Das stimmt für die meisten konfessionellen Schulen nicht ganz. Ich bin selbst evangelisch (zumindest auf dem Papier^^) und habe an zwei katholischen Schulen gearbeitet (einmal in Bistumsträgerschaft, einmal in Ordensträgerschaft - was ich mir nicht ausgesucht habe, sondern sich einfach so ergeben hat). Das Kollegium war an beiden Schulen recht gemischtkonfessionell. Voraussetzung für die Einstelllung war "nur" die Zugehörigkeit zu einer christlichen Kirche. Soweit ich es mitbekomme, handhaben das so gut wie alle Bistümer so. Allerdings sind Nichtkatholiken von Schulleitungsposten ausgeschlossen. Strenger sind z.B. katholische Stiftungen als Schulträger, wo man im mir bekanten Fall als evangelischer Lehrer zwar befristet arbeiten kann, aber nicht entfristet wird.
Da frage ich mich allerdings, wie man als evangelischer (oder sogar atheistischer) Lehrer eine katholische Erziehung glaubwürdig vermitteln und vertreten kann, wenn man doch schon durch sein (nicht vorhandenes) Bekenntnis persönlich etwas ganz anderes vertritt. Umgekehrt gilt natürlich dasselbe.
Zitat von Maylin85Problematisch ist für mich allerdings auch der Punkt der öffentlichen Finanzierung und die Schwierigkeiten, die sich ergeben, wenn es vor Ort keine Alternativen zu einer konfessionellen Schule gibt. Alternativlosigkeit dürfte es hierbei eigentlich nicht geben.
Es ist natürlich wünschenswert, möglichst viele Alternativen zu haben. Auch für katholische Eltern in Brandenburg wäre es wichtig, eine katholische Grundschule in unmittelbarer Wohnortnähe zu haben. Aber das ist natürlich schwierig, wenn man als weltanschauliche Minderheit in einer Region lebt.
Was die öffentliche Finanzierung betrifft, sollte doch das Prinzip gelten, dass die Finanzierung des Schulwesens aus allgemeinen Steuermitteln erfolgt und alle Schulen dabei gleich behandelt werden. Ich habe bisher noch kein vernünftiges Argument gehört, weshalb nur bekenntnisfreie Schulen aus Steuermitteln finanziert werden sollten und alle anderen Schulen nicht.