Beiträge von Midnatsol

    Eine deiner Kernaufgaben als Lehrer ist es, Themen didaktisch so aufzuarbeiten, dass die Schüler sie verstehen. Häufig sind das abstrakte Themen, und bei der Bewertung, was "abstrakt" ist, ist natürlich auch das Alter der Schüler in die Überlegung mit einzubeziehen: Je jünger die Schüler sind, desto mehr gilt: Alles, was man nicht direkt angucken und erleben kann ist höchst abstrakt.
    -> Deswegen gilt, was oben schon geschrieben wurde: Am Anfang eines Themas solltest du idealerweise einen Einstieg schaffen, der erklärt, warum das für die Schüler und ihre Lebenswelt relevant ist. Da jetzt Beispiele aus der Chemie zu geben fällt mir, die ich das Fach zuletzt in der 8. Klasse hatte, etwas schwer. Aber vllt. ginge sowas wie "Reihe zu Mikroplastik -> Zeitungsartikel zu gesundheitsgefährdenden PET-Flaschen oder Wassertieren, die wegen des Plastiksim Bauch verenden verwenden".
    Weil man jetzt weiß, dass es sowas wie Mikroplastik gibt und das die geliebten Delfine und Mitmenschen gefährdet, weiß man aber natürlich noch nicht, woraus das Zeug jetzt besteht und was man dagegen tun könnte. Das ist jetzt die Fragestellung, der ihr euch widmet.


    Jetzt musst du die immer noch abstrakten, aber (idealerweise) immerhin schonmal (aus Schülersicht) relevanten Inhalte didaktisch reduzieren. Didaktisch reduzieren heißt eigentlich immer auch: vereinfachen, auf das Wesentliche eindämpfen. Du überlegst dir also vor dem Hintergrund deines fachwissenschaftlichen und entwicklungspsychologischen Wissens, was die Schüler von dem Thema eigentlich schon verstehen können, was sie verstehen müssen (!!!) und was für sie noch total irrelevant ist (Wollsockens Fourier-Selbstentfaltung von Infrarotspektren scheint ein Beispiel für Inhalte zu sein, das eben extrem komplex und für Schüler irrelevant ist). Das, was sie verstehen müssen (Lehrplan) brichst du jetzt so weit herunter, dass sie es verstehen können. Man muss dabei natürlich aufpassen, dass man durch die Vereinfachung nicht (zu sehr) verfälscht. Da die richtige Balance zu finden, liegt in deiner Verantwortung als Lehrkraft.
    Für gewöhnlich brichst aber nicht du selbst die Theorie herunter, sondern die Schulbuchautoren tun das schon in ihren Texten*. Du schaust nur noch, ob das deiner Ansicht nach so für deine Schüler ausreichend (reduziert und komplex) ist. Anhand der von dir ausgewählten Texte erarbeitet ihr jetzt also die Inhalte (wie diese Erarbeitung abläuft, entscheidest du durch die Auswahl der Methode bzw. Sozialform).
    Am Ende der Stunde sind wahrscheinlich einige Schüler in der Lage, dir zu Mirkoplastik das zu sagen, was eben im Text drinsteht. Dadurch haben das aber noch nicht alle verstanden und noch weniger haben sie es alle dauerhaft in Kopf. Um etwas ins Langzeitgedächtnis zu überführen, muss man wiederholen, wiederholen, wiederholen (oder die Inhalte sehr stark mit Emotionen verknüpfen, was in der Schule selten gelingt). Um den Schülern diese Wiederholung zu ermöglichen, sicherst du die zentralen Inhalte. Die Betonung liegt auf DU: Du hast nämlich keine Möglichkeit zu überprüfen, ob Hansi und Laura in der letzten Reihe alles so gut verstanden haben wie Joachim, der sich heute ganz toll beteiligt hat, und wenn du die Schüler einfach aufforderst, die Unterrichtsergebnisse selbstständig zu notieren, haben garantiert am Ende der Stunde einige Leute "Bahnhof" im Heft stehen. Isso. Nur wer wirklich (!) versteht, kann etwas auch (für sich selbst) erlkären. Und die eine Person, die wirklich (!) versteht (was da inhaltlich gesagt wurde und was davon wichtig ist), bist du wegen deines fachlichen Weitblicks.
    Daher ist die Sicherung einer der zentralen Schritte in der didaktischen Planung einer Stunde: Die zentralen Ergebnisse (also wenigstens die, die man für die Note "ausreichend" braucht, idealerweise ein paar mehr) müssen so zusammengedampft werden, dass sie in ein Tafelbild überführt werden. Da der Platz an der Tafel begrenzt und die Zeit zum Abschreiben nicht endlos ist, solltest du dir im Zweifel vorher genau überlegen, welches nun die zentralen Lerngegenstände der Stunde sind - im Tafelbild manifestiert sich also deine didaktische Aufarbeitung bzw. didaktische Reduktion. Dein Tafelbild nutzen die (fleißigen) Schüler, um diese wichtigen Inhalte zu wiederholen und so hoffentlich zu verstehen und ins Langzeitgedächtnis (oder wenigstens: Bulimiegedächtnis, das bis zur nächsten Klausur reicht) zu überführen.
    Wie dieses Tafelbild aussieht, entscheidest natürlich auch du, das hängt total vom Unterrichtsgegenstand ab. Mal sind das 5 Sätze, die Inhalte zusammenfassen, mal eine grafische Aufarbeitung von Inhalten, mal ein Merksatz (den du ggf. auch mal "nur" diktieren kannst), mal eine Liste mit Aspekten zu einem Thema, ... Du überlegst, was sich anbietet, arbeitest also didaktisch die Inhalte auf.


