Ich kann MarlboroMan84 da schon verstehen. Auch mich stört es gewaltig, dass mit der Arbeitszeit und -belastung der Lehrer so gedankenlos umgegangen wird.
Zu meiner Situation: Als Berufsanfänger mit voller Stelle muss ich mit jeder Minute haushalten. Möchte ich meine 26 Stunden auch nur irgendwie halbwegs sinnvoll vorbereiten, so muss ich mich direkt nach der Schule an der Schreibtisch setzen können.
Arbeiten in der Schule ist aus den oft genannten Rahmenbedingungen nahezu nicht möglich. Wenn mir dann "freie" (also für Vorbereitung, Korrekturen, Nachbereitung dringend benötigte!) Nachmittage genommen werden, weil ich stundenlang auf Fachkonferenzen warte, dann bekomme ich massive Probleme.
Ich kann die Zeit auch nicht "vorarbeiten", denn mein Wochenende ist schon komplett mit Unterrichtsvorbereitung und Korrekturen in dem Maß belastet, dass ein Mehr zu Gesundheitsschäden (ja, wirklich, ich benötige auch etwas Ausgleich!) führen würde.
Die Belastung, die Lehrer im Gesamten gesehen zu einer überdurchschnittlich psychisch angeschlagenen, kranken Berufsgruppe macht, wird durch so ein ineffizientes Zeitmanagement stark verstärkt.
Ich denke also, dass eine Regelung zugunsten der Lehrer und zuungunsten der Eltern durchaus zu erwägen ist. Immerhin würde das sicherstellen, dass ich am nächsten Tag nicht übermüdet vor der Klasse stehe und vielleicht sogar einen Versuch mit den Schülern durchführen kann oder ein strukturiertes Arbeitsblatt liefere, weil ich eben nicht unnötige Stunden in der Schule verbrannt habe.
Naja, leider ist das so als Anfänger. Diese Zeit empfand ich auch als stressig. Ich gebe dir Recht, dass man auf die Lehrergesundheit achten muss: Der Dienstherr aber auch man selbst. Man sollte sich von Referendariatsstunden entfernen und einfach guten Unterricht vorbereiten und durchführen. Und mit der Erfahrung geht dies immer effizienter und besser. Nur Mut!
@Chillipaprika: Wie viele Fächer unterrichtest du denn?