Beiträge von Claudius

    Wenn jemand das jemand bei Routineterminen so macht (Vorsorgetermine etc., die auch nachmittags/abends möglich sind, viele Praxen öffnen ja regelmäßig bis 18 Uhr), ist er darüber niemandem Rechenschaft schuldig. Aber er muss damit leben, wenn so ein Verhalten von anderen als nicht in Ordnung angesehen wird.


    Es weiss doch überhaupt niemand, weswegen ich beim Arzt bin. Ob es sich um einen Routinetermin handelt oder eine dringende Behandlung oder was auch immer. Und es geht auch absolut niemanden etwas an.


    Allerdings ist es schon auffällig, dass mancher Kollege nur Ärzte hat, die ausschließlich zu Unterrichtszeiten arbeiten...und das nach wechselndem Stundenplan. ;)


    Ich denke nicht, dass das irgendwen irgendwas angeht. Das ist Privatsache. Man gibt ordnungsgemäß die ärztlichen Bescheinigungen für die versäumten Arbeitszeiten ab und damit hat sich die Sache. Niemand muss darüber Rechenschaft ablegen, warum und wann er zu welchem Arzt geht.

    Hierzu muss der Termin entweder dringend erforderlich sein (akutes Schmerzproblem), kein anderer Termin steht zur Verfügung, die Maßnahme kann aus ärztlicher Sicht nicht auf die Ferien verschoben werden. Im Zweifel ist dies durch ärztliches Zeugnis zu
    belegen.


    Wo genau steht das? Ich musste noch nie ein ärztliches Zeugnis darüber vorlegen, dass die Behandlung nicht in die Ferien verschoben werden kann oder kein anderer Termin zur Verfügung steht. Ich wüsste auch nicht, dass Arztpraxen solche Zeugnisse überhaupt ausstellen.

    Aus gegebenem Anlass(Ich habe einen Termin beim Kardiologen) bekam ich heute von unserem Schulleiter gesagt, dass Arztbesuche am Vormittag bzw. während der gesamten Unterrichtszeit (wir sind OGS) verboten sind. Darüber war ich etwas schockiert, weil er mit den Schultern zuckte, als ich ihn fragte, was ich machen solle, der Kardiologe hat nur am Vormittag Sprechstunde.


    Es wäre mir vollkommen egal, was der Schulleiter dazu sagen würde. Wenn ich einen Arzttermin habe, dann habe ich einen Arzttermin. Wenn er kein Interesse daran hat frühzeitig darüber informiert zu werden, dass ich aufgrund eines Arzttermines am Tag X für 2 Stunden ausfallen werde, dann würde ich mich einfach an dem besagten Tag morgens kurzfristig melden und dann meinen Arzttermin wahrnehmen. Vom Arzt würde ich mir eine Bescheinigung geben lassen, von wann bis wann ich in seiner Praxis zur Behandlung war.


    Genauso würde ich es auch mit meinen Kindern machen, wenn sie während die Unterrichtszeit einen Arzttermin hätte.


    Wäre ja noch schöner, wenn man sich neuerdings vorschreiben lassen müsste, wann man zum Arzt gehen darf und wann nicht.

    Ich will damit keinesfalls sagen, dass man jeder Diskussion aus dem Weg gehen muss, natürlich gehört zur politischen Bildung unbedingt, dass über aktuelle Probleme gesprochen und diskutiert wird. Und in einer fünften Klasse ist es wohl auch unwahrscheinlicher, dass man da einen von sich aus schon überzeugten extrem rechten Schüler hat. In oberen Stufen ist dies leider nicht immer auszuschließen und man präsentiert diesen SuS dann seine offene Flanke, wenn man Diskussionen zulässt, auf die schnell plattes, populistisches, extrem rechtes Denken antwortet. Daher fordere ich einzig und allein, dass man sich im Vorfeld die Gedanken macht, was passieren kann: Da hat man viel zu verlieren, weil man oft kaum als Sieger aus einer solchen Debatte herauskommen kann. Und wenn diese Angst besteht, sollte man sich gut überlegen, ob man das in seinem Unterricht zulassen will.


