates war dieser hier:


    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rdladggr/dw4bxc.jpg]

    Könntest Du kurz darstellen, was genau Du daran positiv findest, wenn ein Lehrplan von einem Parlament ohne Opposition verabschiedet und gegen den ausdrücklichen Willen des Landeselternbeirats per Ministerentscheid durchgedrückt wird, der unwissenschaftliche Inhalte umfasst und durch das Einfordern von Akzeptanz gegen das Überwältigungsverbot verstößt?

    Erziehungsauftrag. Schon mal gehört?

    Ja, eben. Deshalb haben wir früher unseren Lehrern natürlich nichts erzählt, wenn wir annehmen konnten, sie würden es dann unseren Eltern weitersagen.


    Wobei es wie gesagt unterschiedliche Lehrer gibt. Wir hatten z.B. rauchende Lehrer, mit denen man sich ohne Probleme gemeinsam in die Raucherecke stellen konnte und die uns bei Bedarf auch gerne mal mit Feuer ausgeholfen haben. Und dann gab es natürlich auch Lehrer, die sofort zum Hörer griffen und die Eltern anriefen, wenn sie einen Schüler nachmittags in seiner Freizeit mit einer Zigarette gesehen haben.


    Als Schüler hat man es relativ schnell raus, welchem Lehrer gegenüber man welche Dinge äussern kann oder eben nicht. Möglicherweise hat der Threadersteller bei den Schülern noch eher den Ruf eines "lockeren" Lehrers, weshalb sie auch relativ offenherzig in seiner Anwesenheit darüber sprechen, wenn sie bis in die Nacht nicht altersgerechte Spiele spielen.



    Zitat von nomegusta

    Bin übrigens kein Fräulein, werter Herr Sexist, sondern eine gestandene Frau.


    Verzeihung. Du hattest gelegentlich erwähnt noch nicht allzu lange im Beruf zu sein und die aus Deinen Beiträgen sprühende Naivität ließ mich annehmen, Du seist ein noch unverheiratetes Fräulein. Sollte ich mich getäuscht haben, nehme ich das natürlich mit Bitte um Entschuldigung zurück, werte Dame.

    Da merkt man mal wieder, dass du das Schulleben nur noch aus deiner eigenen, zurückliegenden Schulzeit kennst und seitdem keinen Fuß mehr in eine Schule gesetzt hast. Kinder vertrauen sich ihren Bezugspersonen an, das ist einfach so. Wir verbringen oft mehr als die Hälfte des Tages mit ihnen.

    Immerhin habe ich nicht jede Erinnerung daran verloren, dass ich selbst mal Schüler war und viele Jahre lang das Schulleben aus dieser Perspektive erfahren habe. Wenn man hier so liest, könnte man den Eindruck gewinnen, viele seien als Referendare auf die Welt gekommen und hätten selbst niemals eine Schule besucht.


    Bezugspersonen? Damit dürfte es aber spätestens vorbei sein, wenn der Lehrer, dem man sowas erzählt hat, anschliessend direkt zum Hörer greift und die Eltern informiert, die dem Kind dann seine Spielekonsole wegnehmen.


    Wir haben damals als Schüler auch alle möglichen "verbotenen" Dinge gemacht, aber natürlich nicht in Anwesenheit von Lehrern darüber gesprochen. Zumindest nicht in Anwesenheit von dieser Sorte Lehrern, bei denen man schon wusste, dass die sofort unsere Eltern anrufen. Diesen "Fehler" macht man als Schüler maximal einmal.


    Aber kannst Du natürlich nicht wissen, denn Du warst scheinbar nie Schülerin, wertes Fräulein. ;)

    Wo hat MrsPace eigentlich geschrieben, dass sie die Schüler dazu angehalten hat oder es gegenüber den Schülern gutgeheissen hat, während des Vortrages mit den Handys rumzuspielen? Das kann ich hier nirgendwo rauslesen.


