Beiträge von Midnatsol

    Zu 1: Finde ich schwer aus der Ferne zu beurteilen, "zu belehrend" mag heißen, dass dein Tonfall herablassend ist/ wirkt, dass du zu direkt korrigierst, dass du zu viel korrigierst, zu frontal unterrichtest, die Augenbraue doof hochziehst usf. Mein Rat: Frage den Lehrer, dessen Klasse du da gekapert hast um Hilfe. Frage ihn, was genau "zu belehrend" wirkt (siehe oben: Körpersprache, Stimme, was genau an der Korrekturtechnik etc.). Er hat dich gesehen und kann dir aus der Praxis heraus auf dich zugeschnittene Tipps geben. Auch deinen ABB (=AKO) könntest du fragen, der war ja vermutlich beim UB dabei. Nicht scheu sein - dass du nach 4 Wochen Referendariat noch nicht perfekt bist, ist logisch, dass du um Feedback/Hilfe bittest zeigt Engagement, Kritikfähigkeit und Lernwillen!


    Zu 2: Wenn du schon einen Unterrichtsentwurf zum UB schreiben musst, dann schreibe das schomal als Lernvoraussetzung der Lerngruppe rein. Unterrichtsgespräche bieten sich da natürlich weniger an, das kann sehr zäh werden und dem Unterricht jede Dynamik rauben. Versuche dich eher zurückzuziehen und die Schüler selbst arbeiten zu lassen. Stelle also (nach der Einleitung) z.B. einen Arbeitsauftrag (der auch enthält, dass die Schüler sich auf irgendeine Art auf eine Präsentation ihrer Arbeitsergebnisse vorbereiten sollen), den die Schüler in PA/GA bearbeiten. Gibt eine Zeit vor und biete während der Arbeitsphase Hilfestellungen an. So weißt du, ob die Schüler in die richtige Richtung denken und kannst ggf. korrigierend einwirken. Die Schüler arbeiten so erstmal geschützt in der Gruppe und wissen, da du sie ja begleitet hast, dass ihre Ergebnisse nicht ganz falsch sind, vielleicht trauen sie sich also eher vorzutragen. Am Ende der Arbeitsphase lässt du eine/beide Gruppen vorstellen, die anderen (und du) geben Feedback.

    Ich drucke fast alles in der Schule. Ausnahme sind Materialien, die ich lebenswichtig sind und nicht fehlen dürfen weil die Kopierer ausgefallen/leer/... sind (also vor allem: Material, das ich für einen UB benötige und nicht am Schultag vorher schon fertig habe) oder die ich zur ersten Stunde brauche und zu faul bin noch morgens zu drucken. Generell gilt halt: Faulheit (bzw. schlechtes Zeitmanagement) kostet extra!


    Farbige Kopien müsste ich selbst drucken, einen Farbdrucker haben wir nicht. Aber bisher ist mir noch kein Material über den Weg gelaufen, das nicht auch in Graustufen (oder ggf. auf farbigem Papier) funktioniert hätte. Wenn farbig, dann für UB, nicht für Alltag.

    Ich gehöre zu "Risikogruppe" Referendare, dass wir wohl häufig eher nicht mit dem Buch arbeiten liegt zumindest zum Teil an Fachleitern, die erwarten, dass wir selbst Material heranschaffen. Jedenfalls für Englisch habe ich da die Vorgabe, nicht schwerpunktmäßig mit dem Buch zu arbeiten, weil das nicht die Anforderung der Authentizität und Aktualität der Texte gewährleiste. Naja, zugegeben, im eigenständigen Unterricht nutze ich es in der Sek I trotzdem gerne, denn einerseits sind authentische Texte da mMn oft einfach zu schwer, und außerdem würde mir sonst die Arbeit über den Kopf wachsen. Schlimm genug, dass ich für die Oberstufe jeden Fitzel selbst suchen und erstellen muss.


    In Philo (Sek I) haben wir ein tolles Buch, und dennoch nutze ich es eher als Ideengeber denn für wirkliche Arbeit mit dem Buch. Da ist dann z.B. Märchen XY drin, das toll zum Thema "Lüge" passt, dann erzähle ich den Schülern das Märchen und wir sprechen so darüber, ohne dass den Schülern überhaupt klar ist, dass es im verhassten Buch steht. Leider gibt es bei uns nämlich einen Lehrer (von dem ich die Klasse übernommen habe), der Arbeit mit dem Buch als Strafe verwendet wenn die Klasse zu laut war. Sobald er also das Buch rausholt geht das "gemaule" und panikhafte "nein nein nein, wir sind jetzt auch still" los. Da traue ich mich dann leider nicht, konsequent mit dem Buch zu arbeiten, weil ich glaube dass die Schüler meinen Unterricht dann total hassen. Daher mein buchgestützter Unterricht (größtenteils) ohne Buch.

