Beiträge von Midnatsol

    Ich bin letztens (über 4Teachers? bin nicht mehr sicher) auf Jumpian gestoßen. Die kostenlose Testversion verleiht einen guten Einblick und gefällt mir sehr gut, ich habe aber (da selbst noch keine Lehrerin sondern noch Studentin am Ende des Studiums) keinen Bericht aus der Praxis parat.

    Hallo Daniel,


    als Englischstudentin habe ich mich auch mit dem Thema befasst, hier mal meine Erfahrungen:


    - Am weitesten verbreitet ist tatsächlich das Teaching Assistant Programm des PAD/DAAD. An den meisten Unis gibt's da am englischen Seminar auch einen speziellen Ansprechpartner für. Die Vermittlungschancen stehen wohl, so wurde es mir von unserem Koordinator gesagt, bei etwa 50-60% abhängig von deiner Flexibilität und auch deinem Zweitfach (mit Deutsch sieht das ganz gut aus, da wirst du bevorzugt). Vorteil ist, dass eigentlich jeder das Programm kennt und es einen sehr guten Ruf genießt, das ist wirklich was für den Lebenslauf!
    - Du kannst dich natürlich an Schulen initiativ bewerben, ich habe die Erfahrung gemacht, dass einige Schulen da erstmal Interesse zeigen. Solltest du aber anfragen, ob die Möglichkeit besteht dir eine Wohnung zu vermitteln, bekommst du eigentlich von keiner Schule jemals wieder eine Antwort. Die wollen dich als unbezahlten Praktikanten, der alles selbst organisiert und bezahlt. Verständlich, aber angesichts der teils hohen Mieten und hohen Lebenserhaltungskosten im UK (verglichen mit Deutschland) eher wenig vorteilhaft für dich - außer du kannst das Geld aus dem Ärmel schütteln, dann ist das eher nebensächlich.
    - Wenn es nicht GB/Irland sein muss, kann ich dir das Amity Institute empfehlen, die Teaching Assistants in die USA vermitteln. Damit bin ich damals für ein halbes Jahr nach Minnesota gegangen und fühlte mich gut betreut. Im Nachhinein bin ich auch froh in den USA gewesen zu sein, da ich kulturell meiner Meinung nach mehr profitiert habe als ich es in England getan hätte (wo ich "immerhin" auch mal 4 Wochen war). Außerdem kommt man im Leben leichter nochmal nach England (etc.pp.) als nach Amerika. Das Institut selbst ist außerhalb Bayerns eher weniger bekannt, aber in den Lebenslauf schreibst du, dass du Teaching Assistant in den USA warst, dann hast du denselben positiven Stand wie mit dem DAAD-Programm (du machst ja auch wirklich dasselbe). Vermittlungschancen liegen bei etwa 80%, wiederum abhängig von deiner Flexibilität.


    Einen drogenunerfahrenen Lehrer das Thema Drogen erörtern zu lassen ist in etwa genau so authentisch und seriös wie einen katholischen Pfarrer Sexualkundeunterricht machen zu lassen.
    Der darf nämlich von Amts wegen auch nicht kompetent auf diesem Gebiet sein.


    Das ist sachlich allerdings falsch. Jungfräulichkeit ist keine Voraussetzung für die Erhebung ins Priesteramt, du darfst, bevor du Pfarrer wirst, also durchaus sexuelle Erfahrungen sammeln. Das Zölibat greift erst wenn du deinen Beruf ergreifst. Folglich kann ein katholischer Pfarrer durchaus aus eigener Erfahrung bewandert sein was Sex angeht, nur sind seine Infos vielleicht nicht mehr ganz neu - das gilt aber für manchen älteren Lehrer sicher ebenso und tut dem (fachlichen) Können keinen Abbruch ;)

    Ausnahmsweise mal ein gelungener Artikel bei Spiegel Online! Danke für den Link!


    Mir will nicht in den Kopf gehen, warum die Menschen nicht verstehen, dass (wie gestern im ersten Einspieler auch gesagt) Inklusion Gleichbehandlung bedeutet: gleiche Rechte bringen aber auch gleiche Pflichten mit sich. Und um eine Gymnasialempfehlung zu erhalten müssen Kinder ein bestimmtes kognitives Potential zeigen, ansonsten gehen sie (wiederum bei geeignetem kognitiven Potential) auf eine Realschule, eine Hauptschule oder eben eine Förderschule. Was Henris Mutter fordert ist Bevorteilung (geistig) behinderter Kinder, nicht Gleichbehandlung.

