Beiträge von Midnatsol

    Hallo Studentin234, ich melde mich mal in der Hoffnung, etwas deeskalieren zu können, da ich bisher nicht an der Diskussion beteiligt war. Ich spiegele dir hier mal mein Eindruck:


    Alle User hier im Thread haben versucht, dir auf der Basis deiner Angaben zu helfen. Einige dieser Hilfsangebote bestanden darin, dich an andere Stellen zu weisen, die eine solche Beratung, nach der du hier fragst, hauptberuflich und professionell machen. Dass du da schon warst, konnten betreffende User nicht wissen. Ein freundlicher Hinweis (und die Bemerkung, dass dich die Beratung dort nicht weiter gebracht hat) hätten hier genügt. Mangelnde Lesekompetenz oder -breitschaft zu unterstellen war hier wirklich nicht nötig, denn was hier nicht steht kann auch niemand wissen.
    An anderer Stelle riet dir jemand, für das Zweitstudium das Bundesland zu wechseln, da dann die Gebühren entfallen. Hierauf antwortetest du, ein Bundeslandwechsel käme für dich nicht in Frage, weil du dann Miete zahlen müsstest. Dass hieraus nun geschlossen wurde, du müsstest - wenn du in deinem Bundesland bleibst - keine Miete zahlen, sollte dich nicht wundern. Dem User, der diesen Schluss gezogen hast, unterstellst du wiederum mangelnde Lesefähigkeiten. Das Gegenteil ist der Fall, da hat jemand mitgedacht - undzwar intensiver als du selbst, sonst hättest du erkannt, dass deine Entgegnung (dass du in einem anderen BL während des Zweitstudiums dann Miete zahlen müsstest, was deine Situation noch verschlechtern würde) keinen Sinn machte, da du ja offenbar auch in deinem eigenen BL während des Zweitstudiums Miete zahlen würdest. Nun da wir das wissen, solltest du aber wirklich nochmal über einen BL-Wechsel nachdenken, um Gebühren zu sparen.
    Und schlussendlich kann man natürlich von 480€ monatlich auch 650€ Semestergebühren bestreiten (1 Semester = 6 Monate, sprich von den 480€ gehen monatlich 110€ für Semestergebühren ab). Du hast hier übersehen, dass Semestergebühren eben nicht monatlich anfallen, sondern nur alle 6 Monate. Das solltest du auch dem Viertklässler verraten, der die Rechnung für dich ausführen sollte ;)


    Schließlich sei angemerkt, dass man mit 1200€ (die du parallel zum Zweitstudium ja verdienen könntest!) wirklich gut leben kann als Student. Ich hatte monatlich 520€ und bin damit gut über die Runden gekommen. Habe aber auch kein Auto finanziert, sondern den ÖPNV genutzt, und hatte im ersten Jahr Studiengebühren+Semesterbeitrag (zusammen >750€), danach war es nur noch der Semesterbeitrag. Auch mit den von dir so beharrlich angezweifelten 480€ kann man das Studentendasein bestreiten - es ist immer eine Frage der Ansprüche. Wenn du eine eigenen 2-Zimmer-Wohnung haben möchtest, kommst du damit kaum für die Miete aus. Wenn du ein Zimmer in der 6er-WG wählst, hingegen durchaus.
    Schließlich würde ich dir raten, eine positive Einstellung anzunehmen: Du hast ein Erststudium völlig ohne Schulden zu machen hinter dich gebracht, diese Möglichkeit haben nicht viele Studenten. D.h. du kannst für das Zweitstudium durchaus ein Darlehen aufnehmen, ohne hinterher finanziell wesentlich mehr belastet zu sein als die meisten Studenten. Ich würde an deiner Stelle also eine Mischung aus geringem monatlichem Darlehen und Arbeit - möglichst in deinem Beruf - wählen und das Zweitstudium angehen. Auf lange Sicht hast du so eine Chance auf mehr Zufriedenheit und mehr Geld -> eine schöne Kombination :)