    Diskussionen sind wichtig, wenn sie an der richtigen Stelle einer Unterrichtsreihe stehen, z.B. am Anfang (um Positionen herauszufiltern) oder am Ende (um das Wissen anzuwenden, das sie erworben haben). Aber selbst da bist du in der Verantwortung, die zentralen Inhalte herauszufiltern und für die Schüler zu bündeln. Natürlich sollen die Schüler an der Bündelung mitarbeiten, indem sie reflektieren, was da diskutiert wurde. Aber DU entscheidest, was davon wirklich wichtig ist und sicherst dies für die Schüler.


    Edit (/ Fazit): Wenn du also die Sicherung am Ende einer Stunde (alltagstauglicher: eines Stundenthemas) nicht leistest, verhinderst du tatsächlich, dass deine Schüler vernünftig lernen können und ja, das ist dann tatsächlich schlechter (und nicht "schlechter") Unterricht.


    Edit 2: * und das tun sie leider nicht immer gut. In einem Sek1-Philosophiebuch war Kants kategorischer Imperativ z.B. mal heruntergebrochen auf die Formel "Was du nicht willst, das man's dir tu, das füg auch keinem andern zu" - das finde ich nicht akzeptabel und habe damit nicht gearbeitet. Denn in der Sek2 sitze ich dann da, und erarbeite mit ihnen genau das Gegenteil, da behandeln wir dann nämlich explizit den Unterschied zwischen der goldenen Regel und Kants Imperativ. Da lasse ich Kant lieber in der Sek1 weg (weil: zu komplex um seine Position vernünftig zu behandeln), als dass ich seine Position so stark reduziere, dass sie einfach komplett verfälscht ist. Und das meine ich mit "fachlichem Verständnis/Hintergrund" bzw. "fachlichem Weitblick" (etwas später im Text oben).

    Im Schulalltag stören mich Jogginghosen nicht, es sei denn sie wären total zerschlissen - aber solche zieht bei meiner Schülerschaft auch keiner an. Das sind dann schon eher die Markenprodukte, die eben "in" sind, die da aufgetragen werden. Nach der momentanen Mode sind (bestimmte Styles von) Jogginghosen eben in oder tragbar, und ich denke wie bei jedem Modetrend sollen die Menschen entscheiden, ob sie ihm folgen möchten oder nicht. Ich würde sie abseits des Sporttages nicht in der Schule (oder auch nur Öffentlichkeit) anziehen, aber jedem das Seine.
    Trotzdem finde ich es wichtig, dass sich Schüler dessen bewusst werden, dass nicht jede Kleidung jedem Anlass gerecht wird. Bei außerschulischen Veranstaltungen oder sogar den Abiturprüfungen weise ich im Vorfeld darauf hin. Ein allgemeiner Hinweis reicht aber, die Schüler wissen dann schon, was (nicht) angemessen ist.


    Eine Freundin von mir arbeitet an einem Berufsförderungwerk. Dort werden Umschulungen für Menschen, die ihren erlernten Beruf nicht mehr ausüben können, aber auch Qualifizierungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose durchgeführt. Dort macht sie u.A. Bewerbungstrainings, und dort reicht der Hinweis sich "angemessen" zu kleiden (im Gegensatz zu meinen Schülern) nicht. Da muss dann genau erklärt werden, was "angemessen" bedeutet. Immer wieder kommt es vor, dass jemand einen Beruf erlernen soll, in welchem Anzugtragen eben Standart ist (z.B. sowas wie "Mitarbeiter in einer Bank", ihr konkretes Beispiel ist mir gerade entfallen), die Leute dann aber zu den Bewerbungsgesprächen im T-Shirt gehen. Wenn sie dann im Nachhinein fragt, warum der Bewerber das so gemacht hat, kommen dann Aussagen wie "War ja nur ein Bewerbungsgespräch, nicht der Job" (oder auch: "Hab halt kein Hemd, die Dinger sind unbequem."). Manchen Leuten ist wirklich nicht klar, welche Bedeutung Kleidungsnormen gerade im beruflichen Umfeld haben.

    Ich habe die Jogginghosen zumindest meinen eigenen Kindern in der Schule verboten (außer zum Sport).