    Dass eine Erörterung nicht durch den Lehrplan abgedeckt wäre ist auch deswegen eine absolut unbrauchbare Aussage, weil in der Liste der Operatoren für das Zentralabitur Englisch "discuss" aufgeführt ist, sprich von den Schülern wird erwartet eine "discussion" (= Erörterung) schreiben zu können. Daher sollte man von dir als Lehrer wohl erwarten, dass du mit ihnen diese Textsorte auch übst ...


    Gleichberechtigung heißt m.E., das Geschlecht spielt keine Rolle.


    Da hast du sicherlich Recht, das Problem ist nur, dass die Erfahrung (und Statistik) zeigt, dass das Geschlecht selbst bei gleicher Qualifikation eine Rolle spielt: Mit Quote pro Frau, ohne Quote pro Mann. Leider ist unsere Gesellschaft noch nicht so weit, eine ausgeglichene Besetzung vieler Jobs ohne Quote zu erreichen, was - glaube mir - nicht nur du als Mann traurig findest :(


    Wie bereits oben geschrieben wurde dürfte die Entscheidung im Grundschulbereich übrigens bei gleicher Qualifikation sehr wahrscheinlich pro Mann ausfallen.

    An der Schule, an der ich eine Vertretungsstelle hatte, haben mehrere Referendare diese Zusatzquali durch ihr Referendariat erlangt - am ZfsL gibt es hier einen Ausbilder, der speziell für Bili ausbildet. Womöglich gibt es die Möglichkeit bei dir ja auch? Welche Leistungen sie für die Qualifikation erbringen mussten weiß ich leider nicht.


    Ansonsten hätte ich nach der Lektüre des von dir verlinkten Flyers mal eine allgemeine Frage zu bili-Zertifikatskursen: Im Flyer steht Englisch + Sachfach - hieße das, es wäre (ist) möglich, eine bili-Qualifikation für Philosophie/Praktische Philosophie zu erlangen? Ich habe bislang immer nur von Erdkunde/Geschichte/Politik bili gelesen, fände aber Philo bili ganz toll :)

    Idee von einer noch-nicht-Referendarin (damit die Kompetenzen geklärt sind ;) :(


    Du könntest ein Arbeitsblatt vorbereiten auf dem beide Bilder drauf sind und darunter eine Art "Steckbrief": Wer macht was? Warum? Wie? Wann/wie oft? oder so. Dieses Arbeitsblatt sollte am Stundenende jeder komplett ausgefüllt haben, sei es indem jeder zu jedem Thema arbeitet oder mit Hilfe den Expertengruppen und gegenseitigen Vorträgen - letzteres finde ich persönlich besser; wer aus Gruppe A und B zusammen kommt könntest du dann einfach davon abhängig machen, wann die Partner fertig sind ("Lerntempoduett"); für die schnellsten Schüler brauchst du dann ggf. noch Zusatzaufgaben, vllt. etwas mit dem Teppich? Oder sie helfen am Ende den langsamsten Schülern weiter etc.
    Die Sicherung ist dann eben das ausgefüllte Arbeitsblatt - vermutlich musst du das aber auch noch besprechen um sicherzugehen, dass da jeder das Richtige stehen hat.


    Zur Besprechung noch eine Idee, die aber vllt. über das Ziel hinaus schießt: Die Expertengruppe "Gebet" liest den Zettel vor, eines der Kids (vllt. eines der Schnellsten: Dann hättest du nämlich schonmal etwas, worauf sich die Schnellen vorbereiten können während die Langsameren noch arbeiten: Finde heraus wo Osten ist, übe mit dem Teppich etc.) darf das mit dem Teppich vormachen; bei der Gruppe "Waschung" ebenso, vllt. mit Hilfe eines Waschlappens aber ohne Wasser? Ich hätte nur Angst, dass dann die Kritik kommen könnte, dass sich Muslime vllt. verletzt fühlen könnten oder Eltern nicht wollen, dass die Kids ein Ritual einer anderen Religion nachmachen etc. Ich kann schwer einschätzen wie vorsichtig man da sein muss. Aber ein spannender Abschluss wäre das denke ich.

