Beiträge von Martin123

Ich habe mich gerade letzte Woche mit einer Referendarin unterhalten, die Englisch und Geschichte als Fächerkombination hat (allgemeinbildendes Gymnasium).
Die hat mir erzählt, dass sie wohl keine Stelle bekommen wird. Und der Wechsel vom allgemeinbildenden Gymnasium auf berufliche Schulen ist nach dem Ref wohl auch nicht möglich (Sie hat beim RP angefragt). Begründung: Erst werden die versorgt, die ihr Ref an beruflichen Schulen gemacht haben. Gerade bei überlaufenen Fächern ist ein Wechsel deswegen wohl fast unmöglich.

Deshalb kann ich dir sicher sagen, dass Englisch an allgemeinbildenen Gymnasien gerade überlaufen ist.
Ob Politik und WIrtschaft Englisch sozusagen überkompensiert, kann ich Dir nicht sagen.
Für BWL und VWL besteht an beruflichen Schulen in BW jedoch gerade ein riesen Mangel! Haben mir während der Bewerbungsphase die letzten paar Monate mehrere Schulleiter bestätigt. Meine Ausbildungsschule hat zB 4 Stellen für BWL + X ausgeschrieben und konnte nur eine davon besetzen !!!. Und alle BWLer, die ich vom Seminar kenne, haben sofort eine Stelle bekommen - meist sogar an ihrer Wunschschule - und keiner muss ins Listenverfahren.
GGK gibts nicht soo den großen Bedarf. Habe einige Kollegen, die BWL und GGK unterrichten und die haben meistens nur ca. 2 bis 4 Stunden ihres Deputats GGK und den Rest BWL/VWL.
--> D.h. wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, mache das Ref an beruflichen Schulen!

Um die von mir im Ausgangspost gestellte Frage selbst zu beantworten und "Magister999" zu bestätigen:

• Man bekommt bei mehreren Schulen, die den Bewerber auf Platz 1 setzen, auch mehrere Angebote und kann daraus auswählen
• Habe mich auf 6 Stellen beworben, eine Absage bekommen, war bei 5 Vorstellungsgesprächen und konnte letztendlich aus 4 Angeboten auswählen

Ganzschöne Luxussituation. Hängt aber sicherlich wesentlich mit meiner Fächerkombination zusammen

Erstmal vielen Dank für die Antworten. Ich habe auch schon mitbekommen, dass die Schulleiter sich untereinander anrufen, wenn ein Bewerber an die Tür klopft. Da ich aber immer mit offenen Karten gespielt habe, war das kein großes Problem.

Da meine Fächerkombination wohl ziemlich rar und deshalb sehr gesucht ist, werde ich wahrscheinlich nicht mit vielen anderen Bewerbern um eine Stelle konkurrieren. D.h. die Wahrscheinlichkeit, dass ich auf Platz 1 komme bei mehreren Schulen ist nicht unrealistisch. (Aussage Schulleiter: "Wir haben teure deutschlandweite Anzeigen für den Direkteinstieg / Seiteneinstieg geschaltet und haben keine Bewerber gefunden..."). Was die Schulleiter/das RP durch interne Mauscheleien daraus machen, ist eben das Interessante und die große Unbekannte

Ich habe bist jetzt mit offenen Karten gespielt und habe das auch in der Vorstellungsgesprächen vor. Warum sollte ich verheimlichen, dass ich mich an mehreren Schulen bewerbe?! Ich will ja schließlich auf Nummer sicher gehen...

Naja, jetzt heisst es einfach abwarten ob und wo passende Stellen für mich ausgeschrieben werden

Hallo zusammen,

demnächste werden ja die schulscharfen Stellenausschreibungen für berufliche Schulen in BaWü veröffentlicht.
Dazu habe ich aber noch ein Frage:
Wenn man sich auf mehrere Stellen bewirbt, hat man danach noch die Wahl zwischen den Schulen?