    Hi Kimo,


    ich bin Referendarin und halte daher natürlich auch ein Auge auf die Stellensituation. Meine persönliche Einschätzung:
    - Englisch bietet mittlere Einstellungschancen - es werden an jeder Schule viele Englischlehrer benötigt, zugleich gibt es aber auch relativ viele Leute, die mit diesem Fach eine Stelle suchen. Das ist also kein Fach, das dich für eine Schule unattraktiv macht, aber eben auch nicht attraktiv. In der Kombi mit Englisch ist also das Zweitfach recht wichtig.
    - Geschichte: Maue Aussichten. Klar, du kannst Glück haben, dass gerade eine Schule die Kombi Geschichte+dein Zweitfach sucht, aber wenn man ehrlich ist: Geschichte wird dir in den seltensten Fällen zu einem Job verhelfen. In Kombination mit Englisch böte es sich an die Quali für Geschichte bilingual zu machen, das wäre immerhin ein kleiner Bonus um einem Allerweltsfach einen attraktiven Anstrich zu verpassen.
    - Philo: Ich kenne viele Schulen hier in der Gegend, die in Philo unterbesetzt sind, "dich" mit diesem Fach also bräuchten. Aber: trotzdem sind die Einstellungschancen nur geringfügig besser als mit Geschichte, denn viele Fachschaften sind unterbesetzt und man kann eben eher mal Philo (gerade in der Unterstufe) fachfremd unterrichten lassen als sagen wir Französisch, Bio oder Musik. Auch hier kommt es also aufs Zweitfach an.


    Für die Kombi Geschichte+Philo sehe ich mehr oder minder schwarz. Zu sagen "ich würde es nicht machen" wäre gelogen, denn auch ich habe wider die Vernunft meine Herzensfächer studiert und bin offenen Auges in eine eher ungewisse Zukunft gestartet. Aber der vernünftige Rat wäre eben doch: Lass es. Erst Recht wenn du nicht örtlich extrem flexibel bist. Du könntest natürlich auch andenken, alle 3 Fächer zu studieren, damit wärst du schon wieder besser dran. Dauert aber eben (bei gleicher Studienqualität) auch länger.


    Gerade was Philo angeht mag es aber in Berlin auch anders aussehen - ihr habt ja nicht einmal "(praktische) Philosophie", sondern "Ethik" wenn ich es richtig im Kopf habe, und war es nicht auch Berlin in der zumindest mal diskutiert wurde Religionsunterricht abzuschaffen und "Ethik" verpflichtend für alle Schüler anzubieten? Wenn dem so wäre, könnte die Situation natürlich ganz anders aussehen, aber irgendwie sagt mein Bauch mir, dass das zu schön wäre um wahr zu sein :traenen:

    Ich hatte noch nie eine Abiklasse, aber mal aus meiner Ex-Schüler-Sicht: Ich hätte mir wohl gewünscht, die Themen, die womöglich (bzw. aus Lehrererfahrung wahrscheinlich) im Abi drankommen nochmal zu wiederholen, und zwar im lockeren Rahmen. Wenn du z.B. einen Kuchen-/Leckereienbeauftragten für jede Sitzung ernennst und dazu jeweils die Themen ankündigst, die nochmal abgegrast werden (evtl. mit jeweils 2-3 Schülern die sich als "Experten" vorbereiten und nochmal zentrale Punkte zusammenfassen) wäre ich als Schülerin wohl durchaus motiviert gewesen zu kommen. Schon allein aus Leistungsmotivation ("ich könnte ja was wichtiges verpassen"). Neben Wiederholungseinheiten könntest du auch noch kurze Übungseinheiten setzen. Bspw. würde ich, wenn man den Aufbau eines Shakespeare-Sonnets wiederholt hat nochmal kurz eines reinreichen an dem man nochmal angedeutet im Plenum besprechen kann, wie man da nun eine Analyse angehen würde.