    Das hat die Mutter eines Schülers aus meiner Klasse auch getan, hat sie mir am Elternstammtisch erzählt. 3 Wochen oder so später fiel mir auf, dass er in Jogginghose da saß (was er bestimmt auch schon in den dazwischen liegenden zwei Wochen getan hatte, nur fällt mir das halt kaum noch auf), und ich sprach ihn mit einem Zwinkern drauf an. Da erfuhr ich, dass er mit einer Kollegin eine Wette laufen hatte, dass er bis zu den Sommerferien bei ihr im Unterricht immer eine Jogginghose tragen wird. Als ich fragte, was seine Mutter dazu sage, meinte er nur: "Die weiß das nicht. Ich muss immer mit ner normalen Hose ausm Haus gehn, ich zieh mich dann vor und nach der Schule im Klo um."
    Nein, ich habe es der Mutter nicht erzählt. Ob er die Wette gewonnen hat, weiß ich garnicht, habe eben erst wieder daran gedacht. Ich vermute aber schon.

    Immer gut (auch!! in UBs): Kooperatives Arbeiten mit Einzelarbeitsphase, Austausch zu zweit und anschließendem Vergleich im Plenum.
    @Buntflieger Du schilderst ja hier große Schwierigkeiten in Deinem Ref. Vielleicht sind es solche Vorgaben, die Du Dir selbst machst, die Dir auch das Genick brechen. Oder hat bei Euch ernsthaft mal einer gesagt: Ich will nur Gruppenarbeiten sehen. ??

    Anekdote am Rande: Einer meiner Fachleiter hat das Gegenteil gesagt: "Ich halte nichts von kooperativen Arbeitsmethoden und Gruppenarbeiten. Das brauchen Sie mir garnicht zu zeigen, es sei denn Sie wollen durchfallen." Das war in der ersten Fachseminarsitzung... da war dann klar, wie der Hase zu laufen hat.


    Ansonsten zum Thema "Einzelarbeit im UB": Einen UB mit ausgedehnter (!) Einzelarbeitsphase halte ich aus Fachleitersicht (ich bin keiner!!) tatsächlich für problematisch, einfach weil dann sehr wenig Interaktion im Raum zu sehen ist. Insofern kann ich verstehen, wenn "eine Stunde nur in Einzelarbeit" /Zitat von Bunftlieger) eher ungern gesehen ist als UB. Da sich außerdem niemand 45 Minuten lang voll konzentrieren kann, halte ich es auch für fraglich, wie sinnvoll das ist. Dann lieber zwischendurch einen Sozialformwechsel (z.B. T-P-S), sodass etwas Abwechslung besteht und man ggf. auch mal "einen Gang zurückschalten" und sich gegenseitig unterstützen kann. Aber Gruppenarbeit um der Gruppenarbeit (oder des UBs) willen macht halt auch keinen Sinn.

    Also mich hat solche Pädagogik als Schüler richtig krank gemacht. Da solltest Du und jeder Lehrer ganz vorsichtig sein, ob Ihr es mit sensiblen Schülern zu tun habt oder mit jemandem, der euch ärgern will, einfach keinen Bock hat oder sonst was.

    Genau das habe ich doch geschrieben! Dass ich natürlich in Abhängigkeit von Situation und Schülertyp entscheide was ich mache, und dass ich das öffentliche Einfordern der Ergebnisse als (Vor-) letzten Schritt nach einer Einzelaufforderung anwende, "Wenn ich das Gefühl habe, da will mich einer verarschen [...], auch noch nachdem ich ihn erwischt habe" - also eben nicht bei der lieben stillen Maus, die sich nicht meldet, weil sie zu schüchtern ist und nichts falsches sagen möchte.


    Ich war bis zur etwa sechsten Klasse übrigens selbst eine solche stille Maus, wie du wohl auch. Auch ich war schriftlich super, mündlich richtig schlecht. Insofern kann ich diese Schüler absolut verstehen! Glücklicherweise kann man daran arbeiten, bei mir war es meine Grundschullehrerin, die mir da den entscheidenden Schubs gegeben hat - nachdem ich bei ihr dann schon weg war. Dasselbe versuche ich jetzt auch bei stillen Mäusen. Da gehe ich natürlich (!) anders vor als beim "Null-Bock-ich-komm-schon-ohne-Arbeitseinsatz-durch-lass-doch-die-anderen-machen,-die-da-vorne-merkts-eh-nicht"-Faultier.

    Mich würde interessieren, wie ihr konkret mit Schülern umgeht, die zwar nicht stören, die aber in Arbeitsphasen trotz mehrfacher Aufforderung nicht vernünftig und produktiv arbeiten. .. Gibt es bei euch in diesem Fall Konsequenzen? Oder notiert ihr euch schlichtweg eine schlechte Note für die Stunde und das wars?