    Also erstmal ist "rechts" nicht "rechtsextrem". Es ist absolut legitim "rechte" Ansichten im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu vertreten, das gehört zum normalen demokratischen Meinungsspektrum dazu. Ansonsten trete ich im Unterricht sowieso allen extremistischen Aussagen entgegen, egal ob rechsextrem oder linksextrem. Allerdings würde ich mir nicht von einem einzigen extremistischen Schüler diktieren lassen, welche Themen ich überhaupt in meinem Unterricht behandle, nur aus Angst dieser Extremist könnte dann versuchen meinen Unterricht zu sprengen. Wer das versucht wird zurechtgewiesen und notfalls aus meinem Unterricht entfernt. Ich habe auch schon mal einen bekennenden Linksautonomen achtkantig aus der Klasse geworfen, nachdem er meinte in einer Diskussion gewaltverherrlichend über "Bullenschweine" und "Bonzenpack" herziehen zu müssen. Da ist dann die Grenze absolut erreicht. Ebenso würde ich mit einem rechtsextremen Schüler verfahren, sollte er sich in dieser Art z.B. über Asylanten äussern.

    Weil die Täter auf der Flucht waren und das Gericht sagt, dass der Angriff somit nicht mehr gegenwärtig war.


    1) Das Opfer war in einem emotionalen Ausnahmezustand. Es wurde mit dem Tod bedroht und befand sich in akuter Todesangst. Es hat innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde in Todesangst gehandelt. Allein das sollte doch schon Grund genug sein, eine Anklage des Opfers in diesem Fall kathegorisch auszuschliessen.


    2) Es hätte gut sein können, dass die Täter sich noch einmal umdrehen und auf das Opfer schiessen, um den einzigen Zeugen der Tat aus dem Weg zu räumen. Oder sollte das Opfer es darauf ankommen lassen?


    3) Ich weiss nicht wie die Rechtslage beim Schutz des Eigentums aussieht. Darf man Gewalt anwenden und dabei ggf. auch schwere Verletzungen bzw. den Tod der Täter in Kauf nehmen, um sein Eigentum zu schützen?

    Wenn du jemandem in den Rücken schießt, ist es keine Notwehr.


    Wenn nachts drei maskierte Männer in meinem Haus stehen, mir eine Pistole an den Kopf halten und drohen mich zu erschiessen? Und dann geht die Alarmanlage los, die Täter geraten in Panik und in diesem Augenblick greife ich in blanker Todesangst reflexartig meine eigene Waffe und feuere auf die Täter? Das ist in meinen Augen absolute Notwehr und ich finde da muss auch eine absolute Rechtssicherheit herrschen, dass man sich in solchen und ähnlichen Situationen auch ohne Rücksicht auf Leib und Leben der Täter verteidigen darf.


    Zum Thema Schule bin ich der Meinung, dass es durchaus Sinn macht uns Lehrer mit Waffen auszustatten um somit ggf. Amokläufe zu verhindern oder zumindest die Schäden in Grenzen zu halten. Im Zweifelsfall sehe ich mich einem bewaffneten Schulamokläufer lieber bewaffnet als unbewaffnet gegenüber.

    Man muss bei der Notwehr kein Risiko eingehen, da Recht dem Unrecht nicht weichen muss. Habe ich also einen Angreifer der auf mich zugerannt kommt und ruft "Ich schlag dir dein Gesicht zu Brei" kann ich absolut problemlos (sofern vorhanden) eine Schusswaffe nehmen, ich muss mich hier nicht auf einen Kampf mit "ungewissen Ausgang" einlassen.


    Wie konnte der Rentner dann verurteilt werden, der in seinem eigenen Haus von drei mit Pistolen bewaffneten Räubern überfallen und mit dem Tode bedroht wurde und dann in Bruchteilen einer Sekunde in Todesangst sein eigenes Jagdgewehr gegriffen und einem der Räuber in den Rücken geschossen hat?


    Letztlich führt diese Rechtsprechung doch zu einer absoluten Rechtsunsicherheit für alle Opfer von Gewalttaten, die dann möglicherweise einige Sekunden darüber nachdenken, wieviel Gegenwehr sie den Tätern denn nun leisten dürfen, ohne sich nicht selbst strafbar zu machen. Im Zweifelsfall wird das Opfer dann auch noch zum Täter und der Täter zum Opfer umdeklariert. Das ist schon ziemlich pervers.


    gebe ich meine arbeite in einm angemessenemzeitraum zurück und die eltern beschweren sich nicht... wen kümmerts dann?... keinen..