Bsp:
-Bewerbung an Schule A und Schule B
-Beide Schulen wollen den Bewerber haben
--> Hat dann der Bewerber überhaupt noch ein Wörtchen mitzureden, oder wird dann einfach dorthin zugeteilt, wo der größte Bedarf besteht/ wo die besseren Beziehungen zwischen Schule und RP bestehen?

Viele Grüße
Martin

Nachdem ich mich im letzten Drittel des Referendariats in Baden-Württemberg befinde, geht es langsam an die Bewerbung. Ich befinde mich in der Luxussituation, dass ich an meiner Ausbildungsschule bereits eine Stellenzusage habe.
Da ich aber wieder in meinen Heimatkreis will, werde ich mich auch dort bewerben (SL weiss davon). In direkter Nachbarschaft ist die Grenze zu Bayern, d.h. es käme räumlich auch eine bayrische Schule in Frage.

Ist es denn möglich, nach dem Ref. in BaWü in Bayern einzusteigen?
Oder geht das auch über das Lehrertauschverfahren?

Habe eine Fächerkombination, die wohl ziemlich gesucht wird....

Danke schonmal

Im Lehramt ist es doch wie in den meisten sonstigen Berufen auch:
1.Bestimmte Profile sind sehr gefragt, andere wiederum nicht.
2.Sinkende Flexibilität zieht sinkende Jobchancen nach sich.
3.Es gibt Phasen des Über- und des Unterangebotes

Um es am Beispiel BWL/Wirtschaftswissenschaften zu beschreiben:
-Mit den Vertiefungen Personal und Marketing und dem Anspruchsdenken, in Hintertupfingen einen Job zu finden, siehts sehr mau aus. Sowohl von den Jobchancen als auch vom zu erwartendem Verdienst.
-Mit den Vertiefungen Rechnungswesen/Finance und Steuern und einigermaßen Flexibilität hat man selbst mit nur mittelmäßigen Noten fast eine Jobgarantie und Aussicht auf ein gutes Gehalt.

Selbst bei Ingenieuren gibts riesen Unterschiede. z.B. Bauingenieur/Umweltingenieur vs. Luft- und Raumfahrttechnik...

Bei Jura zählt fast nur die Punktzahl im Examen. Ein Jurist mit Prädikatsexamen, welcher sich von befristetem Job zu befristetem Job hangelt und wenig verdient, dem ist einfach nicht zu helfen! Dagegen ist es allgemein bekannt, dass Juristen mit mittelmäßigen bis schlechtem Examen es schwer haben.

Insofern haben es Lehrämtler nicht schwerer oder leichter als Menschen in der freien Wirtschaft.

Zitat

mit deinem Fach kannst du einen Quereinstieg vergessen; der Zugang
erfolgt nur bei Mangelfächern; eine Stelle als Lehrer ist heutzutage
m.E. finanziell auch attraktiver als eine Stelle als durchschnittlicher
BWL-Absolvent

Das stimmt so nicht ganz. Kann im Studium BWL UND VWL angerechnet werden, ist zumindest ein Seiteneinstieg möglich. D.h. hat man z.B. Wirtschaftswissenschaften mit BWL und VWL -anteilen studiert, könnte es klappen, sofern die gewünschte Punktzahl in beiden Fächern vorliegt:
http://www.kultusportal-bw.de/…Seiteneinstieg%202014.pdf
Obs beim Quereinstieg andere Kriterien gibt, weiss ich nicht.

Allerdings wird ein Diplom oder Masterabschluss oder ein "gleichgestellter Abschluss" verlangt. D.h. nach dem Bachelor sollte ein Seiten- oder Quereinstieg wohl unmöglich sein.

Folglich kann ich dem Threadstarter nur empfehlen den WiPäd Master zu machen. Zumindest bei meinen ehemaligen Kommilitonen, die WiPäd studiert haben, wurde eigentlich jeder den ich kenne in den Schuldienst übernommen (BaWü). Auch die unterdurchschnittlichen Studenten! Soweit ich das überblicken kann sind auch alle mir bekannten Kommilitonen inzwischen verbeamtet....
1. WiPäd ist für einen Einstieg ins Lehramt eine relativ sichere Bank
2. Nach Abschluss kann auch in die Wirschaft eingestiegen werden
3. Mit etwas Berufserfahrung und Wipäd Master ist ein Seiteneinstieg/Quereinstieg stand heute sicher machbar!!