    Es kommt ein wenig auf die Situation bzw. den Schüler an. Meist läuft es etwa so ab: Ich gehe einmal auf den Schüler zu und fordere ihn (je nach Situation) auf, mir seine bisherigen Arbeitsergebnisse zu zeigen (das besonders wenn er meint ich kriege das nicht mit und sich dann, wenn ich komme, einfach mal auf seinen Block lehnt oder so um sein Nichtstun zu vertuschen), fordere ihn einfach direkt auf, an der Aufgabe zu arbeiten (wenn er mit was anderem beschäftig ist) oder frage, ob er ein Problem hat, das ihn an der Bearbeitung der Aufgabe hindert (wenn es ein schwacher Schüler ist, der vllt. einfach überfordert ist). Ggf. erkläre ich etwas, dann gehe ich wieder. Beginnt er dann immer noch nicht mit der Arbeit, gehe ich nach ein paar Minuten nochmal hin, diesmal mit meinem Lehrerkalender in der Hand, schaue mir seine (nicht vorliegenden) Ergebnisse an, ziehe vielsagend die Augenbraue hoch und mache dann ganz explizit eine Notiz in meiner Notenliste.
    Wenn ich das Gefühl habe, da will mich einer verarschen (siehe oben: So tun als würde er arbeiten, sich auf den Block legen wenn ich komme, etc.), auch noch nachdem ich ihn erwischt habe, bitte ich die Person am Ende der Arbeitsphase ihre Ergebnisse vorzustellen und mache meinen Augenbrauenschwenk und meine Notiz dann nochmal vor dem Plenum. Fies, unpädagogisch? Vielleicht. Wirkt aber bei manchem.
    Wiederholt sich sowas, behalte ich ihn nach einer Stunde kurz da und weise darauf hin, dass seine Arbeitsergbnisse in Arbeitsphasen ungenügend sind. Je nach Situation/Schülertyp frage ich dann, ob er sich bewusst ist, welcher Note die Definition "ungenügend" entspricht, oder eben, ob er mir erklären kann, weshalb er Aufgaben wiederholt nicht bearbeitet.



    Zitat von Iwnn

    Und eine zweite Sache, die mich interessiert: Gibt es bei euch im Unterricht Einzelarbeitsphasen? Mir wird von den Schülern zurückgemeldet, dass es das bei anderen Kollegen fast nie gibt, aber Schüler erzählen ja viel.. ;)


    Falls ja, wie setzt ihr Einzelarbeitsphasen in unruhigen Klassen durch?

    Klar. Sie sollen ja auch mal schauen, was sie alleine so hinbekommen. Aber tatsächlich überwiegen bei mir die Partnerarbeiten. Einzelarbeit mache ich GERADE in unruhigen Klassen. Da kündige ich die Einzelarbeit ganz explizit an, erkläre (wie für doofe), dass EA bedeutet, dass man nicht mit dem Partner arbeitet und redet, sondern ganz allein an einer Aufgabe arbeitet. Sage ggf. explizit, in welchen Fällen man den Partner kurz um Rat fragen darf (so wenige Ausnahmen wie möglich erlauben!) und kündige die Zahl an Minuten an, in denen ich entsprechend kein Wort hören will. Wer mehr als 2x ermahnt wird, bekommt (wenn ich eine habe) eine Extraaufgabe, wird umgesetzt, oder watauchimmer.

    Und dennoch liegt ein Kern Wahrheit in watweisichs Aussage.


    Ich habe ein Korrektur- und ein Fach, in welchem nur in der Oberstufe ein Teil der Schüler Klausur schreibt. In diesem Jahr habe ich aus personaltechnischen Gründen nur Sek1-Klassen im ersten Fach und ich muss sagen: Es ist ein anderes Leben!!! Klar schreiben da alle 26-29 SuS pro Klasse 3 Klassenarbeiten pro HJ, aber das ist trotzdem eine gaaaaaanz andere Geschichte als Sek2-Klausuren!
    ->Ich denke durchaus, dass jemand, der den Sek2-Korrekturaufwand nie erlebt hat, diesen unterschätzt, undzwar
    ->so wie jemand, der nie Sek1 Klassenarbeiten korrigiert hat (Schüler/Studenten/nicht-Korrekturfachlehrer) auch diese Arbeit unterschätzt.


    Ich kann daher die Frustration des TE nachvollziehen kann, wenn jemand, der von Sek2-Klausuren keine Ahnung hat ihm vorwirft, den Arbeitsaufwand zu übertreiben.
    Dennoch bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass die Zeitangaben des TE ungewöhnlich hoch sind.


    Zur Klausurvorbereitung die Schüler Fragen/Aufgabe erstellen lassen, diese austauschen und lösen und wieder zurücktauschen und korrigieren lassen.
    Für die Klausur bedienst du dich aus diesem Aufgabenpool. Das würde dir blöde Diskussionen mit den Eltern ersparen.

    Das würde ich wiederum nicht wagen: Dann hätten ja manche Schüler die Aufgabe vorher schon gekannt/gehabt/bearbeitet, andere nicht. Das wäre in der Tat ein von dir herbeigeführter Vorteil für Einzelne/ Nachteil für andere und das sehe ich wirklich als Garant für "blöde Diskussionen mit den Eltern".

    Was ich nicht verstehe: Bei uns war die Seminarleitung bei den Unterrichtsbesuchen immer dabei. Ist in BY heute immer noch so. Ist das nicht überall so?

    Ich denke hier liegt das Problem im Wort "Seminarleitung":
    -> In NRW bezeichnen wir als "Fachleiter/Seminarleiter" (beide Begriffe werden quasi synonym verwendet) eine Person, die Referendare im ZfsL/Seminar (auch Synonyme) fachbezogen ausbildet und eben auch deren Fortkommen bewertet, nämlich indem sie UBs durchführt.
    -> Außerdem gibt es noch DIE Seminarleitung (DEN Seminarleiter), der also das gesamte ZfsL/Seminar leitet. Also quasi den Vorgesetzten der Fachleiter, den "Schulleiter des ZfsL/Seminars". DER ist bei UBs nicht dabei und mit dem hatte ich auch nie Konakt während des Refs.
    Mit wem Buntflieger es sich da so verscherzt hat, weiß ich auch nicht so richtig.