    Zitat von Elternschreck

    Krasse Ausnahmen, für die natürlich besondere Regelungen getroffen werden müssten. [...] [Plattenspieler] meint wahrscheinlich eher die Normalität und nicht solche extremen Fälle. 8_o_)


    Der Tod ist für niemanden, der gerade stirbt, Normalität. Es ist für jeden das erste Mal und eine krasse Ausnahme und sicherlich nicht die Situation im Leben, in der man einem Menschen die Selbstbestimmung absprechen sollte.

    Da hast du Recht, Fossi. Wie gesagt, ich habe ja auch 2x versucht ihr klar zu machen, dass das absolut niemand geäußert hat sondern sie diesen Vorwurf irgendwie in die Posts mancher User hineingelesen hat. Wie genau ist mir bis jetzt noch nicht ganz klar :sterne:

    die Urheberin fühlte sich offenbar angegriffen,
    in einen Topf mit Frauen geworfen zu werden, die minderwertige Arbeit leisten.
    An manchen Stellen echauffierte sie sich darüber, dass sie es als frauenfeindlich empfände,
    mit einer Frau gleichgesetzt zu werden, die am Herd steht.


    Ich verstehe vollkommen was du sagen möchtest und bin da wie gesagt vollkommen auf deiner Seite: Die Arbeit von Müttern und Hausarbeit allgemein sollten mehr wertgeschätzt werden als sie es in unserer Gesellschaft häufig werden, denn auch diese sind Arbeit und nicht Larifari-Hobby. Ich bin da ganz bei dir. Und dass im Zuge der Emanzipation diese Arbeiten häufig herabgewürdigt werden, sehe ich auch.


    C.B. persönlich hat das aber (soweit ich es in Erinnerung habe) nicht getan. Wenn ich ihre Beiträge genau lese, dann fühlt sie sich herabgewürdigt, wenn man ihr wegen ihres Geschlechts den beruflichen Zugang zur Universität verwehren und sie lieber an den Herd stellen möchte. Und das völlig zurecht (dass niemand das so vertreten hat ist eine andere Geschichte, den Versuch sie darauf aufmerksam zu machen habe ich ja 2x unternommen!). Sie hat aber nie gesagt, dass diese Arbeiten generell wenig wert wären - sie hat sich nur dagegen gewehrt, als Frau automatisch dem häuslichen Bereich zugeordnet zu werden. So wie sich ein Mann wehren könnte, wenn er automatisch in eine Technik-AG statt der Theater-AG gesteckt wird weil er ja ein Mann ist. Das bedeutet nicht, dass er der Meinung wäre Techniker seien wertlos, leisteten minderwertige Arbeit oder ähnliches. Es bedeutet nur, dass er sich durch ein Geschlechterrollenklischee in seiner Wahlfreiheit eingeschränkt fühlt (er möchte eben lieber auf der Bühne stehen!). Parallel ist meiner Ansicht nach C.B.s Reaktion zu werten: Dass sie sich dagegen verwehrt als Hausfrau und Mutter gesehen zu werden nur weil sie eine Frau ist bedeutet nicht, dass sie Hausfrauen und Mütter als minderwertig ansieht. Diese Verknüpfung liest du in ihre Beiträge hinein, ich kann mich nicht erinnern eine entsprechende Herabwürdigung bei ihr gelesen zu haben. Nur Distanzierung und Verwehrung, keine Herabwürdigung. Das ist ein feiner Unterschied, aber ein Wichtiger, wie ich finde. Denn wenn man ihn beachtet muss sich hier niemand, der als Frau (eine zeitlang oder dauerhaft) zu Hause bleibt von dieser Distanzierung angegriffen fühlen.

    Was wirklich frauenfeindlich ist.... ist die Einstellung, dass eine Frau, die am Herd steht, minderwertig ist.


    Da stimme ich dir durchaus zu, diese Ansicht wäre ziemlich unmöglich. Aber um fair zu bleiben: Das hat C.B. nicht gesagt! Sie hat ein Frauenbild kritisiert, demzufolge Frauen (weil sie Frauen sind) nur im Haus arbeiten sollen. Sie fordert hingegen Wahlfreiheit für Frauen - sie sollen wählen können zu tun, was sie tun möchten, im selben Maße wie es Männern möglich ist. Dass die Wahl auf "den Herd" fallen kann, hat sie nicht ausgeschlossen und diese Wahl (bzw. diejenigen, die sie für sich bewusst und aus freien Stücken treffen) nicht als minderwertig bezeichnet. Da ich ihr 2x vorgeworfen habe, Dinge in anderer Leute Beiträge hineinzulesen, muss ich sie in diesem Fall in Schutz nehmen. Denn diesmal hast du (vermutlich auch aufgrund deiner Erfahrungen, die dich "gebrandmarkt" haben) nun wiederum etwas in ihre Beiträge hineingelesen.

