Beiträge von Midnatsol

    Ich hänge mich hier mal mit einer Frage an, die sich für mich aus dem Thread ergeben hat:
    Ich bin ebenfalls in der Probezeit und habe im Laufe derselben einmal 5 Wochen am Stück gefehlt, weil ich aufgrund eines akuten Problems operiert werden musste und der Heilungsverlauf anschließend langwierig (aber völlig normal!) war. Es war etwas, das definitiv meine Gesundheit nicht langfristig beeinträchtigt (wie z.B. Krebs, der ja wiederkommen und mich ggf. dienstunfähig machen könnte), sondern ein (aller medizinischen Voraussicht nach) einmaliges, lokales Problem, das vollständig behoben wurde.


    Sollte ich die Schulleitung nachträglich über die genaue Diagnose informieren (weshalb/woran ich operiert wurde), um mir ggf. einen weiteren Amtsarzttermin zu ersparen? Der Amtsarzt würde das oben genannte sofort einsehen, aber ich denke halt: wer weiß, was der noch so finden könnte...? Bislang weiß meine Schulleitung nur, dass ich operiert wurde und deswegen ausfiel.
    Ansonsten fehle ich in einem normalen Maße, Größenordnung wohl so 2-5 Tage im Jahr, je nachdem wie sehr mich die Erkältungs-/Grippewelle jeweils erwischt.

    Also mehr (oder weniger) Schnee und Eis wird es nicht geben, nur weil die Uhren nicht umgestellt werden, das kann also schonmal kein Argument für irgendwas sein.


    Dass die Eltern ihre Jünglinge zur Bushaltestelle begleiten, wenn es dunkel ist, finde ich auch irrelevant. Dann müssen sie eben etwas früher mit dem Begleitservice beginnen, und etwas später enden. Nicht euer Problem als Schule.


    Und zum Biorythmus: Für den ist es blöd, wenn es beim Aufstehen noch dunkel ist. Für den ist es aber auch blöd, wenn sich die Zeit plötzlich um eine Stunde verschiebt. Auch jetzt ist es schon über mehrere Wochen hinweg morgens dunkel, wenn man aufstehen / losgehen muss. Finde ich auch doof, aber so ist es nunmal, und wer das nicht ertragen kann muss halt in Äquatornähe ziehen. Dafür, dass die Dunkelphase am Morgen etwas länger dauert, hat man dafür aber auch die Chance nach der Schule im Hellen etwas aktiv zu sein. Alles eine Frage der individuellen Prioritäten.

    Blöd ist nur, dass es dann auch auf dem Weihnachtsmarkt erst später dunkel wird. An den Tagen, an denen ich auf einen Weihnachtsmarkt gehen möchte, hätte ich gern Weihnachtsmarktzeit - also ab ca. 15 Uhr dunkel. Aber ohne Uhrzeitumstellung!!

    Ich bin ebenfalls täglich mit meinem Surface 3 (nicht pro!) mit 2GB RAM zu Gange, angeschafft 2015. Dazu habe ich mir auch den Stift und das Type-Cover geholt, wobei ich ersteren überhaupt nicht nutze (und bis auf 20 Minuten Spielerei auch nie genutzt habe), das Type Cover aber IMMER. Ohne wäre das Tablet für mich nicht akzeptabel.


    Inzwischen muckt das Tablet immer mal. Insbesondere das Zusammenspiel von Typecover und Tablet erfordert (um zu funktionieren) leider häufiger mal einen Neustart, was nervt, außerdem habe ich viele kleine helle Flecken auf dem Display - wie ganz feiner, heller Sand. Allerdings bin ich an letzterem vermutlich selbst Schuld, da ich dem kleinen Schätzchen nie eine Hülle gönne und es in der proppenvollen Schultasche mit Büchern und Ordnern transportiere.
    Sollte es den Geist aufgaben, würde ich mir wieder ein Surface holen, diesmal mit einer größeren Festplatte.

    Im Grundsatz stimme ich Kabappel hier ja zu: Leider sind wir hier nicht bei wünsch dir was, sondern bei so isses - also: Wir müssen meiner Ansicht nach durchaus einen Blick auf die Realität werfen und schauen, welche Möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen wir denn realistischerweise wirklich haben.
    Nun ist es aber ja auch nicht so, dass dort oder dann, wo bzw. wenn es genügend Lehrer gibt, Forderungen nach Stundenreduzierungen/Personalaufstockung umgesetzt würden. So wird für NRW beispielsweise gern betont, dass es an den Gymnasien mehr Bewerber als Stellen gibt, undzwar schon seit Jahren. Nichtsdestotrotz werden hier die Klassengrößen nicht verkleinert.