Hallo zusammen,

ich habe mich für den Seiteneinstieg an beruflichen Schulen in Ba-Wü beworben. Mir liegt auch schon ein Brief vor, in dem mir die Fächer Betriebswirtschaftslehre und Angewandte Informatik anerkannt werden.

Wie stehen denn Eurer Meinung nach die Chancen, dass das klappt und wann bekommt man Rückmeldung?

Bis jetzt weiss ich nur, dass Ende August/Anfang September wohl die Seminare zugewiesen werden.
Über Erfahrungswerte würde ich mich freuen.

Viele Grüße
Martin

@Threadstarter:
Für den Schuldienst gibt es einfach festgelegte Kriterien, wann welcher Studiengang/welche Vertiefung für bestimmte Fächer anerkannt wird oder wann nicht.
Erfüllt man diese nicht, ist einfach Mehraufwand notwendig (Aufbaustudium oder was auch immer...)
Da kannst noch so stolz auf dein Mathewissen sein, das bringt Dich an dem Punkt leider nicht weiter und interessiert auch Keinen. Sind nunmal Formalismen, die eingehalten werden müssen.

Liegen die formalen Voraussetzungen in einem Mangelfach vor, hast Du zumindest in Ba-Wü die Möglichkeit des Seiteneinstieges (Referendariat) und des Direkteinstieges.

BTW: Ich hatte sämtliche von dir aufgezählten mathematischen Themengebiete schon auf dem technischen Gymnasium. - D.h. so "hoch" kann die Mathematik im Studium nicht gewesen sein.
Komm mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Du hast ein Maschinenbaustudium wie tausende Andere auch... Damit wirst Du weder automatisch Produktionsleiter noch Lehrer.
Wenns sowas besonderes wäre, hättest es wohl nicht nötig, hier ins Forum zu schreiben...

marie74: Danke für die Antwort

Hab mich für den Seiteneinstieg beworben und bin gespannt wann und welche Rückmeldung kommen wird!

Gruß Martin

Hallo zusammen,

ich habe Diplom Wirtschaftswissenschaften mit Vertiefung unter anderem auf Wirtschaftsinformatik studiert. Danach bin ich bis jetzt ca 2 Jahre im Informatikbereich tätig.
Im Moment spiele ich mit dem Gedanken, in den Schuldienst zu wechseln. Grund dafür ist, dass ich in meinem Job auch schon Schulungen/Webinare gehalten habe und mir das sehr zusagt. Ich kann mir also gut vorstellen, an beruflichen Schulen die typischen Klassenstufen 9 bis 13 zu unterrichten. Ausserdem geht mir das teilweise notwendige "Wichtigtuen" sehr auf den Geist, da ich ein eher bodenständiger Mensch bin.

Ich habe mich beim Regierungspräsidium informiert und mit Vertiefung Wirtschaftsinformatik steht mir sowohl der Seiten- als auch der Direkteinstieg offen. Am Telefon hat sichs auch so angehört, als ob LEute mit dem Profil sehr gesucht werden... (Zumindest hier in Baden Würtemberg)

Jetzt meine Fragen:
Ist ein Seiteneinstieg (d.h. 1,5 Jahre Referendariat) empfehlenswert oder "reicht" auch ein Direkteinstieg?
Gibt es einen Unterschied bei den Verbeamtungschancen zwischen Direkteinsteigern und Seiteneinsteigern?

Der Seiteneinstieg hat sicher den Vorteil, dass man langsam an die Tätigkeit herangeführt und didaktisch/pädagogisch geschult wird.Zudem hat man danach wohl das 2. Staatsexamen. Damit verbdunden ist natürlich erstmal ein sehr geringes Gehalt sowie angeblich eine stressige Zeit. Beim Direkteinstieg wird man wahrscheinlich gleich ins kalte Wasser geschmissen!?

Ich freue mich auf eure Antworten

Gruß Martin