    Übrigens finde ich es interessant, dass von Seiten der "Fleischesser" häufig versucht wird, Vegetarier mit dem Vorwurf der Inkonsequenz zu denunzieren. Lederschuhe zu tragen kann man für einen Vegetarier wohl durchaus als (leichte) Inkonsequenz ansehen, allerdings finde ich nicht, dass das den moralischen Wert ihrer Entscheidung zur Ernährung irgendwie mindert. Es heißt, dass sie ihre Lebensweise hinsichtlich des Tierschutzes noch weiter verbessern könnten (z.B. indem sie vegan leben und auf Lederschuhe verzichten). Dennoch ist es faszinierend, dass solche Vorwürfe immer wieder in Diskussionen, in denen es um die Ernährungsweise geht, vorgebracht werden.


    So viel von einer Fleischesserin :)


    Ich verstehe nicht, warum Vegetarier und Veganer nicht konsequent sind! Warum müssen sie Fleisch und Fleischgeschmack simulieren? Geht es doch nicht ohne?!?!


    Wo ist das denn unkonsequent? Vegetarier oder Veganer ernähren sich ja für gewöhnlich nicht auf diese Weise, weil ihnen Fleisch nicht schmeckt, sondern weil sie es aus moralischen Gründen ablehen, Tiere zu Nahrungszwecken zu töten. Die Konsequenz ist ein (Ess-) Verhalten, das dieses Töten zu vermeiden sucht. Inkonsequent wäre es also, ab und zu mal Fleisch eines Tieres zu essen. Der Versuch, den Geschmack zu simulieren, läuft hingegen der Intention von 99% der Vegetarier und Veganer in keiner Weise entgegen und ist daher auch keineswegs inkonsequent.

    Auch ich esse 3-4 Tage die Woche vegetarisch. Ich habe auch ein paar wenige vegane Rezepte, die an diesen Tagen oft gekocht werden, aber nicht weil sie vegan sind, sondern weil sie lecker sind :) Generell sehe ich es ähnlich wie der Elternschreck: Fleischkonsum ist nicht per se gut oder schlecht, auf die Menge und Herkunft des Fleisches kommt es an. Aber es ist durchaus gut und wichtig seine Ernährung sowohl in Hinblick auf Gesundheit als auch Moral zu reflektieren, daher finde ich die Botschaft des Videos vollkommen korrekt!

    Zitat von "C.B."

    So, ich habe mal ein paar Beiträge von euch zusammengestellt, die ich als frauenfeindlich empfinde.


    Ein (vermutlich) letzter Beitrag zu diesem Thema von mir: Keiner der von dir zitierten Beiträge ist frauenfeindlich, nicht in einem einzigen davon spielt dein Geschlecht überhaupt (geschweige denn abwertend) eine Rolle. Ich wiederhole hier den Tipp nochmal genau zu lesen und dich zu fragen, ob da jemand wirklich dich als Frau diskriminiert oder ob du das nur (aufgrund vorheriger Erfahrungen, deiner Erwartungshaltung oder schlicht im Eifer des Gefechts) da hineinliest.


    Dein Alter wurde hingegen durchaus von manchen als "Minuspunkt" für deine Chancen benannt, was aber keine gegen dich gerichtete Beleidigung ist, sondern eine realistische Einschätzung deiner Chancen auf eine unbefristete Universitätsstelle. Wie in vielen Berufen spielt da eben das Alter durchaus eine Rolle, zumal wenn du bisher keine Qualifikation für die angestrebte Stelle mitbringst und diese erst noch erlangen müsstest. Da du nach Einschätzungen gefragt hast, solltest du dann auch damit leben können, wenn man dir welche gibt, die womöglich nicht deinem Wunsch oder deiner persönlichen Sichtweise (denn du hast da ja einen sehr sehr optimistischen Blickwinkel, was ich bis zu einem gewissen Punkt durchaus bewundere!) entsprechen.