    Dass es in der aktuellen Situation des enormen Lehrermangels in vielen Bundesländern unrealistisch ist, dass Lehrer nur noch 20 (oder so) Wochenstunden haben, ist klar. Ich finde auch nicht, dass die Gewerkschaften/Berufsverbände solch hanebüchene Forderungen stellen sollten. Aber die Forderung nach einer kurzfristigen Schaffung von Stellen für z.B. Sozialarbeiter an Schulen halte ich für durchaus durchsetzbar/umsetzbar, da meines Wissens nach (!) im Bereich Sozialarbeit eher ein Mangel an unbefristeten Stellen herrscht. Solch eine Forderung und einen Arbeitskampf für eine solche Entlastung halte ich auch zum jetzigen Zeitpunkt für machbar - wenn denn mal wirklich ein koordinierter Arbeitskampf einberufen würde!

    Ich hänge mal eine praktische Frage an:


    Wie ist bei euch die Wahl für den Lehrerrat organisiert? Werden dort Kandidaten aufgestellt (die gern in den Lehrerrat möchten), oder wird "blind" aus allen Kollegen gewählt und wer dann drin ist, ist eben drin?


    Bei uns ist letzteres Vorgehen der Fall und ich finde es nicht unbedingt glücklich. Unser Lehrerrat ist total ineffektiv. Ich denke, dass das auch daran liegt, dass dort bei uns nur eine Person ist, die Lust und das "Temperament" hat, die Belange des Personals aktiv zu vertreten. Der Rest ist drin, weil er halt gewählt wurde. Das sind ganz liebe, relativ beliebte Kollegen - was aber leider nicht unbedingt bedeutet, dass man ein besonders engagierter Personalrat wäre. Und obwohl die älteren Kollegen, die auch schon andere Personenkonstellationen in diesem Gremium erlebt haben, den alten Tagen nachweinen, in denen der PR dem SL noch richtig Kontra gegeben hat, hat sich seit ich an der Schule bin nichts an der Personenkonstellation geändert :autsch: Ich frage mich, ob ein anderer Wahlmodus effektiver sein könnte.

    So allgemein würde ich dem nicht zustimmen. Wie gesagt, meine Ref-Schule war gerade kernsaniert und fantastisch ausgestattet worden. Wie sie zu dem Glück gekommen sind, weiß ich nicht.
    An meiner jetzigen Schule wäre eine grundlegende Sanierung ebenfalls wünschenswert, wir haben momentan 2 Räume in denen nicht mehr unterrichtet werden kann, weil es nicht sicher ist, da in beiden Räumen Deckenplatten runtergekommen sind. Dass ähnliches in anderen Räumen vorkommen könnte, ist entsprechend wahrscheinlich. Aber was sollen wir machen, irgendwo müssen wir ja bleiben. Die Sportkollegen klagen ständig über den Zustand der Turnhallen, und die Medienausstattung ist i.A. auch deutlich ausbaufähig. Die Stadt steht aber unter Haushaltsaufsicht, für Neuanschaffungen ist nur in begründeten Ausnahmefällen Geld da, und wann diese erfolgen, selbst wenn sie genehmigt werden, steht (ebenso wie bei allen Ersatzbeschaffungen) in den Sternen. Hier fehlt es definitiv an Geld!!