    vielleicht etwas OT weil keine Antwort auf deine (nun ohnehin nicht mehr akutelle) Frage, aber ich muss folgendes gerade mal loswerden: Deine Einstellung als Sportlehrerin finde ich fantastisch! Nach deinem ersten Beitrag habe ich genau das gedacht was Lizzy geschrieben hat, aber nach deiner Entgegnung habe ich festgestellt, dass du (und das System, keine Noten zu geben) genau das bist, was ich als Schülerin gebraucht hätte. Ich habe den Sportunterricht immer abgrundtief gehasst, obwohl ich nicht unbedingt unsportlich war. Aber diese Pflicht, die bei uns immergleichen und verhassten Sportarten zu betreiben und dabei ständig mit dem Notenstift in der Hand beobachtet zu werden haben in mir eine absolute "Sport ist Mord"-Einstellung hervorgerufen, die sich erst jetzt, Jahre nach meiner Schulzeit, zu legen beginnt. Inzwischen würde ich wahnsinnig gerne mal wieder in eine Turnhalle und mit einer Freundin ein paar Bälle werfen, Kopfstände üben und etwas hin- und herpritschen. Also all das, was mir der Sportunterricht so verleidet hat einfach mal zum Spaß an der Freude und Bewegung machen, und noch viel mehr Sportarten ausprobieren. Wenn ich schon lese, was du alles für Themen mit deinen Kids hattest - Wahnsinn! Ich bin über Fußball, Volleyball, Basketball, Gymnastik, Leichtathletik und Schwimmen nur 2x in meinen 13 Jahren Schulzeit hinausgekommen. Gerade wünsche ich mir ich wäre deine Schülerin! Sportunterricht, der es darauf anlegt Freude an Bewegung zu vermitteln - ein Traum :rose:

    Wie das? Es müsste doch auf weiterführenden Instituten wie der Uni oder dann in der Arbeitswelt auffallen, dass die Noten nicht der Wirklichkeit entsprechen?


    Naja, was sollen die Unis schon tun? Bei mir im Studium sind auch einige Personen, bei denen ich mich frage, wie sie an die Uni gekommen sind. Da sind Englischstudenten, die kein vernünftiges Englisch sprechen können (grausamer Akzent, falsche Betonung, sehr kleiner Vokabelschatz, häufige Grammatikfehler) und die Hausarbeiten einiger Kommilitonen der Philosophie, die ich korrekturgelesen habe, waren nicht nur vom Aufbau oder dem wissenschaftlichen Level her furchtbar, sondern insbesondere vom Schreibstil (Hauptsatz. Hauptsatz. Hauptsatz. Hauptsatz. Konjunktionen, Subjunktionen etc. waren wohl auf dem Weg zu mir verlorengegangen, Sinnabschnitte existierten nicht, etc.). Als ich dann als Tutorin näheren Kontakt zu einigen Profs hatte haben die sich auch bitter darüber beschwert, wie sehr das Sprachgefühl der Studenten im Schnitt nachgelassen hätte - aber was sollen sie tun? Die Fachprofessoren können ja nicht auch noch Schreibkurse für die (scheinbar) Massen an Studenten (= Schulabsolventen) anbieten, die nicht mehr vernünftig schreiben (/rechnen/ was auch immer) können.
    Aufgefallen sind diese Defizite an der Uni durchaus - aber dort ist es zu spät bzw. aufgrund des institutionellen Rahmens nicht möglich sie noch zu beheben.

    Ich bin ja noch keine Lehrerin und kann hier eigentlich nichts hilfreiches beitragen, aber ich muss trotzdem gerade mal schreiben wie unglaublich ich das finde! Wer ist denn so blöd sowas zu planen? :haudrauf: Einerseits ist es ja schon unrealistisch davon auszugehen, dass nur Vollzeitkräfte an einer Schule arbeiten, und zum anderen fände ich es wünschenswert, wenn auch mal damit gerechnet würde, dass eventuell in Zukunft mal mehr Lehrer an der Schule arbeiten könnten als derzeit.


    An der Schule an der ich als Vertretungslehrerin gearbeitet habe gab es übrigens ein ähnliches Platzproblem, da allerdings nicht in einem neu konzipierten Lehrerzimmer, sondern in einem das schlicht und ergreifend mit der Zeit zu klein geworden ist: da wurde es so gehandhabt, dass immer 2 Halbtagsleute mit halber Stelle sich einen Platz geteilt haben :staun: Als die sich dann irgendwann beschwert haben wurden zwei Klassenzimmer ausgemustert und zur Verfügung gestellt, in dem die nicht-Vollzeitlehrer dann ihre Sachen ablegen durften, schließlich müsse ja in der Schule ein Arbeitsplatz zur Verfügung stehen. Ich habe dankend darauf verzichtet... Das kommt auf euch dann vielleicht auch zu... :daumenrunter:

    Dass du dein Auto nicht verkaufen möchtest kann ich nachvollziehen, und auch dass du nicht lügen und vortäuschen möchtest es getan zu haben - da ist Ärger und Stress vorprogrammiert, wenn du doch mal im Auto gesichtet wirst. Das würde ich mir auch nicht antun. Trotzdem finde ich den Ansatz zur Problemlösung sehr gelungen. Wie wäre es, wenn du deinem SL deine Probleme mitteilst (nicht nur die der fehlenden Pausen, sondern gerade auch die der Autoversicherung, Benzinkosten etc.) und ihm mitteilst, dass du z.B. ab dem nächsten Schuljahr nicht mehr bereit bist, dein Privatauto für die Fahrten zur Verfügung zu stellen. Dann hat dein SL noch reichlich Vorlauf sich was einfallen zu lassen, und wenn er das Problem ignoriert bist nicht DU es, die deine Kinder im Stich lässt, sondern ER.