    Materialien aus dem Schulbuch, das im Unterricht verwendet und somit den Schülern zugängig ist, nutze ich auch nicht. Da wäre mir die Gefahr zu hoch, dass einzelne Schüler sich das schon angeschaut haben und meine Ergebnisse verfälscht werden.
    Aber selbstverständlich sind andere Schulbücher meine primäre Quelle für Klausurmaterial. Wo sonst finde ich thematisch geordnete, an das sprachliche Niveau der Schüler angepasste und in der Länge auf ein übliches "Schulmaß" reduzierte Texte in solcher Fülle?


    Das würde sich übrigens auch nicht ändern, wenn einer auf die fixe Idee käme es zu verbieten: Unter dem Text steht die Primärquelle, nicht das Schulbuch aus dem er stammt. Woher soll ich, die ich bei der Materialsuch doch vorgabengemäß kein Schulbuch in die Hand genommen habe, denn wissen, dass ausgerechnet dieser Text in einem Schulbuch enthalten ist? Purer Zufall, der aber immerhin belegt, dass ich ein sehr gutes Gespür für die Eignung eines Textes habe, da andere Bildungsexperten ihn offenbar ebenfalls für so angemessen hielten, um ihn sogar in dieses Buch (welches war es noch gleich?) aufzunehmen. ...


    Meine Schüler in der Qualifikationsphase schreiben übrigens auch mindestens dreistündig, aber da kommen meist etwa 2,5-3 Klausurbögen bei rum, also durchschnittlich etwa 10 Spalten = etwas mehr als 5 Seiten. Einzelne schaffen mal 20 Spalten, aber einzelne kriegen auch nichts auf die Kette und gleichen das dann mit 5 Spalten wieder aus. Insofern finde ich deine Zahlen immer noch sehr seltsam- und noch seltsamer, dass du bei der vierfachen Menge an Text trotzdem schneller bist als ich (und laut deren Aussagen auch meine Parallelkollegen). Schon alles sehr komisch...

    Ich bin kein SekII-Lehrer und weiß nicht, ob das rechtens wäre oder Sinn ergibt. Das wären meine Ideen, um eine Aufgabe der Arbeit vom Textumfang zu reduzieren und mir so wenig Sermon wie nötig durchlesen zu müssen:- Man könnte eine Wortbegrenzung für Aufgaben vorgeben. Wie oft habe ich in den Arbeiten rumgelabert, weil ich noch Zeit hatte und es dafür keinen Abzug gibt.
    - Für Geschichte: erstelle eine chronologische Reihenfolge der zentralen Ergebnisse in Stichpunkten. Das Wissen hakst du wahrscheinlich bei einem Fließtext auch nur auf deinem Erwartungshorizont ab.
    - Für Argumentationen: liste alle Argumente für und wider tabellarisch auf. Schildere die drei wichtigsten jeder Seite ausführlich.

    Kurz und knapp: Nein, das ist nicht rechtens.
    Könnte ich jetzt anhand meines Faches (dürften in den anderen geistes-/gesellschaftswissenschaftlichen Fächer sehr ähnlich sein) mit Verweis auf die Vorgaben bzw. konkrete Stellen im Kernlehrplan belegen, solange das aber nicht explizit gefordert wird, spare ich mir die Zeit aber (ich korrigiere an diesem WE nämlich auch 12er-Klausuren - damit hätten wir den Bogen zum Ausgangsthema wieder geschlagen ;) ).

    Bei mir kommt es auch mal vor, dass ich 4 Wochen am Stück keinen korrekturfreien Tag am Wochenende habe. Auch ich bin Wochenendkorrigierer und Am-Stück-Korrigierer. Unter der Woche bereite ich meinen Unterricht vor (habe noch keinen Fundus, ist also noch entsprechend aufwändig), und da ich grundsätzlich niemals Nachtschichten einschiebe, korrigiere ich unter der Woche nicht mehr. Auch ich habe noch keinen Klausurfundus, sondern suche vor Klausuren nach Texten und erstelle EWHs. Allerdings brauche ich dafür keine 8 Stunden, sondern vllt. 3 Stunden im Schnitt.


