Beiträge von TomLZ

    Ich wiederhole mich gerne nochmals - habe sowohl VL in Englisch als auch in Deutsch nicht nur gelesen, sondern auch verstanden :)


    Hattie geht es im Wesentlichen um Evidenz und um die entsprechende Haltung dazu - er nennt sie Mindframes. Das macht für ihn den Kern von VL aus und Zierer arbeitet das prima heraus.


    Dank auch an MarekBr für den Link und den Hinweis auf KAS: Dort argumentieren ja beide wunderbar in die gleiche Richtung.


    Ein Hinweis zu Wilber - ich habe mich hier mal eingelesen: Das ist ja keine Unterrichtstheorie. Zierer bezeichnet es zurecht als Erkenntnistheorie. Was also hätte hier der Begriff "Lernen" verloren? Zierer überträgt dann dieses Modell auf die Pädagogik und spricht in jedem Quadranten von Lernen - wie man darauf kommt, dass er diesen Begriff hier klein hält, ist mir ein Rätsel. Übrigens sehr schön und übereinstimmend bei Hattie: Sein Verweis auf Poppers Drei-Welten-Theorie, auf die auch Wilber Bezug nimmt.


    Und für unter_uns noch als Anregung: Schon mal darüber nachgedacht, dass nichts unzutreffendes deshalb auftritt, weil hier nichts untergeschoben wird, sondern eine einheitliche Meinung besteht? Das ist für mich hier der Fall. Und noch zum Hinweis auf die Bibliotheken: Das stimmt schon, das dort viel Zeug steht, fern jeglicher Empirie. Aber schau dir mal die aktuellen Fachzeitschriften an: Hier dominiert Empirie. Ich finde, dass das Wilber Modell schön aufzeigen lässt, dass es um ein sowohl als auch gehen muss: Theorie und Empirie - nicht Empirie oder Theorie.


    Macht Spaß mit euch zu diskutieren!

    Danke für den Link!


    Mir hat der Vortrag super gefallen - fast besser wie die von Hattie selbst. Zierer gelingt es prima, die wesentlichen Aussagen von Hattie herauszuarbeiten. An diesem Vortrag kann man prima erkennen, wie wichtig es ist, hinter die Zahlen zu blicken. Das kann Zierer prima!


    Meinem Vorredner, der so manches wohl nicht ganz richtig verstanden hat (Fast-Food-Hattie par excellence!), muss ich auch widersprechen:


    1. Zierer hat bei der Meta-Analyse und bei der Effektstärke darauf hingewiesen, dass es um Lerneffekte geht. Zierer spricht also nur übers Lernen, wenn er die Faktoren erklärt, und grenzt das am Ende mit dem Quadrantenmodell (Wilber kannte ich nicht) wunderbar ein. Seine sinnvolle Botschaft: In der Schule geht es NICHT NUR UMS LERNEN! Recht hat er!


    2. Ich muss ihm auch recht geben, dass eine Empirisierung gefährlich ist - schaut doch mal die Datenfriedhöfe an, die wir Jahr für Jahr produzieren. Das alleine bringt uns nicht weiter. Schön daher auch der Hinweis auf die "Optimierungsfalle" von Nida-Rümelin.



    3. So wie Zierer den "guide" erklärt, geht er für mich in Richtung "activator" von Hattie - das sind immer Begriffe, die man interpretieren muss! Aber hier zu folgern, dass ein "guide" seine Schüler vor sich hinwursteln lässt, ist doch völliger Blödsinn. Jeder, der schon einmal eine Bergtour gemacht hat, weiß, dass der "guide" Verantwortung übernimmt, den Weg und das Ziel bestens kennt und mit den Leuten im Austausch steht. Gewurstelt wird hier definitiv nicht


    Und dass Hatties Blick in erster Linie vom Schüler ausgeht - Visible Learning! - ist der Kerngedanke der Reformpädagogik! Das ist prima hergeleitet und ein Segen für die Grabenkämpfe zwischen Offen vs. Geschlossen. Beides ist prinzipiell nicht entscheidend. Es geht um die Evidenz und die Haltung!

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