    Übrigens gab es bei uns heute nach der 4.Std. Hitzefrei, daher sind bei uns alle Lehrer schon zu Hause. In vielen Bundesländern sind zudem noch Sommerferien. Dann gibt es in Teilzeit arbeitende Lehrer, die womöglich den Freitag frei haben. Und schließlich gibt es in vielen Lehrerzimmern auch Internet und jemand vertreibt sich vielleicht gerade eine Freistunde im Forum. Es gibt also viele Gründe, weshalb Lehrer freitags um 12 hier im Forums ein könnten. Du bist wirklich sehr schnell dabei mit deinen Unterstellungen!


    Hoffentlich erkennst du, dass du die Fehler nicht nur bei den Usern hier, sondern auch dir selbst suchen solltest.

    Ich rate ebenfalls von Deutsch und Englisch als Kombination ab, wegen der Korrekturbelastung. Schon im Studium habe ich immer gehört, dass man in den sprachlichen Fächern extrem viel korrigiert, aber erst jetzt im Schulalltag verstehe ich wirklich, was damit gemeint war. Gerade Oberstufenklausuren brauchen einfach ewig. Selbst mir mit nur einer Sprache graut es schon davor, wenn ich mal eine volle Stelle habe! Um deiner Gesundheit willen würde ich lieber Philo/Ethik wählen. Die Oberstufenklausuren brauchen auch lange, aber immerhin können dir hier Unterstufenkurse Entlastung bieten, da hier keine Klausuren (und für gewöhnlich: nicht einmal Tests!) anfallen.

    Die Unterrichtsverteilung unter Vorbehalt gibt es am letzten Schultag, den Stundenplan am ersten Schultag. Und im Laufe der ersten 1-2 Wochen wohl immer nochmal einen neuen, weil irgendetwas korrigiert werden muss (letztes Schuljahr: Ein Teilzeitkollege wurde mit Vollzeitdeputat eingeteilt, eine Kollegin hatte keine einzige Stunde in ihrer Klasse) :sterne:

    Kurze Info zur Zusatzqualifikation Geschichte bili: In NRW machst du die im Referendariat. Einige ZfsL (nicht alle! -> schränkt ggf. deine Auswahl der ZfsL ein) haben spezielle Geschichte-bili-Fachseminare. Da entscheidest du mit der Kombi Englisch/Geschichte dann, ob du in ein normales oder ein bili-Fachseminar möchtest und erhältst dann eben die Zusatzquali oder auch nicht.


    Übrigens finde ich es generell richtig, die Prognosen zu studieren - aber ein Versprechen sind sie nicht! Es kommt immer wieder zu mehr oder weniger überraschenden Veränderungen beim Einstellungsbedarf. Wie chili oben schon schrieb - plötzlich sind im Sek1 Bereich alle Fächerkombinationen Gold wert, und niemand weiß wie es dazu kam. Ähnliches kann (muss nicht!) auch im Sek2-Bereich passierenn; meine Deutsch-Geschichte-Referendarskollegen (die wohl hoffnungsloseste Kombi überhaupt) reiben sich in der momentanen Lage bspw. die Hände, weil DaF auf einmal groß im Kommen ist, und sie schon Kontakt mit mehreren Schulen im Umkreis haben, die sie anwerben möchten.

    Ich habe den Begriff Kohorte schon gegoogelt als das Thema hier aufkam und weiß inzwischen über seine verschiedenen Bedeutungen. Das ändert aber rein gar nichts an meinem vorherigen Post, den ich so direkt noch einmal posten würde. Und ich habe überhaupt kein Problem damit zuzugeben, dass ich nicht in allen Bereichen des Lebens umfassend gebildet bin, und sehe darin keinen Grund zur Traurigkeit. Das Leben ist eben eine ständige Lernaufgabe und ich habe diese Aufgabe wie oben geschrieben erfüllt, sobald das Thema aufkam :) . Wenn die Wissenschaftler sie ebenfalls erfüllt haben, wissen sie nun auch um die mögliche negative Konnotation des Begriffs und werden die Wahl ihrer Studiennamen künftig bewusster fällen können.

