Ich drücke dir die virtuellen Daumen, dass du dein Examen bestehst. Dann halte noch bis zu den Sommerferien durch, feiere das Ende des Drucks, erhole dich in den sechs Wochen ganz bewusst und dann starte hoffentlich in eine bessere Zeit!
Ich bin auch im Ref, mir geht es aber nicht so schlecht. Eine tolle Zeit ist es aber auch für mich nicht. Was ich furchtbar finde, ist die ständige Überwachung von allen Seiten, ich habe das Gefühl, dass jeder Atemzug an der Schule beobachtet und bewertet wird. Ich habe absolut niemanden, den ich mal um fachlichen oder fachdidaktischen Rat fragen könnte und bei dem ich nicht erst überlegen muss, wie genau ich die Frage formuliere, damit sie sich nicht negativ auf meine Beurteilung auswirkt. Das finde ich furchtbar. Und natürlich auch, dass an uns Refs insbesondere von den Seminarleitern, aber auch von vielen Ausbildungslehrern immer ein Perfektionsmaßstab gesetzt wird. Meine Noten und Gutachten sind gut, aber ich fühle mich schlecht, weil ich ausschließlich Negativfeedback bekomme - das verstehe ich auch, denn ich soll ja an dem arbeiten, was ich nicht kann und was ich kann, das wiederholt man nicht immer wieder. Aber auf Dauer (!) ist das einfach wahnsinnig deprimierend und ich habe das Gefühl einfach nur schlecht zu sein, ohne es wirklich zu sein (denke ich, sagen dann auch meine Noten). Die einzigen, die auch mal Lob loswerden, sind die Schüler. Da ist das anonyme Feedback, das ich mir immer von allen meinen Klassen/Kursen vor den Ferien geben lassen, eine warme Dusche für die Seele. Dies und dass ich so gern mit den Schülern arbeite, sowie das Wissen, dass es vielen meiner Mitrefis auch so geht, halten mich aufrecht. Ich hangele mich jetzt einfach bis zum Schuljahresende durch: "Nur den April überstehen, im Mai fällt die Hälfte des Unterrichts wegen Feiertagen aus! Und dann nur noch den Juni, da sind die UBs dann weg und du machst einfach bei allen möglichen Projekten mit um dem Ausbildungsunterricht zu entfliehen. Und dann hast du dieses Schuljahr geschafft!"
Dass schulische Themen meine Gespräche dominieren merke ich übrigens auch und bin damit auch nicht wirklich glücklich. Haben früher schul- und unithemen auch so eine große Rolle in meinen Gesprächen gespielt? Ich weiß es nicht... ich hoffe, dass sich das irgendwann wieder gibt, wenn ich wieder mehr Zeit in außerschulische Aktivitäten investiere(n kann).