Sind wir mal wieder bei der schon so oft durchgekauten Gehaltsdiskussion angelangt...
Wer Gehälter vergleicht, muss Äpfel mit Äpfeln vergleichen. Lehrer sind Akademiker. Also vergleicht man das Gehalt nicht mit der Bäckereifachverkäuferin - doch auch die kommt, wenn man das "Lebenszeit-Gehalt" betrachtet, nicht so viel schlechter weg.
Äpfel mit Äpfel ist normalerweise richtig, es ging aber um die verschiedenen Schichten, und wer da beim Einkommen Lehrer der (unteren) Mittelschicht zuordnen will, der trollt oder hat einfach keine Ahnung.
Zur Bäckereiverkäuferin, sorry Polemik oder wiedermal der allg. Lehrerwahnsinn aka ich labber mal daher weil ichs ned besser weiß?
Einfache Rechnung zugunsten der Verkäuferin:
V: 40 Arbeitsjahre, im Schnitt 1300 netto (was viel ist!) = 672.000 Euro, Altersarmut inkl.
L: 30 Arbeitsjahre, im Schnitt 2800 netto (PKV Anteil schon weg - was eher wenig ist) = 1.008.000, schöne Pension inkl.
Wenn 300.000 nicht viel schlechter sind, gebe ich dir gerne meine Kontonummer
Akademikergehälter bewegen sich im Schnitt bei 58.000 € brutto pro Jahr, macht 4830/Monat
abendblatt.de/politik/deutschl…dienen-deutlich-mehr.html
Kommt man bei deinem Alleinverdiener-Beispiel auf 3240 € plus Kindergeld netto. Da ist Krankenversicherung bereits bezahlt.
Dein Lehrerlein mit 3500 € muss sich, die Frau und die Kinder jeweils separat krankenversichern. Da knapst er mehr als 500 € pro Monat von seinem "üppigen" Gehalt ab.
Welches Lehrerlein mit 3500? Das/Mein bayrische Beispiel hat ~4100 im Monat, oder soll ich den frischen Junglehrer direkt nach dem Ref nehmen (der auch schon 3600 + Sonderzahlung hat?). Komischerweise sind nur bei Lehrer (oder allg. Beamten) die Frauen erwerbslos (also nicht Elternzeit, Teilzeit, usw) und müssen damit beim Lehrer mitversichert werden. Kinder ist ja ok, kosten auch nicht soviel, sind in meinem Beispiel oben drin. Anscheinend verdienen die Lehrer/Beamten dann doch so gut, dass Frau ganz zuhause bleiben kann...
Ab dem Moment, in dem deine Kinder ein Studium beginnen, wird es eng. Sag ich mal so aus eigener Erfahrung. Von Luxus keine Spur.
Falls dein Verdienst unter A12 liegt, kann ich deinen Neid nachvollziehen. Aber gerechtfertigt ist der nicht.
Eng wird es schon vorher bei vielen, sodass ein Studium gar nicht erst drin sein ist. Und nein, um wirklich Bafög zu bekommen dürfen die Eltern fast nix verdienen. Der Freibetrag für beide Eltern zusammen sind 1.605 netto, dazu sind dann nochmal 50 von 100 frei. Bafög sind fast 600 also gibt es nichts mehr sobald die Eltern zusammen 2800 Euro verdienen. Das war jetzt für ein Kind.
Ich weiß nicht ob ich mit dem Neid gemeint war, ich neide keinem was. Ich bin auch nicht der Meinung das ist zuviel Geld (schrieb ich ja). Es ist angemessen, gute Lehrer dürften von mir aus auch noch mehr verdienen.
Nur knabbert man damit nicht am Hungertuch oder steht bedeutend schlechter als andere Akademiker da (idR eher (etwas) besser).
80-90% der AN in DE haben weniger als eine A12.
Korrektur: die Kollegin war zuerst tatsächlich angestellt, bekam E11 - die besagten 1800 - und dann mit A12 später 2300€ raus - davon PKV und private Rentenvorsorge. Plusminus0.
Welches Bundesland? Ich kenne keins, wo man in A12 unter 2500 anfängt. Gut das ist heute, vielleicht sind die Zahlen ja schon paar Jährchen älter, aber dann haben sie hier eigentlich nix zu suchen.
Und 200 Euro monatliche Rentenversorgung, als Beamter? Da ist ja die BU noch sinniger...
2500 minus 300 PKV Anteil = 2200
btw:
Viele Vorurteile gegen Lehrer bzw. allg. Beamte kann ich nicht nachvollziehen, aber beim Gehalt sind sie immer die, die sich kleinreden. Gut, keiner wird sagen, er ist reich hat alles was er braucht, gerne kann er nochmal auf 500 netto verzichten. Aber dieses geballte "unwissen, bzw. nichtwissen" kenne ich nur daher.
Vielleicht liegt das
a) daran dass viele in Akademikerfamilien aufwachsen, wo Papa halt noch bei BMW oder sonstwo der "0815 Akademiker" mit 120.000 brutto war? Oder weil es allg. früher "leichter" war von einem Gehalt zu leben
b) Lehrer halt außer Schule und Uni noch nix gesehen haben? Vielleicht kennen sie dann noch den Horst, der damals Elektrotechnik auf Diplom studiert hat und jetzt im Vorstand irgendwo sitzt und richtig Geld macht, man selber ist ja schon fast Unterschicht...
Zum Schluss nochmal, ich neide keinem was, ich finde da Gehalt von Lehrer ist in Ordnung.
Dass es bei einigen mit Kindern, Haus und Frau zuhause knapp wird, klar.
Nur, 90% der AN können sich sowas gar nicht erlauben. Natürlich verdienen Lehrer dann nicht zuviel, sondern der Rest eher zuwenig.
Aber man sollte dann doch gucken, wo man steht und wo andere stehen.
PS:
Da irgendwie in vielen Beiträgen das Wort Luxus vorkommt, wer hat das geschrieben?
Also Luxus ist es sicher nicht, vor allem wenn man noch Bafög zurückzahlt usw.
Das will ich auch nicht behauptet haben
Man lebt aber schon recht gut.