    Anders sieht es mit dem Fachschaftsbudget in meinen beiden Fächern aus, da wäre der ein oder andere Sprung ganz klar drin, wird aber nicht gemacht. In einem der Fächer bekommen wir schon gar kein Geld mehr, weil das Konto so hoch ist, dass der jährliche Etat auf die "ärmeren" Fachschaften aufgeteilt wird. Es freut mich für die Künstler, aber ich finde das, in Anbetracht der mehr als mangelhaften Ausstattung in meinen Fächern, skandalös. Diese Ansicht teilen auch die Kollegen, aber mit Anschaffungsvorschlägen stehe ich (wie gesagt) trotzdem so ziemlich allein auf weiter Flur. Meine Anschaffungsvorschläge und -wünsche stoßen auf taube Ohren (Schulbücher, Handreichungen, etc.: "Nee, verschwindet eh nur wieder." Wörterbücher oder Wandkarten für die Klassenräume: "Werden immer zerrissen, lohnt sich nicht." Verbrauchsmaterial wie OHP-Folien oder mediale Ausstattung wie Dokumentenkamera: "Soll doch die Schule sowas holen, warum sollen wir das vom Fachschaftsbudget zahlen?" - prinzipiell ja richtig, aber mit dem Prinzip, lieber nichts zu kaufen, schießen wir uns mMn schlussendlich ins eigene Knie, da es bedeutet, dass sich einfach nichts tut, außer dass "unser" Geld an andere Fachschaften geht).


    Und sowas wie kleinere Klassen/ mehr Kollegen können wir uns vom überschüssigen Geld des Fachschaftsetats natürlich erst Recht nicht kaufen.


    Also: Mehr Geld für bessere (materielle und personelle) Ausstattung wäre mMn durchaus sinnvoll. Und bitte jemand, der das auch sinnvoll verwaltet.


    P.S.: Da du fragtest: In der Unterstufe kratzen alle Klassen am Teiler, wenn es durch Sitzenbleiber oder Schulwechsler blöd läuft überschreiten wir ihn auch manchmal (aufteilen will unsere Schulleitung nicht, weil man ja "die vorherige Klasse nicht auseinanderreißen kann, nur weil da jemand dazukommt. Das ist schließlich ein Sozialgefüge!" - ich hoffe ja, dass die bald anstehende neue Schulleitung das anders sieht). In der Qualifikationsphase sind die Kurse dann aber kleiner, in Hauptfächern meist 22-25, in Nebenfächern variiert es sehr stark (Luxuskurse mit 12 Schülern kommen jedes Schuljahr in fürs Schulprofil existenziell wichtigen Fächern vor, es kann aber auch mal ein Kurs im höheren 20er-Bereich vorkommen).

    Ich frag mich halt, was sich Kollegen immer an realistischen Verbesserungen vorstellen? Wenn ich sehe, was bei uns allein im Schulhaus verschlampt oder geklaut wird... Ich würde meinem Chef auch nicht mehr Geld in die Hand drücken, um Material zu kaufen.