    Ich kann dein Problem gut nachempfinden, auch mir geht es so, dass ich das Gefühl habe, jede Unit-Text-Stunde laufe gleich ab und es sind tatsächlich meine ungeliebtesten Stunden. Das ist aber eher ein subjektives Empfinden, denn eigentlich habe ich durchaus unterschiedliche Einstiege verwendet:


    - Standardvariante: Spekulationen über Inhalt anstellen: Mal auf Basis des Titels, mal auf Basis eines Bildes, mal auf Basis ausgesuchter Vokabeln aus dem Text (Wortfeld) -> diese mal einfach mündlich sammeln, mal kurz notieren um nach dem Lesen besprechen zu können, was zutrifft.
    - Selbst eine "Mini-Geschichte" erzählen, in der zentrale Vokabeln vorkommen, im Laufe der Geschichte ein Tafelbild entwickeln, auf dem die Vokabeln dann visualisiert werden (Wechsel auf Deutsch wird vermieden)
    - Vorab eigene Recherche zum Textthema präsentieren lassen
    - Ein Quiz zum Textthema erstellen, um Vorwissen abzufragen und die intuitiv gegebenen Antworten dann später anhand des Textes zu überprüfen (geht natürlich eher bei "sachlichen" Texten)
    - Mittels Hinweisen zum Textthema führen (und dann dann darüber sprechen, siehe nächster Punkt)
    - SuS den Themenbereich benennen und eigene Erlebnisse in diesem Bereich abfragen
    - Mindmap zum Textthema erstellen (Basis: Vorwissen oder vorangegangene Recherche) und nach Lektüre ergänzen

    Das gleiche gilt für liegen gelassene Lehrerkalender, die dann noch nicht mal verschlüsselt sind. Und kein backup haben. Das Argument fand ich schon immer wenig einleuchtend.

    Da stimme ich zu, ich schrieb ja auch, dass mir auch der Lehrerkalender geklaut werden könnte. Aber das halte ich für weniger wahrscheinlich und bedenklich als einen Hackerangriff (oder einen vom Antivirenprogramm unentdeckten Trojaner), denn ich habe noch von keiner Vorschrift gehört, die sagt, dass ich einen solchen nicht führen dürfte. Sollte dieser Fall also mal eintreten, habe ich zwar ggf. Probleme, die Notengebung zu legitimieren, glaube aber nicht, dass mir da jemand datenschutztechnisch an den Hals gehen könnte. Wenn ich aber Schülerdaten auf meinem privaten Tablet speichere und da kommt jemand dran, hätte ich durchaus Bedenken. Es mag sein, dass ich im Fall des Lehrerkalenders blauäugig oder im Fall des Tablet überängstlich bin, aber so schätze ich die Lage eben momentan ein. Eventuell werde ich das Projekt digitale Schülerverwaltung nach ein paar Jahren Berufserfahrung nochmal angehen, denn generell gehöre ich auch zu den Menschen, die sich gern hilfreicher Technik bedienen!

    Ich nutze ein Tablet, allerdings nur für Hörverstehensübungen und die Unterrichtsvorbereitung. Die erledige ich tatsächlich zu 60% am Tablet (40% am Laptop, beide werden synchronisiert). Vom Tablet aus kann ich dann auch im Lehrerzimmer drucken, sodass ich nicht einmal Kopiervorlagen daheim drucken muss.