    Im Übrigen wundert es mich ehrlich gesagt nicht, wenn Schüler, die am Nachmittag nicht zum Sport oder Musikunterricht gehen können, weil sie von Seiten der Schule für irgendeine politische Propagandaveranstaltung zwangsrekrutiert wurden, sich die Zeit während des Vortrages mit irgendwelchen anderen Dingen vertreiben und ggf. auch ihren Widerwillen durch zur Schau gestelltes Desinteresse bekunden.

    vielleicht haben die schüler auch einfach nur das grundgesetz verinnerlicht und halten was von menschenwürde und verachten rassismus. du bist doch sonst so ein großer fan von "werteerziehung", nicht wahr?

    Es wäre mir neu, dass das Grundgesetz nur linke Meinungen zu politischen Themen zulässt. Selbstverständlich erlaubt das Grundgesetz linke und rechte Meinungen gleichermaßen im Rahmen der Gesetze. Sonst wäre die CSU wohl auch schon verboten worden. ;)



    Zitat von keks

    ... im übrigen: und die rechten wieder so: mimimimimi. wir armen opfer. nicht mal wertgeschätzt werden unsere menschenverachtenden äußerungen, die wir freilich frei von uns geben dürfen, solange sie nicht volksverhetzend sind. ich sage rassistische sachen und werde dann ein "rassist" genannt. sooooo gemein!


    Jeder darf für seine Äusserungen kritisiert werden, auch hart kritisiert werden. Rufmord und Verleumdungen oder die gezielte Vernichtung der beruflichen Existenz eines Menschen allein auf Grund seiner "unangepassten" Meinung haben allerdings nicht in einer demokratischen Gesellschaft verloren.

    Wir hatten übrigens mal Menschen von Pro Asyl da, zur Diskussion. Und die sind sehr gegrillt worden. An meiner Schule haben über 60% Migrationshintergrund, die Migranten waren diejenigen, die die meisten Ängste hatten und die schärfsten Beiträge formulierten.

    Logisch, Fatima und Ahmed können sich das auch erlauben scharfe Kritik zu üben ohne in den Verdacht zu geraten ein "Nazi" zu sein. Bei Lisa und Max sieht das schon ganz anders aus.

    Ich überlege gerade als Mutter: wenn Altgruselmeister Höcke an der Schule meines Kindes Reden halten dürfte, würd ich ihm auch freistellen, ob es hingeht. Manchen Menschen sollte man keine Bühne bieten.
    Jedem der verfassungstreu ist, kann man getrost zuhören. Sonst erzieht man sich die nächste Generation des "öööh, interessiert mich alles nicht, ich geh schaukeln" heran.


    Unser Kollege Höcke ist doch geradezu das Paradebeispiel dafür, dass einem die soziale und berufliche Existenzvernichtung droht, wenn man eine eigene Meinung zu bestimmten Themen hat und diese auch öffentlich äussert.


    Da ziehen wir uns ein stromlinienförmiges Duckmäusertum heran. Besser nichts sagen, bloss nicht mit klarer Meinung auffallen, schon gar nicht wenn sie politisch inkorrekt erscheint. Leider haben viele Schüler das schon verinnerlicht.

    Ich würde das hinkriegen, daraus eine richtig spannende Diskussion zumachen. Und die Schüler würden sich ernst genommen genug fühlen, weil ich mit ihnen nicht nur die Inhalte, sondern auch die Umstände der Anwesenheit diskutieren würde. Und ich krieg das auch so hin, dass die nicht alle in genau die Gegenrichtung gedrängelt werden oder schwarzweiß nur "dafür" "dagegen" votieren könnten, sondern offen verschiedene Teilaspekte gegeneinander oder zueinander abwägen können.
    Halte das für normale Lehrerkompetenz.


    Und das würdest Du auch bei politisch brisanten Themen machen? Wenn z.B. jemand von einer Pro-Flüchtlings-Organisation in die Schule kommt um einen einseitig-befürwortenden Vortrag zum Thema Flüchtlingsaufnahme zu halten und gegen die politischen Gegner der Flüchtlingsaufnahme zu agitieren, würdest Du dann auch dafür sorgen, dass alle Schüler angstfreie ihre eigene Meinung in die anschliessende Diskussion einbringen können, dass auch alle Argumente Pro und Contra sachlich und wertfrei erörtert werden und dass der Referent von der Organisation ggf. von der andersdenkenden Schülerschaft ebenfalls mehr oder weniger inhaltlich "gegrillt" wird?