    Meiner (zugegeben bescheidenen) Erfahrung nach hängt das eine mit dem anderen direkt zusammen. Mein Ref habe ich an einer wirklich gut ausgestatteten Schule gemacht, heißt: Grundsanierung war 2 Jahre vorher abgeschlossen worden, die technische Austattung toll (top?) (in der Mehrheit der Räume festinstallierte Beamer mit Computern, dazu noch 3 mobile Beamerwagen mit angeschlossenen Laptops, DVD-/BluRay-Playern und Boxen sowie Dokumentenkameras, Laptops im Klassensatz, 2 Computerräume, drei moderne Kopierer, schnelles WLAN, 2 WLAN-Drucker, kostenlosen farbigen Fotokarton und kostenlose Posterrollen, kostenlose OHP-Folien und kostenloses farbiges Papier) - und das alles für 750 Schüler bzw. nicht ganz 60 Kollegen. Hinzu kamen eine Bibliothek für die Schüler und eine für die Lehrer, in der die Fachschaften richtig viel und gutes (vom Zustand und Alter gesehen) Material stehen hatten. Dazu gehörten natürlich auch Audio-CDs und DVDs/BluRays. Besonders bei uns Anglisten ist mir da aufgefallen, dass viele Kollegen auch privat angeschafftes Material bereitstellten. Es stand, mit Namen irgendwo im Einband stehend, dort im Regal neben dem Fachschaftsbesitz, undzwar weil dort _nichts_ verschwunden ist! Garnichts! Warum auch? Es war ja für jeden alles da und zugänglich. Schulbücher, Handreichungen und Workbooks für alle meine Klassen/Kurse hatten die Lehrer selbstverständlich am 1. Schultag des Schuljahres auf ihrem Platz im Lehrerzimmer gestapelt liegen gehabt, am Ende des Schuljahres brachten sie es zurück. Warum sollte ich das Zeug klauen, wenn ich es doch gestellt bekomme und - natürlich! - dasselbe Materialpaket auch nochmal für alle Kollegen zugänglich in der LehrerBib steht? So hatte ich sowohl zu Hause als auch in der Schule immer alles vorliegen, was ich brauchte. Es war traumhaft!
    An meiner jetzigen Schule gibt es NICHTS! Ich war geschockt, als ich an die Schule kam und erfuhr, dass wir keine Bücher gestellt bekommen, dass die Fachschafts"bibliothek" aus zwei abonnierten Fachzeitschriften, vereinzelten Schulbüchern in abgewracktem Zustand (die aus dem Schülerbestand zum Wegschmeißen aussortiert wurden) und einigen jahr(zehnt)ealten RAAbits-Ausgaben besteht, die aber (weil ja immer alles geklaut wurde) weggeschlossen sind, sodass man immer nur in den Pausen, wenn der Fachschaftsvorsitzende (der alleine den Schlüssel hat) da ist, überhaupt reinschauen könnte. Tut natürlich keiner. Mein Vorstoß, doch mal Material zu kaufen, stieß auf taube Ohren in der Fachkonferenz: "Haben wir doch alles schonmal angeschafft, das ist eh nach 2 Wochen wieder weg." "Ich kauf mir mein Material selbst, kann mich ja eh nicht drauf verlassen, dass das Zeug in der Schule dann da ist wenn ichs brauche!" usw. Es ist zum Mäusemelken. Sobald man mal ein Exemplar eines der alten Schulbücher in die Finger bekommt (oder aus irgendeinem Grund irgendwo eine OHP-Folie oder so rumliegt), nimmt man das Material mit nach Hause und bringt es im Idealfall dann, wenn man die Klasse abgibt und keine weitere Klasse in dieser Stufe mehr haben wird, wieder mit - legt es also irgendwo hin, wo es sich dann der nächste klaut. Man beteiligt sich also an dem elenden Geklaue, weil alle es tun und man keine andere Wahl hat; auf anderem Wege kommt man nicht an das benötigte Material dran. Entweder man kauft alles (was bei einem auslaufenden Schulbuch nunmal wirklich absolut verschwendetes Geld ist!), oder man nimmt mit was man kriegen kann. Quasi aus "Notwehr". Es ist ein Teufelskreis: Wir haben nichts - wir nehmen mit was wir kriegen können - wir kriegen nichts, weil ja immer alles wegkommt. Ich bin überzeugt: Hätten wir Zustände wie an meiner Ref-Schule, würde auch das Geklaue aufhören. Man müsste sich nur mal wagen, Geld in die Hand zu nehmen, und die entsprechenden Umstände zu schaffen.


    aaah, herrlich, diese Katharsis, wenn man sich den Frust mal von der Seele schreibt ;)

    Um wenigstens den Anschein seriöser Recherchen zu erwecken würde ich übrigens erwarten, dass hier zumindest der Name der anfragenden Person und eine Kontaktmöglichkeit jenseits der PN in diesem Forum geboten werden - eine, die darauf rückschließen lässt, dass der TE tatsächlich zu dieser Filmgesellschaft gehört. Auch eine kurze Skizze, für wen denn dieser Filmbeitrag nun gedacht ist fände ich relevant für die Entscheidungsfindung ("vor allem" ARD & Co. lässt in der Formulierung ja durchaus Spielraum; in eine Doku, die von rechtspopulistischen Parteien in Auftrag gegeben wird würde ich meine Informationen jedenfalls nicht einfließen lassen wollen).


    Hinsichtlich der Frage, weshalb Lehrer davor zurückscheuen könnten, Informationen zu liefern:
    Erstens sind wir dem Datenschutz verpflichtet, streng genommen darf ich nicht einmal zu Hause am Mittagstisch über meine Schüler sprechen - zumindest nicht, wenn die Gefahr besteht, dass Dritte irgendwelche Infos personenbezogen zurückverfolgen können (was sehr schnell gegeben ist: "Mein ESE-Kind in der 7 ist heute wieder total getickt" reicht da schon locker).
    Und Zweitens haben zumindest die Beamten unter uns eine Treuepflicht dem Dienstherrn gegenüber, diskreditierende Informationen an Dritte weitergeben ist da nicht drin. Und von den Formulierungen im Eingangspost aus geschlossen wird wohl vor allem nach solchen gefragt.