    Ich habe mir auch mehrere Lehrerkalender-Apps testweise angeschaut, aber mich konnten die alle nicht überzeugen. Besondere Bedenken habe ich bezüglich des Datenschutzes; Wenn ich auf privaten Geräten Schülerdaten habe, müsste ich (in welcher Form auch immer) dafür geradestehen, sollten diese mal entwendet (oder auch manipuliert) werden. Nun bin ich zwar mit Technik aufgewachsen und fühle mich als Anwender sicher, allerdings kenne ich mich mit Datenschutz, Verschlüsselungstechniken etc. nicht wirklich aus. Da habe ich einige Schüler, die wesentlich versierter sind als ich. Wenn sie wollten, fänden sie sicher einen Weg mein Tablet zu hacken. Natürlich ist das ein unwahrscheinliches Szenario, aber sollte es doch mal passieren, wäre ich halt "dran". Die Kollegen, die die Schüler-/Notenverwaltung bei uns per App regeln habe ich auch darauf angesprochen, wie sie den Datenschutz sicherstellen, keiner davon hatte Antwort abseits von "die App hat ein Passwort" parat. Darüber hat eine Freundin, die sich in dem Bereich wesentlich besser auskennt als ich, nur gelacht. Mir ist das zu heiß, da nehme ich lieber den klassischen Kalender. Der kann natürlich auch geklaut werden, aber das halte ich für a) noch unwahrscheinlicher als einen Hackerangriff (da letzterer einen höheren Grad an Anonymität bietet), und b) habe ich noch nie gehört, dass man dadurch rechtliche Probleme bekommen könnte. Noten rechne ich ohnehin nicht aus, daher bietet mir eine App da auch keine Zeitersparnis.

    Im "Freizeitbereich" könntest du auch Computerzeit einsparen, indem du dir einen SmartTV zulegst und Serien und Filme auf diesem schaust. Wie du schaue auch ich aufgrund des Programms seltenst Fernsehen, aber mein Fernseher ist dennoch täglich in Betrieb :) Wie Jabberwocky lese auch ich Nachrichten in einer Tageszeitung, diesertage meist gemütlich auf dem Balkon, und um Musik zu hören muss man natürlich auch nicht vor dem PC sitzen (und ich spreche hier nicht vom CD- oder Schallplattenkauf als Alternative, sondern wahlweise Stereoanlagen mit USB-Port, Blutooth-Lautsprechern in Kombination mit einem beliebigen Endgerät, o.ä.). Würdest du die drei Punkte umsetzen, hättest du deine private Zeit am PC um sicherlich mindestens 50% reduziert.

    Bei uns gibt es einen Methodentag für Fünftklässler, an dem Lernmethoden für zu Hause vermittelt werden. Die Schüler probieren z.B. verschiedene Vokabellernmethoden aus und wählen dann eine aus, die sie zu Hause anwenden möchten. Dazu haben sie einen "Beobachtungsbogen" in den sie eintragen, welche Vor- und Nachteile sie an den Methoden sehen und dann eben die für sie selbst beste Methode wählen. Diese Wahl wird auf dem Bogen von den Eltern unterzeichnet, damit wir wissen, dass sie ihre Kinder dabei unterstützen. Es geht aber auch um allgemeinere "Lernstrategien" wie regelmäßiges Lernen/Üben statt einer Marathonsitzung, Pausen machen, einen Übungsplan erstellen, etc.
    Ich finde diesen Tag durchaus sinnvoll, weil er wirklich "Basistechniken" thematisiert, die ich sonst ohnehin in meinem Unterricht (oft genau wie an diesem Tag) vermitteln müsste. Eine Woche lang fände ich das aber zu trocken, insbesondere für Grundschulkinder!

    An meiner Schule unterrichten auch zwei Lehrkräfte mit deutlich hörbarem Akzent und in einem Fall auch typischen Grammatikfehlern. Im Kollegium spielte das noch nie eine Rolle, allerdings weiß ich, dass die Schüler über beide wegen der Sprache herziehen. Kinder können eben grausam sein, du solltest dir eventuell in der Richtung ein dickes Fell zulegen. Andererseits: Schüler werden immer über Lehrer meckern und herziehen, irgendwas findet sich da immer ("die senfgelben Socken", "die gelben Zähne", "die Quakstimme", ...). Das dicke Fell sollte also ohnehin jeder haben.