    Womit du mMn Recht hast: Manche der Beiträge hier im Thread (und du hast einige zitiert) haben sich durchaus im Ton vergriffen und sind persönlich (oder zumindest: extrem direkt) geworden. Das hat aber seinen Grund im Verlauf dieses Threads, an dem du nun wirklich nicht unschuldig bist. Wer als "Pascha", "Biedermann", "hirnlos" oder "Sexist" bezeichnet (oder mit der EMMA bedroht) wird, der schießt dann eben auch mal auf der persönlichen Ebene zurück, damit muss man rechnen. Und wenn realistisch negative Chanceneinschätzungen immer wieder einfach weggwischt werden ("ich habe auch den Quereinstieg geschafft!" -> Glückwunsch übrigens!) ist damit zu rechnen, dass dann direkter formuliert wird. Wie gesagt, manche hier sind meiner Meinung nach über das Ziel hinausgeschossen. Du selbst gehörst da aber mit aufs Treppchen!

    C.B. ein Rat von mir (die ich bisher nur einen Post in diesem Thread hinterlassen habe, und das war wie ich doch hoffen möchte ein höflich-hilfreicher): Niemand hier hat behauptet du oder andere Frauen (womöglich ab einem gewissen Alter) gehörten hinter den Herd oder nicht an die Uni. Scheinbar bist du in dieser Hinsicht gebrandmarkt, was mir Leid für dich tut. Dennoch solltest du vielleicht versuchen in Diskussionen wie dieser einen neutralen Blick zu wahren und immer mal wieder reflektieren, ob dich da gerade wirklich jemand diskriminiert (wegen deines Alters oder Geschlechts) oder ob du das nur aufgrund deiner Erfahrungen in die Beiträge Anderer hineinliest. Gerade in der zeitversetzten Kommunikation wie hier im Forum geht das sehr gut. Glaub mir, ich als Frau bin ebenso gegen Sexismus wie du, ich bin da sogar relativ empfindlich - aber hier im Thread gab es nun wirklich keinen*.


    *naja, mit Ausnahme dessen, den du selbst von dir gegeben hast, von Wegen Männer-über-50-sind-sexistisch-und-überhaupt-und-so.

    An meiner Uni hatten (haben) wir im Bereich Fachdidaktik Philosophie auch einen abgeordneten Lehrer. Dieser hatte aber noch keine abgeschlossene Dissertation, sondern schrieb (bzw. schreibt) sie eben gerade jetzt, wo er an der Uni ist. Es geht also definitiv auch ohne Doktortitel. Wie genau er an die Stelle gekommen ist weiß ich aber nicht, nur dass der Fachdidaktik-Prof (an dessen Lehrstuhl er arbeitet) sehr daran interessiert ist den Bereich Philosophie-Fachdidaktik in Deutschland zu stärken/ auszubauen und ein ganz toller Mensch ist. Eventuell könntest du mal vorsichtig bei ihm anfragen, ob er dir Hinweise geben könnte, wie dir ein (befristeter) Wechsel an die Uni gelingen könnte. Bei Interesse kann ich dir den Namen per PN schicken - aber versprechen möchte ich natürlich nichts, denn ein Berufsberater ist er natürlich nicht.



    Danke für die hilfreiche Antwort. Das Problem ist, dass ich gar nicht so große Lust auf Fachdidaktik habe, ich würde im Bereich Philosophie lieber inhaltlich arbeiten ohne dieses Pädagogik-Gedöns. Muss man, wenn man Fachdidaktik an der Uni gibt, sich eigentlich nur mit der pädagogischen Vermittlung beschäftigen oder kann man beides machen: Inhalt und Pädagogik ?


    Besagter abgeordneter Lehrer hat immer Inhalte mit Didaktik verknüpft, also "Inhalt X" besprochen und im Anschluss die Fragen "warum sollte/wie kann man Inhalt X in der Schule behandeln?" thematisiert. Allerdings waren diese Inhalte ziemlich basal - Schulthemen eben, kein Stoff wie in den fachwissenschaftlichen Seminaren. Dass es das ist, was du dir wünschst, wage ich zu bezweifeln. Wenn es dir wirklich um ein anspruchsvolleres (fachwissenschaftliches) Niveau geht, wäre der Weg in die Fachdidaktik für dich wohl der falsche.