    Aber was soll all das Gerede, ich als Sek2-Lehrer bin ja ohnehin nicht gefragt.

    Ja, auf mündliche Zusagen darf man sich leider nie verlassen...


    Der Schulleiter kann leider tatsächlich nicht notwendigerweise einsehen, wann/ob ein Kollege für dienstunfähig befunden wird. Manche Kollegen teilen mit was sie haben, andere nicht. Ich wurde letztes Jahr nach einer Diagnose aufgrund akuter Probleme operiert und fiel in Folge für mehrere Wochen aus; meiner Schulleitung habe ich nicht gesagt, was los war, es war eine für mich sehr private Sache und ich wollte einfach mit meinem Boss nicht darüber sprechen. Ich habe nur eine ungefähre Hausnummer an Wochen gesagt, die ich wohl ausfallen werde, doch selbst diese wurde dann de facto nochmal überschritten. Wäre es etwas gewesen, das ggf. meine dienstfähigkeit dauerhaft gefährdet hätte, hätte mein Chef keine Chance gehabt das abzusehen. Daher wage ich mal zu behaupten, dass du nicht zwingend aktiv getäuscht wurdest. Ausgeschlossen ist das aber trotzdem nicht... denn um jemanden an die eigene Schule zu locken machen Schulleiter durchaus gern mal die dollsten Versprechen, obwohl ihnen klar ist, dass diese unrealistisch sind. Beides ist möglich.


    Aber um dich zu trösten (und weil ich es ernst meine): Ich denke, dass du trotzdem (fast) alles richtig gemacht hast.
    Die Schulwelt ist ein Dorf, und wenn du da nicht zur Vertragsunterzeichnung aufläufst oder einfach nicht unterzeichnest, könnte sich das durchaus rumsprechen und später negativ auswirken wenn du für eine Stelle in Frage kommst. Da reagieren Schulleiter nämlich durchaus empfindlich drauf, schließlich bedeutet es, dass die Stelle leerläuft und nicht nur kein Lehrer da ist, sondern ggf. auch bereits erfolgte Planungen (Stundenverteilung, Stundenplan) wieder umgeschmissen werden müssen. Alles sehr unschön! Daher ist es gut, dass du dein "Ehrgefühl" umgesetzt hast.

    Oder die USA: Dort macht man einen Fachbachelor und dann einen Master of Education.

    Damit wäre exakt meine universitäre Karriere beschrieben. Nur dass ich in Deutschland studiert habe. Gibt es also auch in Deutschland schon längst.


    Übrigens fand/finde ich dieses Modell sehr gut. Als ich aus der Schule kam wusste ich, welche Fächer ich studieren möchte. Ich war mir aber überhaupt nicht sicher, dass ich damit ins Lehramt gehen wollen würde, da ich mich hinsichtlich meiner Persönlichkeit (noch) nicht wirklich geeignet dafür hielt. Ganz ausschließen wollte ich die Option aber auch nicht. Daher habe ich von den beiden für mich primär in Frage kommenden Unis diejenige gewählt, die eben das Modell B.A. -> M.Ed. anbot - und eben nicht die mit klassischem Lehramtsstudium. So habe ich mir 6 Semester Puffer verschafft, in denen ich mir sehr genau überlegt habe, wie ich meine Karriere nach dem B.A. weiter betreiben möchte.
    Wer in den M.Ed. wollte, musste im Zuge des B.A. schon ein Schulpraktikum absolviert (oder anderweitige Lehrerfahrung nachgewiesen) haben. Somit war (fast) garantiert, dass jeder, der den M.Ed. begann, schonmal eine Schule von innen gesehen hat ("fast", weil es ein kleines Schlupfloch gab; das haben aber nur ca. 10 Studenten pro Semester nutzen können, verteilt durch alle Fachrichtungen; ich war einer davon, daher kenne ich es; da ich aber zwischen Bachelor und Master noch freiwillig an eine Schule im Ausland gegangen bin, ließ sich das gut mit meinem Gewissen vereinbaren).

    Richtig, Kiggie, du wirst aus meiner Erfahrung erst gegen Mitte/Ende November Geld (und Schule von innen) sehen.