    Familienfeste nehme ich trotzdem wahr. Wenn ich weiß, dass ich Samstag um 15:30 Uhr zum Geburtstag der Tante fahre, dann stehe ich eben um 7 Uhr auf und korrigiere vorher. Vom Geburtstag verabschiede ich mich dann gegen 19:30 Uhr wieder. Wenn ich erkläre, dass ich ab 7 Uhr korrigiert habe und morgen noch weiterarbeiten muss, entsprechend schon jetzt müde bin und einigermaßen früh ins Bett muss, kriege ich dumme Beamten-/Lehrer-Sprüche um die Ohren gehauen über die ich mich auf der Rückfahrt ärgere, werde aber großmütig entlassen. Sonntag korrigiere ich dann weiter, und wenn ich trotz des Marathons am WE nicht durchkomme, gibt es die Arbeit eben notgedrungen später zurück.
    Eigentlich will ich einen Stapel immer an einem WE weghaben, auch weil ich weiß, dass der nächste Stapel meist nur wenige Tage entfernt ist. Aber wenn es nicht geht, dann geht es nicht. Ich lasse mir mein Privatleben nicht komplett zerstören. Dass ich mich in Hochphasen nicht auch noch privat verabrede, kann ich noch akzeptieren. Meine Entscheidung. Aber dass ich es so weit kommen lasse, dass ich mich ständig bei Geburtstagen entschuldige und so in eine Außenseiterposition gerate, das akzeptiere ich nicht. Das ist keine noch so schöne oder zügige Korrektur wert.
    Mein Gewissen, das mir durchaus sagt, ich müsse aber doch korrigieren, beruhige ich übrigens damit, dass ich mir sage: "Du bist ein Arbeitnehmer, wirst nur für eine bestimmte Stundenzahl bezahlt und hast entsprechend ein Anrecht auf etwas Zeit für dich, wie alle anderen Arbeitnehmer auch. Außerdem bist du ein Mensch und brauchst Pausen, um langfristig effizient arbeiten zu können, so wie alle anderen Menschen auch. Daher tust du niemandem einen Gefallen, wenn du jetzt noch weiterackerst und irgendwann zusammenbrichst."


    Fragen, die ich mir in Bezug auf dich und deine Arbeitsbelastung stelle:
    - Wieviele Schüler schreiben denn in deinen Kursen Klausur? Du bist ja auch aus NRW, also werden das doch nicht alle sein, oder? In Erdkunde schreiben bei uns geschätzt 40-60% der Schüler Oberstufenklausuren, in Chemie weniger (und die Kurse sind kleiner).
    - Warum brauchst du 8 Stunden für den EWH? Im EWH ist doch aufgeführt, was die Schüler schreiben sollten. Deine Schüler haben für eine Klausur 2-3 Schulstunden Zeit und sie haben weniger Hintergrundwissen als du. Außerdem schreiben sie per Hand, nicht am Computer, was tendenziell länger dauern sollte (und mehr Planung erfordert). Warum brauchst du dann die 3- bis 4-fache Zeit?? Du solltest das eigentlich eher schneller als deine Schüler hinkriegen. Meinetwegen rechne 1-2 Stunden für die Textsuche drauf, aber mehr als 4 Stunden dürften mMn eigentlich nicht zusammenkommen.
    - Was genau haben diese Beschwerden über schlampige Korrekturen zum Inhalt? Ist das sowas wie "Sie haben den Fehler da bei Niko nicht angestrichen, warum dann bei mir?", oder "Warum hat Helena da 7 Punkte bekommen, ich aber nur 6"? Falls es nämlich sowas ist: "Da hat Niko Glück gehabt, habe ich übersehen." bzw. "über Helenas Punkte werde ich mit dir nicht sprechen, aber ich kann mir gerne nochmal anschauen, was bei dir fehlte." Fertig, Beschwerde abgearbeitet. Also, wenn es sowas ist: Keep Cool, Klausuren sind kein Verwaltungsakt und dass Schüler zum Schulleiter rennen wäre (im Gegensatz zu einem Versuch, um Punkte zu schachern) sehr außergewönlich. Oder sind das andere Beschwerden?
    - Was heißt denn du brauchst "2 Stunden um [dir] erstmal einen Überblick zu verschaffen"?? Ich weiß echt nicht, was du damit meinst. Heißt das, dass du 2 Stunden lang Arbeiten korrigierst, aber noch nicht bepunktest oder so?

    Ich finde die Frage, wozu ein separates Unterrichtsfach wie "Ethik" gut ist, gar nicht so abwegig. Aber auch beantwortbar.


    Natürlich ist die Vermittlung von Werten Aufgabe aller Lehrkräfte. Ich hoffe stark, dass jeder Lehrer in seinem Unterricht Werte wie Gerechtigkeit, Gewaltlosigkeit, oder Toleranz vorlebt und bestärkt, wo sie eine Rolle spielen, z.B. indem sie versuchen Noten möglichst gerecht zu erteilen, Schüler dabei unterstützen Konflikte gewaltfrei zu klären, oder Mobbing von Schülern, die "irgendwie anders" sind unterbinden und dessen Recht, zu sein wie er ist, betonen.
    Durch eine entsprechende Vorbildfunktion des gesamten Lehrkörpers (und der Familien natürlich auch) werden Schüler solche Werte durch das Lernen am Modell durchaus vermittelt bekommen.


    Ich denke aber, dass ein separates Fach (ob wir es nun "Ethik", "Gesellschaftskunde" oder wie auch immer nennen wollen) durchaus nochmal einen ganz anderen Fokus auf das Thema Werte und Umgang miteinander legen kann. In solch einem Fach würden/werden Werte, Verhaltensweisen und Verhaltensorientierungen nicht nur implizit oder mal situationsgebunden explizit, sondern durchgängig explizit thematisiert. Gerade dann, wenn Modelle widersprüchlich sind (z.B. Familie vs. Lehrkörper) erlaubt das meiner Meinung nach eine wesentlich reflektiertere Verhaltensorientierung. Es kann nur positiv sein, verschiedene religiöse und nicht-religiöse Positionen nebeneinander gestellt und ihre jeweiligen Hintergründe von einem neutralen Standpunkt aus erläutert werden.