    Praktische Philosophie ist ein anderes Fach als Philosophie in der SekII, wenn die Dame also nur einen Zertifikatskurs für Praktische Philosophie gemacht hat, darf sie keine Abiturprüfungen in Philosophie abnehmen. Ihr Unterricht in der SekII wäre fachfremd wie der jedes anderen Kollegen an der Schule, der kein Philosophiestudium absolviert hat. Dies ist, so unser Fachdidaktik-Prof, der auch Zertifikatskurse leitet, für uns Philosophie-Studenten der einzige Vorteil: Wir dürfen auch in der SekII und bis zum Abi unterrichten.


    Was wären denn die Konsequenzen, würde ein Schüler gegen sein Abi bei einer fachfremd unterrichtenden Lehrerin (denn das wäre die betreffende Dame ja) vorgehen? Und was könnte sich dieser davon versprechen? Ich könnte mir nur vorstellen, dass er seine Prüfung in dem Fach womöglich wiederholen dürfte, allerdings hat er ja dennoch die gleiche fachlich fragliche Vorbereitung und so außer einer zweiten Chance nichts gewonnen?

    Danke Lea!


    "Schreibkonferenzen" habe ich mal gegoogelt und finde das Konzept gut. Bis das mal klappt dauert es sicherlich, danach könnte man aber bestimmt zeitsparend allen Schülern ein hoffentlich vielseitiges Feedback geben, statt 4 Schüler vorlesen zu lassen und ein mündliches Feedback zu geben. Vermutlich werde ich solche Möglichkeiten alle im Referendariat noch kennenlernen, aber ich finde es toll hier schonmal die ein oder andere Idee aufzuschnappen, und diese finde ich wirklich spannend :D

    Deshalb habe ich eine Vielzahl an (Selbst-)Kontrollmöglichkeiten für die Schüler eingerichtet: Dieses reicht von Kontrollblättern, welche ich auslege, über Partnerkontrollen (ich korrigiere einige Arbeiten, überzeuge mich also von deren Richtigkeit, und lasse die Schüler damit gegenseitig kontrollieren, welches in meiner Klasse sehr gewissenhaft und strukturiert funktioniert) sowie über die Kontrolle meiner höchstselben Wenigkeit, welche aber immer seltener in Anspruch genommen wird, da meine Kinder die Kontrollen selbst durchführen wollen! Das ist für mich einerseits ungemein erleichternd und andererseits für die Schüler ein wichtiges Instrument zur Erlangung von Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit.

    Darf ich mal fragen wie solche "Kontrollblätter" aussehen? Ich habe mit Englisch ja eine Fremdsprache und werde da gerade bei den Fünfern wohl auch sehr viel zu korrigieren haben, und dein Beitrag klingt einfach phantastisch. Ich frage mich nur, wie solche Kontrollblätter gestaltet sein könnten: Wenn ich die Schüler einen Text schreiben lasse weiß ich ja nicht, wie der am Ende aussehen wird und kann ihn daher auch nicht als "Musterlösung" auslegen. Oder setzt du solche Blätter nur bei Diktaten (und somit feststehenden Texten) ein?
    Partnerkorrekturen sind auch eine tolle Idee, die in Englisch bestimmt nicht sofort funktionieren werden, die aber ein Ansatz sind den ich gern mal ausprobieren würde :)

    Wenn du so garnicht singen möchtest könntest du doch auchu Kinderlieder-CDs besorgen und die Lieder davon abspielen, sodass die Kinder da mitsingen. Dann kannst du entweder pantomimisch mitmachen, oder (wenn das zu auffällig ist) eben ganz leise mitsingen.


    Ich persönlich finde, dass du die Rituale der Lehrerin beibehalten und maximal etwas abwandeln solltest, so lange du nur einzelne Stunden in der Klasse hältst, damit weiterhin die Kontinuität der Rituale gegeben ist - sonst machen sie ja keinen Sinn. Solltest du die Klasse im Rahmen des BdU vllt. größtenteils übernehmen finde ich es dann hingegen legitim dem Schultag auch "deinen Stempel aufzudrücken", denn nur durch "nachäffen" des Stils der Lehrerin findest du ja nicht deinen eigenen Stil.