    Richtig. Ich habe einmal einige Klassenarbeiten zurückgestellt, weil ich privat sehr viel um die Ohren hatte. Nach einer Woche hat noch niemand etwas gesagt. Nach zwei Wochen kamen nur ein paar Schüleranfragen, ob ich die Arbeiten schon fertig hätte. Konsequenzen hatte es absolut keine, dass ich die Klassenarbeiten erst ziemlich spät zurückgegeben habe. Es hat auch absolut niemanden interessiert.


    Nun war der Grund für die ziemlich späte Rückgabe eine ernsthafte private Situation, die mir keine Zeit für die Korrekturen gelassen hat. Aber ich hätte genauso gut jeden Tag nach Schulschluss in der Sonne liegen und die Korrekturen aus reiner Faulheit schleifen lassen können. Was solls? Es hätte niemand gemerkt und es hätte keine Konsequenzen.


    Und dasselbe gilt für die Unterrichtsvorbereitung. Ich könnte auch auf jede Unterrichtsvorbereitung absolut verzichten und einen ganz minimalistischen, schlechten Unterricht machen. Das kontrolliert hier kein Mensch. Im schlimmsten Fall würden meine Schüler die Freude am Fach verlieren und mein "Beliebtheitsgrad" unter der Schülerschaft würde sinken. Und? Könnte mir auch egal sein, ich verdiene deshalb nicht weniger als meine Kollegen und rausfliegen kann ich nicht.


    Ich mache das nicht, weil ich meinen Beruf aus Überzeugung ausübe. Aber wenn es mir nur darum gehen würde mit geringstmöglichem Aufwand zu arbeiten, wäre das in unserem Beruf denkbar einfach. In der freien Wirschaft ist das meines Wissens in der Form absolut nicht möglich. Da fällt es einfach auf, wenn man sich Arbeit mit nach Hause nimmt und die dann am nächsten Tag nicht fertig im Büro vorliegt.

    Wollen wir das wirklich - Kinder, die schon frühestmöglich für alles die Begründung lernen: "Daran sind die Asylanten schuld!" - nur weil das eine einfache, ins platteste Gehirn passende Antwort ist???? :staun:


    Ich denke schon, dass Kinder und Jugendliche ein Recht darauf haben die kritische Frage zu stellen, warum der Staat für ihre Bedürfnisse kein Geld hat, für die Bedürfnisse von Asylbewebern, von denen der grösste Teil eigentlich gar keinen Asylgrund hat, aber schon. Darüber liesse sich zum Beispiel im Unterricht offen diskutieren. Berechtigte Fragen der Schüler mit einer plumpen Ausrede über behördliche Zuständigkeiten abzukanzeln würde ich für falsch halten. Da fühlen die Schüler sich doch überhaupt nicht ernstgenommen.


    ür die Mehrheit in unserem Land sprechen - und entscheiden - die Parlamente. So geht Demokratie - nur mal so als Nachhilfe in Gesellschaftslehre.


    Und? Selbst wenn die Parlamente in bestimmten Themenbereichen für die "Mehrheit" im Land sprechen würden, was aber häufig auch nicht der Fall ist, darf man als Bürger die Entscheidungen der Parlamente dennoch kritisieren und sich für eine andere Politik engagieren. So geht Demokratie. ;)

    Aber die Rechnung Asylantenwohnungen = geringere Schulausstattung geht so einfach nicht auf. Das sind zwei verschiedene Töpfe.


    Naja, letztlich ist das alles Steuergeld, das durch den Staat verteilt wird. Und warum der Staat zwar nicht in der Lage ist eine super Schulausstattung für die Schüler zu gewährleisten, weil dafür angeblich kein Geld vorhanden ist, gleichzeitig aber nagelneue Wohnungen für Asylbewerber bauen kann, darf von einem Schüler durchaus kritisch hinterfragt werden. Es kommt in meinem Unterricht manchmal vor, dass Schüler ähnliche Gedanken äussern und darüber verärgert sind. Wobei das dann eher Schüler der Sek II sind.

    Wenn du das nicht weißt, kommen mir Zweifel, ob du Lehrer im staatlichen Schuldienst bist :pirat:


    Vielleicht bin ich auch an einer Ausnahmeschule? Seit dem Ref wurde mein Unterricht jedenfalls nie wieder von irgendwem kontrolliert. Ob ich mich zuhause an den Schreibtisch setze und akribisch meinen Unterricht vorbereite, oder ob ich überhaupt nichts vorbereite, interessiert hier niemanden und wird auch nicht kontrolliert. Und ob ich für die Korrektur einer Klassenarbeit zwei Tage brauche, weil ich mich zuhause sofort an die Arbeit gemacht habe und noch bis abends am Schreibtisch saß, oder ob ich zwei Wochen für die Korrektur brauche, weil ich nur an verregneten Nachmittagen korrgiere, interessiert hier auch niemanden. Im Kollegenkreis gibt es solche und solche. Konsequenzen hat es letztlich für niemanden, weils keinen interessiert.