    Wechsel. Nicht jedes Jahr alle Klassen, aber jede Klasse alle 2-3 Jahre. Aus den von Plattypus genannten Gründen.


    Übrigens finde ich nicht, dass es mehr Qualität bedeutet, wenn ein Lehrer eine Klasse über 6 Jahre betreut. Jeder von uns hat Stärken, aber auch Schwächen und allgemein Eigenheiten: kann mit einem Typ Schüler besonders gut, mit einem anderen aber vllt. weniger, legt viel Wert auf inhaltliche Arbeit, vernachlässigt aber vllt. die Entwicklung bestimmter Softskills (Kompetenzen)*, usw.


    Wer mehr Lehrer kennenlernt, lernt auch mehr Lehrertypen kennen, was ich als Bereicherung ansehe. So hat jeder die Chance mal auf Lehrer zu treffen, die einfach genau auf der eigenen Wellenlänge unterrichten, lernt aber auch mit solchen, bei denen das nicht der Fall ist, klarzukommen. Das sind beides wertvolle Erfahrungen, von denen man auch als Erwachsener noch profitiert, was für die Qualität einer Schule spricht.


    * [nein, das muss kein Widerspruch sein, ich weiß, ich versuche nur denkbare Beispiele zu geben]


    Bei mir steht übrigens momentan (bzw. bereits seit dem letzten Jahr) zur Diskussion, dass ich eine Klasse, die ich nun im vierten Jahr unterrichte, auch nächstes Jahr noch behalten soll. Üblicherweise wechseln wir nach 3 Jahren. Natürlich hat es seinen Grund, dass ich länger drin bin bei denen und ich verstehe das Argument dafür, dass ich auch noch das fünfte Jahr machen soll. Ich mag die Kinder in dieser Klasse auch wirklich gerne, aber auf gut Deutsch kotze ich langsam ab bei dem Gedanken, sie nächstes Jahr immer noch zu haben. Es langweilt und nervt mich inzwischen einfach, immer denselben Leuten Sachen dreifach zu erklären und immer wieder dieselben Fehler und Probleme bei denselben Leuten angehen zu müssen ("Leon, du musst die Vokabeln lernen!" - wie oft ich das in den letzten Jahren schon gesagt habe kann ich nicht mehr zählen......).

    Wir nutzen (leider) weder Dokumentenkameras noch Tablets (abgesehen von Privatgeräten) in Verbindung mit unseren Beamern, daher kann ich zu deinen Fragen nicht viel beitragen. Eine kleine Anmerkung habe ich aber doch:
    An eurer Stelle würde ich die Dokumentenkameras/Tablets als Ergänzung zu den OH-Projektoren anschaffen, nicht an Stelle derselben, denn die OHPs haben eine Funktion, die die anderen Geräte nicht ersetzen können: Den Überlagerungseffekt, sprich: Dass ich mehrere Folien nach und nach übereinander legen und so verschiedene Effekte erzielen kann. Ich persönlich finde diese "Funktion"/ diesen "Effekt" manchmal recht nützlich und fände es schade, wenn funktionierende Geräte entsorgt würden. Damit möchte ich aber nicht abstreiten, dass die Zukunft bei den Dokumentenkameras spielt, während die OHPs wohl eine aussterbende Art sind.

    Meine Grundschullehrerin (also: Meine Klassenlehrerin) war toll. Ich kann garnicht genau sagen, warum eigentlich, da ich damals natürlich den Unterricht nicht analysiert und heute nur noch bruchstückhafte Erinnerungen an diesen habe. Tatsache ist aber, dass ich Schule zu meiner Grundschulzeit geliebt habe, dass ich mich bei ihr im Unterricht immer sicher und wohl gefühlt habe (was z.B. für den Unterricht bei meiner Reli- und später auch Mathelehrerin damals nicht galt) und dass ich, das wage ich mal mit Blick auf meine weitere Schullaufbahn zu behaupten, viel gelernt habe. Und für mich persönlich am Wichtigsten: Sie hat mir am Ende der vierten Klasse das Versprechen abgenommen, dass ich mich in der weiterführenden Schule aus eigenem Antrieb melden muss, mindestens 1x pro Stunde, um zu zeigen was ich kann. Wegen dieses Versprechens hatte ich in der fünften und sechsten Klasse einen Zettel in meinem Mäppchen, auf dem Stand: "Mindestens 1x die Stunde melden. Du kannst das. Tu es für Frau S." Die Zahl wurde im Laufe der Zeit nach oben korrigiert. Ohne dieses Versprechen wäre aus dem kleinen, unglaublich schüchternen Mäuschen, dem auch am Gymmi anfangs noch die Fähigkeit attestiert wurde, unsichtbar zu werden wann immer sie es möchte, niemals eine Einserschülerin gerade auch in der mündlichen Mitarbeit geworden. Mit diesem einen Versprechen im Abschiedsgespräch hat sie meine Zukunft ganz entscheidend beeinflusst. Danke! (Das habe ich ihr übrigens nach ein paar Jahren, als ich sie mal an einem Lehrerausflugstag in der Schule besucht habe, auch persönlich gesagt).