    Naja, die Frage ist wie dieser "Rest" aussieht, der sich ergibt, wenn er gesteht nicht unterschreiben zu können. Ich habe von der Bewerbungs- und Einstellungsprozedur noch gar keine Ahnung, kann mir aber gut vorstellen, dass nicht viele SL dann extra für diesen Bewerber eine neue Vertragsversion erstellen, sondern der Einfachheit halber sagt "oh schade, dann können Sie den Vertrag ja nicht unterschreiben, dann nehme ich den nächsten Bewerber". Wenn ich mich irre, wäre das sehr wünschenswert!!

    Das Problem, das ich sehe, ist nicht, dass Schulleiter vielleicht (wie Personaller) "nicht glücklich" über die Kündigung sein könnten, sondern dass der TE wohl bei jedem Vertrag (denn ich nehme an es handelt sich um Standardverträge) unterschreiben müsste, niemals gekündigt worden zu sein. Sprich: Er kann keinen Vertrag mehr unterschreiben, was einem Berufsverbot gleich kommt. Ich finde das unglaublich!!

    Hallo ben,


    ich werde erst im nächsten Jahr mein Referendariat beginnen, habe aber jetzt 1/2 Jahr als Vertretungslehrerin gearbeitet, und hatte gerade am Anfang auch mit Disziplinproblemen gerade in den Klassen 5 und 8 zu kämpfen.


    Wenn ich deinen Beitrag durchlese fallen mir folgende Punkte auf:
    - klare (+ detaillierte!) Ansagen: Statt "alle ziehen jetzt die Schuhe aus" z.B. "alle gehen jetzt zur Bank, ziehen dort ihre Schuhe aus, stellen sie unter die Bank und kommen dann wieder im Kreis zusammen." Wenn die Klasse total schlimm ist noch anfügen: "Dazu habt ihr 2 Minuten Zeit, wer bis dahin nicht wieder im Kreis in der Hallenmitte sitzt muss xyz tun" (z.B. nach der Stunde aufräumen/die Halle fegen, etwas schreiben, ...). Sowas hilft meiner Erfahrung nach: es scheint einem banal sowas haarklein zu beschreiben, aber ich habe meinen Fünfern am Ende auch immer gesagt welchen Stift sie wofür verwenden sollen etc. und mir so viele Probleme erspart, die ich am Anfang hatte.
    - Konsequent (+ hart!) sein: Du hast mehrmals angedroht Diktate schreiben zu lassen, stattdessen hast du aber die Schüler weiter das machen lassen was sie gemacht haben, sodass du neben dem Auf- und Abbau zu nichts gekommen bist; sprich das in der nächsten Stunde an, kündige an, dass, wenn der Aufbau diesmal wieder so lange dauert, du diesen abbrechen wirst, und ihr dann ein Diktat zum Thema "Disziplin und Verantwortung im Sportunterricht" schreiben werdet (das du vllt. sogar von den Eltern unterschrieben einsammeln möchtest). Und mach das dann auch! Als ich mal ein Praktikum gemacht habe kam irgendwann eine Schülerin zu mir und warnte mich vor: "bei der Lehrerin jetzt sind wir immer total laut, heute wollen wir eine Papierkugelschlacht machen. Die ist das aber selber Schuld, die gibt uns nie Strafarbeiten auf und so. Die hat uns einfach nicht unter Kontrolle." Es klingt für mich danach, als ob du Gefahr laufen könntest dieser Lehrherin nachzueifern.
    - wenn du einzelne Störenfriede ausmachen kannst, nimm sie mal zur Seite und weise sie darauf hin, dass das Sozialverhalten im Sportunterricht ein wichtiger Bestandteil der Note ist, und dass dieses in den letzten Stunden zu wünschen übrig lies. Da du ihnen ja angekündigt hattest die Stunden zu benoten, möchtest du sie darauf hinweisen, dass es in ihrem eigenen Interesse läge künftig ein besseres Verhalten an den Tag zu legen.


    Wie gesagt, ich bin selbst noch keine Lehrerin, andere können hier vielleicht mehr zu beitragen, aber vielleicht hilft es dir ja schon etwas :)
    Lass dich nicht unterkriegen, am Anfang hat jeder mit irgendetwas Probleme, und du bist an der Schule um etwas zu lernen, nicht um alles sofort zu können!!

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