    In einem Unternehmen wird aber die Arbeit, die ein Mitarbeiter zuhause erledigt auch kontrolliert. Wenn man sich z.B. irgendwelche Akten mit nach Hause nimmt um sie am heimischen Schreibtisch auszuarbeiten, dann kontrolliert der Chef am nächsten Tag, ob die Akten wirklich ausgearbeitet sind und ob sie auch gut ausgearbeitet sind. Wenn man zuhause die Arbeitsleistung nicht wirklich erbracht hat, fällt das sofort auf und hat Konsequenzen in Form von Abmahnung oder Kündigung.

    IEin Kind fragte: "Warum hat die Schule nur solche alten Videokassetten?"

    Ich: "Wahrscheinlich weil kein Geld da ist, um neue zu kaufen." (Was auch stimmt, das Geld der Fachschaft ging für neue Landkarten dieses Jahr drauf)


    Kind: "Und warum kriegen dann die Asylanten neue Wohnungen?"


    Die Frage ist doch absolut berechtigt. Gerade im Schulbetrieb herrscht Mangel an allen Ecken und Enden. An meiner Schule gibt es Klassenräume, da sitzen die Schüler im Winter mit ihren Jacken im Unterricht, weil die Fenster nicht richtig dicht sind oder die Heizung nur unzuverlässig funktioniert. In vielen Klassenräumen rieselt der Putz von den Wänden und die Schultoiletten sind in schlechterem Zustand als das schlimmste Bahnhofsklo. Technische Hilfsmittel für den Unterricht sind veraltet, nur eingeschränkt funktionsfähig oder gar nicht mehr vorhanden. Die Fachbücher aus der Schulbücherei fallen regelrecht auseinander. Viele Schulmaterialien müssen die Eltern sich vom Munde absparen und selbst finanzieren. Unterricht fällt aus, weil nicht genügend Lehrer da sind. Und, und, und...
    Und das ist nur der Schulbetrieb. Kinderspielplätze verrotten und werden nicht mehr instand gehalten, Jugendzentren müssen schliessen etc.


    Und immer hören die Kinder, dass für ihre Belange einfach kein Geld vorhanden sei und sie sich deshalb mit den misarablen Zuständen begnügen müssten. Und dann kommen auf einmal Asylanten in den Ort und dann ist plötzlich Geld in Massen vorhanden um für diese Leute nagelneue Wohnungen zu bauen und diverse andere Dinge zu finanzieren.


    Dass selbst Fünftklässler da hellhörig werden, diese eigenartigen Zustände in Frage stellen und darüber verärgert sind, finde ich ehrlich gesagt nicht besonders verwunderlich.

    Ich habe eine Patientenverfügung, in der ich sämtlichen lebensverlängernden Maßnahmen im Falle eines unumkehrbaren Sterbeprozesses ausdrücklich widersprochen habe. Damit ist eigentlich eine Organspende ohnehin ausgeschlossen, da Organspenden nur dann durchgeführt werden können, wenn der Spender durch lebensverlängernde Maßnahmen künstlich am Leben erhalten wird.


    Ich habe aber auch extra nochmal einen Organspendeausweis ausgefüllt und darin der Organentnahme explizit widersprochen, damit mein Wille dazu nochmal deutlich wird und meine Angehörigen im Fall des Falles nicht noch unter Druck gesetzt werden irgendwelche Entscheidungen treffen zu sollen.


    Regelmäßiger Blutspender bin ich aber auch seit vielen Jahren und ebenfalls bei der DKMS registriert.

    Du bist der Lehrer. Du gibst die Richtung an.


    Das ist aber nicht gerade einfach, wenn man zum Beispiel als 23jähriger Referendar vor einer Klasse von Schülern steht, die nur wenige Jahre jünger sind und von denen viele vielleicht auch noch älter aussehen oder sogar charakterlich reifer sind als der Referendar selbst. Da hat der Referendar einfach nicht diese "natürliche Autorität", sondern wird von den Schüler eher als einer von ihnen wahrgenommen.

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