    Am skurrilsten fand ich den Lateinlehrer, der seine Halbglatze regelmäßig während des Unterrichts mit einem Pferdestriegel massierte.


    Eine Kunstlehrerin hielt in unserer ersten Stunde bei ihr einen Vortrag über Menstruationsbeschwerden um damit zu erklären, weshalb sie jede Unterrichtsstunde mit einer Meditation beginnt, die zur Entspannung und Tiefenatmung führen soll, sodass Mädchen, die gerade ihre Tage haben, nicht so leiden. Und ja, diese Meditation wurde auch wirklich immer durchgeführt.


    Dann die Englischlehrerin, die in jeder (!) Unterrichtsstunde rausging um ihre Parkuhr weiterzustellen, und 10-15 Minuten später nach Rauch stinkend wieder reinkam. Die war sowieso in allen Belangen fürchterlich... Gottseidank hatte ich die Trulla nur ein Jahr, sonst hätte ich heute mindestens ein anderes Fach, wenn nicht einen anderen Beruf.


    Der steinalte Deutschlehrer, der den Tick hatte immer "nischte?" in seine Sätze einzubauen, undzwar in einem Umfang, dass wir dazu übergingen stündlich Strichlisten zu führen und Statistiken zu erstellen, wie viele "nischte?"s in der Stunde fielen. Ich habe die Zahlen nicht mehr im Kopf, aber die Extreme waren definitiv dreistellig. Aber jeder, nischte?, hat doch so seine Ticks, nischte?


    Ansonsten fallen mir gerade noch einige Liebenswürdigkeiten bei Kleidungsgewohnheiten ein *hihi*


    Mir kann auch immer noch kein Vegetarier erklären warum er kein Kobe-Rind isst. Das Leben der Viecher ist besser als das von 90% der Menschen auf diesem Planeten.

    Und, isst du das Fleisch der 10% Menschen auf diesem Planeten, denen es noch besser geht?
    Es sei nur darauf hingewiesen, wie verquer dieses "Argument" ist. Du setzt voraus, dass Vegetarier (nur) wegen schlechter Tierhaltung auf Fleisch verzichten. Ich wage zu behaupten, dass die Gründe für den Verzicht auf Tierfleisch sehr individuell sind und häufig weit darüber hinausreichen.


    Und um dem Vorwurf der Missionierung proaktiv entgegenzuwirken: Wie man aus meinem ersten Beitrag in diesem Thread ("Wurst vom Discounter", die ich fürs sponate Grillen nicht ablehne) erschließen kann, bin ich selbst kein Vegetarier. Ich akzeptiere aber, dass andere Menschen aus diversen Gründen den Verzehr von Tierfleisch oder gar jeglichen tierischen Produkten ablehnen und habe nicht das Gefühl ihnen beweisen zu müssen, dass ihre Lebensweise dumm oder ungesund sei. Und weil ich das nicht tue, fühle ich mich auch völlig wohl damit, meinerseits zu erwarten, nicht über meine Ernährung belehrt zu werden. Momentan habe ich in diesem Thread das Gefühl, dass die Fleischesser wesentlich emotionaler und missoniererischer (gibt es das Wort?) auftreten, als die Veganer.

    Danke Mikael, besonders für den Aspekt der Urlaubsreisen! Hat mich gewundert, dass das bisher hier niemand erwähnt hat.


    Häää???

    möglichst nicht in Urlaub fliegen


    Ich mache meistens in Deutschland Urlaub (oder auch garkeinen), aber wenn ich möchte fliege ich auch mal ohne schlechtes Gewissen irgendwohin.


    - ich fliege nicht in Urlaub (ich würde das nicht gänzlich für die Zukunft ausschließen wollen, bin aber seit 25 Jahren nicht mehr in Urlaub geflogen, kürzlich für eine Studienfahrt überhaupt das erste mal seit 25 Jahren geflogen, man sollte jedenfalls möglichst wenig fliegen)


    Zu sagen "ach, ob ich noch in dem Flieger sitze oder nicht[...]" finde ich eines informierten Menschen unwürdig.


    Er [Schmeilis Sohn] war mächtig stolz und konnte auch sagen, "was wir denn schon richtig täten" (keine FLugreisen, [...] ).


    Ich finde eine bewusste Lebensweise gut, [...] ABER

    • Auf eine Flugreise verzichten würde ich nie. Ich liebe es fremde Orte kennenzulernen. Das würde ich nicht aufgeben wollen.


    in den Urlaub fahre ich durchaus auch mal mit Auto, dann leihe ich mir eins - Car Sharing


    In den Urlaub geflogen sind wir noch nie, aber dafür durchaus schon lange Strecken mit dem Auto gefahren.


    Ohne @state_of_Trances Like von Mikaels Beitrag hätte ich ja auch Ironie getippt, aber so...!?

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