    Bei deiner Lehramtsrichtung und Fächerkombi habe ich etwas aufgemerkt. Da ich diese Richtung für mich von vornherein ausgeschlossen habe mag ich falsch liegen, aber wenn du wirklich in Richtung Sonderpädagogik gehen möchtest, könnte ich mir vorstellen, dass du keine klassische Fachlehrerin wärst, sondern eher der klassische Zehnkämpfer. Wenn es dir wirklich darum geht, deine Fächer - und dann auch noch Latein und Griechisch! - zu unterrichten, könnte Sonderpädagogik der falsche Weg sein. Aber wie gesagt, hier bin ich nicht wirklich firm.
    Ansonsten könnte die Kombination Latein-Griechisch Probleme bereiten, weil nur ein Bruchteil aller Schulen beide Fächer anbietet. Für geschätzte 95% aller Schulen dürftest du mit der Kombination eher unattraktiv sein bzw. solltest damit rechnen, dann nur Latein zu unterrichten (das immerhin noch teilweise als Mangelfach gilt).

    Wir müssen bei entfallenen Stunden (z.B. durch Klassenfahrten) für Vertretungen bereit stehen. Wenn keine Vertretungen anstehen, erhalten wir eine Minusstunde.

    Das finde ich im negativen Sinne spannend. Du musst also in der Schule für Vertretungen bereit stehen, und wenn deine angebotene Arbeitskraft nicht genutzt wird erhältst du eine Minusstunde so als hättest du zu Hause auf dem Balkon gelegen? Finde ich nicht gerecht, du warst ja da und hattest eben keine Freizeit. Da scheine ich Glück zu haben - oder vom Referendarsstatus zu profitieren -, denn wenn eine meiner Klassen nicht da ist habe ich einfach frei. Ich finde das auch gerecht, es ist quasi der Ausgleich zu den Fahrten/Projekten, die ich ja auch betreue, wenn ich zu der Zeit eigentlich frei hätte. Eben ein Geben und Nehmen, das sich nach und nach ausgleicht.

    Eine Altersgrenze für das Referendariat gibt es nicht, es kann höchstens einen NC geben (zumindest in NRW ist aber auch das seit Jahren nicht mehr vorgekommen). Was den Lehrermangel angeht, bräuchten wir eine Kristallkugel, um das mit Sicherheit zu sagen. Aber generell ist Chemie eines der Fächer, mit denen du tendentiell ohne größere Probleme eine Stelle finden wirst.


    Um dir eventuell ein paar Sorgen zu nehmen: In meinem Referendarsjahrgang haben wir zwei Referendarinnen, die Mitte bis Ende 50 sind. Das ist wohl ziemlich ungewöhnlich, aber möglich. Natürlich stechen sie zwischen uns "jungen Hühnern" heraus, aber das muss ja nichts Schlechtes sein. Eine sagte mal zu mir: "Ich werde höchstens noch 10 Jahre in dem Beruf arbeiten können, da sagen viele das lohne sich nicht mehr. Aber 10 Jahre sind doch durchaus eine lange Zeit und diese möchte ich nutzen um in einem Beruf zu arbeiten, der mir wirklich gefällt. Ich bin noch lange nicht tot und auch ich habe noch ein Recht mir Träume zu verwirklichen." Recht hat sie. Ich finde es bewundernswert, dass sie sich diesen Stress nochmal antun. Natürlich muss man es sich auch erlauben können, mit einer Familie nochmal zu studieren und ins Referendariat zu gehen (in dem man auch nicht sonderlich viel verdient), aber wenn du das kannst und dir sicher bist, dass dieser Beruf deiner ist: Viel Erfolg!