    Bei mir war's genau wie bei dir: Referendariat bis 31.10. (Prüfung war schon im September), Festanstellung zum 1.11. - jedenfalls theoretisch. Praktisch durfte ich erst zum 13.11. anfangen, weil erst dann mein Vertrag von der Bezirksregierung zurück war, und die ersten 1,5 Wochen war es übergangsweise auch nur ein Angestelltenvertrag. Ende November war dann endlich meine Verbeamtungsurkunde da. Das war vielleicht ein Hin- und Her mit den Versicherungen!!
    Mit der Urkunde kam auch der Gehaltsabschlag.

    Den Umgang der Lehrkraft mit Unterrichtsstörungen halte ich für eine sinnvolle Beobachtungsaufgabe. Allerdings auch nur, wenn du vorher schonmal ein wenig Literatur dazu liest, denn ich habe die Erfahrung gemacht: Man kann nur beobachten, wovon man weiß, dass es existiert. Soll heißen: Wenn du keine Ahnung hast, wie man mit Unterrichtsstörungen umgehen kann, wirst du nur das absolut Offensichtliche sehen, was für dich keinen Erkenntnisgewinn bieten wird. Du siehst also z.B.: Die Lehrkraft ignoriert Störungen 1 und 2 und und ermahnt nach Störung 3 dann den Schüler. Dabei wirst du vllt. nicht merken, wie sich die Lehrkraft bei Störung 1 dem Schüler körperlich nähert oder zuwendet, weil es ein sehr subtiles Vorgehen ist, dass sie ihn bei Störung 2 anschaut (und als Steigerung vllt. sogar für einen Sekundenbruchteil eine Pause in ihrem Gespräch einlegt) und auch wirst du bei Störung 3 nicht bemerken, welcher Art die Ermahnung ist, weil du einfach nicht auf dem Schirm hast, dass es zig Arten gibt, wie so eine Ermahnung aussehen kann.


    Aus dem Grund, dass man nur beobachten kann, wovon man weiß, halte ich viele der anderen Vorschläge übrigens für zu abstrakt bzw. komplex für einen Praktikanten ohne (nennenswerte) eigene Unterrichtserfahrung. Z.B. ist "Arbeitsmaterial" ein riiiiiiiiiiesiges Feld, zu dem man mehrere Doktorarbeitsthemen finden könnte. Für einen Praktikanten ist es zu groß und wird zu einem unheimlich oberflächlichen Bericht führen. Und wie Lernziel, Methode(n) und Evaluation verknüpft sind, ist ja nochmal viel komplexer und umfassender - da kann man genausogut "Unterricht" als Beobachtungsthema nehmen.... es bedarf da mMn viel Vorbildung (quasi: eines Referendariats), bevor man da sinnvoll beobachten und die Verknüpfungen erkennen kann.


    Von den Genannten Vorschlägen halte ich (neben den Störungen) folgende für am ehesten sinnvoll machbar: Unterrichtseinstiege (auch hier sind aber noch viele genauere Unterfragen nötig, damit das Sinn ergibt!) und Phasierung der Stunden (nach etwas Lektüre relativ einfach, aber womöglich etwas frustrierend, wenn man merkt, dass im Alltag öfters mal die ein oder andere Phase, die laut Literatur da sein sollte, wegfällt, weil stattdessen z.B. noch das Geld für den nächsten Ausflug eingesammelt werden musste).

    Ich verstehe Krabappels Punkt aber durchaus. Es ist doch etwas ganz anderes, ob ich etwas im Zuge des regulären Unterrichts/Curriculums erkläre (wie man einen geschäftlichen Brief schreibt in D, wie man ein Kondom verwendet in Bio), oder ob ich etwas jedes Jahr als separate, nichts mit dem Unterricht zu tun habende Belehrung durchnudele. Klar, es könnte theoretisch sein, dass ein Kind auf nem Ausflug einen Blindgänger findet - es könnte aber auch sein, dass ein Zug in dem man fährt entgleist, jemand eine Bombe am Bahnhof zündet, ein Gewitter losbricht während man draußen ist, ein SuperGAU am nächstgelegenen Atomkraftwerk geschieht oder eine Person mit Ebola auf mich zukommt. Darüber, was dann zu tun ist, muss man aber nicht aktenkundig belehren. Ziemlich fahrlässig.... oder nicht?


    Nein, ich finde es unnötig über sowas wie Altmunition extra zu belehren. Wenn es sich im Rahmen des (Geschichts-?) Unterrichts anbietet: Klar. Aber als extra aktenkundige Belehrung finde ich das total unnötig.