    Ich fände es ja durchaus gut, wenn man das so machen würde. Ich kann allerdings verstehen, dass viele Schüler sich eben nicht mehr offen trauen zu gewissen Themen ihre ehrliche Meinung zu sagen. Vorallem dann nicht, wenn bereits aus der Konzeption einer Veranstaltung im voraus ersichtlich ist, dass offener, kritisch-kontroverser Meinungsaustausch eher nicht vorgesehen und erwünscht ist.

    (DARAUF würde ich als Lehrkraft hinweisen... "Ach, ihr habt Angst, dass es eine Wahlveranstaltung wird? Dann bereitet euch doch mit den Schülersprechern vor und diskutiert sachlich mit, es gibt sicher eine solche Möglichkeit")

    Vielleicht ist eine kritische und kontroverse Diskussion im Rahmen dieser Veranstaltung gar nicht vorgesehen.


    Da es laut MrsPace bei der Veranstaltung um ein sehr brisantes politisches Thema geht, kann es auch gut sein, daß viele Schüler Angst haben ihre kritische Meinung zu diesem Thema einzubringen. Das kann heutzutage ja durchaus gefährlich sein. Schnell landet man in irgendeiner Ecke und hat dann ggf. soziale oder berufliche Nachteile hinzunehmen. Je nach dem wie brisant das Thema ist und worum es genau geht. Das ist es ggf. klüger an solchen Diskussion gar nicht erst teilzunehmen und die eigene Meinung für sich zu behalten, damit man keine Probleme bekommt.

    Dass Mäcces ungesund ist, sollte sich bereits herumgesprochen haben.

    Ja und trotzdem essen viele Schüler oft dort. Genauso wie viele Schüler schon morgens vor der Schule ihre Nutellabrote im Bauch haben und ihre ihre Süßigkeiten schon auf dem Hinweg zur Schule beim Kiosk kaufen und vertilgen. Und nach Schulschluss geht es dann noch schnell zu McDonalds oder zur nächsten Pommesbude, wo dann Burger, Mayo und Softdrinks genossen werden. Abends schiebt man sich dann noch schnell ein Fertiggericht in die Mikrowelle oder eine Tiefkühlpizza in den Ofen.


    Glaubt da ernsthaft jemand daran, dass Ver- und Gebote in der Schule, deren Einhaltung man im Übrigen faktisch überhaupt nicht kontrollieren kann, irgendetwas an der Ernährung der Menschen ändern würde?

    Genau. Und am Ende wird da noch "gegen Rechte gehetzt". Mit genau diesen Worten hat mir eine Schülerin kürzlich erklärt, warum sie eine solche Veranstaltung an ihrer früheren Schule total doof fand. Und sie sei ja politisch "zu neutral" und werde deshalb von manchen für rechtsradikal gehalten...

    Das kommt mir bekannt vor. Ich habe mittlerweile diverse Schüler, die an bestimmten Diskussionen in der Schule grundsätzlich gar nicht mehr teilnehmen, weil sie befürchten durch das Äußern einer abweichenden, kritischen, politisch nicht korrekten Meinung in eine bestimmte Ecke gedrängt zu werden. Sobald bestimmte Themen zur Sprache kommen, klinken sich dieser Schüler aus.


    Möglicherweise besteht deshalb auch bei den Schülern von Mrs.Pace eine gewisse Abneigung gegen die geplante Veranstaltung. In der 12. durchschauen Schüler es natürlich leicht, wenn es sich z.B. um Propagandaveranstaltungen handelt.


    Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie man uns damals in der Oberstufe zur kollektiven Teilnahme an einer Anti-Kriegs-Demo verpflichten wollte, mit anschließender Diskussion über das Thema im Unterricht. Schüler, die sich weigerten an der Demo teilzunehmen, weil sie deren Anliegen nicht teilten, mussten sich dafür auch noch rechtfertigen.

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