    Haben die das Modell, dass du dein Kontingent gegen Extra-Zahlungen aufstocken lassen kannst? Dann verstehe ich nämlich langsam das dahinter steckende Geschäftsmodell.

    Ja, ich glaube da gab es noch sowas wie eine "Preminum-Mitgliedschaft", die dann ein unbegrenztes Kontingent hat. Nachtigall ick hör dir trapsen.

    Ich hatte auch einen Probemonat, habe die Option auf Verlängerung ebenfalls nicht genutzt. Für mich als Neuling gab es natürlich viel Material, aber jetzt nach einem Jahr würde ich das Wenigste davon als wirklich brauchbar ansehen. Dazu kommt, dass, so mein Eindruck, viel Material "zerstückelt" war, z.B. gab es zu Film X eine Datei, in der die Übersicht über vorhandenes Material stand, eine Datei mit einer Inhaltszusammenfassung, eine Datei für Szenenanalyse 1, eine Datei für Szenenanalyse 2, ... -> es war mühsam, sich dann alles, was in eine Reihe gehört zusammenzusuchen und vor allem fand ich es frech, weil man eine begrenzte Zahl an Downloads pro Tag und Monat hatte und ich so stark das Gefühl hatte, dass hier extra jeweils seitenweise gestückelt wurde. So war das Kontingent für einen Tag schnell weg für letztlich dann nur wenig Material. Und für Philosophie gab es ohnehin nahezu nichts.

    MrsPace: ich kann deine Aussage durchaus nachvollziehen, natürlich kommen im "richtigen Job" nach dem Referendariat noch einmal zusätzliche Aufgaben auf einen zu, die ein Plus an Arbeit bedeuten. Aber dennoch hat icke Recht: Du solltest nicht so schnell von deinen Erfahrungen auf die anderer Leute schließen. 10 Stunden Unterricht scheinen mir beispielsweise auch extrem wenig. Ich unterrichte (im Ref) pro Woche 17 Stunden, leite eine AG mit 2h/Woche, habe eine stellvertretende Klassenleitung und natürlich jede Woche noch die Seminarveranstaltungen (6h bei 8h Anwesenheit). Das klingt schonmal anders als deine "10 Stunden", und dennoch ist es genauso Referendariat wie du es erlebt hast. Unter demselben Deckmäntelchen können also durchaus unterschiedliche Dinge ablaufen. Und dennoch möchte ich nicht meckern: Ich schätze mich glücklich, denn bis auf eine Person habe ich es mit meist konstruktiven Menschen zu tun - das erlebe ich bei Referendaren aus meinem Kernseminar auch ganz anders. Deren Ref ist - bei wiederum ähnlichen äußeren Bedingungen wie Stundenzahl etc. - nochmal eine ganze Spur härter aufgrund problematischer Situationen an den Schulen oder in den Fachseminaren. Bei denen ist das Referendariat eben nicht, was du erlebt hast (und ich erlebe), nämlich ein "geschützter Raum". Und wo Kapas Situation in diesem breiten Spektrum an Erfahrungen liegt, die man "Referendariat" nennt, können wir hier nicht beurteilen. Daher sind Vorschnelle Urteile und Ratschläge hier (wie so oft) fehl am Platze.

    Kapa: Das tut mir unglaublich Leid für dich. Solche Intransparenz und Willkür ist einfach eine Schande. Und für dich sicher gerade eine Katastrophe...


    Meine Idee wäre, an Waldorfschulen anzuklopfen. Ich habe hierzu nur Halbwissen, meine aber, dass man dort auch ohne 2.Stex unterrichten kann. Ansonsten habe ich für deine Fachkombination leider keine ad hoc Ideen. Aber du wirst deinen Weg sicher finden. Es findet sich ganz sicher etwas, womit du auch gut leben kannst, solange du nicht den Kopf in den Sand steckst.

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