    Mir fallen spontan ein:
    - Lehrergesundheit (scheint ein Klassiker zu sein)
    - Individuell fördern
    - Feedbackkultur und Feedbackmethoden etablieren
    - Medienarbeit im und um den Unterricht


    Ich persönlich mag Pädagogische Tage mit Referenten von Außerhalb deutlich lieber als die von Kollegen organisierten, einfach weil man so mal "aus dem eigenen Saft" rauskommt.

    Bei meinem Buch funktioniert das so:
    Schritt 1: Gaaaaaanz am Anfang stehen bei den Vokabeln wirklich die einzelnen Verbformen als Vokabeln angegeben: I go -> ich gehe; irgendwo kurz danach: He goes -> er geht. Das ist einfach nur, um überhaupt erstmal Sprachmaterial gaaaaanz am Anfang zu haben. Warum das für "he" anders aussieht als für "I" wissen sie noch nicht, das lernen sie erst bei Schritt 2.


    Schritt 2: Die erste Zeitform, die dann eingeführt wird, ist das simple present. Da lernen die Schüler dann das berühmte "he/she/it: das s muss mit" und dass für die anderen Formen der Infinitiv (ohne 'to') verwendet wird: Ab da können sie "I go, you go, he goes, she goes, ....". Typisches Übungsformat: Lückentext mit den verschiedenen Personalpronomen, man soll die richtige Form der Verben einsetzen (mit oder ohne 's' bzw. ggf. den besondern s-Schreibweisen).


    Schritt 3: Und wenn dann das simple past eingeführt wird, lernen sie (to) go -> went. Jetzt können sie auch "I went, you went, he went, she went, .....". Hier findest du jetzt den von dir angesprochenen Lückentext: Setze was/were bzw. wasn't/weren't ein (oder in unserem Beispiel: went bzw. didn't go).


    Schritt 4: Mit dem Present Perfect kommt dann auch endlich die "dritte Verbform" (past participle) dazu, jetzt lernt das Kind die dreiteilige Tabelle der unregelmäßigen Verben, an die sich wohl jeder aus seiner Schulzeit dunkel erinnert: (to) go -> went -> gone.


    So (oder sehr ähnlich) dürfte das in so ziemlich jedem Englisch-Lehrwerk funktionieren. Also: Man lernt durchaus diese Konjugation, aber eben Schritt für Schritt.

    Bei einer Durchfallquote von 80%? Mit Recht.

    Spannende Zahl, die aber nicht den Angaben des
    Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung entspricht, welches bezüglich der MINT-Fachrichtungen schreibt:


    "Den höchsten Studienabbruch weist Mathematik mit 51% auf, gefolgt von Informatik (45%), Chemie (42%)sowie Physik und Geowissenschaften (40%)."


    An meiner Uni wurde von einem Prof für das Fach Philosophie (!) ebenfalls mal die Zahl von "etwas mehr als 75% Abbrecherquote bis zum Ende des Bachelorstudiums" verlautbart. Ob diese Zahl stimmt, weiß ich nicht. Aber selbst wenn, sehe ich das nicht als Grund an, mich nun über andere Fächer zu erheben. Denn
    a): Ich habe keine Ahnung, warum die Leute abbrechen (zu schwer? Nicht dem entsprechend, was man erwartet hat? Nicht den eigenen Neigungen entsprechend? Doch noch im Nachrückverfahren in ein anderes Fach, das man bevorzugt reingerutscht? Doch keine Lust zu studieren, lieber Ausbildung, ...).
    Und b): Selbst wenn "zu schwer" der Grund von allen Abbrechern wäre: Es war eben genau mein Ding und ich fand es nicht schwer. Dafür würde ich vermutlich in anderen Studienfächern scheitern, weil _diese_ eben nicht "mein Ding" sind, in denen aber manche von den Philo-Abbrechern brillieren. Ich habe in meinem Fach sehr gute Leistungen erbracht, wo andere abbrechen, was aber nicht bedeutet, dass ich besser wäre als diese Leute - ich bin nur besser in meinem (anders gesagt: diesem einen) Fach. Damit, dass ich eine Stärke habe, brauche ich nicht zu prahlen - eine Stärke (bzw. als Lehrer: zwei) hat hoffentlich jeder!

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