    Also mein Sprachgefühl leuchtet bei "etwas (für) vonnöten halten" ebenfalls rot auf. Auch ich würde es nur in Kombination mit "sein" verwenden - das ist dann etwas altmodisch, aber nichtsdestotrotz eine hübsche Wendung. Die diversen Möglichkeiten "vonnöten" mit "halten" zu verknüpfen klingen in meinen Ohren hingegen nicht nur altmodisch, sondern definitiv falsch.

    Gestern habe ich mir nun auch mal ein paar Videos von GronkH angeschaut, einfach um zu verstehen, was man an LetsPlays mögen kann. Und es hat durchaus Spaß gemacht! Wäre das spiel 10-15€ billiger würde ich es wohl gern auch mal probieren, seine Freude am Spielen ist irgendwie ansteckend, die Kommentare sind lustig und seine Art zu spielen motiviert (mich) zum selbst-Ausprobieren oder zumindest mitfiebern. Ich kann für mich nur bestätigen was Nomengusta schreibt: Es ist quasi wie ein Film, nur dass ich selbst noch aktiver dabei bin, denn ich habe jederzeit denselben Wissensstand wie der Spieler und entwickle daher wie er eigene Pläne und Strategien ("bau doch mal da eine Straße hin, dann hast du nicht ständig Stau! / nein, nein, nein, du brauchst eine Oberschule, was bringt dir denn sonst deine Uni?" etc.). Es wird sicher nicht zu meinem Hobby Nummer 1, aber ich kann durchaus nachvollziehen, dass manche Menschen Spaß am Spiel bzw. der Spielweise anderer haben können.


    Für mich persönlich muss ich aber dazu sagen, dass ich trotzdem niemals mich selbst filmen würde beim Spielen, denn mir ist es wichtig, dass mein Privatleben privat bleibt (ich poste daher auch nichts auf Facebook oder ähnlichen Plattformen). Aber wie viel andere Leute von sich preisgeben wollen, überlasse ich gern deren Entscheidung. Solange sie erwachsen sind gestehe ich ihnen dieses Hobby gern zu, ich bin ja nicht ihre Nanny und meine Lebensweise muss nicht für jeden auf dem Planeten die richtige sein.

    In seiner Freizeit legal erhältliche Spiele zu spielen, die nicht gegen das Grundgesetz verstoßen, verletzt sicherlich nicht deinen Diensteid. Das brauchst du nicht zu verstecken. Wenn ein Schüler unter 18 Jahren deinen Kanal entdeckt und verfolgt, dann hat er (oder evtl. seine Eltern) geltendes Recht gebrochen, nicht du. Das ist nicht dein Problem. Das einzige, was du zu befürchten hättest, wäre woh, dass Menschen aus deinem schulischen Umfeld (seien es Schüler, Eltern oder Kollegen) Kenntnis deines Hobbies erlangen könnten - und da das absolut legal ist und ich nicht erkennen kann weshalb man sich dafür schämen sollte: so what? Jedem das Seine!

    :rofl: WTF? und Hä? schenke ich einer Freundin zum Geburtstag, das kommt sicher gut an ;)
    Ansonsten fand ich als Schülerin es sehr amüsant, wenn meine beste Mathelehrerin der Welt mir bei Fehlern der saublöden Art (2:1=1 in der elften Klasse) einen Totenkopf daneben gemalt (einmal auch geklebt) hat. Ich finde nicht-bierernste Korrekturen durch und durch sympathisch und finde ein "?" ggf. auch in Ordnung (naja, vielleicht nicht gerade in Abi-Klausuren) :)

    Nächste Sache waren die rechtlichen Grenzen, die an einigen Schulen überhaupt nicht genau genommen wurden, ich durfte auch Vertretungsstundne machen, ohne zusätzliche Aufsicht


    Das habe ich auch erlebt, fand es aber klasse! An der Uni hatten sie uns vorher gesagt, dass wir in solchen Fällen, sollte was passieren, abgesichert sind, da die Schule, nicht wir das Recht verletzt hatten. So habe ich solche Stunden zum Experimentieren genutzt. Es ist doch nochmal was anderes alleine vor einer Klasse zu stehen als wenn der Fachlehrer hinten drin sitzt. Angekündigte Vertretungsstunden in meinen Fächern für die ich also Unterricht vorbereiten konnte fand ich daher total toll, spontane Aufsichten über einen Mathekurs o.ä. hingegen eher blöd.

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